Da dir die Belege fehlen, helfe ich deiner Frage einmal mit einer Aussage auf die Sprünge.
Zitat von MCFly
Aber als Ergänzung dennoch konkret:
Es gibt wenige Dinge, die für mich wertvoller als ein menschliches Leben erscheinen und das variiert natürlich immer situativ. Ich könnte in einer konkreten Situation vllt. auch einen Menschen erschlagen, der meine Katze quält, obwohl es sicherlich verwerflich wäre. Aber es ist vorstellbar.
Davon abgesehen steht hier u.a. die Aussage im Raum, das Töten eines Vergewaltigers wäre u.U. (z.B. in genanntem Fall) eine Hife für das Opfer, auch außerhalb der Nothilfe. Finde es dann doch angebracht, zu hinterfragen, ob so eine Einstellung grundsätzlich "kein Problem" darstellt - immerhin wird sie hier gepostet. Habe darüber noch nicht einmal geurteilt. Aber gut, dein Nick verrät ja schon, dass du eher der extremen Sichtweise zugeneigt bist. Von daher das hier nur als Fußnote...
It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix
lucyinthesky und dadada schließen den Einsatz eines Messers, bzw. das Töten eines Menschen kategorisch aus:
Klaus verweist zumindest auf die Möglichkeit, in solch einer Situation in eine sehr schwierig umzusetzende Strategie anzuwenden, die mit großer Eigengefährdung aber eben auch größtmöglicher Schonung des Gegners verbunden ist.
Auf die Bermerkung Klaus "Kommt darauf an, was man (bewusst oder unbewusst) vorhat."
habe ich geantwortet, dass ich in solch einer Situation wahrscheinlich den Wunsch (das Vorghaben) hätte, den Täter umzubringen oder schwerstmöglich zu verletzten.
Daraufhin hat dadada die Todesstrafe in's Spiel gebracht, es ist aber aus obigem Zitat anzunehmen, dass sie die Tötung des Vergewaltigers auch während der Tat als "unangemessen" empfindet.
Daraus folgere ich, dass sie der Gedanke daran, dass sie selbst, oder eine nahestehende Person vergewaltigt würde, nicht so wütent macht, wie dich beispielsweise der Gedanke, dass jemand Deine Katze quält.
Immerhin schließt Du nicht aus, dass Du in solch einer Situation eventuell zum Totschläger werden könntest, obwohl Du mich fragtest, (weil Du Dich gewundert hast), ob ich tatsächlich wünschen würde, einen Vergewaltiger zu töten.
Ich stelle allerdings fest, dass einige der anwesenden Frauen es als unangemessen empfinden, einen Vergewaltiger zumindest mit einem Messer zu töten.
Ich habe schon öfter mitbekommen, dass einige Frauen dazu neigen, ihre Agressionen zu unterdrücken und sich schlechte Behandlung schön reden, sei es vom betrügenden Freund/Ehemann, dem schlagenden Partner oder vom schlagenden/mißbrauchenden Vater.
Einige zieht es ja sogar zu Kulturen, in denen ihre Selbstbestimmung unterdrückt wird und sie offiziell weniger Wert sind, als Männer.
(Natürlich gibt es auch Männer, die sich von Frauen ausnutzen und schlecht behandeln lassen.)
Ich frage mich, ob das mit der Elternbindung/Erziehung zusammenhängt, oder mit dem Hormonspiegel.
Geändert von Simplicius (22-05-2012 um 08:15 Uhr)
naja das ist so ne Sache mit den nativen Gesocks,
hier werden/wurden Mädchen traditionell verstümmelt,
da werden/wurden Menschen bei lebendigen Leibe, das Herz rausgerissen, damit der Sonnengott die Sonne wieder scheinen lässt
und dort wird/wurde sonstiger Quatsch gemacht .....
