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Thema: Religion in der Erziehung

  1. #406
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen
    von welchen Religionen sprecht Ihr?
    Wenn ich in das dritte Buch Mose schaue, stehen da doch IMO eine Menge Regeln....:
    Pipifax im Vergleich zu modernen Gesetzeswerken. Jede vollständige Gesetzessammlung eines modernen Landes ist deutlich länger als jede Bibel... und in der Bibel ist nur ein Bruchteil aller Texte ein Gesetzestext.




    Kapitel 15, Unterpunkt "Unreinheit bei Frauen", der die Regel regelt:

    Die Unreinheit bei Frauen
    19 Hat eine Frau Blutfluss und ist solches Blut an ihrem Körper, soll sie sieben Tage lang in der Unreinheit ihrer Regel verbleiben. Wer sie berührt, ist unrein bis zum Abend. 20 Alles, worauf sie sich in diesem Zustand legt, ist unrein; alles, worauf sie sich setzt, ist unrein. 21 Wer ihr Lager berührt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend. 22 Wer irgendeinen Gegenstand berührt, auf dem sie saß, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend. 23 Befindet sich etwas auf dem Bett oder auf dem Gegenstand, auf dem sie saß, wird derjenige, der es berührt, unrein bis zum Abend. 24 Schläft ein Mann mit ihr, so kommt die Unreinheit ihrer Regel auf ihn. Er wird für sieben Tage unrein. Jedes Lager, auf das er sich legt, wird unrein. 25 Hat eine Frau mehrere Tage außerhalb der Zeit ihrer Regel einen Blutfluss oder hält ihre Regel länger an, ist sie für die ganze Dauer dieses Ausflusses im gleichen Zustand der Unreinheit wie während der Zeit ihrer Regel. 26 Jedes Lager, auf das sie sich während der ganzen Dauer ihres Ausflusses legt, ist so wie ihr Lager, auf dem sie während ihrer Regel liegt. Jeder Gegenstand, auf den sie sich setzt, wird unrein wie bei der Unreinheit ihrer Regel. 27 Jeder, der diese Gegenstände berührt, wird unrein; er muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend. 28 Ist sie von ihrem Ausfluss rein, soll sie sieben Tage zählen und dann rein sein. 29 Am achten Tag soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und sie dem Priester zum Eingang des Offenbarungszeltes bringen. 30 Der Priester soll die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer verwenden. Er soll sie so vor dem Herrn wegen ihres verunreinigenden Ausflusses entsühnen. 31 Ihr sollt die Israeliten vor ihrer Unreinheit warnen, damit sie nicht in ihr sterben müssen, weil sie meine Wohnstätte in ihrer Mitte verunreinigen. 32 Das ist das Gesetz für einen Mann, der einen Ausfluss hat, für einen, den ein Samenerguss unrein gemacht hat, 33 und für die Frau in der Unreinheit ihrer Regel, also für den Mann oder die Frau mit Ausfluss und den Mann, der mit einer unreinen Frau schläft.
    im Vergleich dazu eine moderne Richtlinie zur "Reinigung und Desinfektion von Flächen"

    http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/...ublicationFile



    so einfach ist das eben nicht, eine simple Regel zu finden, die auf alle Situationen passt.
    Nehmen wir "Du sollst nicht töten".
    Die Regel heisst "du sollst nicht morden"; in der Bibel wird, wie in allen Gesetzeswerken, zwischen legitimem Töten und dem nicht legitimen Morden unterschieden.


    Und ein Regelwerk kann schlecht alle Möglichkeiten menschlichen Verhaltens voraussehen oder abdecken.
    Muss es auch nicht.

    Es kann Prinzipien definieren; und kann auch verlangen, dass es besonders ausgebildete und qualifizierte Personen gibt, zB Richter, die bei Interessenkonflikten die Abwägung treffen und sich dann entscheiden.

    Insbesondere können sich Umstände ändern und Gründe für Regeln wegfallen, neue Regeln entstehen.
    für Detailregelungen gilt das; für Prinzipien, die zeitlos sind, nicht.

  2. #407
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Florett Beitrag anzeigen
    Eine Basis benötigt ja eine innere Struktur, aus der sie ihre unerschüttliche Sicherheit (Statik) schöpfen kann. Also ihre konstruktive, wie assoziative Trag-Sicherheit, gegenüber Einflüssen von außen.
    ja.

