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Thema: Religion in der Erziehung

  1. #586
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @cam67:

    wenn es unerheblich ist, ob es den historischen jesus gab, dann ist es doch auch kein problem, auf belegen für seine existenz zu bestehen, oder?
    und dann ist es doch auch kein problem, anzusprechen, daß bisher keinerlei belege für seine existenz gefunden werden konnten, oder?

    da bin ganz bei dir.
    wie schon gesagt. Beide Seiten tun sich keinen Gefallen Zeit und Energie in einen Beweis zu zu investieren , für etwas was vor 2000 Jahren eventuell geschehen ist und eventuell von den zugesprochenen Menschen.
    keiner von uns war dabei und Quellen sind , wie auch der Thread zeigt , sehr wage und vielschichtig auslegbar.
    da ist noch nicht einmal mit beachtet , was über die Jahrtausende an Schriftlichen Überlieferungen dazu verloren ging bzw. willkürlich verändert wurde oder im Nach hinein zugesprochen.

    vll. gibt es mal irgendwann Zeitreisen ^^ und die Überraschung ist dann riesig ,wie es wirklich wahr. und selbst dann kann man nicht sicher sein , daß man auch in der korrekten Realität zurück gereist ist oder einfach nur in einer , alternativen.



    ein problem ist es doch nur für jene, die einen historischen jesus brauchen, um die passionsgeschichte als "wahr" hinzustellen ...
    jep, genau damit stellt man sich selbst ein Bein. leider.
    obwohl auch er , wenn man den Schrifen glaubt , auf den Geist hingewiesen hat und nicht auf das Fleisch.
    ob Lao Tse, Siddharta, Jesus , Konfuzius , es ist egal ob sie als Person existierten.

    denn wirken tun die Mythen um ihr Werden und die Inhalte der Schriften und das bei jedem unterschiedlich tief.
    dort liegt in meinen Augen der Schatz, nicht in der Person ansich.

    PS: Mythen sehe ich als psychologische Schlüssel und Psyche ist hier im Ursprünglichen Sinn gemeint. also die Seele . (was immer das auch ist )

  2. #587
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    Zitat Zitat von below Beitrag anzeigen
    Natürlich muss man alles im Zeitgeschehen betrachten, aber wenn Steiner kein Rassist war, weiß ich nicht was man so als Rassisten bezeichnet.
    Heutzutage alle die nur einen Millimeter vom Pfad der politischen Korrektheit abweichen.

    Man kann Steiner bestimmt einiges vorwerfen, aber Rassismus? - da muss man sich schon sehr Mühe geben, um das sinnvoll zu rechtfertigen.

    ja eben. Wenn man in einem riesigen Werk von mehreren tausend Seiten nur gerade diese paar Stellen findet... kann's so arg wohl nicht sein mit dem Rassismus.

    Bei diesem ganzen Anthroposophischen Geschwurbel bekomme ich aber regelmäßig die Krise.
    Beim manch anthroposophischem Geschwurbel würde auch Steiner die Krise kriegen.


    Und nirgends ist so viel mehr Schein als Sein vertreten als in einigen Waldorfschulen die ich so kenne...

    ich hätte da jetzt Banken oder internationale Anwaltskanzleien oder Occasions-Autoverkäufer eher im Verdacht als die Anthroposophen. Jene, die ich das Vergnügen hatte kennen zu lernen, waren Menschen mit Substanz.

  3. #588
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    der beweis, daß es GLAUBE gegeben hat, ist NICHT der beweis, daß der inhalt dieses glaubens, nämlich die existenz eines übernatürlichen wesens, irgendwie nachweisbar gewesen wäre.

    ich finde es immer prima, wie oft "gläubige" gar nicht mitbekommen, daß sie a priori argumentieren ...
    ich bin gläubig und was ich erlebt habe an Spirituellem, ist mir selbst Beweis genug.

    Den Anspruch, irgend jemand andern zu überzeugen oder gar einen Beweis zu liefern, den alle als gültig anerkennen, habe ich nicht und das interessiert mich auch nicht.

    abgesehen davon erklärt der "glaube" nicht, wieso sich viele religiöse mythen widersprechen.
    Weil Mythen und Religionen, wie Menschen und Kulturen, unterschiedlich sind.

