Ich finde es extrem unwitzig, große Tests anzukündigen, dann "wir testen nur von 10-50, weil dat is einfacher wa", und am Ende kommt "Wir haben keinerlei Erkrankten über 60 gefunden! 111!". Und die Aluhutfraktion kommt mit Trommeln aus dem Busch und führt nen Kriegstanz auf.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Zu den Tests von Streeck. Es sollen 1, 8 Mio. breits infiziert (gewesen) sein. also 2 % etwa der Bevölkerung. Von Herdenimmunität weit weit entfernt. Die Ergebnisse von Hainsberg können eben nicht einfach so auf die Gesamtbevölkerung übertragen werden, wie das von dem ein oder anderen so suggeriert wird. Eigentlich auch logisch, den in Hainsberg gab es Superspreader, die eine wichtige Rolle spielen.
Das wird von viele vergessen, die eine Lockerung auf breiter Basis erwarten oder gar verlangen: macht man das, hat man keine Chance die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen (-Konstellationen) annähernd zu bestimmen. Schlecht bei neue Infektions-Wellen...ganz schlecht....Das Infektionsrisiko, sich in einem Haushalt zu infizieren, liegt im Schnitt bei 15 Prozent. Das ist auch bei Influenza und Sars nicht anders. Ist eine Person in einem Zwei-Personen-Haushalt infiziert, dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die zweite Person mit dem Virus ansteckt, bei 28 Prozent. Bei einem Drei-Personen-Haushalt liegt sie bei 20, bei einem Vier-Personen-Haushalt für die anderen Personen bei drei Prozent. Je größer der Haushalt, desto stärker verringert sich die Übertragungswahrscheinlichkeit also auf die einzelnen Personen....
...Dass jene, die am Karneval teilgenommen haben, häufiger symptomatisch waren als jene, die nicht teilgenommen haben. Man muss sich dies so verstellen, dass bei solchen Veranstaltungen wie bei Après-Ski-Partys in Ischgl, der „Trompete“ in Berlin oder beim Karneval, viel und eng gefeiert wird. Beim engen Beisammensein, beim Singen und lauten Sprechen werden eher viele solcher respiratorischen Viren übertragen. Wir kennen das auch von anderen respiratorischen Erkrankungen wie etwa der Influenza. Je höher die Virenzahl, desto stärker sind die Symptome. Es ist wahrscheinlich, dass die Teilnehmer an der Karnevalssitzung mit einer höheren Infektionsdosis in Kontakt gekommen sind, etwa durch Bützchen, also Küsse, wie sie beim Karneval üblich sind. Wir gehen davon aus, wenn die Infektionsdosis runtergesetzt wird, vor allem durch entsprechende Hygiene-Maßnahmen, kommt es nicht zu solchen „superspreading events“. (...)
(FAZ-Frage)Finden Sie es richtig, dass die Ausgangsbeschränkungen schon wieder in vielen Bereichen gelockert werden?
(Streeck) Ich habe das schon zu Beginn der Studie gesagt: Wir müssen dem Virus Zeit geben, um zu sehen, wie es sich entwickelt. Die Auswirkungen auf eine Maßnahme, die wir heute umsetzen, sehen wir erst in zwei, drei Wochen. Wenn wir zu schnell vorgehen, fällt es schwer, das Rad wieder zurückzudrehen. Behutsame Lockerungen sind notwendig, damit wir die Folgen beobachten können. Nur so haben wir es geschafft, dass Infektionsgeschehen auf einem sehr niedrigen Niveau zu halten....
https://www.faz.net/aktuell/politik/...-16753100.html
Geändert von Kusagras (04-05-2020 um 09:36 Uhr)
Auf was genau beziehst Du Dich? Auf die Studie aus Berlin mit insgesamt 49 Personen? Da hat man sich Kinder angeschaut - keine Erwachsenen.
