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Thema: Coronavirus - es wird langfristig einen Engpass bei Gesichtsmasken geben

  1. #4516
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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Vielleicht, ich zitiere mal aus dem RKI-Nowcasting-Papier:
    Es spielt also eine untergeordnete Rolle, wie lange ein Patient ansteckend und krank sein kann, sondern es geht darum, wann eine Ansteckung am wahrscheinlichsten ist, und das sind eben die Tage vor und nach Symptombeginn, um Durchschnitt also nach Meinung des RKI 4 Tage nach der Ansteckung.
    okay...
    Es geht also nicht um die mittlere Zeit in der einer ansteckend ist, sondern die mittlere Zeit, in der ein Infizierter jemanden tatsächlich ansteckt.
    Wenn ein Infizierter den Nächsten am ersten Tag ansteckt, ein anderer am vierten und wieder ein anderer am siebten, dann war die mittlere Zeit vier Tage, auch wenn alle drei länger ansteckend waren.
    Wenn es in der ansteckenden Zeit unterschiedliche Ansteckungswahrscheinlichkeiten gibt, müssen die Zeitabschnitte bei der Mittelung entsprechend gewichtet werden..

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Ausführlicher geht Drosten im Coronaupdate 20 vom 24.3. auf das Thema Infektiosität und Symptombeginn ein, aber da habe ich keine schön zusammenfassende, in einem kurzen Quote zitiferfähige Sätze gefunden.
    danke, werd ich mal wieder reinlesen, aber ich denke, ich habe das Prinzip verstanden..
    Wenn die Generationszeit kürzer ist, geht bei gleicher Reproduktionszahl das Ganze natürlich schneller.
    Dafür tritt auch der bremsende Effekt der Durchseuchung schneller ein.

    Wenn die Generationszeit kürzer ist, als die mittlere Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation, befinden sich dort von verschiedenen "Generationen" Angesteckte, aber das hab ich ja IMO in meiner vorletzten Grafik berücksichtigt.
    Don't armwrestle the chimp.

  2. #4517
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    Hi,

    Wir sind übrigens seit einiger Zeit bei mehr gesundeten als infizierten Menschen am Tag:

    https://experience.arcgis.com/experi...3b17327b2bf1d4

    Gruß

    Alef

  3. #4518
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    Jap.

    Divi vermeldet auch sechsmal (!) so viele Abgänge wie Zugänge.

    Bei 40% freier Kapazität.

    Wann war das in der deutschen Intensivmedizin das letzte Mal der Fall?

  4. #4519
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Aber genau darum ist es ja so grotesk, jetzt auf einmal so zu tun, als ob Geld keine Rolle spielt. Denn in den nächsten Jahren wird das jetzt so eifrig gedruckte Geld erheblich weniger Wert sein, die Gehälter bei den Pflegern etc. werden nicht nennenswert angehoben worden sein, die Ausstattung des Gesundheitssystem wird deutlich schlechter sein etc. Ja, und dann kommt irgendwann die nächste Krise, und was dann?
    Die Alternativen werden sicher auch nicht besser ausgesehen haben.

    Vielleicht war der Quasi-Shutdown vom 23.3. nicht erforderlich. Weiß man aber nicht, und wenn überhaupt maximal nach einer ausführlichen Analyse hinterher. Ist wie beim Schach, wenn man stundenlang nach der Partie analysiert, wird man schon bessere Lösungen finden. Unter Zeitdruck sieht´s eben anders aus.

    Und bzgl. Menschenleben auf Nummer sicher gehen kann m.E. kein Fehler sein.
    Nebenbei hatte glaube ich bei Lanz einer gesagt, dass die Probleme für die Wirtschaft – jedenfalls vermutlich die Großindustrie - wegen der zusammengebrochenen Lieferketten entstanden sind. Die Firmen konnten ja auch m.W. munter weiterarbeiten.
    Wenn aber bspw. die Infiziertenzahlen bei Jüngeren aus dem Ruder gelaufen wären (ohne dass die großartig erkranken), hätte die Wirtschaft wegen der Quarantäne und Nicht-Arbeitsfähigkeit sicher auch von der Warte ein Problem gehabt.

    Dass die Firmen - insb. die Kleinunternehmen - jetzt gestützt werden, finde ich nicht verwerflich bzw. muss sein. Bei denen geht´s ja wirklich um die Existenz. Und wenn man schon gesetzlich die Existenzgrundlage einschränkt, muss auch der Gesetzgeber irgendwo helfen.

    Bei der Öffnung jetzt kann man m.E. streiten. Eigentlich müsste ja „nur“ die Maßgabe sein, dass Hygienevorschriften und Vorsichtsmaßnahmen wie Abstandsgebote eingehalten werden. Von dem her verstehe ich nicht, warum nicht alle Geschäfte, Hotels, Kneipen etc. öffnen können.

