Zitat Zitat von Magni Beitrag anzeigen
Mein Gehirn raucht schon.

Ich meine, wenn ich diese Ungewissheit nicht hätte, und ihr auch nicht, dann könnten wir doch alle fröhlich wie die Lemminge von einer Brücke hüpfen, und unser Heil im nicht-Sein finden. (Und wir hätten noch nicht mal ein Disney- Kamerateam im Nacken)

Die Frage ist ja, wenn man sich sich selber eigentlich nur einbildet, und alles um einen herum nur eine Illusion ist (wobei hier angemerkt werden muss, dass das Gehirn nur rekonstruieren kann, und nicht konstruieren) warum kümmert es einen dann? Warum kann mir dann nicht alles egal sein?
Unsere Essenz ist die Illusion. Die Illusion ist die Art wie subjektiv wir die Welt wahrnehmen und wie wir unsere Existenz über sie definieren um daraus mehr zu machen als unser pures Fleisch.
Existenz ist echt.
Und eigentlich hält uns nichts davon ab von der Brücke zu springen, es wäre egal, genau wie es im Grunde genommen egal ist wie sehr wir andere damit verletzen. Zumindest kosmisch betrachtet. Aber es muss ja nicht sein, die Konsequenz aus unserer Irrelevanz muss ja nicht unsere Vernichtung sein.

Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen
Wie definierst Du denn "Illusion" bzw. wie unterscheidet sich die Illusion "Welt" von einer "Simulation"?
Das Computerspiel selbst ist eventuell keine Illusion, wenn man aber in dem Spiel "aufgeht", dann unterliegt man vielleicht der Illusion, man sei der Charakter, den man teilweise steuern kann, der aber auch teilweise den Gesetzen, die der Programmierer vorgegeben hat, unterworfen ist.
Gleichzeitig weiß man irgendwo im Hinterkopf, dass das ein Spiel ist, und zwar spannend, aber halt nur ein Spiel.

Das Leben ist ein Spiel
Ein Spiel hat Regeln.
Regel Nr.1: Das ist kein Spiel, das ist bitterer Ernst!

Einige spirituelle Traditionen scheinen mir darauf abzuzielen, durch spezielle Übungen die Illusion zu erfahren, um dann im Alltag etwas gelassener zu werden, ohne den Spaß an der Sache zu verlieren.
Schmerz ist unvermeidlich,
Leiden ist optional
Vollkommene Gleichgültigkeit gegenüber allem, erinnert mich persönlich mehr an eine Depression, als einen erstrebenswerten Geisteszustand.
Ich hatte mal die persönliche Hypothese, dass manche Depression der Versuch ist, negative Emotionen abzuschalten, was dazu führt, dass man auch die positiven abschaltet und somit abgeschnitten wird von seinen Emotionen und dem (Er)Leben.
Lache all Dein Lachen
und weine all Deine Tränen!
Welche spirituellen Traditionen meinst du denn? Klingt nach westlichem Matschbuddhismus. Buddhisten begreifen alle Lebenszyklen des Samsara als Kreislauf des Leidens. Deshalb ist es auch das Ziel durch komplette Leere und die Neutralisierung jeden Kharmas aus diesem Kreislauf ins Nirvana auszubrechen.
Ich erkenne darin spirituell aufgeladenen materialistischen Existentialismus.


Wäre dir alles egal würdest du diese Diskussion hier nicht führen. Und du schreibst noch ziemlich enthuisiastisch