    Gläubige bezeichnen diese Struktur zum Beispiel mit dem Wort "Gott" oder dem Begriff "ich-bin"


    Wie kann man diese Struktur bezeichnen/herausarbeiten (auch bildhaft), die eine solche unerschütterliche Basis bietet – so, genau wie ein Statiker, der ja auch die Statik (strukturelle Basis) eines Fundaments in dessen Einzelteilen bezeichnen kann, aus der er die Sicherheit schöpft, das alles gemäß den zu erwarteten Belastungen tragfähig ist?
    praktisch findet man sie, indem man sich in solche Probleme stürzt, wo alle üblichen Lösungswege nicht funktionieren, und man irgendwann feststellt, dies ist das Einzige, was übrig bleibt.

    Also nicht "gemäss den zu erwartenden Belastungen", sondern "wenn die zu erwartenden Belastungen überschritten werden", bzw wenn die Belastung von einer unerwarteten, unbekannten Sorte ist.

    Was in der Religion bietet eine solch einfach verständliche, unerschütterliche, strukturelle Basis an, wie in der Mathematik das Fingerzählen bietet (selbst Erwachsene greifen ja noch darauf zurück)?
    alle grossen Religionen. die kennen alle sehr einfache Formen von Meditation/Gebet, die jedes Kind praktizieren kann; solche, die nur in Atmen und Sitzen bestehen wie Zen, oder Gebetsanweisungen wie "such dir einen ruhigen Ort und schütte Gott dein Herz aus; dann lausche."

    und ja, das praktizieren auch Erwachsene mit Gewinn.


    Wenn ja, worin ähneln sich dann Mathematik & Religion in der Struktur?
    Dass sie tiefe Geheimnisse als Urgrund haben. Die mathematischen Konzepte "Null" und "Unendlichkeit" und das religiöse Konzept "Gott" haben doch einige sehr deutliche Parallelen.


    Was sind die einfachen, nachvollziehbaren, durch das Kind selbst praktisch zu handhabenden Referenzen und zur elterlichen Kindesbegleitung, in Sachen der Religion, im Vergleich zum Fingerzählen?
    Geschichten erzählen.



    Kurz:
    Was bringt Eltern & Kindern in allen Religionen viel nachhaltiger und viel weiter, als: Beten, Bibeln, Bimsen,…
    … zumindest so lange, bis die Kids das selbst entscheiden wollen/können?
    Was "Bimsen" ist weiss ich nicht, aber Beten und Bibel bringen sowohl Eltern und Kinder sehr weit, wenn sie regelmässig und sinnvoll genutzt werden. Ihre Tragweite soll und kann kaum unterschätzt werden.

  3. #408
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    Zitat Zitat von Thjr Beitrag anzeigen
    Du wolltest darauf hinaus, dass Mensch unterschiedliche Farben, Form etc. benötigt, um sich zu orientieren. Als Beispiel hast du eine Welt beschrieben in der Mensch sich kaum orientieren könnte, wenn alles in gleicher Farbe/Farbton sein würde. Ich wollte dann darauf hinaus, dass in einer Welt in gleicher Farbe/Farbton sich der Mensch so entwickelt hätte, dass er keinen Unterschied sehen muss um sich zu orientieren.

    Ich glaube schon, dass ich dich richtig verstanden habe.

    Ich möchte dir nur nahe bringen, dass Mensch A in Welt A gehört. In Welt B gehört Mensch B. Dein Beispiel beschreibt, dass Mensch A in Welt B Schwierigkeiten hätte.
    ok ich ahne wo der Hund begraben ist.

    die Form und Farbe war nur ein Element , welches ich herausgegriffen habe um etwas zu verdeutlichen. wie der Mensch tickt. wie unserer System agiert/interagiert. so auch im Umgang mit Systemen/Religionen und auch im Umgang mit anderen Menschen. (was ja ebenfalls Systeme (psychologische) darstellen)

    nämlich , daß wir durch den Vergleich überhaupt erst in der Lage sind wahrzunehmen und zu erkennen. dabei ist es völlig egal, was ich zum verdeutlichen benutzt hätte.

    es ging also nicht um die Farbe ansich , sondern darum wofür sie steht. >>> dem Vergleich.

