Gibt es im JKD eigentlich auch Knie- und/oder Ellbogentechniken?
Oder was wird sonst noch so im Infight gemacht?
Gibt es im JKD eigentlich auch Knie- und/oder Ellbogentechniken?
Oder was wird sonst noch so im Infight gemacht?
Hallo, habe Durchsuchen verwendet, aber kein Eintrag in dem Thread dazu gefunden.
Warum wird beim JKD z.B. mit Unterarm geblockt, und der Gegner nicht gleich kampfuntauglich gemacht, indem Schmerzpunkte (Atemi) attackiert werden, wie z.B. beim Bujinkan/Ninjutsu?
Wäre das nicht viel effizienter, das nach dem ersten aktiven Block, in Form von auf den Schmerzpunkt schlagen, der Gegner mit dem jeweiligen Körperteil sofort kampfunfähig ist? Als wenn es einfach nur kurz blockiert wird, aber Bruchteil einer Sekunde wieder verwenden kann? Das ist doch ineffizient?!
Zweite Frage, die vielleicht schon gestellt wurde, der Schlag ist ziemlich schnell, wieviel kg Schlagkraft hatte er bei Bruce Lee z.B. dahinter?
Ich frage mich, warum ein Boxer, der sichtbar langsamer zuschlägt, soviel kg mehr Schlagkraft hat, obwohl die Regel ja Masse x Beschleunigung ist, habe wohl gerade ein Brett vor dem Kopf, das ich das offensichtliche nicht sehe.
Kann man durch so schnelle Schläge vielleicht nicht sein Körpergewicht, sondern nur ein Bruchteil in den Schlag legen? Anderen physikalischen Grund kann ich mir nicht erklären.
Edit:
Dritte Frage, mir fiel auf, dass sich JKD in der Grundaussage mit der von Miyamoto Musashi gleicht.
(Über ihn bin ich erst zu Bruce Lee gekommen, da ich persönlich von Kung Fu nie viel hielt.)
Was gleich ist, das stillose, "unabhängige", und das der Kampf weitgehend natürlich sein soll, falls ich mich nicht verlesen habe.
Musashi (Ich beanspruche nicht seine Worte richtig interpretiert zu haben, falls ich bei seiner Lehre was missverstanden habe.) hielt von Fußarbeit aber nichts, und das man einen Angriff durchziehen sollte und nicht nur "halbherzig" (würde nun wohl Frage 2 betreffen), also nur mit voller Intention (nicht verwechseln mit voller Kraft). Während ich hier im Forum nun laß, das man bei JKD in "Bewegung" bleiben sollte, auch die Hände immer ein wenig bewegen.
Nun um zum Punkt zu kommen, das widerspricht doch dem "natürlichen System", wenn man sich "künstlich in Bewegung" halten soll, anstatt die ganze Energie zu sammeln und dann gebündelt fokussiert in einem Angriff/Konter/... zu verwenden, oder nicht?
Unnötige Bewegung zerstreut den Geist meiner Erfahrung nach, der Geist fließt "auseinander" und wird damit schwach, wie jede unnötige Handlung und Gedanke im Kampf.
Wenn Geist und Körper eine Einheit bilden, warum sollte der Körper "rumzappeln" (der Ausdruck sei mir verziehn) während mein Geist ruhig sein soll? Erst die Synchronizität von beiden schaltet doch die "wahre Kraft" frei.
Bitte nicht so deuten, das ich Wahrheit verkünden will, ich möchte nur meine eigenen Gedanken und Erfahrungen teilen, um meine Wahrheit herauszufinden und eigene Bretter vor dem Geist entfernen zu können.
Geändert von Alexandor (24-11-2009 um 18:05 Uhr)
Naja, zu deiner ersten Frage: Hast du Beispiele zu dem was du beschreibst. Sowohl die Situation bei der im JKD so geblockt wird als auch Beispiele für die Alternative aus dem Ninjutsu (z.b. entsprechende Videos)?
Und zu 2: Deine Frage ist etwas unklar formuliert. Wenn du nicht weißt wieviel KG Schlagkraft BL hatte wie willst du dann wissen das ein Boxer
wesentlich mehr Schlagkraft hat (wobei ich davon ausgehe das wir über einen Boxer reden welcher die gleichen Proportionen hat wie BL)?
Der Magen einer Sau, die Gedanken einer Frau und der Inhalt einer Worscht, bleiben auf ewig unerforscht.
zu 1.
Bei 3:25 Minute als Beispiel eines Arm Schmerzpunktes
YouTube - Pressure points of the Arms 1 Level 1
Bei JKD und Kung Fu und Karate, sehe ich meistens nur diese Blocks mit dem eigenen Unterarm.
zu 2.