Hm, das kann aber auch wieder überall breittreten,
ein Überfall z.B. kann auch ein Unterwerfungakt sein
bei "Geld oder Prügel ? mit trotzdem Pürgel" schaffen es auch einige ohne langfristige persönliche "Schäden" davonzukommen,
das selbe bei Einbruch und was es nicht alles gibt
Warum geht das nicht, oder nur sehr schwer, bei Vergewaltigungen,
weil der Geschlechtsakt zu "intimisiert" wurde ?
Ich würde das einfach mal so salopp von " Feuer mit (extra)Feuer bekämpfen, also Vergewaltigung--> Belohnung = Tod" ableiten,Natürlich ist für die meisten Tötung schlimmer, daher können ja manche Opfer mittels Androhung von Tötung gefügig gemacht werden.
Aber so etwas (Vergewaltigung schlimmer als Tötung) hat hier ja niemand behauptet, oder?
zumindest wird es häufig auf eine Stufe gesetzt, -unsere bezaubernden Grazien mal hier ausgenommen![]()
Geändert von F3NR1R (22-05-2012 um 08:38 Uhr)
Es ging um ein theoretisches Gedankenspiel, dass verdeutlichen sollte, dass es durchaus möglich ist, in akuten Situationen zu überreagieren. Etwas anderes ist es, im Vorfeld konkret die Absicht "den schieß ich jetzt vom Dach" zu äußern.
Damit will ich meine Katze nicht in ein Verhältnis mit Vergewaltigungsopfern und einen Tierquäler auch nicht mit Vergewaltigern gleichsetzen. Ich denke, jeder kann Beispiele nennen, wo er ausrasten könnte.
Paralleler Sachverhalt, nur in dem anderen Extrem. Du schreibst, du wünschst (u.U.) einem Vergewaltiger den Tod, andere schreiben, sie könnten einen Menschen nicht niederstechen. Ich denke schlichtweg, dass solche Reaktionen nicht zu antizipieren sind. Jedenfalls nicht ohne weiteres, mag sein, dass es Menschen gibt, die ihre Emotionen soweit kontrollieren können (vllt. auch durch persönliche Erfahrungen), dass diese Behauptungen tatsächlich realistisch zutreffen.Ich stelle allerdings fest, dass einige der anwesenden Frauen es als unangemessen empfinden, einen Vergewaltiger zumindest mit einem Messer zu töten.
Interessante Überlegung.Ich frage mich, ob das mit der Elternbindung/Erziehung zusammenhängt, oder mit dem Hormonspiegel.
It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix
Ich kann dir sogar beides direkt beantworten, da ich beide erschaffen habe.
Würde meine Tochter zu einer Prostituierten, wäre das zwar irgendwie seltsam, aber SO schlimm nun auch nicht. Ist für mich ein Beruf wie jeder andere auch.
Würde mein Sohn sowas tun, gehört er für mich in die gleiche Kategorie wie jeder andere Vergewaltiger und dann auch ebenso bestraft.
@Simplicius:
Irgendwie habe ich das Gefühl, das du mich nicht verstehst.
Man besitzt eine Person nicht im wahrsten Sinne des Wortes, nur die zugrunde liegenden Emotionen sind die gleichen. Man erachtet sie als Besitz, den es zu schützen gilt. Als etwas, das man behalten möchte.
Denk mal an deine Freundin/Frau:
Wie stellst du sie anderen vor?
Meine Frau.
oder:
Die Frau, die mit mir ihr Leben teilt?
Sollte es bei dir (wie bei so ziemlich jedem) auf Antwort 1 hinauslaufen, erachtest auch du sie als "Besitz". Und zwar im besten Sinne des Wortes, nicht im schlechtesten.
Ich versuchs mal andersrum, vllt. wird es dir dann etwas deutlicher:
Klaut dir jemand das Handy, wirst du stinksauer.
Beschädigt jemand dein Handy/Auto/etc, wirst du stinksauer.
Macht jemand in der Disco deine Freundin an, wirst du stinksauer.