  4. #409
    Suriage Gast

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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    dann doch lieber ein paar wenige, simple, klare Regeln, und gut ist.
    Das ist immer nur solange gut, bis man an die Grenzen dieser wenigen Regeln stößt und dann ist die Not auf einmal groß, wenn die den komplexen Sachverhalten des realen Lebens nicht mehr gerecht werden.
    Moderne Gesetze sind nicht aus Spaß so umfangreich, sondern weil sich in vielen Fällen eine Notwendigkeit im täglichen Leben dafür aufgezeigt hat.

    Mit der Milchmädchenrechnung ist es im echten Leben oft nicht getan.

  5. #410
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Suriage Beitrag anzeigen
    Moderne Gesetze sind nicht aus Spaß so umfangreich, sondern weil sich in vielen Fällen eine Notwendigkeit im täglichen Leben dafür aufgezeigt hat.
    ja, wir haben heute eine Menge kontrollsüchtiger Politiker und Funktionäre, die nichts lieber tun, als jedes Detail des Lebens zu mikromanagen.

    Wie sehr da tatsächlich eine echte Not dahinter steht, naja... meist geht es eher darum, durch Aktivität einen Budgetposten und somit die eigene Stelle zu rechtfertigen. oder wieder mal in den Medien zu kommen.

    Meine Erfahrung mit Verträgen ist: wenn die Leute korrekt sind, braucht es sie eigentlich nicht, weil sich alle von selbst an Abmachungen halten; wenn Leute nicht korrekt sind, kann man sie mit seitenweise Kleingedrucktem überschwemmen und es ist ihnen wurst.

  6. #411
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    ja, wir haben heute eine Menge kontrollsüchtiger Politiker und Funktionäre, die nichts lieber tun, als jedes Detail des Lebens zu mikromanagen.

    Wie sehr da tatsächlich eine echte Not dahinter steht, naja... meist geht es eher darum, durch Aktivität einen Budgetposten und somit die eigene Stelle zu rechtfertigen. oder wieder mal in den Medien zu kommen.

    Meine Erfahrung mit Verträgen ist: wenn die Leute korrekt sind, braucht es sie eigentlich nicht, weil sich alle von selbst an Abmachungen halten; wenn Leute nicht korrekt sind, kann man sie mit seitenweise Kleingedrucktem überschwemmen und es ist ihnen wurst.
    In der Bibel stehen Vorgaben zu Frisur, stoffbeschaffenheit der Kleidung und das man einer Frau während der Tage fernbleiben muss. Und du kommst mit "jedes Detail klären" ist negativ?

  7. #412
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von miskotty Beitrag anzeigen
    In der Bibel stehen Vorgaben zu Frisur, stoffbeschaffenheit der Kleidung und das man einer Frau während der Tage fernbleiben muss. Und du kommst mit "jedes Detail klären" ist negativ?
    ja, jedes Detail klären ist Unsinn.

    Aber es scheint so eine Art Naturgesetz zu sein, dass, wenn man erst mal eine Bürokratie hat, die nur noch wächst, aber nie mehr kleiner wird. *seufz*.

    Die Israeliten im AT hatten immerhin die Chance auf das kurze Gesetz mit nur den Grundsätzen drauf - und diese Chance selbst verkackt durch ihren Tanz ums Goldene Kalb. Da musste halt ein detailliertes Gesetz her.

    Mit Jesus und dem Liebesgebot haben Christen allerdings wieder das göttliche Gesetz in Kurzform formuliert gekriegt, ohne Frisuren und Hygieneartikel.

  8. #413
    Suriage Gast

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    ja, wir haben heute eine Menge kontrollsüchtiger Politiker und Funktionäre, die nichts lieber tun, als jedes Detail des Lebens zu mikromanagen.

    Wie sehr da tatsächlich eine echte Not dahinter steht, naja... meist geht es eher darum, durch Aktivität einen Budgetposten und somit die eigene Stelle zu rechtfertigen. oder wieder mal in den Medien zu kommen.

