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Thema: Unglück am Djatlow-Pass ?

  1. #136
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sorbus Aucuparia Beitrag anzeigen
    Es ist möglich dass das Feuer das Erfrieren sogar noch begünstigt hat.
    Ich lernte in einem Kurs für Cold Climate Survival, dass man ab der letzten Phase der Unterkühlung kurz vor dem Kältedotd jemanden auf keinen Fall direkt ans Feuer oder in ein heißes Bad legen soll, weil sich dadurch die Adern zu schnell weiten und das kalte Blut aus den Extremitäten in die Körpermitte fließt.

    Es kann sein dass sie das nicht gewusst haben oder dass sie einfach so ausser sich waren dass sie keine andere Lösung sahen.
    Zum einen waren sie sicher auch noch verschwitzt durch 1,5 km laufen und tragen des einen.
    Zusätzlich kommt noch hinzu, dass vielen vor dem Erfrieren ziemlich "heiß" wird. Oft werden Erfrierungsopfer aus dem Grund nur noch teilweise bekleidet gefunden.

    Die schweren inneren Verletzungen kann ich mir jedoch immer noch nicht erklären.
    Wir vermuten ja, dass die in die Schlucht gestürzt sind. Innere Verletzungen hatten ja nur drei der vier Bekleideten..

  2. #137
    Sorbus Aucuparia Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Also, irgendwie kann ich mir Wölfe, die sich ner panisch brüllenden Gruppe von neun ausgewachsenen jungen Leuten bis direkt an den Zelteingang nähern, noch weniger vorstellen als nen Bären.
    Im Prinzip nicht unbedingt. In den Karpaten war mal ein Fall in den späten 40ern oder 50ern wo in einem unglaublich harten Winter ebenfalls eine Skitourengruppe von einem Riesenrudel von Wölfen also wohl über 40 (was in extremen Winter vorkommen kann) angegriffen und viele getöet wurden. Aber in diesem Fall schließe ich Wölfe aus.

  3. #138
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Für mich steht außer Frage, dass sie trotz der widrigen Umstände ein (sogar zumindest zwischenzeitlich ganz gutes) Feuer in Gang gebracht HABEN.
    Denk ich auch. Deshalb sind dann wohl auch die vier Bekleideten losmarschiert und haben die anderen sozusagen in der "Obhut" des Feuers zurück gelassen.
    Nur irgendwann haben die kapiert, dass keine Hilfe mehr kommt, und/oder das Feuer nicht ausreicht

    Das mag lange gedauert haben (und möglicherweise waren zwei da bereits am Erfrieren, weswegen man die auch so nahe ans Feuer legte, dass sie später sogar angekokelt wurden). BEVOR man den Versuch machte, zurück zum Zelt zu gehen. Was für mich den Schluss nahelegt, dass man zu dem Zeitpunkt noch hoffte, sein Lager im Wald zu finden. Wäre man im richtigen Wald gewesen, wärs ja ganz in der Nähe gewesen: Bloß den Bach finden und dem folgen.
    Ironischerweise glaube ich, dass die alle überlebt hätten, wären sie am Wald direkt umgedreht und zurück zum Zelt gegangen..

  4. #139
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sorbus Aucuparia Beitrag anzeigen
    Im Prinzip nicht unbedingt. In den Karpaten war mal ein Fall in den späten 40ern oder 50ern wo in einem unglaublich harten Winter ebenfalls eine Skitourengruppe von einem Riesenrudel von Wölfen also wohl über 40 (was in extremen Winter vorkommen kann) angegriffen und viele getöet wurden. Aber in diesem Fall schließe ich Wölfe aus.
    Aber dann ohne Spuren zu hinterlassen? Und wenn ich als Kriegsveteran Wölfe höre, dann zerfetze ich doch nicht mein Zelt und begebe mich ins Freie wo die mich von allen Seiten anfallen können. Da würd ich schön Feuer aus dem Ofen holen und mich vor das Zelt stellen.
    Zumal das immer noch nicht erklären würde, warum nur 8 Spuren vom Zelt weg gefunden wurden..

  5. #140
    Bubatz Gast

    Standard

    Wie mir scheint (nicht zuletzt aufgrund diverser gut durchdachter Postings hier), lässt sich der Hergang ab dem Verlassen des Zeltes recht gut erklären - inklusive des Bekleidungszustandes, der Leichenfundorte und der diversen Verletzungen. Was bleibt ist aber wirklich die Frage nach dem Auslöser für die Panik - und da scheint mir (neben dem Einsturz des Zeltes durch von oben her angrenzende drückende Schneemassen) die "Waffentest"-Theorie jedenfalls nicht sooo spinnert.