    Vom eigenen Kuchen werden aber viele was abgeben müssen. Mal "gebrainstormt" bspw. Rentenerhöhungen aussetzen, keine Lohnerhöhungen für gutverdienende Staatsangestellte/Beamte (bspw. ab E13/A13) oder den Soli lassen.
    Geändert von Nick_Nick (19-04-2020 um 20:39 Uhr)

  5. #4520
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Vom eigenen Kuchen werden aber viele was müssen.
    Aber bestimmt nicht die die mit entschiedenen haben, dass viele jetzt vor der Insolvenz stehen - die wollen ja z.T. trotz der Krise nicht mal auf die automatisch festgelegte Diätenerhöhung im Sommer verzichten.

    Was die Anzahl der Genesenen angeht - die Kurve wird in den nächsten Tagen ja noch drastisch weiter nach unten gehen.

    Wenn man jetzt grob die Grundlage „Neue Fälle + 14 Tage“ nimmt haben wir am Di. 100.000 gesunde und Ende nächster Woche dann 125.000. Dem stehen dann noch rund 20.000 aktive Fälle + die Neuansteckungen gegenüber.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  6. #4521
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    ...
    Vom eigenen Kuchen werden aber viele was abgeben müssen. Mal "gebrainstormt" bspw. Rentenerhöhungen aussetzen, keine Lohnerhöhungen für gutverdienende Staatsangestellte/Beamte (bspw. ab E13/A13) oder den Soli lassen.
    Oder die Unternehmensteuern in Richtung auf das Maß vor Schröder und Co bringen.

  7. #4522
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Oder die Unternehmensteuern in Richtung auf das Maß vor Schröder und Co bringen.
    Und das bringt dann in einer zu erwartenden Rezession in der fraglich ist ob die Unternehmen dann überhaupt noch Gewinne machen auf die man Steuern kassieren könnte dann genau was?
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  8. #4523
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    ich bin mir sicher, dass hier in dieser diskussion kaum jemand mitschreibt, der die gefährlichkeit des corona-virus tatsächlich ganz konkret, zur gänze und in allen aspekten einschätzen kann.
    auch die beteiligten mediziner können das, soweit ich deren beiträge lesen konnte, nur sehr eingeschränkt.
    es ist daher eher ... unsinnig, wenn sich hier user, die weder virologen noch epidemiologen noch überhaupt mediziner sind, gegenseitig angiften und sich die im netz herumschwirrenden zahlen um die ohren hauen.
    ich jedenfalls weiß, dass ich da ein absoluter laie bin - und dass ich mir zwar 'ne meinung zur pandemie und dem virus bilden kann, und diese auch verkünden darf, dass es aber eben nicht mehr ist als das: die meinung eines laien.
    und ich bin hier nicht der einzige laie.
    einige der anderen laien scheinen das aber vergessen zu haben ...

    zu den wirtschaftlichen folgen, die aufgrund der entscheidungen der politisch verantwortlichen eintreten können oder mit hoher wahrscheinlichkeit eintreten werden, kann ich ebenfalls keine fundierte meinung äußern, denn auch da bin ich ein laie.
    und ich behaupte, dass auch alle anderen hier auf diesem gebiet laien sind (ohne damit jemandem zu nahe treten zu wollen).
    klar, auch zum thema "wirtschaftliche folgen der corona-pandemie" darf und kann man sich als laie eine meinung bilden und diese auch äußern.
    es bleibt dennoch das, was es ist: die meinung eines laien.

    angesichts dessen frage ich mich, worum hier überhaupt so erbittert gestritten wird.
    austausch von meinungen ... klar, jederzeit.
    aber es ist in den vergangenen etwa 20 jahren offenbar in vergessenheit geraten, dass man andere meinungen auch einfach mal so akzeptieren kann.
    diskussion bedeutet nicht, dass man am ende missionarisch die "gegenseite" vom eigenen standpunkt überzeugt haben muss.
    diskussion bedeutet auch nicht, dass man erst aufhört zu reden oder zu schreiben, wenn ein kompromiss gefunden wurde.
    diskussion bedeutet auch nicht, dass man (und hier muss ich mich angesichts vieler debatten in der vergangenheit an die eigene nase fassen) jemanden, dessen meinung man nicht teilt, persönlich verbal attackiert.

    ja, das thema "corona" geht uns alle an und ist extrem wichtig, da es unser aller leben massiv beeinflusst.
    aber ändern wir irgend etwas an dem, was gerade geschieht, wenn wir uns hier ankeifen ...? oder wenn wir rechthaberisch auf unseren standpunkten beharren und andere meinungen am liebsten verbieten und aus der debatte verbannen würden?
    hilft uns das irgendwie weiter?
    ich glaube nicht.

    warum tun wir es dann trotzdem?

  9. #4524
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    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Ich denke, du verwechselst hier (mal wieder) so manches, in deiner, mir recht unverständlichen und unreifen Verliebtheit in das, was du für deinen Verstand hälst.

    Der User, den du zitiert hast, der hat von Expertenstäben gesprochen.