    Meine Erfahrung mit Verträgen ist: wenn die Leute korrekt sind, braucht es sie eigentlich nicht, weil sich alle von selbst an Abmachungen halten; wenn Leute nicht korrekt sind, kann man sie mit seitenweise Kleingedrucktem überschwemmen und es ist ihnen wurst.
    Ja, das ist sie schon die Milchmädchenrechnung. Wenn alle korrekt sind,... bla bla bla.
    Und selbst WENN alle korrekt sind, ist gerade das Schuldrecht/Vertragsrecht so unglaublich wichtig, denn in der Realität passieren Fehler und Missverständnisse.
    Wo wären wir ohne Leistungsstörungs/Gewährleistungsrecht? Was würdest du denn machen, wenn du ein Auto um teueres Geld kaufst und nach 1000 km verreckt dir das Ding am Straßenrand und der Händler fühlt sich nicht verantwortlich, könnten doch genauso deine schlechten Fahrkünste kausal für den Schaden sein? Betest du dann zu Gott und der schickt dir dann ein neues Auto oder erschlägt den bösen Händler mit einem Blitz? Ist in der Bibel geregelt was bei Gläubiger/Schuldnerverzug passiert oder wo/wann der Erfüllungsort/zeit einer Schuld zu sein hat und ob sich beim Versandhandel oder in Konsumentengeschäften da vllt. etwas ändern sollte um diese zu schützen? Unterscheidet die Bibel zwischen Hol/Bring/Schickschuld? Kennt die Bibel einen gutgläubigen Eigentumserwerb? Oder Vorvertragspflichten/culpa in contrahendo?
    Alles wichtige Regelungen die wenig bis gar nichts mit Politik zu tun haben, gerade für den einfachen Menschen aber im täglichen Geschäftsverkehr enorm wichtig sein können.

    Wenn man in seinem Leben das Glück hat kaum Rechtsstreitigkeiten zu haben oder damit in Berührung zu kommen, kann einem natürlich der Gedanke kommen, dass das alles viel zu kompliziert ist und wenige einfache Regeln schon reichen werden. But it's not.

  9. #414
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    ja, jedes Detail klären ist Unsinn.

    Aber es scheint so eine Art Naturgesetz zu sein, dass, wenn man erst mal eine Bürokratie hat, die nur noch wächst, aber nie mehr kleiner wird. *seufz*.

    Die Israeliten im AT hatten immerhin die Chance auf das kurze Gesetz mit nur den Grundsätzen drauf - und diese Chance selbst verkackt durch ihren Tanz ums Goldene Kalb. Da musste halt ein detailliertes Gesetz her.

    Mit Jesus und dem Liebesgebot haben Christen allerdings wieder das göttliche Gesetz in Kurzform formuliert gekriegt, ohne Frisuren und Hygieneartikel.
    Ein Kapitalverbrechen

  10. #415
    Dietrich von Bern Gast

    Standard

    @aruna: die blöder Korrektur war es. Es sollte "selbst so" heißen - nicht Selbstmord.

  11. #416
    Terao Gast

    Standard

    Die Israeliten im AT hatten immerhin die Chance auf das kurze Gesetz mit nur den Grundsätzen drauf - und diese Chance selbst verkackt durch ihren Tanz ums Goldene Kalb. Da musste halt ein detailliertes Gesetz her.
    Hö? Die haben doch schon getanzt, als er das Gesetz noch gar nicht angeschleppt hatte. Woher hätten sie da schon wissen können, dass man das nicht soll?

  12. #417
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Suriage Beitrag anzeigen
    Und selbst WENN alle korrekt sind, ist gerade das Schuldrecht/Vertragsrecht so unglaublich wichtig, denn in der Realität passieren Fehler und Missverständnisse.
    Wenn ein Fehler passiert ,ruf ich die Person an uns sage "da ist ein Fehler passiert, korrigiere den bitte"; ich geh nicht gleich vor Gericht, nur weil mir einer eine Handyhülle ein der falschen Farbe schickte.

    Es ist natürlich gut und richtig, dass hinter all dem ein Rechtsstaat steht, den man anrufen könnte, inklusive der dazu notwendigen Gewaltausübung, wenn es sein muss; Aber die allermeisten Leute akzeptieren die hiesigen Spielregeln auch ohne Einsatz von Gewalt.



