Möglicherweise hat mein Lehrer den Artikel gelesen und/oder das Video angeschaut. Jedenfalls haben wir diese Woche tatsächlich in einer Trainingseinheit Kotegaeshi und (Uchi-Kaiten-Nage-)Sankyo gegen Tanto geübt - allerdings ausgehend von einer statischen Haltung Ukes - und damit offensichtlich ohne Realitätsbezug, also als Übung für ein besseres Verständnis von Kotegaeshi und Sankyo. Für mich war es das erste Mal, dass ich eine Abwehr gegen Tanto geübt habe: und selbst mit kooperierendem Uke wäre ich des öfteren ins offene Messer gelaufen - und das gleiche wäre den meisten meiner Partner in der Rolle des Nages passiert. Daher habe ich die Übung eher als lustige Abwechslung und als Mahnung aufgefasst, sich nicht allzu viel einzubilden.
Sonst üben wir gelegentlich als Nage mit einem Tanto zur Veranschaulichung für das "Schneiden", das in manchen Bewegungen enthalten ist. (Tanto statt Bokken aus Sicherheitsgründen - zumindest im Anfängertraining).
Ansonsten ist auch mein Eindruck, dass der Aikidoka in dem Video selbst gegen einen unbewaffneten Jeff Imada nicht besser ausgesehen hätte. Wenn Uke einen Kotegaeshi mit einem Ikkyo kontern kann, dann hat ja wohl Nage irgend was falsch gemacht. Nach meiner bescheidenen Meinung als Anfänger hat der alles falsch gemacht, was z.B. Hikitsuchi hier erklärt, was man falsch machen kann (Hikitsuchi Sensei Essential Teachings of Aikido part 1 2:20-4:06, 6:30-9:50). Die Schlussfolgerungen seines Artikels sind für mich nachvollziehbar, aber entweder selbstverständlich ("Escape is the best option") oder altbekannt ("don't fixate on the weapon").