    In der Substanz sind sie sich allerdings ähnlich. Carl Gustav Jung und die Idee der Archetypen wäre da meine Referenz.


    ich bezweifle, daß die azteken etwas mit der lehre jesu hätten anfangen können, und die hindus stehen dem islam sehr, sehr ablehnend gegenüber.
    das nun wegreden zu wollen, indem man verschwurbelt "erklärt", daß ja aber doch "irgendwie alles göttliche dasselbe sei" ist mumpitz, der ungeschickt die offen zutage tretenden widersprüche zukleistern soll.
    Die mystische Erfahrung ist was ganz Anderes als die exoterische Ausprägung inklusive aller Institutionen, die sich im Umfeld einer Religion im Lauf der Zeit bilden.

    Dass es menschelt, wo es Menschen gibt... sollte eigentlich niemanden wundern.


    ich wiederhole es für die etwas begriffsstutzigeren hier: JEDES argument, mit dessen hilfe man die existenz "gottes" begründen und herleiten kann, ist exakt genau so anwendbar, um die existenz von russells teapot oder die des unsichtbaren rosa einhorns
    Stimmt schon.

    Bloss, warum sollte man einen solchen Beweis führen wollen? Was soll das bringen?

    nota bene: es bleibt dabei - wenn "gott" existierte, würde es ihm leichtfallen, sich uns allen (!) in verständlicher form zu offenbaren.
    Es könnte sein, dass er das tut, aber auch die Möglichkeit offen lässt, dass der Mensch weg-sieht oder weg-hört und das Verständliche trotzdem nicht versteht. Weil es Menschen geben mag, die kein Interesse daran haben, aus welchem Grund auch immer.


    hier wurde ja schon erwähnt, daß dies am besten zur hauptverkehrszeit am picadilly circus geschehen sollte ...
    Es könnte genauso am Piccatilly Circus geschehen, wie es auf dem Weg nach Damaskus geschieht.

    Ich hoffe trotzdem nicht, dass es der Piccadilly Circus ist, weil mir da die Unfallgefahr doch recht gross scheint, wenn jemand so völlig abgelenkt ist.

  4. #589
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    Zitat Zitat von Shava Beitrag anzeigen
    Das finde ich gut und kann es respektieren. Ich frage mich allerdings, wie viel Platz in einem im Glauben aufgezogenen Menschen im Erwachsenenalter neben dem eigenen Dogma bleibt.
    Die meisten Menschen erleben als späte Teenager/junge Erwachsene eine Phase, wo sie alles, was sie von den Vorfahren mitbekommen, in Frage stellen, und eine eigene Weltsicht entwickeln.

    Auf diesen natürlichen Prozess zu vertrauen, dürfte genug sein.

    Ebenfalls ist es schön, wenn ein Kind in einer Umgebung aufwächst, wo es viele unterschiedliche Menschen kennen lernt, und auf diese Weise selbstverständlich lernt, dass es unterschiedliche Weltbilder gibt, und dass Menschen auch mit diesen unterschiedlichen Weltbildern friedlich zusammen leben können.


    Dass das Kind dies später auch so macht, darauf gibt es nur leider keine Garantie.
    Kinder werden hoffentlich eigenständige, selbst denkende, kritische, bewusste Erwachsene, und nicht ein Klon der Eltern!


    Im Gegensatz zur Gott ist die Sonne aber selbstevident und zeigt sich jeden Tag bereitwillig und quasi "zum Anfassen".
    Wieso "im Gegensatz"? Gott (dessen Körper das Universum ist), fasse ich jeden Tag an, in unterschiedlichsten Formen. Ganz im Gegensatz zur Sonne, die ich nicht anfasse, sondern nur ein paar Strahlen geschickt kriege, wenn ich Glück habe.


    Ansonsten ist der göttliche "Schutz" null und nichtig und mir persönlich wäre es lieber, mein Kind spräche über seine Probleme mit mir oder der Mutter und nicht mit Gott.
    Man kann mit Eltern nicht über alles reden.

    Eine Methode zu haben und zu lehren, wie man über Probleme reden und somit auch nachdenken kann, auch wenn es sehr intime oder heikle Themen sind - ist auf alle Fälle sinnvoll.

    Ein Gespräch mit Gott kann erfahrungsgemäss enorm hilfreich sein.