  6. #141
    Sorbus Aucuparia Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ThiS Beitrag anzeigen
    Aber dann ohne Spuren zu hinterlassen? Und wenn ich als Kriegsveteran Wölfe höre, dann zerfetze ich doch nicht mein Zelt und begebe mich ins Freie wo die mich von allen Seiten anfallen können. Da würd ich schön Feuer aus dem Ofen holen und mich vor das Zelt stellen.
    Zumal das immer noch nicht erklären würde, warum nur 8 Spuren vom Zelt weg gefunden wurden..
    Ich hab doch gesagt, in dieser Situation schließe ich Wölfe aus

  7. #142
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ThiS Beitrag anzeigen
    Ironischerweise glaube ich, dass die alle überlebt hätten, wären sie am Wald direkt umgedreht und zurück zum Zelt gegangen..
    Ich auch. Wenn nicht irgendwas am oder mit dem Zelt war, das wir nicht wissen.
    Aber auch so finde ich das Verhalten absolut typisch: Das Lager MUSS doch da irgendwo sein, Herrgott! Sicher sinds nur noch ein paar Meter. Wahrscheinlich ist man jetzt schon ein paarmal knapp dran vorbeigelaufen. Undsoweiter. Man setzt sich was in den Kopf und kann und will einfach nicht glauben, dass schon die Prämisse (dass das der richtige Wald ist) falsch ist.

  8. #143
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Der Ablauf stellt sich für mich so da:

    1. Irgendwas löst die Panik aus und sie verlassen in Todesangst das Zelt
    Wir hatten dafür als mögliche Gründe erörtert (nur die die wir nicht verworfen haben)
    Lawine
    Militärische Begebenheiten
    Beide obigen kombiniert
    (Wasser)

    2. Sie flüchten in Todesangst zu einem ihnen unbekannten Gelände.
    Dafür gibts wiederum drei mögliche Gründe
    2.1 Sie wollen einfach nur weg, egal wohin
    2.2 Sie haben die Orientierung verloren
    2.3 Die Gefahr kam aus der gleichen Richtung aus der sie gekommen waren
    Evtl. auch alles gleichzeitig. Reicht ja, wenn einer in die falsche Richtung rennt und der Rest muss hinterher.

    3. Sie entzünden im Wald ein Feuer
    Am Waldrand, um genau zu sein.

    4. Es werden welche mit der ganzen Kleidung losgeschickt um Hilfe zu holen und die landen dann in der Schlucht.
    Sind wir bei dir

    5. Es erfrieren die beiden am Feuer, also beschließen die anderen 3 wieder zum Zelt zu gehen und erfrieren auch nach und nach
    Oder, die 5 am Feuer bekommen mit, dass die 4 abstürzen und erkennen es bleibt so keine Hoffnung auf Hilfe (evtl. wollten sie dann auch Ausrüstung holen um die 4 aus der Schlucht zu bergen). 2 bleiben zurück weil es ihnen zu kalt ist und die 3 härtesten wagen den Rückweg.


    Irgendwie will es mir nicht in Kopf warum sie sich keine Ausrüstung von dem Zelt geholt haben. Zumindest wenn man die Lawinentheorie nimmt. Eine Lawine ist ja recht laut von daher müssten die ja mitbekommen haben das es keine Lawine war, auch wenn sie es erst dachten.
    Vielleicht ging ja in der Nähe noch eine ab, oder was wir ja auch vermutet hatten war das das ein Raketentest war, und die Explosion der Rakete(n) hat den Schneerutsch ausgelöst. Wenn die rannten und es währenddessen weitere Explosionen gab können die sich nicht sicher gewesen sein, ob nicht doch noch was runter kam. Wahrscheinlich ist deshalb einer ja noch auf den Baum gestiegen, um zu sehen, ob er was von dem Zelt sieht..

  9. #144
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sorbus Aucuparia Beitrag anzeigen
    Ich hab doch gesagt, in dieser Situation schließe ich Wölfe aus
    Ich hab dir doch nur zustimmen wollen

  10. #145
    Sorbus Aucuparia Gast

    Standard

    Interessant wäre von den dort ansässigen Mansen zu erfahren ob es in dieser Region immer wieder solche Vorfälle gegeben hat.
    Denn übersetzt heißt der Berg Cholat Siachl, Berg der Toten. Es muss für die Ureinwohner also eine besondere Bedeutung haben.

  11. #146
    Terao Gast

    Standard

    Im Grunde können wir damit (große) wilde Tiere insgesamt ausschließen. Wenn die schon so wenig Scheu vor Menschen besaßen, um sich weit genug zu nähern, um Panik auszulösen, hätten sie sich allerspätestens die Leichen geholt. Dann wäre nach zwei Wochen nicht mehr viel von denen übrig gewesen.

