Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass die Schläge die Schlimmsten sind, die du nicht kommen siehst. Ich denke auch, dass der Herr am Tresen sich weggedreht hat, um der Konfrontation auszuweichen und somit den Schlag nicht gesehen hat.
Das dieser trotz dieser Umstände keinerlei erkennbare Wirkung oder Spuren hinterlassen hat ist eigentlich nur dadurch zu erklären, dass kein Dampf hinter dem Schlag war.
Ich sehe dort nicht mal im Ansatz eine gefährliche Körperverletzung.
Ich bin weit davon entfernt das Verhalten als normal zu bezeichnen, dass ein trainierter Kämpfer aus vermutlich nichtigem Grund einen älteren Herrn angreift. Und dann noch in einem Moment, wo sich dieser wegdreht und möglicherweise darauf setzt, nicht hinterrücks geschlagen zu werden.
Aber all das, was du richtigerweise ins Feld führst (Hocker, Entfernung etc.) hat auch McGregor gesehen und ich bin mir sicher, dass er damit wusste, dass sein Schlag keine "zerstörerische" Wirkung haben würde. Der Typ ist Profi darin, anderen Leuten weh zu tun.
Wenn der nicht einschätzen kann, in welcher Situation ein Schlag welche Wirkung hat, wer dann?
Letztendlich fehlt in dem Video nicht nur der Ton generell, auch wurden ein paar Minuten zwischen Whiskey ablehnen und dem Schlag rausgeschnitten. Wir können nicht wissen, ob der ältere Herr McGregor durch irgendwelche Äußerungen oder Beleidigungen provoziert hat.
Zum einen denke ich, dass diese Werbeaktion mit dem Pub abgesprochen gewesen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du als Whiskey-Vertreter einfach so in einen Pub gehen kannst und dort kostenlos Whiskey verteilen darfst.
Zum anderen scheint mir der ältere Herr von Anfang an auf Krach gebürstet zu sein, in dem Video ist gut erkennbar, mit welchem Nachdruck er das hingestellte Glas wieder zurückstellt. Das finde ich ungewöhnlich, ich würde in so einer Situation ein freundliches "Nein danke, ich bleib bei meinem Bier" von mir geben.
Ich will damit nur sagen, zu einem Streit gehören immer 2. Und letztendlich ist anhand des Videos nicht erkennbar, was zu der Eskalation geführt hat. Ich finde das Verhalten von McGregor aufdringlich, der dem Mann noch ein 2. Glas hinstellt, obwohl dieser das erste bereits zurückgestellt hatte, und ich finde merkwürdig, mit welchem Nachdruck der Herr sich weigert, das Glas vor seiner Nase zu akzeptieren. Im einfachsten Fall hätte er einfach nichts getrunken oder nur mal dran genippt.
Ich bin mir nichtmal sicher, ob McGregor überhaupt seinen Whiskey hier vermarkten wollte oder ob er einfach ne Flasche dort gekauft und ne Runde hat ausgeben wollen. Vielleicht gab es irgendeinen Anlass zu feiern. Keine Ahnung.
Geändert von kelte (18-08-2019 um 09:31 Uhr)
Achso, dann sind wir uns ja einig, dass es unter sportlich/moralischen Gesichtspunkten keinen großen Unterschied zwischen MMA und Fußball gibt, auch wenn es bei letzterem häufigere und schwerwiegendere Verletzungen gibt. Ist halt ein verletzungsintensiverer Sport als andere. Mit den Todesfällen hängt ja dann doch vermutlich mehr mit Doping zusammen und betrifft hauptsächlich die oberen Ligen, das klammern wir mal wohlwollend aus. Kann ja nicht alles so gefährlich wie Radfahren oder Motorradrennen sein.
Was soll mit denen sein?
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"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Na ja, ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht. Jeder Mensch hat andere Nehmerqualitäten, auch schon von Natur aus.
Wenn man das Video auf großem Schirm und verlangsamt ansieht, kann man gut erkennen, wie stark der Kopf des älteren Herrn durch den Treffer beschleunigt. Das ist zumindest potenziell sehr gefährlich, auch für die Halswirbelsäule.
