
Zitat von
Cam67
ich habe im BL-thread einen interessanten Satz vom Gürteltier gefunden ^^
interessant deswegen, weil doch genau dies Kanken gemacht hat und noch macht.
er hat das Denkmal seines Karate hinterfragt, um sein Wachstum nicht bremsen zu lassen.
und das führte ihn auf einen Weg auf dem er anscheinend nicht allein ist.
was mich zu dieser Frage an die Karate-Experten führt.
falls die Biographien stimmen, so ist auch ein Kanken Toyama, Miyagi Chōjun , Higaonna Kanryō diesen Weg gegangen um die Ursprünge ihres Karate zu erforschen.
war das in euren Augen auch "respektlos" ? denn ich kann mir nicht vorstellen daß die dort gemachten Erfahrungen nicht in ihr Training und Lehren mit einflossen.
ich meine der Grund ist doch auch hier allein das persönliche Wachstum und tieferes Verständnis (sag ich jetzt mal so frech).
und das ist doch eigentlich der Motor jeglichen Trainings, egal wo. (wenn wir von Bewegungsabläufen reden)
PS: das ist kein Provozieren meinerseits , sondern wirklich nur eine Frage die sich mir aufdrängt. woher die teilweisen Ressentiment kommen ?
Ich bin ja scheinbar trotz stetem Bemühen nicht gut im Erklären :
Auf Karate bezogen ist in meinem Augen das Klischee, dass mehr darin vermutet wird.
Und zwar durchaus ein historisches Klischee.
Der Fehler wäre hier, zu sagen : " Die Sanchin meiner Orientierung gibt keine vernünftigen Visualisierungen und nur eher unnachvollziehbare Körperübungen vor ... also werfe ich das GROS der anderen Goju Kata über Bord, weil ich eh nich die geheimen Überlieferungen dazu kenne. "
Das ist das, was Kanken uns permanent nahe legt.
Ich in meiner Erfahrung habe durch Kata aber meine Selbst- und Fremdbeobachtung in Höhen gebracht, die mich befähigen, Dinge durch sehen zu lernen ( weil ich die Karate-Gefühle dazu am Partner schon hatte und erweitern kann ).
Ich lerne von den verschiedenen Sensei verschiedene Sachen. Durch ihre Art, sich zu bewegen.
Und nicht nur ich.
Das ist in meinen Augen der eigentliche Karateweg, wie er sich jenseits von Klischeeerwartungen weltweit herauskristallisiert hat.
Woanders hinzugehen ist okay. Aber man folgt dann dem Klischee des Karate, nicht seiner Realität.
Kanken wollte schon immer Kung Fu lernen.
Ich hab mich nach 15 Jahren Erfahrungen in der KK-Szene für Karate entschieden, als das, was es de fakto war.
In Kankens Stil wurde das Klischee halt mehr angefüttert.
Oder noch einfacher : Mir hat Karate nie versprochen, eine der elaborierten KKs zu sein.
Es war immer das, was hart Trainierende aus Formenverständniss gemacht haben.
Karate sollte diesen peinlichen CMA Bezug, bei dem Karate-Sandan Träger Basics einer anderen KK als höheres Wissen gezeigt bekommen, lieber endlich offiziell ablegen.
Geändert von Gürteltier (15-04-2016 um 20:28 Uhr)
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