    Wenn "Gott" Du Antwort auf alles ist, muss man nach den Zusammenhängen kaum mehr forschen.
    Es gibt, so scheint es mir, weniger Religiöse, die "Gott" als Vorwand für intellektuelle Faulheit nehmen, als Nicht-Religiöe, die "Zufall" als Vorwand für intellektuelle Faulheit nehmen.

    tendenziell wohnt aber der Idee eines göttlichen Schöpfers immer auch ein wenig die Gefahr der geistigen Trägheit inne.

    nein, die Trägheit wohnt dem menschlichen Wesen inne. Und kann sich auf jedem beliebigen Gebiet manifestieren.


    Darüber hinaus möchte ich nicht wissen, wie oft pro Sekunde weltweit zu Gott gebetet wird, um einen persönlichen Vorteil zu erbitten.
    und warum auch nicht? - ist jetzt nicht so mein Ding, aber wenn's das Ding anderer Leute ist, sollen sie das bitte tun. Sie stören oder belasten damit ja niemanden sonst.

    1) wie gehst Du damit um, wenn Dein Kind sich - vielleicht im Rahmen einer pubertären Trotzphase, oder auch einfach so - gegen Deinen persönlichen Glauben ausspricht?
    Ich hab ja keine Kinder, ich habe Schüler (für Nachhilfe). ich freue mich immer, wenn sie anfangen, mir zu sagen "Frau Discipula, da haben Sie jetzt aber einen Fehler gemacht, nämlich das und das!"

    Ds bedeutet nämlich, dass sie sich selbst Gedanken machen, und dass sie sich trauen, diese Gedanken auch gegenüber einer Autoriätsperson ohne Angst zu äussern. cool!

    und es muss jeder Mensch seinen Weg selbst finden; das ist gut und richtig so, wenn sie eigene Ideen entwickeln, auch dann, wenn ich diese nicht immer teile.


    2) wie gingest Du damit um, wenn mit 100%iger Sicherheit Dein persönlicher Glaube widerlegt würde?
    meine Erfahrungen sind meine Erfahrungen, die kann mir niemand nehmen.

    Falls jemand eine bessere Erklärung für all das hat, was ich erfahren habe, nehme ich die natürlich gern an.




    (sei es, weil wir endlich die Abiogenese bewiesen haben oder den Ursprung des Universums oder meinetwegen die Grundlagen des christlichen Glaubens durch neue historische Erkenntnisse obsolet würden)[/QUOTE]

  5. #590
    Gast Gast

    Standard

    Ich habe jetzt noch mal bei einem Theologen meines Vertrauens nachgefragt, und folgende Literaturauswahl angeboten bekommen:

    BECKER, JÜRGEN, Jesus von Nazaret, Berlin 1996.
    CHARLESWORTH, JAMES H. (Hg.), Jesus and Archaeology, Grand Rapids, Mich. 2007.
    CHARLESWORTH, JAMES H., The Historical Jesus. An Essential Guide, Nashville 2008.
    CROSSAN, JOHN D., Der historische Jesus. Aus dem Engl. von P. Hahlbrock, München 1995.
    DUNN, JAMES D.G., Jesus Remembered (Christianity in the making 1), Grand Rapids, Mich. 2003.
    EBNER, MARTIN, Jesus von Nazaret. Was wir von ihm wissen können, Stuttgart 22012.
    GNILKA, JOACHIM, Jesus von Nazaret. Botschaft und Geschichte, Freiburg i. Br./Basel/Wien 2007.
    HOLMÉN, TOM/PORTER, STANLEY E. (Hg.), Handbook for the Study of the Historical Jesus. 4 Bde, Leiden 2011.
    NIEMAND, CHRISTOPH, Jesus und sein Weg zum Kreuz. Ein historisch-rekonstruktives und theologisches Modellbild, Stuttgart 2007.
    ROLOFF, JÜRGEN, Jesus (Beck'sche Reihe 2142), München 52012.
    SANDERS, ED P., Sohn Gottes. Eine historische Biographie Jesu, Stuttgart 1996.
    SCHENKE, LUDGER (Hg.), Jesus von Nazaret – Spuren und Konturen, Stuttgart 2004.
    SCHRÖTER, JENS, Jesus von Nazaret. Jude aus Galiläa – Retter der Welt, Leipzig 2006.
    SCHRÖTER, JENS/BRUCKER, RALPH (Hg.), Der historische Jesus. Tendenzen und Perspektiven der gegenwärtigen Forschung (BZNW 114), Berlin/New York 2002.
    STEGEMANN, WOLFGANG, Jesus und seine Zeit (Biblische Enzyklopädie 10), Stuttgart 2010.
    STROTMANN, ANGELIKA, Der historische Jesus. Eine Einführung (UTB 3553), Paderborn 2015.
    THEIßEN, GERD, Der Schatten des Galiläers. Jesus und seine Zeit in erzählender Form, Gütersloh 2012.
    THEIßEN, GERD/MERZ, ANNETTE, Der historische Jesus. Ein Lehrbuch, Göttingen 2011.
    ZAGER, WERNER, Jesusforschung in vier Jahrhunderten. Texte von den Anfängen historischer Kritik bis zur „dritten Frage“ nach dem historischen Jesus (de Gruyter Texte), Berlin/Boston 2014.

