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Ein Wörterbuch dient dazu, dass man nachschlagen kann, wenn man einen Text schreibt. Es geht bei Wörterbüchern eigentlich nie drum, dass man sie auswendig von A - Z rezitiert. Sondern darum, dass man das Grundmaterial für eigene Texte findet.
Das, was ich bisher so gesehen habe, hat mich eher an eine Eselsbrücke erinnert, noch dazu eine in Zeitlupe gesprochene: "M-e-i-n V-a-t-e-r e-r-k-l-ä-r-t...". Also etwas, das nicht die ganze Erklärung beinhaltet, zumindest der Kraftfluss ("Phonetik") ist für mich rein in den Armen sichtbar, und ich hoffe mal, dass das dann realiter nicht so sein soll. Kann man machen, sagt halt nach aussen absichtlich nicht das, was es sagen soll.
Ein "Wörterbuch" wäre m.E. eher, wenn zwei Partner der Reihe nach alle Anwendungsmöglichkeiten/Varianten/Kombinationen einer Technik demonstrieren, dann die nächste usw.

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Die Idee des festen Ablaufs der Form ist ja nicht, das man das genau so in einem Kampf macht, sondern dass es sich ins Muskelgedächtnis besser einschreibt durch die immer gleiche Struktur.
Genau das ist ja der Punkt. Mit Dingen wie Kraftfluss usw. würde ich nicht mutwillig spielen. Man kann schon eine Technik in Zeitlupe üben, aber wenn die Kraftübertragung dann nicht so gemacht wird, wie sie gemacht werden soll, ist das ein Problem, weil es m.E. nicht dazu beiträgt, dass das Muskelgedächtnis lernt, was es lernen soll. Und ob man das so im Kampf macht oder nicht, kommt ganz auf die Sichweise drauf an. Im Boxen werden Kombinationen im Schattenboxen geübt, um sie möglichst genau so, in dieser vordefinierten Abfolge im Ring zu rezipieren. Im Ringen beim Schattenringen genauso, wobei die längste vorsätzlich eingeübte Technikkette, von der ich bislang gehört habe, 20 Techniken lang war. In dem Fall war das tatsächlich fast sowas wie eine offizielle Form, nachdem der ganze Verein (damals erste deutsche Bundesliga) das so gelernt hat.

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Ein Gedicht ist aber ein festgelegter Ablauf. ein Kampf ist das nicht, sondern ein spontanes Agieren und Reagieren der Gegner aufeinander. eher wie ein Dialog. oder meinetwegen auch eine polemische Debatte.

Das "ein Gedicht rezitieren" würde eher zu den Sektionen passen, als kurzen Partnerformen.
Eine Form ist ja definiert, während Schattenboxen eher sowas wie ein Freestyle Rap wäre - die Vorgaben sind simpel, er muss aus vorhandenen und beherrschten Worten (= Techniken) bestehen, einen Sinn ergeben (= einem taktischen Konzept folgen) und sich reimen (= zusammenpassen). Dialog finde ich für Sparring nicht unpassen, Debatte trifft den Wettkampf nicht schlecht Die Grenzen können durchaus fliessend sein, im Einzelunterricht mit fortgeschritteneren Schülern ist auch technisches Training ein Dialog ("Aber was, wenn ich X mache?")

Beste Grüsse
Period.