Nur weil nichts passiert ist, heisst das nicht, dass keine Power in dem Schlag lag. Wenn es schlecht läuft, kann durch den Schlag ein Halswirbel brechen oder ein Blutgefäß im Gehirn abreißen und dann kippt der Mann tot vom Barhocker.
Gebe ist dir recht; außerdem kennen wir die Vorgeschichte nicht... die begegnen sich wahrscheinlich nicht zu ersten Mal.Zum anderen scheint mir der ältere Herr von Anfang an auf Krach gebürstet zu sein, in dem Video ist gut erkennbar, mit welchem Nachdruck er das hingestellte Glas wieder zurückstellt. Das finde ich ungewöhnlich, ich würde in so einer Situation ein freundliches "Nein danke, ich bleib bei meinem Bier" von mir geben.
Ich will damit nur sagen, zu einem Streit gehören immer 2. Und letztendlich ist anhand des Videos nicht erkennbar, was zu der Eskalation geführt hat.
Trotzdem: Wenn ein trainierter Vollkontaktsportler wie McGregor, einen älteren Herrn unter bewusster Ausnutzung von dessen Arg- und Wehrlosigkeit, mit blanker Faust mitten ins Gesicht schlägt, ist das eine unverzeihliche Aktion.
McGregor sollte nie wieder einen Ring oder Käfig betreten dürfen. Wenn der nicht lebenslang von jedem Wettkampf ausgeschlossen wird, muss man sich fragen, was eigentlich noch passieren muss.
Geändert von Gast (19-08-2019 um 07:18 Uhr) Grund: Tippfehler korrigiert.
Hinter dem Schlag war Dampf. Habs mir mehrfach angegeguckt und behaupte, dass lediglich die Entfernung die Wirkungs-Energie genommen hat. Aber nicht weil MCGregor das wollte, sondern weil die Situation e sihm nicht besser ermöglichte. Direkt anch Ausführung, evtl sogar noch währendes letzten Abschnittes der Schlagausführung gerifen UMstehende ein und ziehe ih nach draußen. Warum wohl? Weil MCGregor sich sonst zu heftig entschuldigt hätte? Ich hab eher den Eindruck, der hätte bald noch mehr losgelegt.
Es würde helfen sich den Paragraphen 224 StgB genauer anzuschauen (ja ich weiß, das passieret nicht in De, aber gehen wir halt mal so vor). Wie ich oben schon postete sehe ich zumindest §224 I Nr. 3 als durchaus gegeben.Ich sehe dort nicht mal im Ansatz eine gefährliche Körperverletzung.
Zudem schlägt die Faust in der Nähe der Schläfe ein (§224 Nr. 5):
https://www.apotheken-umschau.de/Geh...ko-553127.html
Ach so, weil Kampfsportler wissen, was Sie können pflegen Sie grundsätzlich Zurückhaltung? Grade auch ein MCGregor? Steile These.Wenn der nicht einschätzen kann, in welcher Situation ein Schlag welche Wirkung hat, wer dann?
Es könnte genau umgekehrt sein im Sinne "Ich habs drauf, also nutze ich es auch." Da wär er nicht der erste:
https://www.ndr.de/nachrichten/niede...trasse116.html
Wenn Dampf hinter dem Schlag gewesen wäre, hätte es den Herrn vom Hocker geholt. Mir ist auch nicht ganz klar, weshalb du vermutest, dass McGregor die Distanz nicht hätte verringern können. Ich denke, dass hier 10cm oder 20cm schon viel Unterschied ausgemacht hätten. Und McGregor ist ganz gewiss kein Bewegungsidiot, der stand nicht vor einem Panzer.
Das passiert, wenn juristische Laien wie wir Gesetze interpretieren. Der Gesetzgeber versteht hinter einem "hinterlistigen" Überfall etwas ganz anderes als was wir uns vielleicht darunter vorstellen. So ist zum Beispiel ausdrücklich kein überraschender Angriff damit gemeint oder ein Angriff, während jemand in eine andere Richtung schaut. Ein hinterlistiger Angriff setzt eine Planung voraus, so das üblicherweise jeder spontane Angriff keine Hinterlist ist.
Ein hinterlistiger Überfall wäre beispielsweise gewesen, wenn McGregor den Mann überredet hätte, im Rahmen eines Spiels Handschellen anzulegen und anschliessend dessen dadurch eingeschränkte Verteidigungsfähigkeit genutzt hätte, ihm eine reinzuschlagen.