    Mit der besonderen Empfehlung des Werks von Theißen & Merz.
    Eine echte Einigkeit bezüglich der Sache (ja, wahrscheinlich, unwahrscheinlich, nein) scheint es nicht zu geben...

  6. #591
    Gast Gast

    Standard

    Ich verstehe nur in der "Argumentationskette" folgendes nicht. Ihr GLAUBT das es keinen Gott gibt, weil es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür gäbe. Das ist scheinbar OK.
    Wenn ich aber GLAUBE das es Gott gibt, es gibt übrigens auch keinen Beweis gegen seine Existenz, weil ich Gott erfahren habe, dann ist das nicht OK ?
    du verwechselst da zwei dinge.


    du kannst gern glauben, was immer du glauben willst - meinerseits werden da keine einwände kommen. ABER sobald du zu behaupten beginnst, dein GLAUBE entspreche der wahrheit, werde ich beweise verlangen.
    und die beweislast liegt nun mal bei dem, der behauptungen aufstellt ("jesus hat wirklich gelebt, war gottes fleischgewordener sohn, ist für unsere sünden gestorben ..." you name it).

    die ABWESENHEIT von glaube ist nicht dasselbe wie glaube. ich muß nicht beweisen, daß es etwas nicht gibt - derjenige, der behauptet, daß es das gibt, hat den beweis zu erbringen.


    wenn du persönlich etwas erlebt hast, was deinen glauben hervorgebracht / gefestigt / gesteigert hat, dann ist das für dich sicher gut und richtig, solange es für dich und nur für dich gültig ist. sobald jemand beginnt, mir erzählen zu wollen, was "die wahrheit" ist, verlange ich beweise, und zwar überprüfbare beweise.
    persönliche erfahrungen, gefühle und "ich weiß, daß das so ist" zählen dazu ebensowenig wie uralte märchen, deren inhalt bestenfalls allegorisch gemeint sein kann ...

    Was würde sich für euch verändern, wenn ihr jemandem überzeugt, sich EUREM GLAUBEN anzuschließen?Was Unterscheidet euch von jemanden, der vom Christentum(SEINEM GLAUBEN) zu überzeugen versucht?
    ich würde gern wissen und nicht glauben. daher bin ich ein skeptiker.
    und im gegensatz zu vielen religiösen menschen, die ich getroffen habe, ist mir wurscht, was jemand glaubt - solange er mich damit nicht belästigt und seinen glauben als allgemein verbindliche "wahrheit" etikettiert. ich persönlich habe kein interesse daran, jemanden von irgend etwas zu überzeugen (und das hatte ich hier in dieser debatte mindestens schon zehnmal dargelegt!). ich kann und will auch niemanden dazu bringen, sich meinem "glauben" anzuschließen, da ich keinerlei religiöse überzeugungen hege, also schlicht nicht an "höhere wesen" glaube. mir also einen wie auch immer gearteten "glauben" zu unterstellen ist einfach sachlich falsch. ich weiß, daß sich viele religiöse menschen nicht vorstellen können, daß jemand wie ich an nichts glaubt, aber es ist so, und daher ist die einstellung: "dein atheismus ist ja auch ein glaube!" einfach unsinn.
    ich habe auf die großen fragen des lebens keine antworten (schon gar nicht antworten, die aus religiösen versatzstücken bestehen), ich habe stattdessen fragen. und ich werde nie aufhören zu fragen ...