Vergreift sich jemand an deiner Freundin, wirst du stinksauer.
Wo ist der Unterschied?
Das eine besitzt du, das andere liebst du.
In allen Fällen willst du nicht, das dir etwas weggenommen wird.
Die auslösenden Emotionen sind die gleichen.
Kann man auch bei vielen Disko-Schlägereien beobachten.
Hast du MEINE Frau angemacht? <- Wird gerne als Einleitung genommen. Hier wird der Besitzanspruch deutlich durch die Betonung.
Dummerweise ist es dieser Besitzanspruch, der viele Menschen dazu bringt, schlimme und schlimmste Sachen zu machen. Weil sie die Grenze nicht erkennen.
Wenn Liebe (guter Besitz) in echtes Besitztum (schlecht) umschlägt, wird die Grenze überschritten. Man degradiert die Person zum Objekt.
Man muss diese Grenze erkennen und sich selbst immer wieder prüfen, auf welcher Seite dieser Grenze man steht.
Ich kann und will niemandem meine Meinung oder meine Art zu leben aufzwingen. Auch meinen Kindern nicht. Ich kann ihnen nur zeigen, was ich für richtig oder falsch erachte. Was sie daraus machen, entscheiden sie selbst.
Selbiges gilt für meine Frau.
Ich liebe sie und möchte, dass sie für immer bei mir bleibt und das möglichst unbeschadet. Und dafür tue ich alles. Ich würde für diesen Status Quo sogar töten. Aber ich werde sie niemals mit Gewalt dazu zwingen. Wenn sie gehen will, dann soll sie das tun.
Es heißt nicht umsonst: Lieben heißt auch loslassen können.
Warum muss deine Frau ihr Leben mit dir teilen? Und nicht du dein Leben mit ihr?
Internetforen sind was schönes, jeder darf dort den Gutmenschen raushängen lassen.
In der deutschen Sprache wird halt mal ein Possessivpronomen verwendet. Meine Frau und nicht eine Frau.
Guten Appetit für's Roma & Sinti- Schnitzel mit Supervollschlankmann/frau als Nachspeise.![]()
Beim Töten eines Gewalttäters kann es nicht darum gehen, dem Opfer Befriedigung zu verschaffen, damit es nicht leidet. Sondern darum, eine Wiederholung zu verhindern, bei Leuten die keine Einsicht oder Bereitschaft zeigen, das als Unrecht zu erkennen oder abstellen zu wollen, und gefährlich bleiben. Diese Entscheidung würde ich niemals nach Augenschein fällen, sondern sowas geht nur nach Intuition. Und das ist ein schwieriges Pflaster.
Der andere Fall ist gegenwärtige Gefahr, sprich, der Täter ist im Anmarsch und greift mich oder jemand anderen an, und ist eine grosse, schwer zu kontrollierende physische Gefahr.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Ich will überhaupt keinen anderen Menschen töten. Mich macht es auch wütend und traurig usw., wenn jemand mir oder einem anderen Menschen Gewalt antut, besonders wenn das eine Person ist, dir mir nahe steht. Trotzdem sehe ich da für mich nicht die Konsequenz daraus, den Menschen, der Gewalt ausgeübt hat, aus Wut, Hass, Eifersucht, Rache,... heraus abzustechen oder den zu verstümmeln.
Jeder von uns würde in jener Situation anders reagieren. Ich muss zugeben, dass ich nicht sagen könnte, wie ich reagieren würde. Kann sogar sein, dass ich wie versteinert stehen bleiben würde. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich noch kein Zeuge eines Verbrechens war. Schlägereien habe ich auch immer abwenden können ohne Gewalt anzuwenden.
Der eine flippt aus und schlägt wild um sich und der andere läuft so schnell wie möglich weg. Einer holt die Handycam raus und stellt das Verbrechen auf Youtube, der andere ruft die Polizei.
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Der Schalter im Kopf fällt mal so, mal so.