Die Auseinandersetzung auf dem Video hat wirklich nichts mit einer schweren Körperverletzung zu tun.
McGregor schlägt den Mann, als dieser gerade seinen Kopf wegdreht. Ich glaube nicht, das er gezielt einen besonders empfindlichen Bereich treffen wollte. Wenn es seine Absicht gewesen wäre, dem Mann ernsthaft weh zu tun, hätte er einfach die Distanz entsprechend reduziert und mit voller Kraft zugelangt.
Ich bin mir zumindest in dem Punkt sicher, dass ein MMA Superstar einen arglosen älteren Herrn vom Barhocker schlägt, wenn er das will.
Keine Ahnung, wie du auf so eine Aussage kommst.
Naja Du làsst Dich über die Interpretation eines Gesetzes durch Laien aus, das hindert Dich aber nicht daran, im gleichen Abschnitt als Laie genau dies zu praktizieren...
Dass Hinterlist eine Planungsabsicht beinhaltet, stimmt schon. Aber wann Planung beginnt ist sehr unterschiedlich, weswegen dies auch von allen Begleitumständen abhängt und in ähnlichen Konstellationen durchaus unterschiedlich gewertet werden kann. Daher ist das alles nicht so einfach zu beurteilen und mit einem erfundenen Beispiel kommt man der Sache auch nicht näher.
Und was Du hier über den Sport MMA in Deutschland vom Stapel lässt, ist schlicht und einfach falsch. Klar gibt es da Szenen, in denen sich allerhand dubiose Menschen treffen, das liegt aber eher an der Popularität in den letzten Jahren und dem Hang solcher Menschen zur Gewalt. Ich habe bisher im MMA, wie im Kampfsport generell durch die Bank fairere Sportler als in vielen anderen Bereichen kennengelernt.
Bei dem Video denke ich nicht, dass hier irgend etwas gestellt ist. Der Typ denkt eben, er kommt mit seinem gelebten Image durch. Daher auch the notorious. Ich vermute auch, Conor will den Bargast nicht schwer treffen. Das ist eher einer seiner typischen "kleinen Austicker", die immer wieder passieren. Dennoch bleibt das Verhalten einfach asozial und gehört ordentlich bestraft.
It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix
Der Schlag war feste genug, um den Kopf und Körper deutlich nach hinten bzw. zur Seite fliegen lassen sieht man in den schnellen und langsamen Bildersequenzen ganz gut.
Er wollte offensichtlich genau aus der Position raus schlagen, ein anderer Mann, der ihn nach dem Schlag sofort mit abdrängt, sitztMir ist auch nicht ganz klar, weshalb du vermutest, dass McGregor die Distanz nicht hätte verringern können.
- leicht nach hinten versetzt - zwischen MCGregor und dem Geschlagenen und macht es zumindest etwas schwieriger etwas näher
ranzugehn. MC Gregor hat sich aber wohl ausgeguckt das es reichen würde zu treffen und das hat er ja ganz ordentlich.
Ja nun, das dürfte wohl auf über 80 bis 90 % vieler Diskussionen (Ich sag nur: "Politik") zutreffen, je nachdem wie man "Laie" definiert.Das passiert, wenn juristische Laien wie wir Gesetze interpretieren.
Die wenigsten dürften jedenfalls sämtliche Studiengänge avsolviert haben und selbst bei Jura reicht ein Studium auch noch nicht,
um alles "final" und unangreifbar beurteilen zu können. Abgesehen davon, ist es ein Merkmal in der Juristerei, dass vor Gericht über die Auslegung von Gesetzen
kontrovers diskutiert wird, Urteile weden aufgehoben, Gutachten zur Klärung werden erstellt, "Gegengutachten" und in der Fachliteratur
wird über viele Seiten ausgebreitet und argumentiert (z.B. darüber ob ein Körperteil ein Werkzeug ist: https://strafrecht-online.org/proble...ches-werkzeug/) etc..