    Ich komme mir hier im Thread wie bei der Atheistischen Inquisition vor, weil ihr denunziert, euch lustig macht , beleidigt, erniedrigt und euch dabei noch gegenseitig auf die virtuellen Schultern klopft.
    eine inquisition gab es nur im christentum. die existiert noch heute und nennt sich "heilige römische glaubenskongregation".

    vermutlich bist du etwas beleidigt, weil glaubensinhalte des christentums hier auf den prüfstand gestellt werden und dabei nicht gut wegkommen - in dem sinne, daß sich sehr viel davon nicht beweisen läßt. du kannst, statt beleidigt zu sein, ja auch einfach sagen: "ich glaube aber trotzdem daran!" und uns dann ignorieren ...

    ich lasse mir jedoch nicht verbieten, dinge zu hinterfragen und auf ungereimtheiten und unsinnigkeiten hinzuweisen.

    Aber so ist das heute, null Toleranz gegenüber anderem denken, weil es nicht in das eigene Weltbild paßt...schade und traurig zugleich.
    das gilt in hohem maße auch für jene christen (oder die sich dafür halten), die ungläubigen wie mir hier in der diskussion unterstellten, zu liebe udn anderen großen gefühlen im grunde unfähig zu sein. das gilt auch für jeden christen, der mir unterstellt, als atheist prinzipiell "unmoralisch" zu denken und zu handeln, da man ohne den glauben ja gar keinen "moralischen maßstab" haben könne ...

    ich persönlich bin tolerant genug, um dir deinen glauben zu lassen. aber toleranz bedeutet NICHT, daß ich nun jeden unsinn, der im christlichen glauben zu finden ist, stillschweigend hinnehme und mir dann auch noch erzählen lasse, wie wertvoll das doch alles sei ...

    merkst du jetzt was?



    Statt dessen der Wissenschaft anhängen, die zur Mehrheit nur aus Thesen und Theorien besteht, aber das ist dann wieder ok, weil...erm, ja weil...warum eigentlich?
    weil wissenschaft sinnvolle erklärungsmodelle bereithält, die reproduzierbare ergebnisse ermöglichen, trotz aller unzulänglichkeiten dieser modelle ...
    und weil wissenschaft, wenn ein erklärungsmodell nicht tragfähig ist und die zu untersuchenden phänomene nicht belegen kann, dieses verwirft und durch ein besseres ersetzt. das nennt man dann forschung.
    das ist der große unterschied zum glauben.

    man muß nicht an die erdanziehungskraft glauben, sie ist nachweisbar da. man muß nicht an die lichtgeschwindigkeit glauben, sie ist reproduzierbar nachweisbar. man muß nicht an das ohmsche gesetz glauben, es ist reproduzierbar nachweisbar ... etc. etc. pp.

    soweit verstanden?

    für eine predigt hingegen, die angeblich jesus gehalten haben soll, gibt es keinerlei beweise.
    für die unbefleckte empfängnis gibt es keinerlei beweise.
    für die wundersame vermehrung von brot und fisch gibt es keinerlei beweise.
    jonas und der wal? vom naturwissenschaftlichen standpunkt aus unhaltbar.
    "sonne steh still zu gibeon und mond im tale ajalon!" (josh. 10-12): vom wissenschaftlichen standpunkt aus unhaltbar, da nicht die sonne um die erde kreist und daher nicht "stillstehen" kann und die erde ihre durch die gravitation vorgegebene umlaufbahn hat und daher ebenfalls nicht stillstehen kann ...
    lazarus? medizinisch / biologisch unhalbar.
    jesu auferstehung? ebenso.

    nichts von all diesen dingen ist nachweisbar, nichts davon reproduzierbar, aber alles ist wissenschaftlich widerlegbar. wenn mir nun jemand erzählt, daß all diese geschichten ja nur gleichnisse sein sollen, ist das in ordnung, aber bitte - man versuche nicht, mir das alles als tatsächliche begebenheiten zu verkaufen.

    es ist gut und richtig, mitgefühl für menschen und tiere zu empfinden. es ist richtig, denen zu helfen, die der hilfe bedürfen. es ist richtig, sich stets so zu verhalten, daß man anderen nicht schadet.
    dazu benötige ich jedoch kein höheres wesen.
    Geändert von Gast (30-03-2017 um 15:31 Uhr) Grund: tippfehler korrigiert