    Du übersetzt in deiner Antwort das Wort "Expertenstab" für dich in etwa mit:

    "Ansammlung von Invididuen, die das Gegenteil dessen sind, wie ich mich selbst sehe" und fabrizierst daraus dann eine Ableitung.

    Leute mit weniger amourösem Bezug zur eigenen Intelligenz hingegen werden erfassen, dass Expertenstab vermutlich eher bedeutet, dass da mehrere Hirne (statt nur (m)eines) mit der Lösung eines Problems befasst sind und die zusätzlich vermutlich auch noch über mehr Informationen verfügen, als ich.
    Hm, keine grammatikalischen Fehler. Auch an den Formulierungen scheint durch :
    Du hast Dir Zeit für mich genommen.
    Da sei der stolpernde Übergang in die wörtliche Rede verziehen.

    Wir sind uns halt beide wichtig.

    Da ich weiß, dass Du Fachwelten für homogen hältst, gebe ich Dir nur zu bedenken, dass die Experten der Epideminologie zur Zeit nie direkt mit den Experten z.B. der Wirtschaft oder Soziologie kommunizieren.
    Die stille Post läuft, wenn, über die Politik.
    Darum gibt es ad hoc keine Gegenstimmen aus anerkannt anderen Expertenfeldern. Und die Politik muss nicht mehr vom doch grösseren Resonanzraum Epideminologie anzapfen.

    Dennoch kannst Du vielleicht schon Nuancen zwischen Drosten und Streeck wahrnehmen.

    Apropos können : Kann ja nicht so schwer für Dich sein,noch schnell was zu Ro dazu zu schreiben. Haben wir was vom in die Länge ziehen ?


    In Liebe :

    Dein Gürteltier
    "We are voices in our head." - Deadpool

  10. #4525
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    Zitat von kanken
    „Die Welle“ war kein Geschwafel, sie wäre gekommen, aber die Maßnahmen haben sie verhindert. Nur weil sie nicht da ist war sie kein Hirngespenst.
    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Mensch Kanken, du weisst doch wo die kleinen Trolle herkommen. Die Sache mit den Bienen und so. Bist doch vom Fach.
    Die Frage, die mich zur Zeit bewegt, ist, ob wir diese Gesamtzahl nur verteilen.
    Ist C19 so virulent wie in den Eingangsrechnungen, dürfte die Dunkelziffer es schwer machen, ihn ausreichend trocken zu legen.

    Das heißt, gucken wir zur Zeit auf Länder, die alles auf einmal absolvieren und auf welche, die sich Etappenweise dran machen ?
    "We are voices in our head." - Deadpool

  11. #4526
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    ich bin mir sicher, dass hier in dieser diskussion kaum jemand mitschreibt, der die gefährlichkeit des corona-virus tatsächlich ganz konkret, zur gänze und in allen aspekten einschätzen kann.
    An dieser Stelle möchte ich Dr. Sommer, den Gründer und Leiter der tierpädagogischen Hochschule in Cuxhaven zitieren:

    "wie ein Politiker!"

    und in Bezug auf Deine oben angeführte Bedingung ergänzen:

    und wie ein Virologe, Epidemiologe, Mikrobiologe, Pseudologe, Mount-Stupid-Gipfelstürmer, Fabulist...

    [der Einfachheit halber wurde hier die männliche Form verwendet, damit sind alle denkbaren anderen Geschlechter selbstverständlich mit gemeint]

    ich würde sogar so weit gehen, dass das aktuell niemand in dem geforderten Umfang kann.
    Bei einer weniger strengen Bedingung wird diese Fähigkeit vorhanden sein und eine gewisse Bandbreite aufweisen.

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    auch die beteiligten mediziner können das, soweit ich deren beiträge lesen konnte, nur sehr eingeschränkt.
    es ist daher eher ... unsinnig, wenn sich hier user, die weder virologen noch epidemiologen noch überhaupt mediziner sind, gegenseitig angiften und sich die im netz herumschwirrenden zahlen um die ohren hauen.
    Das mag einem aus einer Perspektive, aus der Mediziner eventuell als besonders schlau, besonders gebildet oder besonders vertrauenswürdig (was für
    Glauben ja wichtig ist) erscheinen, so vorkommen...