Denn Island kannst Du ja eigentlich nicht meinen:
Target Testing: 9.199 Personen aller Altersgruppen davon ca. 1.800 aus der Altersgruppe Ü60
Population Testing "Open Invitation": 10.797 Personen aller Altersgruppen davon ca. 2.000 aus der Altersgruppe Ü60
Population Testing "Random Sample": 2.283 Personen in der Altersgruppe von 20 - 70, davon ca. 500 Ü60
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Nicht? Und die Studien aus den USA wo man in CA und NY man auf ähnliche wenn nicht sogar höhere Werte gekommen ist - waren da die Tests einfach nur wieder zu unspezifisch?
Da sind es zwischen 4 und 27,6 % an Personen bei denen man Antikörper gefunden hat.
https://www.deutschlandfunk.de/antik...ews_id=1126713
Beim RKI und in München hat man ja aktuell ähnliches in der Mache - erste Ergebnisse dann "Anfang Mai" was auch immer das heißen soll. RKI will "bundesweit" erstmal nur Personen Ü18 testen, was die Münchner da machen das wohl "repräsentativ" für Ü14 jährige.
Nur für den Fall, dass dort dann ähnliche Ergebnisse rauskommen wie in Heinsberg, CA oder NY - kann man sich also weiter fürchten weil Kinder da ja nicht mit erfasst wurden.
Und natürlich reichen 2, 5 oder 25% nicht für eine Herdenimmunität - diese ist aber ja auch vollkommen utopisch. Selbst der vorsichtigste Fachmann sagt, dass es nicht machbar ist diesen Grad der Durchseuchung unter Beibehaltung der Maßnahmen zu erreichen. Nur wenn man schon auf 2te Wellen schaut: Herdenimmunität bedeutet, dass sich ein Virus weitestgehend ohne jegliche Maßnahmen nicht mehr epidemisch verbreiten kann bzw. "ausgerottet" wird.
Jeder Prozentsatz von "immunen" Personen bedeutet für eine mögliche 2te Welle aber zumindest, dass diese schwächer ausfällt da auch hier schon selbstständig Infektionsketten unterbrochen werden.
Man kann damit den Virus nicht "ausrotten", aber es fällt ihm dann halt schon deutlich schwerer sich exponentiell zu verbreiten (schließlich kommt nicht permanent jeder Bürger mit allen anderen 83 Mio. in Kontakt). Insofern findet somit eine natürliche Form des "flatten the curve" statt - die KHs werden nicht so schnell an ihre Kapazitätsgrenze kommen und durch die geringere Verbreitung sind Identifizierung / Nachverfolgung und mögliche Quarantäne dann deutlich leichter als bei der ersten Welle.
Ja auch das bedeutet weiterhin: Es wird weiter Infektionen, schwere Erkrankungen und Todesfälle geben - die gibt es aber eben auch schon bei der Grippe obwohl dafür eine Impfung möglich ist.
Und wenn man jetzt noch mal das zitierte Infektionsrisiko nimmt:
28% Wahrscheinlichkeit bei 2 Personen, 20% bei 3 Personen, 3% bei 4 Personen. (Wir unterstellen jetzt einfach mal, dass diese Zahlen halbwegs solide sind.)
In einem Haushalt(!), also direkter permanenter enger Kontakt. Nutzung derselben sanitären Anlagen, Atmen der gleichen Raumluft etc.. Wie hoch mag dann das Infektionsrisiko für Personen sein die nicht im selben Haushalt leben und entsprechende Maßnahmen treffen?
Muss man sich also wirklich so sehr vor Menschen fürchten die einem mit Abstand im Supermarkt begegnen? Oder vor Leuten die einem im Park über den Weg laufen?
Ja es ist ein Risiko, aber wie hoch ist das?
Geändert von Little Green Dragon (04-05-2020 um 10:21 Uhr)
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Macht übrigens Sinn, wenn man die eigens geposteten Quellen auf Antworten prüft, die auch auf eigene Fragen passen könnten.