Ich meinte damit, dass Boxer bei Schlagtests um die 100-200% mehr Schlagkraft haben, als vergleichsweise Kampfkünstler, was ich bisher laß.
Und das obwohl die Kampfkünstler wesentlich schneller zuschlagen, falls das keine optische Täuschung ist.
Von Bruce Lee wollte ich es wissen, weil ich mal gelesen hatte, das George Foreman um die 250kg hatte, so als Vergleich.
Ich bin zwar kein JKD-Experte. Aber was man an der von dir genannten Stelle sieht, ist ziemlich unrealistisch. Kein Mensch, der dir ernsthaft was antun will, wartet darauf, dass du zuerst zuschlägst, nachdem er dich so dämlich festhält. Ich behaupte mal, dass es ansonsten auch ziemlich schwierig ist, bestimmte Punkte einfach so zu treffen in einer Kampfsituation! Btw, für eine Person, die mich mit einer Hand festhält, und den anderen Arm lose hängen lässt und nichts tut, brauche ich keine KK zu betreiben....
Es war nur ein Beispiel, damit salurian weiß, was ich mit Schmerzpunkt meinte und wo er in etwa liegt.
Beim damaligen Training konnte der Trainer ihn bei mir bei jedem Schlag von mir und anderen in Vollgeschwindigkeit treffen. (Wie es unter realen Kampfbedingungen aussieht, weiß ich eben nicht.)
Es geht nicht um das Warten, sondern ob es nicht sinnvoll ist, diese Fähigkeit der Schmerzpunktbeherrschung zu wissen und zu nutzen, denn man kommt immer mal in eine Blocksituation.
Hi!
Was ist denn eine "Blocksituation"? Wenn man aufläuft?
Solche Blocks wie im Karate gibt es im JKD eigentlich nicht. Das Ideal wäre ja zu intercepten und somit, wenn alles prima läuft nichts mehr blocken zu müssen.
Das auf dem Video erinnert mich noch am ehesten an Guntings, die eigentlich aus der FMA-Ecken kommen aber auch von vielen JKDler trainiert werden.
Und zu der Schlagkraft-Schnelligkeits-Geschichte: Ich kenne Boxer die recht flink sind :-D! Ist sicherlich falsch zu sagen, dass ein KKler schneller als ein Boxer ist. Genauso ist es nicht richtig zu pauschalisieren und zu behaupten, dass Boxer härter zuschlagen.
Klar ist aber auch, dass Training den Meister macht.
Und wenn einer viel an den Pratzen, am Sandsack, an den Gewichten, etc. trainiert, baut der Schlagkraft auf. (und zwar mehr als einer, der sich nur 2 mal die Woche bewegt)
In Kürze: zu viele Parameter als dass man hier Stellung beziehen könnte ;-).
Grüße
Geändert von yamog (24-11-2009 um 20:24 Uhr)
"Was ist denn eine "Blocksituation"? Wenn man aufläuft?"
Damit meinte ich, wenn man es eben nicht mehr schafft, zu "intercepten". ;-)
"Das Ideal wäre ja zu intercepten und somit, wenn alles prima läuft nichts mehr blocken zu müssen."
Diese Schmerzpunkt"blocks", müssten an und für sich ja Intercepts sein, da man in den Schlag auf den Schmerzpunkt reinschlägt, bevor der Gegner den Schlag ausgeführt hat.
Der Unterschied ist, das so ein Schmerzpunkt nachhaltig ist, ein ordentlicher Schlag auf den Schmerzpunkt, und der Arm ist den restlichen Tag taub.
(Kennst sicher den Effekt und Schmerz beim Musikantenknochen)
"Guntings" der Begriff sagt mir nichts, daher kann ich nicht sagen, ob es so etwas ist, aber in den JKD Videos auf Youtube konnte ich diese Techniken, die ich meine, nicht sehen.
Mit dem Boxer meinte ich es auch... bei gleichem Trainingsstand.
Ich habe das Gefühl, das Boxer mehr von ihrem Gewicht/Masse in den Schlag reinlegen, und dadurch ja langsamer sind, nicht beim Schlag an sich aber bei der Schlagfrequenz.
Da man ja wieder in "Ausgangsstellung" muss, um einen neuen Schlag auszuführen.
Bzw. wollte ich wissen, ob ich mit diesem Gefühl recht habe. ;-)
Also eines kannst Du ruhig glauben. Gut trainierte Boxer, deren einzige Waffen die Fäuste sind, können sowohl schnell als auch hart schlagen. Deren ganzes Training ist ja nur darauf ausgelegt. Was macht Dich also glauben das ein anderer Kampfsportler, der ja in der Regel noch viele andere Dinge trainieren muß, einem Boxer gerade in dessen Kernkompetenz überlegen sein sollte?
