Ich nehme an, "im Allgemeinen" bedeutet hier nicht "immer"?
Wie auch immer, die Aussage impliziert wohl, dass eine sehr gute Ausbilung davon abhält, vermeidbaren Schaden anzurichten?
Selbst eine sehr gute Ausbildung in einem bestimmten System befähigt nur so gut zu sein, wie es das System ist.
Ein hervorragend ausgebildeter Astrologe kann die Zukunft wohl genauso wenig voraussagen wie ich, obwohl er natürlich wortreich, mit Fachbegriffen seiner Kunst, erklären kann, warum es wieder nicht geklappt hat.
Die Suggestion, ein Fachmann könne (im Gegensatz zu einem Laien) "komplexe Informationen vollumfänglich und richtig beurteilen" klingt wahrscheinlich sehr schön und kompetent in den Ohren von den Freunden des oberflächlichen Denkens und der blinden Expertenverehrung, stammt aber wohl von jemanden, der kein Fachmann ist in Bezug auf die Entscheidungsprozesse von Menschen bzgl. komplexer Problemstellungen.
Kommt natürlich auch darauf an, was "richtig beurteilen" meint.
Es ist auch nicht so, dass die Ergebnisse bestimmter Studien nur vor dem Volk (laós) geheimgehalten werden, sondern auch vor den ausreichend gebildeten Fachmenschen, die solche Studien nachvollziehen und verstehen könnten und auch vor den sehr gut ausgebildeten und verantwortungsvollen Ärzten.
Kritik an Arzneimittelherstellern - "Die Pharmaindustrie ist schlimmer als die Mafia" - Gesundheit - Süddeutsche.de
Darüber hinaus ist Florett ja auch schon dem Kindesalter entwachsen und was damals vielleicht als sinnvolle Behandlung galt, ist heute aufgrund weiterer Erkenntnisse überholt.Peter C. Gøtzsche: Ja, der weltweit größte Medikamentenhersteller Pfizer zum Beispiel hat in den USA 2009 nach einem Prozess wegen der illegalen Vermarktung von Arzneimitteln 2,3 Milliarden Dollar gezahlt. Das Unternehmen GlaxoSmithKline war 2011 sogar bereit, drei Milliarden Dollar zu zahlen, um einen Prozess wegen Arzneimittelbetrugs zu beenden. Bei Abbot waren es immerhin 1,5 Milliarden, Eli Lilly zahlte 1,4 Milliarden, Johnson & Johnson 1,1 Milliarden. Bei den anderen großen Unternehmen waren es Summen im zwei- und dreistelligen Millionenbereich. Immer ging es um Betrug und Irreführung, Bestechung oder Vermarktung nicht zugelassener Mittel.



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