Aus:..Die aktuellen Antikörperstudien befinden sich allerdings in einem frühen Entwicklungsstadium, und es ist unklar, wie genau sie sind. New York hatte sich im März und April zu einer Hochburg der Corona-Pandemie entwickelt.
Und was unterscheidet diese Antikörperstudien dann von denen die jetzt in München laufen oder die vom RKI?
Und was war jetzt in NY das "Superspreader-Event" analog zum Karneval? Vielleicht kann jemand noch mal googlen welches Weinfest im Santa Clara County da jetzt als Erklärung für die Verbreitung herhalten kann? Oder ist es dem Virus Karneval vielleicht doch einfach egal und er breitet sich einfach auch so gern viel weiter aus, als man bisher gedacht hat?
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Hi,
Also eines muss man den USA lassen, das ist bisher die wohl umfangreichste Aufbereitung der Todesstatistiken:
https://www.cdc.gov/nchs/nvss/vsrr/covid19/index.htm
Von Zahlen, Tabellen und grafischer Darstellung alles dabei!
Interessant finde ich die ethnische Verteilung.....
Gruß
Alef
In Bezug darauf, diese Viruserkrankung im Alltag anders zu behandeln als bisherige.
Wenn man den Normalbetrieb langfristig ändert, vielleicht nicht. Ist dann halt vorbei mit dem Unsinn, dass jeder Jahrgang mehr als einen Tag in der Woche Schule hat.Und zu glauben man könne generell im Schulwesen Dinge wie 1,5 m Abstand etc. pp. dauerhaft im Normalbetrieb beibehalten ist dann keine Phantasie?
Günstiger, die rotieren.
Langfristig werden die Kinder, die nicht zu hause lernen können, eh besser damit bedient sein, ab 14 Jahren in die Desinfektionsbrigade zu gehen.
Wir brauchen wahrscheinlich trotz der wesentlich geringeren Viruserkrankungen auch später gleich viel Ärzte. Fachrichtung Psychiatrie.
Das sind aber sicher alles zuhause Lerner. Ist mensch im Studium ja jetzt schon in erster Linie.
Wenn wir die spezifische Angst vor Viren erstmal fest genug implementiert haben, läuft das schon.
Klappt ja jetzt schon ansatzweise. Und wir sind noch die alte Generation. Vor dem Corona Umbruch.
"We are voices in our head." - Deadpool
Ich habe die Studie nicht gefunden.
Nur so eine Art Pressemappe.
Es sollte keine Überschneidung der Stichprobe mit breits Getesteten geben.
Die Stichprobe ist ein Modell für die Bevölkerung.
Also wird der prozentuale Anteil der Erkrankten der Stichprobe im Rahmen eines Konfidenzintervalls als der der Gesamtpopulation angenommen.
Soweit zum üblichen.
Ich brauche mehr der Rechenwege, um zu verstehen, wieso Deine Dunkelziffer immer noch zwischen 16% und 87% liegen kann.
Geändert von Gürteltier (04-05-2020 um 12:47 Uhr)
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Wurde auch Zeit. Man kann nicht den totalen Lockdown als einziges Mittel ausloben, und keinerlei Maßnahmen für das wirtschaftliche Überleben des Einzelnen und der Unternehmen treffen. Andererseits kann man auch nicht in Pippi-Langstrumpf-Kubicki-Manier Pfeifen im Wald betreiben, und einfach wieder so wie vorher machen bis die Krankenhäuser dann doch voll sind. Über den Berg sind wir, wenn es einen Impfstoff gibt, oder die Herdenimmunität da ist. Das ist selbst wenn die 1,5 Mio Infizierten stimmen bei weitem nicht erreicht, nicht mal im Ansatz. Alles andere ist schlicht gelogen.
Ich hoffe mal, dass die besagten Mediziner das ins Detail überlegt haben, und dieser Mittelweg ohne Abwürgen der Wirtschaft funktioniert.
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