  7. #592
    Gast Gast

    Standard

    @julian:

    sag ich doch!


    es gibt sehr viele widerstreitende auffassungen dazu.
    BELEGE für die exsitenz eines historischen jesus haben sich aber bisher stets als nicht tragfähig erwiesen.
    GÄBE es solche belege - zumindest der vatikan würde sie bis zum überdruß publizieren ...


    es gibt sie aber meiner meinung nach nicht.
    damit sieht es ganz so aus, als ob sich ein historischer jesus nicht nachweisen ließe, und damit darf man ihn getrost als historische person in zweifel ziehen.

    wer dennoch an ihn bzw. an das, was er verkörpert glauben möchte, dem bleibt das ja unbenommen.

  8. #593
    Gast Gast

    Standard

    @Rambat
    Na ja, für mich persönlich ist es belanglos, ob es eine historische Vorlage gab oder nicht, da a) die kirchenchristliche Ausformulierung der Person und ihrer Bedeutung für mich jedweder Glaubwürdigkeit und Kohärenz entbehrt; und b) ich auch das ganze auch vor allem als Bestandteil einer komplexen Religionsgeschichte sehe, ohne besonderen persönlichen Bezug.

    Aber: ich habe meinen Theologen nun doch noch gefragt, wie die Lage seiner Sicht nach zu bewerten ist, worauf er mir antwortete:
    "Klares ja. 1. gibt es zahlreiche voneinander unabhängige Quellen, und 2. wäre die Wirkungsgeschichte ohne irgendeinen historischen Anhaltspunkt unerklärlich. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Mohammed-Leugner."

    Das ist durchaus ein Urteil, dem ich persönlich vertraue, nicht nur wegen der Fachkenntnis der Person (der als promovierter Theologe auch gerade dazu Seminare an der Uni gibt), sondern auch da ich ihn so ganz gut kenne (und er alles andere als ein linientreuer Theologe ist, ganz im Gegenteil).
    Insofern - Ansichtssache :-)

  9. #594
    Gast Gast

    Standard

    @julian:

    was erwartest du von einem theologen? was hätte der denn sonst sagen sollen?


    das mit den "zahlreichen voneinander unabhängigen quellen" wird zu recht bestritten, zumal sich diese quellen bisher eben nicht als tragfähig und über jeden zweifel erhaben herausgestellt haben.
    deshalb ja der streit um den "historischen" jesus ...

    also, wie du schreibst: ansichtssache.

    hier möchte ich dir ausdrücklich zustimmen:
    Na ja, für mich persönlich ist es belanglos, ob es eine historische Vorlage gab oder nicht, da a) die kirchenchristliche Ausformulierung der Person und ihrer Bedeutung für mich jedweder Glaubwürdigkeit und Kohärenz entbehrt; und b) ich auch das ganze auch vor allem als Bestandteil einer komplexen Religionsgeschichte sehe, ohne besonderen persönlichen Bezug.



    nota bene: ich frage mich immer, ob theologie überhaupt eine wissenschaft sein kann, denn es ermangelt ihr ja erkennbar am gegenstand ...

  10. #595
    dermatze Gast

    Standard

    .
    Geändert von dermatze (17-12-2017 um 20:54 Uhr)

  11. #596
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @julian:

    was erwartest du von einem theologen? was hätte der denn sonst sagen sollen?

    Das ist so nicht korrekt (zumal ich das extra ausgeführt habe).
    (Aber natürlich gibt es Unterschiede zwischen dem, wie sich einer am Lehrstuhl äußert und privat, wenn er seinen Job behalten will...)

    Theologie ist für mich so was wie eine Mischung aus spekulativer Philosophie und einem Fantasy-Roman. Aber gut - was Wissenschaft ist, darüber gibt es auch unterschiedliche Auffassungen. Auch ernstzunehmende, m.M.n. (die flache Erde, Hohlwelt u.ä. gehört aber nicht dazu )

  12. #597
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    Zitat Zitat von dermatze Beitrag anzeigen
    Ja, aus meiner Sicht durchaus, denn ich persönlich halte vieles von dem, was unter Esoterik subsummiert wird nicht mehr für normal.
    Da werden wir uns wohl nicht einig.

