@discipula:
moooooment - bitte dreh mir nicht die worte im mund um!Das ist leider, leider, kein kompletter Unsinn, sondern langjährige bittere Erfahrung: ein Depressiver, in tiefer Depression, erkennt keinen Sinn im Leben und das ist extrem niederdrückend.Zitat von rambat
pardon, aber DAS ist kompletter unsinn. ich würde dich sehr bitten, davon abstand zu nehmen, solche behauptungen zu verbreiten.
meine bemerkung "das ist kompletter unsinn" bezog sich NICHT darauf, daß man während einer depressiven episode keinen sinn im leben erkennen kann, SONDERN auf diesen DEINEN hinweis:
und genau diese antwort auf meine frage ist UNSINN.zum Beispiel jeder Arzt, der schon mal mit Depressiven zu tun hatte.Zitat rambat:
wer sagt denn, daß "leben" einen SINN haben muß?
ich selbst habe in den langen, langen jahren, in denen ich als chronisch erkrankter (ptbs, traumafolgestörung und schwere chronische depris) professionelle hilfe in anspruch nahm, noch NIE erlebt, daß auch nur einer der therapeuten (ob medizinischer therapeut oder "nur" psychologe) mir von sich aus gesagt hätte, das leben müsse einen sinn haben. oder daß einer der therapeuten so etwas subtil versucht hätte, mir unterzujubeln. wie herablassend und respektlos wäre das denn ... wenn ein therapeut mir seine ganz private ansicht über den sinn des lebens aufs auge zu drücken versuchte?!
vielleicht hat der eine oder andere therapeut eine solche meinung über den sinn des lebens privat vertreten - in der therapie hat das aber nichts zu suchen. einem chronisch depressiven zu erklären, das leben habe einen sinn (welchen denn, nebenbei ... den, den der therapeut darin sieht, oder irgend einen anderen, "allgemeinverbindlichen"?) ist eine grobe respektlosigkeit, weil man ihm dabei die eigene ansicht überzustülpen versucht - und es oft nicht mal merkt. so etwas ist das "aus" für jede therapie.
es sei denn, die beteiligten sind sich ohnehin einig, daß es einen "sinn" im leben geben müsse ... bzw. der therapeut erkennt, daß der klient einen solchen sinn sucht oder für sich gefunden hat. dann kann eine vorsichtige positive verstärkung hilfreich sein (sehr dünnes eis!), aber eben NICHT per se, wie du es formuliert hast.
und genau deshalb wiederhole ich meine frage: WER sagt denn, das leben einen sinn haben müsse? und WER legt denn mit welchem recht fest, WAS genau der "sinn" des lebens zu sein habe?
leben existiert. was lebt, will sich vermehren / fortpflanzen, fressen (oder fotosynthese oder ähnliches betreiben) und hat, zumindest auf den ebene der säugetiere und vögel, einen selbsterhaltungstrieb. dazu brauchen sie keinen "gott" und keinen glauben.
der mensch als teil der natur und als säugetier will leben (selbsterhaltungstrieb), fressen und sich fortpflanzen - mal ganz grob und prosaisch ausgedrückt. und dazu bedarf er eben keiner höheren macht, die ihn lenkt und auch keines glaubens.
der mensch KANN dem eigenen leben einen sinn verleihen, denn der mensch ist (oft mäßig) intelligent. aber dieser sinn kann nur von ihm selbst definiert werden, nicht von anderen. jemandem einen "sinn" überstülpen zu wollen finde ich dreist.




Mit Zitat antworten