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Thema: Kadeshi Ju Tai Jutsu Berlin

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  1. #11
    Gast Gast

    Standard

    @tengu86:
    da ist rambatt kuschelig weich wie ein frischgeschlüpftes kücken aus zuckerwatte.
    jawohl, so bin ich! endlich sagt das mal einer!



    warum wirft man jemanden eigendlich?????ich hab eine verrückte idee.kann es sein das ich jemanden werfe um diesen zu verletzen? kampfunfähig zu machen? auf den boden zu bekommen um ihm dann gemein wehzutuen???????
    lenny hat es ja im grunde schon beantwortet ...
    man wirft jemanden, um ihn zu verletzen.
    nachdem das nun klar ist, wird vielleicht auch verständlich, warum fallschule so wichtig ist ... und warum sie (nach meinen informationen) in etlichen alten japanischen schulen (koryu) so etwas wie ein "geheimnis" war, das nicht mit jedem geteilt wurde ... aber dazu können die koryu-experten hier sicher mehr sagen.

    es gibt um würfe ziemlich viele mißverständnisse.
    kano, der begründer des judo, schuf (wie sich die meisten quellen gegenseitig zitieren) sogenannte "randori-würfe".
    alle lesen das, alle nicken weise vor sich hin ... aber was das eigentlich bedeutet, hat kaum jemand kapiert.
    es ist so: würfe sind dazu da, den geworfenen kampfunfähig zu machen. er soll aufs gesicht fallen oder aufs schädeldach oder aufs genick oder aufs schulter-eck-gelenk ... gibt da recht viele ziele und möglichkeiten.
    dooferweise kann man genau DAS aber nicht in voller geschwindigkeit und härte trainieren, jedenfalls nicht, wenn man seinem trainingspartner gegenüber verantwortungsvoll handelt.
    logisch.

    kano jigoro, der begründer des judo, hatte nun (wie auch vor ihm einige andere, er hats nur besonders populär gemacht) die idee, den winkel der würfe ein wenig zu verändern UND den geworfenen in sicherem fallen zu schulen.
    der veränderte wurfwinkel ermöglicht das weitgehend verletzungsfreie fallen, die fallschule tut ein übriges.
    dadurch konnten kanos judoka ihre würfe drillen bis zum abwinken, ohne daß dem partner etwas passierte (außer heftigen hämatomen und prellungen).
    im kampf gegen andere schulen wußten seine judoka, daß sie den eigentlichen wurfvektor, den eigentlichen winkel anzuwenden hatten ...
    ist alles bekannt.

    und im dojo......also da lern ich richtig fallen damit ich mir nicht alle knochen breche wenn der andere so richtig wirft?
    yep.
    aber selbst dann knallst du in die matte.
    und inushishi (gruß nach berlin!) hat ja beschrieben, wie das auch auf 'ner matte wirkt, wenn man mal ein wenig wegkommt von diesem ganzen kinder-hochheb-und-plumpsen-laß-pseudo-wurf-kram.
    ein richtiger wurf ist eben etwas anderes der krempel, der so im allgemeinen im üblichen "turnverein hebmichhoch" gemacht wird.
    nöö, wir sind da absolut nicht die einzigen, die sowas machen und können ... ich kenne bundesliga-judoka, die das hervorragend draufhaben. ich hab russische sambojungs getroffen, die noch krasser geworfen haben ...
    kann man alles lernen.
    aber bitte, bitte ... nennt das kinder-gekuller, welches hierzulande auch bei erwachsenen vor allem im jj üblich ist, nicht "werfen".
    sonst muß ich bitterlich weinen ... und das wollt ihr doch nicht?!



    ich würde sagen du wirfst wenn du in einer Distanz bist in der schlagen und treten keine Optionen sind. Gegner am Boden ist in jedem Fall besser als Gegner auf den füßen.
    auch das ist richtig.
    wenn der gegner nach dem wurf nicht groggy ist, muß man wissen, wie es weitergeht.


    @lenny:
    Stell dir vor du nimmst jemanden, und rammst ihn mit voller Wucht Kopf zuerst gegen eine Wand.
    Jetzt stell dir vor, die Wand ist der Boden, und die Erdanziehungskraft hilft dir noch.
    Das nennt man dann einen Wurf.
    coole definition!



    eins noch zum abschluß ... es ist wie mit dem armbar.
    den lernt man als "ude-hishigi-juji-gatame" auch im judo, sogar recht früh.
    man macht das ding im training, im randori, und hin und wieder funzt es sogar im wettkampf.
    man glaubt, so ziemlich alles über diese technik zu wissen,
    und dann ... verdammt, dann landet man beim BJJ und stellt fest, daß die den armbar auch machen, aber extrem viel besser und in einer art und weise und in solcher effektivität, wie man sie als judoka noch nie gesehen hat.
    klar gibt es viele judoka, die damit nicht klarkommen und die dann einfach sagen: "ey, brauch ich nicht zu lernen, kann ich schon, ist genau dasselbe wie bei uns im training".
    nöö, es ist eben nicht dasselbe, es sieht nur ähnlich aus.
    und wenn man klug ist, sieht man zu, daß man den armbar möglichst so lernt wie er im BJJ gemacht wird ... und dann kann man auch eigentlich gleich ganz dabeibleiben.

    und so isses halt mit den würfen auch ...
    Geändert von Gast (10-06-2015 um 14:59 Uhr) Grund: doofe tippfehler korrigiert

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