    Denn übersetzt heißt der Berg Cholat Siachl, Berg der Toten. Es muss für die Ureinwohner also eine besondere Bedeutung haben.
    Wetterstürze?
    Oder vielleicht doch Lawinengefahr, auch wenn mans nicht erwarten würde?

  12. #147
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Bubatz Beitrag anzeigen
    Wie mir scheint (nicht zuletzt aufgrund diverser gut durchdachter Postings hier), lässt sich der Hergang ab dem Verlassen des Zeltes recht gut erklären - inklusive des Bekleidungszustandes, der Leichenfundorte und der diversen Verletzungen. Was bleibt ist aber wirklich die Frage nach dem Auslöser für die Panik - und da scheint mir (neben dem Einsturz des Zeltes durch von oben her angrenzende drückende Schneemassen) die "Waffentest"-Theorie jedenfalls nicht sooo spinnert.

    Geht mir auch so!
    Vor allem würde das auch die Metallteile erklären, von denen wohl in der Gegend eine Menge rumgefahren sind.
    Und (Achtung Spekulation) wenn es von denen noch ein paar "geregnet" hat, würde das die Argumentation festigen, warum sie nicht direkt zum Zelt zurück sind. Im Wald ist man einfach vor Trümmerstücken sicherer als auf der freien Fläche.

    Jedenfalls stell ich mir das echt übel vor. Generell die ganze Situation. Mich würde interessieren was die gedacht und gesagt haben.

  13. #148
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sorbus Aucuparia Beitrag anzeigen
    Interessant wäre von den dort ansässigen Mansen zu erfahren ob es in dieser Region immer wieder solche Vorfälle gegeben hat.
    Denn übersetzt heißt der Berg Cholat Siachl, Berg der Toten. Es muss für die Ureinwohner also eine besondere Bedeutung haben.
    Da sind doch ein paar Mansen gestorben, als die vor einer Flut Zuflucht gesucht haben. Vielleicht kommt der Name daher?!

  14. #149
    Terao Gast

    Standard

    Jedenfalls stell ich mir das echt übel vor. Generell die ganze Situation. Mich würde interessieren was die gedacht und gesagt haben.
    Am dramatischsten finde ich ja die Drei, die zum Zelt aufbrachen. Die müssen zu dem Zeitpunkt längst abgeschlossen haben. Kein Blick mehr zurück, jeder läuft, so weit er kann und stirbt da, wo er hinfällt.

  15. #150
    MichaelII Gast

    Standard

    @Terao: Das mit den nackte Füßen, ich bezweifle das nicht, da ja auch die entsprechenden Spuren gefunden wurden, ich kann es nur nicht einordnen.

    Zum Militär: Wenn direkt Einheiten vor Ort gewesen sind: die hätten die Leichen verschwinden lassen, wenn es etwas zu vertuschen gibt. Und wenn nicht, es wäre ein leichtes gewesen, im Stalinistischen Russland alles unter den Teppich zu kehren, dann hätten wir aber nicht soviel Dokumentation, also ich glaube nicht, daß das russische Militär irgendwie involviert war.

    Zur Nacht: Keiner weiß wann es passiert ist. Die allseitige Annahme, daß es Nachts passiert ist, basiert nur auf der Vermutung, daß sie nur Nachts im Zelt gelegen haben. Wenn sie sich verirrt haben, können sie sich auch Tagsüber mal im Zelt beim Ofen gesammelt haben...

    Beleuchtung: Es wurde wohl eine Taschenlampe im 'Schnee gefunden, die Vermutung war, daß die Lampe so gelegtg wurde, daß sie das Zelt anleuchtete, um es wiederzufinden.

    Zu den abgebrochenen Ästen am Baum: Es ist ein alter Pfadfindfertrick, wer Feuer machen will nimmt keine Äste vom Boden auf, die ziehen Feuchtigkeit, sondern nimmt tote Äste am Baum, die sind knochentrocken, es kann also sein daß sie damit das Feuer entzüdndet haben, was nicht auf Panik schließen lässt. Passt allerdings nicht zu den nackten Füßen.

    Zu den Verletzungen: Es wurden damals Autopsien gemacht, nicht umsonst, es gab auch Vermutungen über Überfälle usw. Also die Russen in der Gegend kennen sich vermutlich mit Wanderern, die im Schnee erfrieren, aus. Passiert vermutlich immer wieder. Die Umstände bei dieser Gruppe haben aber eine lange Untersuchung und Autopsie nach sich gezogen..., also alles ungewöhnlich.

    Schlußfolgerung: Ich kann nichts einordnen...

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