    Von den zahlreichen Leuten in meinem Bekanntenkreis, auf die die Bezeichnung *Esoteriker* mehr oder weniger passen könnte, sind die allermeisten sehr normal. Haben einen Beruf, zahlen Steuern, erziehen Kinder und so weiter... und haben halt zusätzlich ein Flair für Kristalle, oder Tarotkarten, oder alternative Heilmethoden, oder was auch immer ihr Ding ist. Ist auch nicht schräger als Briefmarkensammeln oder Kaninchenzüchten oder eine dieser komischen Kampfsportsekten, wo sich Leute als Hobby gegenseitig verhauen und das ausserdem noch mögen.

  13. #598
    washi-te Gast

    Cool

    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Mohammed-Leugner."

    :-)
    Da seh ich einen Unterschied. M.W. ist die Person Mohammed recht gut belegt. Er hat gesagt bekommen: Nimm ein paar Leute und sammle alles ein, was im Umkreis einzusammeln ist. Und alle Menschen sollen an mich glauben, und wer es nicht macht, der soll an dich Steuern zahlen.

    Naja, so in etwa. Man sieht auf jeden Fall: Es ging um Kohle. Wie eigentlich fast immer. Schön, wenn man das dann einem Gott unterjubeln kann.

    Was nicht belegt ist, ist eben, dass es Gott war, der zu ihm sprach.

  14. #599
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    Man sollte sich bei diesem Thema nicht zu sehr an Belegen oder Irrtümern hochziehen.
    Was zählt sind die Ideen und Erkenntnisse, die uns weiter bringen.
    Ideen und Erkenntnisse sammeln und verwerfen was nicht passt.
    Wo die Ideen herkommen?
    Aus Gehirnen!
    Wie die da reinkommen?
    Das ist nicht so einfach zu beantworten.
    Ein netter user empfahl vor kurzem das Buch "Prometheus rising".
    Der Autor des Buches beschreibt die Hauptfiguren der dicken Bücher allesamt als Personen, bei denen sich das Gehirn dramatisch verändert haben muss.
    Muss man gelesen haben...
    WAS wiederum das Gehirn verändert hat, das weiss keiner.
    Wenn man das aber mit den Ideen von aus "Operation Trojan Horse" verbindet, dann wird was spannendes daraus...
    Zwischen dem (obersten/einzigen) Gott und den Menschen scheint es mehr zu geben, als viele wahr haben wollen.
    Ich gehe davon aus, dass Etwas oft als Gott bezeichnet wird, das aber nicht Gott ist.
    ...gut ist der der gutes tut!

  15. #600
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    ja eben. Wenn man in einem riesigen Werk von mehreren tausend Seiten nur gerade diese paar Stellen findet... kann's so arg wohl nicht sein mit dem Rassismus.
    Und genau hier machst Du meiner Meinung nach einen riesigen Fehler und wir werden da vermutlich auch nie zusammen kommen.

    Die Ideologie eines Menschen zeigt sich meiner Meinung nach sehr deutlich in solchen Aussagen.

    Das wird auch nicht durch gute Aussagen relativiert. Sonst könnten wir auch wieder mit den stumpfsinnigen Phrasen "Aber Hitler war ja nicht nur schlecht, er hat ja auch XY gebaut" anfangen.

    Es gibt einen Haufen Menschen auf der Welt, mit sehr fragwürdigen Ansichten, die dennoch hier und da Gutes tun und in Ihrem Umfeld mit Sicherheit als "der nette Mann von nebenan" gelten.

    Im Ort wo ich aufgewachsen bin gab es in meiner Altersklasse ein paar sehr extreme Neo-Nazis. Dennoch sind sie in der Öffentlichkeit freundlich und extrem Hilfsbereit aufgetreten. Macht es Ihre Gesinnung dadurch besser?

    Und es sind auch nicht nur ein paar lose Zitate. Vieles von Steiner`s Lehre beruht auf seiner ganz speziellen Weltanschauung. Das mit den Dämonenkindern ist ein weiteres Beispiel. Hast Du Dich da eigentlich mal näher mit beschäftigt, oder gibst Du nur das aufgeschnappte von Freunden wieder?

    Ich bestreite nicht, dass die Waldorfpädagogik auch viele gute Seiten hat. Wenn sich aber selbst viele Lehrer dort von Steiner und seinen Kruden Thesen distanzieren, wird da schon was dran sein. Die, die vehement darauf pochen, sind oftmals nämlich die Eltern...

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