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    ich jedenfalls weiß, dass ich da ein absoluter laie bin - und dass ich mir zwar 'ne meinung zur pandemie und dem virus bilden kann, und diese auch verkünden darf, dass es aber eben nicht mehr ist als das: die meinung eines laien.
    "Laie" ist auch so ein Begriff der von Anhägern der eminenzbasierten Medizin gerne verwendet wird.
    Schau'n wir mal, wo der her kommt:

    mittelhochdeutsch leie, leige, althochdeutsch leigo, im 11. Jahrhundert entlehnt von dem kirchenlateinischen laicus → la - „zum Volk gehörig“, „gemein“ (in der Bedeutung „Nichtkleriker“ als Gegensatz zu kirchenlateinisch „clericus“), welches von altgriechisch λαϊκός (laïkós) → grc (von λαός (laós) → grc - das Volk, die Volksmenge) abgeleitet ist. Die Substantivierung des Adjektivs erfolgt bereits im Griechischen, das Substantiv erhält die Bedeutung „Nichtpriester“. Aufgrund des im Allgemeinen geringeren Bildungsstandes Nichtgeistlicher im Mittelalter entwickelt sich die Nuance „Ungebildeter“, „Unkundiger“, deren Ausdehnung über den theologischen Bereich auf die mittelalterlichen Wissenschaften sich erstreckte.


    Aha, aus der mittelalterlichen Kirche...

    Natürlich kann ein Klempner (hoffentlich) besser Rohre verlegen und reparieren als ich.
    Aber die Rechnung der benötigten Rohre kann ich durchaus nachvollziehen, wenn mir die entsprechenden Parameter genannt werden.

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    und ich bin hier nicht der einzige laie.
    einige der anderen laien scheinen das aber vergessen zu haben ...
    Ich bin zwar katholisch erzogen, und habe einen gewissen Hang zur Spiritualität, bin aber dennoch kein Fan von mittelalterlichem blinden Glauben an die Aussagen irgendwelcher Angehöriger von Priesterkasten, sondern eher von dem Leitspruch der Aufklärung "sapere aude" im Sinne von "habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
    Natürlich zeigt die Lebenserfahrung dass es manchen eher an Verstand, als Mut mangelt...und dass die Selbstsicherheit, mit der die eigene "Meinung" vetreten wird nicht selten im Missverhältnis zur eigenen Kompetenz steht.
    Aber das muss man als Freund der Weisheit ertragen, so wie man es als Freund der freiheitlich demokratischen Grundordnung ertragen muss, dass
    dass auch andere Ansichten als die eigene, nicht nur geäußert, sondern auch umgesetzt werden.
    Die Alternative wäre nämlich nicht die Diktatur der es besser Wissenden, sondern die Diktatur derer, die lauter schreien und ihre Meinung rücksichtsloser durchsetzen.
    Siehe Mittelalter.

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    angesichts dessen frage ich mich, worum hier überhaupt so erbittert gestritten wird.
    austausch von meinungen ... klar, jederzeit.
    aber es ist in den vergangenen etwa 20 jahren offenbar in vergessenheit geraten, dass man andere meinungen auch einfach mal so akzeptieren kann.
    diskussion bedeutet nicht, dass man am ende missionarisch die "gegenseite" vom eigenen standpunkt überzeugt haben muss.
    diskussion bedeutet auch nicht, dass man erst aufhört zu reden oder zu schreiben, wenn ein kompromiss gefunden wurde.
    diskussion bedeutet auch nicht, dass man (und hier muss ich mich angesichts vieler debatten in der vergangenheit an die eigene nase fassen) jemanden, dessen meinung man nicht teilt, persönlich verbal attackiert.
    Ja, da musst Du Dich in der Tat an die eigene Nase fassen (aber bitte vorher die Hände waschen!)
    Sollte das wirklich der Vergangenheit angehören, zeigst Du hier eventuell den Effekt, der auch bei ehemaligen Rauchern zu beobachten ist: die mutieren dann teilweise zu Missionaren des Nichtrauchens.
    Oder griffiger ausgedrückt: "die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche"
    Ob das "waren" durch "sind" zu ersetzten ist, wirst Du sicher bald demonstrieren..
    Nicht ganz klar ist mir, wozu denn nun Deiner Meinung nach eine Disskussion dienen solle?
    Austausch von Meinungen?
    Du gibst mir Deine und ich gebe mir meine?
    Ich zitier (mal wieder) Schopenhauer:

    Das Disputieren ist als Reibung der Köpfe allerdings oft von gegenseitigem Nutzen, zur Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten.

    Falls das mit "Austausch von Meinungen" gemeint sein sollte, bin ich voll bei Dir.
    Wer genug Hirn im Kopf hat und genug Eier in der Hose [für die Frauen und Kastraten im übertragenen Sinn], um einzusehen und zuzugeben, dass er sich irren kann, ja eventuell das konkret in der Auseinandersetzung mit anspruchsvollen Themen erfahren hat...
    ..wird seine Gedanken und Folgerungen gerne dem "Peer-Review" aussetzen, um über eventuelle Irrtümer aufgeklärt zu werden.
    Das müssen dann nicht mal "Gleichgestellte" sein, denn, wie jeder, der schon mal unterrichtet hat, wissen kann, lernt man auch von Leuten, die weniger kompetent sind, weil die vielleicht Fragen stellen, auf die man selbst nie gekommen ist und nicht zuletzt bei der Bemühung, etwas für andere verständlich zu formulieren, kann auch das eigene Verständnis wachsen.