Ich hab einige der Texte im Netz zu dem Thema gelesen. Es trifft u.a. zu, dass z.B ein Angriff von hinten nicht - ich sage - per se (!)Der Gesetzgeber versteht hinter einem "hinterlistigen" Überfall etwas ganz anderes als was wir uns vielleicht darunter vorstellen. So ist zum Beispiel ausdrücklich kein überraschender Angriff damit gemeint oder ein Angriff, während jemand in eine andere Richtung schaut. Ein hinterlistiger Angriff setzt eine Planung voraus, so das üblicherweise jeder spontane Angriff keine Hinterlist ist.
nicht als hinterlistig zu betrachten sei (ein Überfall ist es schon). Demgegenüber, wenn jd. im Verlauf eines Streits die Hand reicht und
mit der anderen zuschlägt schon. Das finde ich z.B diskutierenswert, denn bei einem Streit könnte man nun meinen, dass dass
(spätere) Opfer hier vielliecht hätte ahnen können, dass es getäuscht wird, sodass keine Hinterlist vorliegt. Oder der Überfall keiner ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass auch dieses Beispiel, wie auch viele andere in der Juristerei, kontrovers betrachtet wird. Dazu müsste
man jetzt in den Bibliotheken graben.
Wie auch immer: § 224 StGb besagt also, das ein "überraschender, unerwarteter Angriff durchgeführt wird und der Täter dabei planvoll seine wahren Absichten versteckt, um dem Opfer die Möglichkeit zu nehmen, sich dagegen wehren zu können-" ( zit. nach : https://www.strafrecht-anwalt-mannhe...perverletzung/).
Mag sein, dass in diesem Fall dass das Kriterium "planvoll seine Absichten versteckt" hier nicht so einfach zuzuorden ist. Ist die Frage, ob das Abwarten MCGregors des Wegdrehens (des älzeren Herrens) und der verdeckte, von unten kommende Schlag als eine planvolle, die Absicht versteckende Aktion bewertet werden können. Komplett ausgeschlossen? Sehe ich jetzt nicht so. Aber als Laie darf ich das ja.
In der Tat! Ging es doch aus meiner Sicht die ganze Zeit um gefährliche (!) Körperverletzung. Auch hier mag der Begriff irritieren, könnte er dem LaienDie Auseinandersetzung auf dem Video hat wirklich nichts mit einer schweren Körperverletzung zu tun.
vermitteln, dass eine gefährliche Verletzung tatsächlich vorliegt bzw. sich ereignet hat. Dem ist aber ausdrücklich nicht so. Nach § 224 Nr. 5 muss die Handlung "lediglich" objektiv generell geignet sein, das Opfer in Lebensgefahr zu bringen. Nun meinen einige, dass war eher ein harmloser Schlag, was ich wiederum für verhamlosend halte. (Hervorh. von mir)
Aber schauen wir was Juristen dazu meinen (was ich so auf die Schnelle finde konnte): https://books.google.de/books?id=KD9...20sein&f=false
Dazu noch: https://www.waz.de/region/rhein-und-...226482903.html
https://www.merkur.de/bayern/toedlic...t-3433401.html
Wäre aber für die o.a. Bewertung nach § 224 Nr.5 nicht relevant. Er trifft den Mann nicht weit von der Schläfe.Ich glaube nicht, das er gezielt einen besonders empfindlichen Bereich treffen wollte.
Unabhängig davon gibt es genug Fälle , wo die Leute gestürzt sind und sich den Schädel brachen und starben.
Auch Vorschädigungen an den Gefäßne können dann zum Tode führen, selbst wenn der Schlag an sich nicht als
tödlich anzusehen ist-
Du kannst nicht ausschließen, dass er das zumindest in Kauf genommen hat. Wie sollte er auch?Ich bin mir zumindest in dem Punkt sicher, dass ein MMA Superstar
einen arglosen älteren Herrn vom Barhocker schlägt, wenn er das will.
Und mich wundert, das du hier die Zurückhaltung eines MMA Kämpfers betonst, während du doch - wenn ich mich recht erinnere -
sonst eher deren mangelndes Gewissen beklagst und deren Bereitschaft zur skrupellosen Brutalität. Kannst du ja machen, aber ist schon
komisch dass ausgerechnet hier in der Bar dann das Gewissen bei einem greifen soll, der für Zurückhaltung - auch außerhalb des Rings -
sonst nicht so bekannt ist.
Geändert von Kusagras (19-08-2019 um 07:59 Uhr) Grund: Ergänzung.
It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix
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