    Was würdest du denn machen, wenn du ein Auto um teueres Geld kaufst und nach 1000 km verreckt dir das Ding am Straßenrand und der Händler fühlt sich nicht verantwortlich, könnten doch genauso deine schlechten Fahrkünste kausal für den Schaden sein?
    Dann würde ich wohl, wohl oder übel, das Gewaltmonopol des Rechtsstaats in Anspruch nehmen und mich auf die mühselige Reise eines Gerichtsverfahrens einlassen. Schliesslich geht's um viel Geld und das wächst auch bei mir nicht auf Bäumen.

    Aber dieser Autohändler kann eins bestimmt wissen, nämlich, dass ich niemals mehr ein Auto bei ihm kaufen werde und seinen Namen auch gegenüber meinen Bekanntschaften in den schwärzesten Farben malen werde.

    Auch wenn ich vor Gericht recht bekommen sollte, würde mich die Sache extrem nerven.



    Ist in der Bibel geregelt was bei Gläubiger/Schuldnerverzug passiert oder wo/wann der Erfüllungsort/zeit einer Schuld zu sein hat und ob sich beim Versandhandel oder in Konsumentengeschäften da vllt. etwas ändern sollte um diese zu schützen? Unterscheidet die Bibel zwischen Hol/Bring/Schickschuld? Kennt die Bibel einen gutgläubigen Eigentumserwerb? Oder Vorvertragspflichten/culpa in contrahendo?
    den Leviticus kannst ja selbst lesen; meine vage Erinnerung sagt mir, dass es da durchaus auch Klauseln zu Vertragsrecht drin hat.

    Natürlich nicht vom römischen Recht abgeleitet, das ist viel jünger.

    Alles wichtige Regelungen die wenig bis gar nichts mit Politik zu tun haben, gerade für den einfachen Menschen aber im täglichen Geschäftsverkehr enorm wichtig sein können.
    Wichtig ist vor allem, dass alle Beteiligten sich FREIWILLIG diesen Regeln unterwerfen, sonst wird's ärgerlich.

    Es gibt genug Leute, die einen Vertrag als eine Art unverbindliche Empfehlung betrachten, nicht als bindende Verpflichtung... und wenn man denen erst mal nachrennen muss, hat man nicht mehr viel Spass im Leben. Auch dann nicht, wenn man Recht hat und Recht bekommt.

  13. #418
    discipula Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Hö? Die haben doch schon getanzt, als er das Gesetz noch gar nicht angeschleppt hatte. Woher hätten sie da schon wissen können, dass man das nicht soll?
    Weil Mose ihnen gesagt hat, sie sollen ruhig warten, bis er zurück kommt... und nicht sich in der Zwischenzeit eigene Götter basteln.

    Andererseits, Zeiten von Warten und Ungewissheit sind schwer auszuhalten, ich verstehe schon, dass man dann halt tut, was man kann und für gut und richtig hält. Auch wenn es sich später als Unsinn herausstellen sollte.

    Gemäss dieser Geschichte wurden die Israeliten ja sicher aus Ägypten weggebracht, da könnten sie schon etwas Vertrauen haben, dass es auch weiterhin gut kommt!

  14. #419
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Weil Mose ihnen gesagt hat, sie sollen ruhig warten, bis er zurück kommt... und nicht sich in der Zwischenzeit eigene Götter basteln.
    bzw. weil es über lange historische zeiträume hinweg immer wieder bezüge zur bisherigen religiösen praxis gab (in der auch "nicht-israelitische" kulte bestandteil waren). das problem der "religiösen reinheit" in diesem sinne war noch lange danach thema in den geschichten des at. synkretismen wurden von den hütern/erfindern der reinen lehre nie gerne gesehen - vor dem biblischen moses nicht, während seiner zeit nicht und auch nicht danach (trotz "gesetz")... ebenfalls nicht in anderen religionen, die durch die herausbildung klarer, schriftlich fixierter dogmen gekennzeichnet sind. der hinduismus in seiner vielfältigkeit (die er früher noch weit aus mehr hatte, als heutzutage), ist da eine ausnahme, weshalb er ja eigentlich nicht als religion, sondern als "religionskonglomerat" bezeichnet wird. dort hat synkretismus methode... einer der sieben schwestern (die als plejaden in form von sternen am himmel zu sehen sind) ist nach überlieferungen von hindus in gebieten, in denen auch starke christliche minderheiten leben (konkan- und malabar-küste) keine der üblichen weiblichen hindu-gottheiten, sondern maria.