Wenn man allerdings einen Verbrecher bis zur Unkenntlichkeit vermöbelt oder gar tötet, hilft man nicht mehr dem Opfer, sondern man läßt nur noch seiner eigenen Wut freien Lauf. Dieses mag vom Gefühl her verständlich sein, ist aber weit über das Ziel hinausgeschossen.
@ Alex
"Meine" Frau ist nicht nur ein Possessivpronomen, sondern es spiegelt vielmehr den gleichzeitig Beziehungsstatus wider. Ich bin dann nämlich "Ihr" Mann. Dieses wird auch aus Gründen des Simplizismus so gebraucht. Das heisst nicht automatisch, dass jemand als Objekt in gewissen Situationen degradiert wird, "MEIN SCHATZ".
Tu mir einen Gefallen und lies dir meine Postings diesbezüglich noch einmal genau durch. Dann denk bitte kurz drüber nach und dann poste mir das Ergebnis.
Ihr hängt euch alle zu sehr an dem Pronomen "Besitz" auf und nehmt automatisch alle die negative Bedeutung.
Vllt. erkläre ich es aber auch einfach nicht richtig.
Versucht es mal mit folgender Definition von Besitz:
Etwas, das ich nicht mehr missen möchte. Etwas, was ich möglichst lange behalten möchte.
Streicht den negativen Beiklang des Wortes "Besitz" und vergleicht mal die dazu gehörenden Emotionen.
Geändert von Alex R. (22-05-2012 um 15:49 Uhr)
Das war nicht auf Alex bezogen, sondern auf die Leute, die sich auf dem Wörtchen "Besitz" aufhängen.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich von Alice S. (Name der Redaktion bekannt) gekreuzigt werde, habe ich mal zu meiner Frau gesagt: "Da geht es nicht mehr um dich sondern darum, dass der Typ hat mein Territorium verletzt hat." Meine Frau meinte darauf: "Meinst du ich bin dein Territorium???" Ich darauf: "Nein, natürlich nicht. Du bist nur ein Teil davon..."![]()
Ich sag auch "meine Scheiße" und "meine Kopfschmerzen" und ein Vergewaltigungsopfer sagt vielleicht "mein Vergewaltiger"...
Also ich käme eher nicht auf den Gedanken, jemanden zu töten, der mein Auto beschädigt, oder mein Handy klaut.
Bei einem Vergewaltiger wäre das - wie gesagt - etwas anderes.
Selbst wenn ich das Opfer nicht kenne und nicht davon ausgehe, dass ich mit dem jemals eine Beziehung haben würde.
Du hast natürlich recht, dass bei erotischen Beziehungen Besitzdenken eine Rolle spielt, dennoch gibt es in meinem Empfinden Unterschiede zwischen Gegenständen und leidensfähigen Wesen.
Und wenn Deine Frau nicht mehr Deine Frau ist, ist sie Dir und ihre Unbeschädigtheit dann egal?
Geändert von Simplicius (22-05-2012 um 18:35 Uhr)
"zu intimisiert wurde"?
Du meinst für "Generation *****" ist eine Vergewaltigung nicht so schlimm, wie für eine Nonne oder eine Muslima?
Also höchstens Nötigung?
Ich gehe mal davon aus, dass die Menschen unterschiedlich sind.
Es gibt auch Leute, die durch einen Einbruch traumatisiert sind, weil sich die vermeintliche Sicherheit als Illusion herausstellte.
so in der Art
Und das spannende ist dann eben,Ich gehe mal davon aus, dass die Menschen unterschiedlich sind.
Es gibt auch Leute, die durch einen Einbruch traumatisiert sind, weil sich die vermeintliche Sicherheit als Illusion herausstellte.
ob das mehr eine "Typfrage" oder eher eine Frage der Vorstellung von Werten/Moral/Gut&Böse/etc ist
Aktive Benutzer in diesem Thema: 4 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 4)