Gita-Experte hier.
Karma bedeutet letzlich nur "Handlung" oder "Aktion"
Karma Yoga bedeutet das Tun einer Handlung mit der Geisteshaltung, dass man die Auswirkungen dieser Handlung (dieses Karmas) gelassen und gleichgültig akzeptiert. Gewinnen und Verlieren sind das Selbe mit der Karma Yoga Haltung.
Der Begriff Karma kann komplett losgelöst von religiösen und / oder esoterischen Denkweisen benutzt werden, da er an sich nur ein Sanskritwort ist, welches nun mal für Handlung und die Auswirkungen von Handlungen steht. Das ist aber letztlich ein Naturgesetz - Ursache und Wirkung.
INSOFERN: Universelle und moralische Auswirkungen - die sich in der persönlichen Psyche abspielen sind das eine. Weltliche / gesetzliche Auswirkungen (das Überqueren einer roten Ampel oder das Töten einer anderen Person - und die legalen Konsequenzen daraus) stehen auf einem anderen Blatt.
Aber (ganz wichtig): KEINE dieser Auswirkungen habe ich in der Hand! DAS ist Karma Yoga! Ich kann im Grunde alles tun - aber die Auswirkungen dieser Handlungen HABE. ICH. NICHT. IN. DER. HAND!
Ich kann den besten Anwalt haben und trotzdem einen Prozess verlieren. Ich kann mich auf Weltmeisterniveau im Kampfsport bewegen und habe das Ergebnis des Wettbewerbs trotzdem nicht in der Hand. Ich kann jede Woche Lotto spielen - und selbst dann nicht und nie einen Cent gewinnen. Wenn mir ALL DAS egal und gleichgültig ist, DANN praktiziere ich KARMA YOGA!
Abgesehen davon muss zu der gesamten Diskussion dann auch der Begriff Dharma (Moral, Gesetz, Natur) einbezogen werden. Dharma kann man mit dem eigenen (von Werk aus eingebautem) Gewissen gleichsetzen --> insofern: Konsequenzen, die sich auf meine eigene, geistige Gesundheit; mein "gutes" oder "schlechtes" Gewissen auswirken, kann bzw. sollte ich besser nicht auf religiöse Texte abwälzen.