Guten Abend allerseits,
Perlen vor die Säue hieße ja "umsonst gegeben". Du meinst damit nicht, das manche so viel Pech im Denken haben um Dich nicht zu verstehen oder?
Ich finde den Text über die wissenschaftliche Betrachtung von Ritualen sehr interessant und dachte mir, dass vielleicht auch manches nicht greifbar ist was da
abläuft, weil es für den Teilnehmer oder ausübenden was persönliches ist, was dieser vielleicht nicht unbedingt anderen offenbaren möchte, Du hast es erwähnt.
Ritualisiert werden kann doch letztendlich alles, der morgendliche Kaffe, die Zeitung am Sonntag Vormittag auf dem Lokus, das Feuer entzünden beim Vorbereiten der Schwitzhütte,
Bescherung zu Weihnachten, rumhacken auf Pahuyuth in seinen Beiträgen, der Trommeltanz des Schamanen......alles nicht unbedingt erklärbar, herleitbar oder analysierbar(will vermutlich auch keiner bei manchen Themen...)
und häufig hat sich das alles irgendwie entwickelt ohne das ein Plan dahintersteht, persönliche Rituale für den Hausgebrauch, was der Tanz mit dem Schwert vor der Statue des König Naresuan wiederum nicht ist.
Ja richtig, von einem YouTube Video läßt sich überhaupt nicht sagen ob es autentisch oder historisch verbrieft ist oder ob es irgendeine Masse oder Gruppe von Menschen manipuliren oder Pädagogisch Wirksam ist.
Der Tanz vor der Statue folgt einer persönlichen Note des Kämpfers der den Tanz vorführt, oft wird in den Gesten eine "Story " oder Geschichte erzählt oder etwas zum Ausdruck gebracht,
das sich auf diese Weise darstellen läßt und Bezug zum Kampf oder zum Thema Kampf im allgemeinen hat. Hier muss man sagen, dass kein Ritual in seiner Durchführung dem anderen gleicht und
es ist nicht leicht bzw unmöglich für jemanden der ungeübt ist, das nachzumachen oder selbst zu kreieren. Ich versuche mich immer wieder mal daran und ich bin seit mehr als einem Jahrzehnt mit dem Schwert beschäftigt.
Ich will nix gegen Deine Aussage vorbringen, gebe nur zu bedenken, dass nicht alles was an Ritualen existiert auf diese Weise klassifiziert werden kann.
"...das ist also so, wie mit den angeblichen quellen, die hier herumgeistern: die quelle ist eine quelle, die sich auf sich selbst beruft. ..."
Schöner Schwung am Ende zur der Quellenproblematik, die ja nun öfter angesprochen wird.
Dazu eine kleine Denksportaufgabe: Wer ist die Quelle des künftigen Wissens über: FMA, Kyukushinkai, Silat Rei Ki, Muay Veti...........und letztlich auch Pahuyuth?
Die alten Haudegen die längst Staub sind , so wie manche Mottenkiste im Keller, oder die die heute, hier und jetzt das Wissen übernommen haben,
es angepasst und aufbewahrt/bewahrt und am Ende auch weitergegeben haben? Die alten Lehrer von Pahuyuth sind längst vergangen, die Modernen sind hier
und Jetzt existent, wie auch die von allen anderen KK oder KS-Arten, so wie Ihr auch. In keiner KK/KS nützt es dem Schüler etwas, wenn er genauso wird wie sein Lehrer bzw. Trainer?
Das weiß jeder hier, das ist unmöglich, jeder kann nur das aus sich machen, was er selbst ist bzw was er entwickeln kann. Oder möchtest das jemand bestreiten? Also wozu der Rückblick
anstatt Hier und Heute das zu Leben und verbildlichen was da ist? Wie zum Beispiel den Unterschied und die Gemeinsamkeit von Kampfkunst-Pahuyuth-Kampfsport-Muay Thai-Shokampf-MB/KKbong.
Es kann ja sein, dass es für den wissenschaaftlichen Hintergrund von großer Wichtigkeit ist, wer die Quelle ist, für den Fortbestand eine Kampfkunst oder eines
Kampfsportes spielt es jedoch keine Rolle und eben auch nicht für den Fortbestand einer Showkampfkunst.
Was aber sehr wohl eine Rolle spielt ist der Hintergrund der Vermittlung und die Verantwortung gegenüber dem Schüler der dieses Wissen von uns lernen will.
Wie erreicht jeder einzelne von uns, dass der Schüler weiß worauf er sich einläßt, wenn er zu uns kommt und was lernen möchte?
Das dürfte Authentizität genug sein, oder nicht?
In diesem Sinne, Gute Nacht Freunde