    Schopenhauer hat die Hirn-Eier-Bedingung etwas anders formuliert:

    Verstand genug haben, nicht gar zu Absurdes vorzubringen und dadurch beschämt werden zu müssen; und um mit Gründen zu disputieren und nicht mit Machtsprüchen, und um auf Gründe zu hören und darauf einzugehn; und endlich, daß sie die Wahrheit schätzen, gute Gründe gern hören, auch aus dem Munde des Gegners, und Billigkeit genug haben, um es ertragen zu können, Unrecht zu behalten, wenn die Wahrheit auf der andern Seite liegt.

    seinen abgeleiteten Rat sehe ich differenzierter:

    Daraus folgt, daß unter Hundert kaum Einer ist, der wert ist, daß man mit ihm disputiert. Die Übrigen lasse man reden, was sie wollen, denn desipere est juris gentium, und man bedenke, was Voltaire sagt: La paix vaut encore mieux que la vérité; und ein arabischer Spruch ist: »Am Baume des Schweigens hängt seine Frucht der Friede.«

    Natürlich kann man Meinungen akzeptieren.
    Aber es gibt einen Unterschied zwischen Meinung, Meinung und Meinung.

    Kurzfassung: Über Geschmack kann man nicht streiten, über "Meinungen" die sich auf objektiv überprüfbare Tatsachenbehauptungen beziehen, durchaus.
    Bei Letzterem kann man Leute gerne dumm sterben lassen, sofern keine Gefahr von denen ausgeht, weder durch den Inhalt der konkreten Meinung selbst, noch allgemein durch die Gefahr, dass die Allgemeinheit verblödet und sich Falschinformationen durchsetzen.
    Falls die Tatsachenbehauptungen aber eine Gefahr darstellen, sollte man denen IMO entgegen treten.
    Denn wenn der Klügere immer nach gibt, regieren die Dummen die Welt.

    Langversion:

    Es gibt Meinungen, die ein Geschmacksurteil darstellen, wie: "Latexhandschuhe sehen in Kombination mit meinem Cocktailkleid unschön aus"
    Oder "Nudeln mit Isopropanol schmecken mir nicht"
    Das sind subjektive Empfindungen die man schwerlich objektiv rational diskutieren kann.
    (es sei denn, man hätte den biochemischen/entwicklungspsychologischen Hintergrund von Klamotten- und Essensvorlieben und -abneigungen einigermaßen verstanden).
    Und dann gibt es "Meinungen" über objektiv feststellbare Tatsachen, bei denen man oft entscheiden kann, ob die falsch oder richtig sind.
    Z.B. diese von einem zugelassenen Arzt vor nicht langer Zeit getwitterte und von allen möglichen Medien verbreitete
    "Meinung" eines Mediziners:

    Medizinische Handschuhe sind porös. Und unter Alltagsgebrauch werden sie noch poröser. Im medizinischen Alltag sind sie zur Reduktion größerer Verunreinigungen, zB durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten gedacht.
    [...]
    Weder Träger noch Patient/Berührter werden dirch med. Handschuhe geschützt. Vor und nach Gebrauch ist eine hygienische Händedesinfektion notwendig. Würde schätzen, das machen mindestens 50% des Gesundh.-Personals falsch. Nicht-Profis wohl 99%.


    Ich weiß ja nicht, was der der Herr Dr. med. Marc Hanefeld für Handschuhe in seiner Praxis benuzt...
    aber ich hab dann einen Nitril-Handschuh genommen und Wasser rein gefüllt. Das ist jetzt schon ein paar Tage (ca. 13) her. Da ist noch jede Menge Wasser drin und die Oberfläche ist ziemlich trocken.
    In einer direkten Diskussion würde ich fragen, was denn der Herr Dr. med. genau unter "porös" versteht.
    Nicht wasserdicht? nicht luftdicht? nicht heliumdicht? nicht neutrinodicht?
    Photonen im sichtbaren Bereich gehen durch, das hab ich getestet.
    Die Luftdurchlässigkeit konnte ich noch nicht testen, da Hamster ausverkauft waren....
    (Achtung: das war ein Witz: man steckt keine Lebewesen in Gummihandschuhe!!)
    Helium und einen entsprechenden Sniffer hab ich grade nicht im Zugriff.
    Dann könnte man drüber diskutieren, was die genauer bestimmte Porösität nun bezüglich der Schutzwirkung gegen eine Schmierinfektion bedeutet, wenn ich einmal mit einem Handschuh eine Türklinke anfasse, auf die kurz vorher ein Infizierter drauf gehustet hat und mir dann in das Gesicht (Schleimhäute) fasse... ...gegenüber dem Fall, wenn ich mit einer mit einem Nitril- oder Latex-Handschuh an die gleiche Klinke fasse, den dann ausziehe, ohne dass meine Finger mit der Stelle des Handschuhs in Berührung kommen, die mit der Klinke Kontakt hatten, oder mit Stellen, die mit dieser Stelle Kontakt hatte (!) und mir dann mit der Hand, die vorher unter dem Handschuh war, in's Gesicht fasse...
    Wenn da die Wahrscheinlichkeit, mich anzustecken nicht signifikant (im umgangssprachlichen Sinne) (in mehreren Versuchen ermittelt) herabgesetzt wäre, wird das Virus entweder auf diesem Weg nicht wesentlich übertragen oder Einweghandschuhe sind tatsächlich ziemlich löcherig...
    Falls Ersteres, könnte man sich überlegen, die Empfehlung zum Händewaschen zurückzufahren, schließlich besteht ja das Restrisiko, dass ein gewisser Anteil der Bevölkerung einen ernsthaften Waschzwang entwickelt.
    [Achtung: das war ein Witz: bitte weiterhin fleißig die Hände waschen]
    Falls Letzeres, könnt ich mich fragen, warum den manche Mediziner überhaupt Handschuhe tragen, wenn ich nicht gerade stark blute, kotze oder sonstwie größere Mengen an Körperflüssigkeiten absondere.
    Und schließlich auch, ob denn Latexkondome die ja aus dem gleichen Material sind, wie manche Handschuhe, überhaupt vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können, wenn man sich nicht hinterher Penis, Vagina, oder welche Körperöffnungen man sonst so bevorzugt, professionell desinfiziert...
    Ich hoffe ja, dass der Herr Dr. Marc Hanefeld, sollte er zu HWG neigen - ich weiß es nicht- seinen PartnerInnen nicht erzählt, weder der Träger noch der/die Penetrierte würden durch Kondome geschützt, und auch nicht in diesem Zitat "Handschuh" durch "Kondoim" ersetzt:

