Ich habe nie die Idee gehabt, dass Aikido für ein "Spiel" konzipiert wurde, sondern dafür, dieses Spiel, das kämpfen genannt wird (wobei die Fälle die da die Blaupause geliefert haben eben auch kein Spiel waren, sondern es ging da um Leben oder Tod), im ersten Moment möglichst effektiv zu beenden.
Dafür ist es notwendig, den Moment des Aufeinandertreffens so zu gestalten, das kein weiterer Kampf entstehen kann. Das, was spirituell gelernt werden kann im Aikido, erweist sich in diesem Moment, ein starker Geist, der nicht anhaftet und frei agiert, masakatsu agatsu katasuhayabi.
Was an martialen Aspekten gelernt werden kann, erweist sich ebenfalls in diesem Moment, geeignete technische Mittel zu haben um diese Idee zum Ende zu bringen, sind natürlich erforderlich, und eben auch die körperliche Konstitution und Konditionierung.
Diese "Kämpfe" oder freien Auseinandersetzung die sich da manchmal ergeben können, und die ihr ja anscheinend kultiviert habt, sind wie die Verstrickungen des Geistes, in die man geraten kann. Tada Sensei hat darüber ja mal etwas ausführlicher vorgetragen.
Ich kenne das natürlich, und manchmal macht es ja Spaß, aber Aikido ist was anders. Ich sehe dieses "was anderes" allerdings auch noch unter dem Aspekt "kämpfen", denn es geht ja schließlich um kämpferische Auseinandersetzung im weiteren Sinn. Ein "Spiel" zu kultivieren ist aber meiner Ansicht genau das worum es im Aikido nicht geht, da stimme ich dir zu.
Wenn die oben genannten Voraussetzungen nicht mehr erworben werden, wird es halt doch zu einer Art Spiel, kein Kampfspiel, sondern ein Bewegungsspiel, was dann mit einer bestimmten Philosophie unterfüttert wird, damit es einen Sinn ergibt. Frieden, Freundschaft, Harmonie, etc, aber das kann man ja alles auch durch Tischtennis, Fußball oder andere Freundschaftsspiele erreichen, die gesundheitlichen Aspekte einer bestimmten Gattung von Bewegungen mal außen vorgelassen.
Nur aus Neugierde, wenn man über 10 Jahre so trainiert, an Cross-Trainings und Sparringseinheiten teilnimmt, wie kann man da technisch nichts dazulernen?
Auch der Trainer, er muss sich doch weiterentwickelt haben in dieser Hinsicht. Wie kann es sein, dass sein Repertoire auch nach 10 Jahren üben sich nicht erweitert hat, oder er nicht verstanden hat das gelernte irgendwie zu integrieren, oder habe ich das falsch verstanden?





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