In der Zwischenzeit kamen mit erstmal noch vier Gedanken zu den Videos:
1. Insbesondere Stelle 12:20 im ersten Video (= Kontrolle des Gegners nur über zwei ausgestreckte Finger) zeigt, daß Kämpfen mit Tai Chi wirklich auf dem Qi beruht (wenn das kein Schwindel ist).
Es funktioniert nicht wie Aikido, es arbeitet nicht mit Körpermechanik.
Das ist doch schonmal sehr seltsam.
2. Das, was Adam Mizner zeigt, stimmt mit den alten Geschichten überein. Also, daß Angreifer einfach abprallen. Oder daß einer der Yangs angeblich einen kleinen Vogel auf seiner Handfläche behalten konnte, indem er mit der Hand immer wieder zurückwich, wenn der Vogel gerade abheben wollte: Es ist ja dieses "Stay with you" und "Follow", also genau das, was sonst mit den Trainingspartnern gemacht wurde. Warum dann nicht mit einem Vogel?
3. Es gibt ja dieses Interview mit Wang Xiangzhai (1885-1963), des Begründers des Yiquan. Darin sagt er über die Yang Chengfu-Form, es gebe darin nur ein paar simple Bewegungen, einen Tritt hier und einen Tritt da, das sei erbärmlich und lächerlich ("pitiful and laughable"), zum Kämpfen völlig ungeeignet.
Er sagt aber auch, es gebe ein gewisses Wissen in dieser Kunst, das sich aber nur höchstens einer von hundert aneignen könne.
Vielleicht kann man nach den Videos sogar besser verstehen, was er vielleicht gemeint haben könnte.
4. Das Tai Chi-Prinzip, diese Fähigkeit, die Adam Mizner da zeigt, kommt sonst nirgendwo vor: Nicht im Sport, nicht in Wettkämpfen, nicht im Kinofilm, nicht beim Militär (Stichwort Nahkampfausbildung). Man könnte es sonst ja vielleicht als olympische Disziplin ausgestalten, aber sowas gibt es nicht. Niemand setzt es sonst ein, niemand hat dieses Phänomen je wissenschaftlich, z.B. sportmedizinisch untersucht. Dabei würde sich das doch lohnen, wenn so etwas existierte.Zitat von Wang Xiangzhai





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