    Unter dem Handschuh [Pansapiens:=>dem Kondom] vermehren sich Bakterien mit Freude, in der feucht-warmen Kammer. Spätestens nach dem Ausziehen hat man ohne Desinfektion eine Kloake an den Händen [Pansapiens:=>dem Penis] . Herzlichen Glückwunsch!


    Derartiges ist eine objektiv überprüfbare Meinung, keine Meinung im Sinne eines Geschmacksurteils.
    Darüber kann man durchaus streiten.
    Das kann man dann noch weiter differenzieren:
    Wenn nun irgendein Typ in der Bahn meint, der Mond sei aus Käse, dann kann ich ihn getrost dumm sterben lassen.
    Die Gefahr, dass er damit einen Schaden anrichtet ist gering, schon weil ihm wahrscheinlich 60% der Deutschen nicht glauben werden.
    Und die, die das glauben, sind das wahrscheinlich nicht diejenigen, die über Weltraummissionen entscheiden...(mit Blick auf die USA: "toi toi toi")
    Wenn nun aber ein Vertreter der "wissenschaftsorientierten Medizin", [womit man "nicht jeden einzelnen ihrer Vertreter und gewiss nicht jede ihrer Praktiken, sondern das Gesamtunterfangen mit seiner Grundorientierung" meint] sowas öffentlich verbreitet und dabei noch von allen möglichen "Qualtiätsmedien" unterstützt wird, sieht die Sache schon anders aus.
    Insbesondere da er ja auch so was schreibt:

    Man rennt nicht mit Gummihandschuhen durch die Gegend, es sei denn,
    man möchte eine Hygiene-Sau sein. Fertig. Kann das bitte mal in die Köpfe?

    Da hab ich doch schon ernsthaft damit gerechnet, dass Täger von Gummihandschuhen von irgendwelchen
    Leuten, die Ärzten halt glauben, weil die Ärzte sind, verbal oder schlimmeres attackiert werden...
    Ähnlich wie man früher Hexen verbrannt und Juden aufgehängt hat, weil die Priesterkaste gesagt, hätte die wären "schuld", an was auch immer...

    So was sollte dann nicht akzeptiert werden, sondern eben diskutiert.
    Der Arzt hat ja dann in der Diskussion auf seinem Twitteraccount eingeräumt, dass die schon schützen, aber keine 100%-Wahrscheinlichkeit bieten, dass nicht doch ein einzelnes Virus...
    Ist ja auch ein Problem mancher Diskussioinen um Schutzmasken hier, dass nicht verstanden wird, dass es nicht um 100%-Schutz geht, sondern um die Verringerung von Wahrscheinlichkeiten...
    Auf der anderen Seite hat der Arzt dann auch einen wissenschaftlichen Artikel zur Leckage von medizinischen Handschuhen gepostet...
    Das sind dann Diskussionen, von der beide Seiten profitieren können.
    Die schaffen es dann aber irgendwie nicht in die "Qualitätsmedien".