    ansonsten fällt mir auf, dass hier selten zwischen kultur allgemein und religion speziell (als EIN kultureller ausdruck, der u.a. allgemein kulturelles legitimiert aber nicht "erfindet") differenziert wird. all die vorschriften sind kulturelle standards der ethnien der region in jener zeit - insbesondere in (halb-)nomadischen hirtengesellschaften des vorderen orients. parallelen in den vorschriften von thora/at-bibel und koran haben ihren ursprung kaum in der tatsache, dass mohamed thora und bibel genauestens kannte. auch die regeln im koran stammen im wesentlichen aus der vor-islamischen zeit und sind regionale kulturelle standards.
    die funktion der religion für die kultur ist nun einmal v.a. "göttliche legitimierung" zur durchsetzung gesellschaftlichen regelwerkes und für das "bessere verständnis" im sinne einer tiefgreifenden kognitiv-emotiven verwurzelung des "sinnes" der regeln. religiöse hysterie ist dazu passend dann v.a. ein zeichen kultureller unsicherheit in umbruchzeiten (sieht man heute ja leider sehr massiv), in denen die regeln sich "in der praxis" zu wandeln beginnen und die vielfältigen verwirrenden tänze um diverse neue goldene kälber (heute oft warenfetische) gestoppt werden sollen.
    Geändert von amasbaal (24-03-2017 um 09:04 Uhr)

  15. #420
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von xrune Beitrag anzeigen
    @ Aruna
    Schaue doch bitte auch mal ins 2te Buch Mose (Exodus) dort wird in den Kapiteln 19-23 dargelegt das erst die 10 Gebote, sprich die simplen Regeln für alle, verkündet werden und dann wird quasi so etwas wie ein Anwendungsverordnung erlassen. Wenn Du also hier nur das 3te Buch Mose anführst hast Du einen wichtigen Teil weggelassen.
    An welcher Stelle in Exodus steht, dass die "Anwendungsverordung" in Leviticus nicht für alle gilt?
    "Man soll einen Herd einreisen, auf den ein toter Gecko fällt" leitet sich aus welchem der zehn Gebote ab?

    Zitat Zitat von xrune Beitrag anzeigen
    By the way, man ist sich mittlerweile einig darüber das es im 6ten Gebot morden und nicht töten heißt.
    Wieso mittlerweile, Du schreibst doch, die Gebote seien "sehr einfach gehalten und damit für jeden ohne großartige Interpretationsmöglichkeit verständlich"?
    Ist "man" sich auch einig darüber, welche Tötungshandlungen als Mord anzusehen sind?

    Zitat Zitat von xrune Beitrag anzeigen
    .
    Aber so ist das numal selbst aus dem härtsten Gangsta wird ein Softie wenn das erste Kind geboren ist und er die Vaterfreuden genießen tut.
    Eventuell war das nicht das erste Kind:

    "Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel."
    (1. Mose 6)



    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    parallelen in den vorschriften von thora/at-bibel und koran haben ihren ursprung kaum in der tatsache, dass mohamed thora und bibel genauestens kannte.
    nein, aber Gott..

    Weiter vorne schriebst Du, dass der Großteil dessen, was im Koran steht, auch in der Bibel stünde und nun stellst Du es als abwegig dar, dass Mohammed sich da hat "inspirieren" lassen?


    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    die funktion der religion für die kultur ist nun einmal v.a. "göttliche legitimierung" zur durchsetzung gesellschaftlichen regelwerkes
    sehe ich auch so..

    "Warum darf ich keine Fledermäuse essen ?"
    "Weil es der himmlische Choleriker, der sich nur mit Mühe zurückhalten kann, Völker zu vertilgen, so gesagt hat."
    "Ah,..o.k.....
    ..kann ich den mal treffen, ich hätte da eine Frage, bzgl. der vierbeinigen Tiere mit Flügeln..?"
    "Du würdest bei seinem Anblick aufgrund seiner unerträglichen Herrlichkeit unmittelbar sterben."
    "Aber Du hast doch mit ihm gesprochen?"
    "Auch ich kann seinen Anblick nicht überleben, aber aufrund meiner Auserwähltheit wenigstens relativ unbeschadet seine Botschaften übermittlen."
    "Ja, das leuchtet mir ein".
    Geändert von Gast (24-03-2017 um 11:54 Uhr)

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