Zitat von
Pansapiens
gibt es solche Systeme?
Wie ist das mit dem von Dir erwähnten Ziranmen?
Da gibt es - wenn ich das richtig verstanden habe - nicht mal eine festgelegte Form.
Was wird da vermittelt?
Gute Frage. Gerade zu Ziranmen.
Es gibt keine Formen und keine Anwendungen . Keine Anwendung meint , du hast keine Bewegungen die bei bestimmten Konstellationen wie z.b. Gekreutzte Arme mit leichten Druck des Gegener nach aussen oder Gegner zieht , als eingedrillte Aktion entstehen .Das gibts nicht.( damit meine ich die konkreten festen Aktionen als Antwort)
Ähnlich ist es mir von Benni bei Yi quan beschrieben worden .
Wie wird nun geübt ? In erster Linie mit Übungen die das Generieren der Kraftqualitäten im Fokus haben , also Splitten , Bohren , Drillen , Pressen ( kein Sportpressen. Xd) usw . Interessanterweise wird Peng nicht als eigenständige , oder besser , eigene Kraft ( Qualitäten ) betrachtet , nichtmal als Wort, und deshalb auch nicht speziell mit Übungen versehen , ganz einfach weil es fundamental überall enthalten ist .
Dazu natürlich der Fokus auf die Schichten , ( Ebenen) , Knochen ,Haut , Sehnen im chinesischen Sinne )
Angewendet , benutzt , überprüft , dann in Partnerarbeit . Aber eben nie als feste Konstellation , ...
Alles hat seinen Bezug auf Kräfteverwaltung, wie ein Dialog auf physischer Ebene, ein Körpergespräch
Deswegen ist das was man oft als Ting beschreibt so wichtig , Nur ist Ting in unserer Sicht nicht nur ein hören, hinhören , wahrnehmen , fühlen ..........allein , sondern die bei mir entstehenden Antworten und die darauf entstehenden Antworten des Andren sind in dieser Sicht von Ting mit inbegriffen .......also der Komplette Dialog ....
Du hast demzufolge immer ein Paket aus Song, Peng, Ting , was nie getrennt ist und getrennt betrachtet auch nicht wirklich funktioniert . Und die Qualitäten bezieht dieses Dreier Paket aus dem was man dann Herz nennt. Mann könnte es auch mit Gemüt oder innerer Zustand beschreiben , aber es wäre auch nur fragmentarisch .
Selbst. Bei einfachen PartnerÜbungen mit Langstock ( Schub, Druck , Rotationen) ist es kein einfaches hin und her bewegen , es geht immer um das hören ,um das Gespräch .
Sehr ähnlich dem was im Grappling geschieht , nur mit z.t. Anderen Fokus , eben die Jins usw.
Und auch dieser Fokus ist nur eine Ebenefrage , siehe text zum Thema Leeres Yi.
Wo ist mein Problem damit ?
Ich bin halt der Meinung das der Körper nur auf Das ENTSPRECHEND reagieren kann , was er kennt , womit er schonmal konfrontiert wurde .
Z.b. Escape aus RNC . Kann ich mit Körpergefühl was reissen ? Durchaus . Ich kann dennEinstieg verhindern und ev. sogar wege über Struktur und Vektor finden um dem Anderen ein Zumachen zu erschweren oder gar verhindern.
Aber kenne ich den Rnc nicht , werden höchstwahrscheinlich schon 2-3 Phasen im Einstieg , von mir nicht erkannt , ( weil nicht vertraut) und der Weg zum zumachen wird von vornherein sehr klein bis ich bemerke das Gefahr droht , und damit arbeite ich von Anfang an limitierteren Rahmen , als wenn die Konstellationen , Techniken usw. Vertraut sind .
Das Gleiche gilt für Würfe , Hebel usw.
Das gilt auch umgedreht für eigene Aktionen. Ohne Techniken fehlen mir ev. die Schritte 2 und 3 , nachdem ich z.b. Mir die Flanke geholt hab, odeer den Arm bekommen habe, was mache nun damit ?
Hab ich nur Kräfteverwaltung aber keinerlei Techniken , kann es eben passieren das die fehlenen Schritte 2 und 3 in unkooperativen Geschehen , mich blockieren , dem Anderen das Spiel wieder schenken ..
Damit meine ich ,
Hab nich selten erlebt , das dann gute Leute , was Kräfteorganisierung angeht , an bestimmten Stellen im freien Spiel , einfach nicht wissen wie nun weiter um den erarbeiteten Vorteil auch abzuschliessen.
Das es aber definitiv Möglich ist zeigt z.b. Yu Laoshe . Sogar so gut ,das sogar Kanken glaubte im Wurde hinter verschlossener Tür Anwendungen gezeigt , was definitiv nicht der Fall war. Es war reine Kräfteverwaltung , die nur auf das Gespräch achtet ..
Inwieweit da sein ( yu) Kampfkunstvorleben von Bedeutung ist ,kann ich nicht beurteilen. Aber in meiner momentanen Sicht , sind das eher Ausnahmecharaktere , die mit Nur Prinzipen und Kräftearbeit effektiv unkooperativ arbeiten können.
ZRM ist für mich ein so wertvolles Tool , weil ich Alles komplett und sofort auf mein eigenesZeug umschlagen ,übertragen kann . Deswegn brauch ich über Anwendungen nicht nachdenken , ob ich die dort finde. Und alle Andere ,welche ich kenne und die damit arbeiten, Machen es nicht anders.
Als alleiniges Tool, und ohne , sagen wir mal " natürliche Kämpferische Skills und Einstellung" , hab ich bis heute Zweifel , das es genügt. ( für Otto normalverbraucher) .
Irgeendein Handwerk und sei es ordentliche Klempnerhände , braucht man immer . Meiner Meinung nach.
Geändert von Cam67 (22-10-2020 um 13:06 Uhr)
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)