    Also:
    Es gibt Gründe, Meinungen stehen zu lassen und auch Gründe, Meinungen nicht stehen zu lassen.
    IMO sollte in einem Diskussionforum disktuiert werden, d.h. jeder der eine Meinung im Sinne einer Äußerung über einen objektivierbaren Sachverhalt von sich gibt, sollte es ertragen können, dass dieser widersprochen, sie angezweifelt oder widerlegt wird.
    [Er muss, je nach Moderation und Forumskultur natürlich auch damit rechnen, auf Experten in dümmlicher Polemik zu treffen, die von ihren Buddies auch noch gelobt werden...]
    Wer das nicht kann, sollte das Medium des Blogs nutzen, von oben erwähnten Marc Hanefeld treffend als "Meinungsverbreitungsseite" bezeichnet.
    Da kann er sich seine eigene kleine Echokammer schaffen, genehme Kommentare zulassen, unangenehme löschen.

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    ja, das thema "corona" geht uns alle an und ist extrem wichtig, da es unser aller leben massiv beeinflusst.
    aber ändern wir irgend etwas an dem, was gerade geschieht, wenn wir uns hier ankeifen ...? oder wenn wir rechthaberisch auf unseren standpunkten beharren und andere meinungen am liebsten verbieten und aus der debatte verbannen würden?
    hilft uns das irgendwie weiter?
    ich glaube nicht.

    warum tun wir es dann trotzdem?
    Keine Ahnung, wer nun alles in "wir" enthalten sein soll...aber da Du offensichtlich Teil Deines "wir" bist:
    Frage Dich selbst und gib Dir selbst die Antwort.
    Geändert von Pansapiens (20-04-2020 um 07:33 Uhr)
    Don't armwrestle the chimp.

  12. #4527
    * Silverback Gast

    Standard

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    ...
    und ich bin hier nicht der einzige laie.
    einige der anderen laien scheinen das aber vergessen zu haben ...

    ...
    es bleibt dennoch das, was es ist: die meinung eines laien.

    ...
    aber ändern wir irgend etwas an dem, was gerade geschieht, wenn wir uns hier ankeifen ...? oder wenn wir rechthaberisch auf unseren standpunkten beharren und andere meinungen am liebsten verbieten und aus der debatte verbannen würden?
    hilft uns das irgendwie weiter?
    ich glaube nicht.
    1++

    P.S.: IMHO ist das gerade irgendwie wie im Fußball (da haben wir ja auch 80 Mio. Bundestrainer) - nur: eigentlich ernster!



    warum tun wir es dann trotzdem?
    (Verdeckte) Ängste?

  13. #4528
    Gast Gast

    Standard

    @pansapiens:

    die lange antwort zeigt ja, dass du dich zumindest mit dem auseinandergesetzt hast, was ich schrieb ...
    und nein, ich hab (schon seit längerem) keine lust mehr, irgendwen zu "missionieren". nicht, wenn es um judo geht und nicht, wenn es um corona geht.
    (über letzteres weiß ich auch zu wenig).
    wie ich bereits schrieb, kann, soll und darf man sich 'ne meinung zum virus und zu dessen folgen bilden.
    man kann udn darf die auch in eine debatte einbringen.
    was mich daran allerdings stört, ist die apodiktische art, in der viele das tun.
    dich scheint zu stören, dass ich mich daran störe?

    (nebenbei - hab ich das richtig verstanden, dass du mir sozusagen vorwirfst, ich sei obrigkeitshörig gewesen, sei dies nun nicht mehr und als konvertit deshalb besonders missionarisch? also wenn jemand noch nie obrigkeitshörig war (nicht mal in der DDR, nicht mal bei der NVA, was mir dann eine erholungsurlaub im militärstraflager schwedt einbrachte), dann ich.
    aber das nur beiseite gesprochen.)

    selbstverständlich ist ein diskussionsforum zum diskutieren da. nur habe ich den eindruck (und ich wies darauf hin, dass es sich dabei um meine meinung handelt), dass so mancher "die wahrheit" kennt.
    und diese dann verkündet, und jeden verbal attackiert, der diese "wahrheit" nicht ebenso sieht.
    und da hab ich mich gefragt, warum menschen so etwas tun (ich hab es nun neutraler formuliert, da du dich ja am "wir" gestört hast - zu dem du übrigens ebenfalls gehörst, meiner meinung nach ... ja, auch du, brutus ...)

    natürlich kann man diskutieren, gern auch um des kaisers bart.
    ist ein beliebter zeitvertreib, kann spaß machen ...

    nur sollte man ehrlich genug sein, zugeben zu können, dass diese diskussion hier im grunde nichts anderes ist als ein acta agere.
    die zahlen, dir hier eingebracht wurden, widersprechen sich, und die aus diesen zahlen abgeleiteten vermutungen sind nicht mehr als eben das.

    bei nüchterner betrachtung verwundert es, wie erbittert einige hier ihre standpunkte verteidigen ...
    nichts an dieser diskussion hier kann und wird irgendetwas ändern.
    das sollte man bedenken.
    eventuell sieht man dann die debatte als das, was sie ist: ein gegeneinander-an-monologisieren.
    wie ich bereits sagte, kann man das machen, und es kann sogar in gewissen grenzen informativ sein.
    mehr aber ist es nicht.