Das sage ich dir gern, wegen folgendem Video, ich habe noch nie eine solche schnelle Schlagfrequenz gesehen, aber ich weiß auch nicht, ob es Wirkungstreffer sind:
YouTube - Tommy Carruthers Jeet Kune Do
Zu den Guntings -> Ja, letztlich stellt das auch eine Interception dar. Ist aber zumindest meines Erachtens zweite Wahl und kommt nur, wenn ich nicht direkt den "General" umnieten kann
Blocks und/oder Parries kommen nur, wenn man für alles andere zu spät dran ist.
Bei einem Trainingsgleichstand und gleichen Voraussetzungen hat der Boxer ggf darum mehr Schlagkraft, weil er sie öfter trainiert. Aber gerade im JKD ist ja auch viel Boxen und viel Boxtraining enthalten. Würde deswegen nicht sagen, dass es riesige Unterschiede sind.
Und wenn der KK nicht beim Schlag selbst, sondern beim Vergleich der Schlagfrequenz schneller ist, liegt wohl daran, dass er gerade einen Blast ausführt. Wenn aber ein Boxer eine schnelle kombination schlägt können das auch mal 3-5 Schläge sein und die sind nicht wirklich langsamer. Die Zielsetzung unterscheidet sich ein wenig.
Beste Grüße
Danke für die Antworten, dann ist es wohl eine "optische Täuschung", das es langsamer aussieht, weil Boxer (Schwergewichte) so massig sind.
Aber warum zweite Wahl bei den Schmerzpunkten gegenüber "normalen" Blocks?
Das man so schnell sein soll, das es gar nicht mehr nötig ist zu blocken, leuchtet mir ein, aber wenn man doch mal blocken muss, brauchen Schmerzpunkte zu treffen doch nicht mehr Zeit beim Intercepten, oder irre ich mich da? Nur mehr Training, das man sie auch trifft, aber Bequemlichkeit wird nicht das Argument sein.
Hat z.B. Bruce Lee vielleicht gar nichts von den Schmerzpunkten gewusst und sie daher außen vor gelassen und hätte sie genutzt, wenn er Kenntnis darüber gehabt hätte? Kann mir aber auch nicht vorstellen, das er davon nichts wusste.
Hatte er keine Lust sein Blocksystem neu zu gestalten und das Alte aufzugeben? Kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass das der Grund war.
Der einzige Grund den ich sehe ist, das er es als ineffizient betrachtet hat, die Schmerzpunkte zu schlagen anstatt normal zu Blocken, aber WARUM, es hat doch nur Vorteile, bis auf den höheren Trainingsaufwand.
Vorstellen könnte ich mir, weil es vom Grundmuster des Natürlichem abweicht, das es wieder zu "technisch" ist, und keine natürliche Abwehr mehr darstellt, und somit nicht mehr individuell authentisch genug ist.
Helft mir zur Klarsicht. ;-)
Geändert von Alexandor (25-11-2009 um 14:05 Uhr)
Ich denke wir verstehen uns falsch. Bin mir abe rnicht sicher.
Eine Gunting-Technik, von der ich ausgehe, ist nicht mit nem Block zu vergleichen noch mit einem zu kombinieren. Es ist eine Angriff auf das angreifende "Werkzeug" des Gegners. Wenn ich den "General" nicht umhauen kann, dann zerstöre ich wenigstens ein paar "Truppen". Außerdem kann man über eine Gunting-Technik auch gut reingehen und zum Clinchen, Trappen, etc übergehen.
Wenn ich aber auch dazu zu langsam bin und es nur noch schaffe zu "covern", dann ist das die letzte Möglichkeit die ich habe, bevor ich den Schag nehmen muss. Und wenn es zu vermeiden ist, wird es vermieden.
Aber wenn man gerade so noch eine Hand zum Schutz hochbringt danach driekt irgendwelche Schmerzpunkte angreifen? Ich glaube das wäre nicht umsetzbar. Vielleicht liege ich aber auch falsch, oder wie verstehen uns nicht richtig.
Grüße
Das Video ist gut und TC ist bestimmt ein guter Mann im JKD. Aber vergleich doch nicht Äpfel mit Birnen. Das Video ist ein Demovideo mit passivem Partner. Da kann man immer in schneller Reihenfolge Schläge und Tritte in die Luft ausführen. Wenn Du einem Boxer sagst er soll ganz schnelle Kombis schlagen ohne z.B. den Sandsack zu berühren kann der das auch genauso schnell und gut.
Die Frage ist, wie sieht es aus wenn der Gegner sich bewegt, sich wehrt, zurückschlägt etc. und wenn man dann unter diesen Umständen wirkliche Wirkungstreffer erzielen muß. Da sieht die Sache schon ganz anders aus.
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