    bei diskussionen um kampfsport / kampfkunst, für die dieses forum geschaffen wurde, ist das meiner meinung nach anders.
    da kann der debatte das konkrete treffen auf der matte folgen, und dort kann man standpunkt durch demonstration und (freundliches) sparring untermauern.
    da verstehe ich dann auch, dass jemand auf seinen durch konkrete erfahrung gewonnenen standpunkten beharrt ...

    das hier sehe ich ebenso:
    Das Disputieren ist als Reibung der Köpfe allerdings oft von gegenseitigem Nutzen, zur Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten.
    nur ist mir schopenhauer im allgemeinen zu misanthropisch.
    und das sage ausgerechnet ich alter misanthrop ...
    Geändert von Gast (20-04-2020 um 08:18 Uhr)

  14. #4529
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    Zitat Zitat von Julian Braun

    Jo, Menschenleben retten ist eine gute Sache. Nein, es geht hier nicht darum, die Menschheit (oder die Deutschen) vor dem Aussterben zu retten. Ja, 10.000 Tote ist erfreulicher als 100.000 Tote. Nein, es ist nicht unmoralisch zu fragen, was der Preis für die (befristete) Rettung ist und zu überlegen, wann er zu hoch ist. Denn genau das passiert auch sonst die ganze Zeit im Gesundheitssystem und ist in gewisser Weise auch gar nicht anders möglich. Noch nie wurden die optimalen Strukturen für alle tatsächlichen und potentiellen Kranken geschaffen; einfach weil es unbezahlbar ist.
    Und auch damit wiederhole ich mich: Es deutet nichts darauf hin, dass der Kurswechsel "Leben vor Geld" nach Corona beibehalten wird. Was eben bedeutet, dass die eh schon in vielen Bereichen problematische Versorgung sich wohl um einiges verschlechtern wird. Aus Sicht eines Krankenhauses ist schon klar, da gibt es nur eins: ein Patient darf nicht sterben; für den Rest ist das Krankenhaus nicht zuständig. Aber genau dieser Rest ist es, was das Leben ausmacht.
    Eine weitere Meinung zum Thema:
    "Die eigentliche fette Krise kommt erst noch – mit Ansage" https://www.t-online.de/unterhaltung...r-werden-.html


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  15. #4530
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    Wie die Entwicklungen ohne Maßnahmen aussehen, haben wir doch mehr als ausreichend in den USA gesehen. Warum will man immer noch behaupten, das wäre vielleicht gar nicht so ansteckend, alles Zufall ?

    Irgendeine der getroffenen Maßnahmen, oder mehrere zusammen, haben dafür gesorgt dass die Situation in Deutschland so ist wie sie ist. Nicht das Virus, nicht das Wetter, nicht der Mondstand, und ganz sicher nicht die "Diskussion" durch "Kritiker" auf sozialen Plattformen. Wenn man einfach alles stoppt, siehe USA.

    Die Frage ist jetzt, wie konserviert man den Verlauf den wir - glücklicherweise, die nicht Gestorbenen werden es danken - haben, ohne die Wirtschaft völlig zum Erliegen zu bringen. Ich wage mal die Vermutung, dass es auch mit weniger Lockdown geht, aber nicht ganz ohne jede Maßnahme ausser Thoughts & Prayers & Ignorance.

    Es ist übrigens eine Fehlbehauptung, dass wir irgendwelche lockdown-artigen Maßnahmen erst Ende März hatten, und die inklusive Social Distancing keinen Einfluss auf die Kurve haben "konnten". Zirkulärer Fehlschluss. Ich habe nochmal nachgesehen, ich war am 19.3. richtig krank, Ansteckung aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten ziemlich sicher im Edeka am 14.3.2020 um ca. 12:30. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits 2 Wochen im Homeoffice, 1 Woche aufgrund eigener Entscheidung, die Woche vom 9.3. an war unser Bürogebäude in NRW bereits wegen nachgewiesener Corona-Fälle gesperrt. Und es gab diverse angeratene Maßnahmen auf globaler Firmenebene, per Tagesschau, Newsportalen, und so weiter. Homeoffice, Abstand 2m halten (das war definitiv am 14.3. bereits im Edeka implementiert), in die Armbeuge niessen, häufiges Händewaschen, keine Grüppchenversammlungen mehr, zuhause bleiben, nicht wegfahren, etc.pp. Der "offizielle" Lockdown der diese Maßnahmen strafbewehrt erzwungen hat kam erst später, der freiwillige mit intensivem Predigen schon um den 9.3. Und die meisten die nicht völlige Bratpfannen-Pappnasen waren haben das zu diesem frühen Zeitpunkt bereits befolgt, nur nicht alle. Die strikte Vereinzelung im Supermarkt kam erst in der Woche danach, aber Abstand haben wir freiwillig bereits am 14. gehalten.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

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