
Zitat von
ThomasL
Der Drache sucht doch sowieso immer nur etwas, über das er sich aufregen kann.
Deine Platte hat diesbezüglich offenbar einen Sprung - und wenn bist wohl eher Du es der sich hier "aufregt". Ich bin diesbezüglich eher tiefenentspannt bis hin zu belustigt, da nach und nach ja immer mehr von dem zu Tage tritt wofür man im Frühjahr noch böse angefeindet worden ist.
Der verlinkte Artikel war ja primär erstmal vollkommen neutral. Es bleibt festzuhalten, dass der Hersteller seine Studien nun schon mehrfach aus unterschiedlichen Gründen unterbrechen musste.
Es zeigt aber auch - und das ist weder überraschend noch neu - das man einen Impfstoff eben nicht mal so aus dem Ärmel schütteln kann, sondern das dies ein hochkomplexes und sehr langwieriges Prozedere ist bei dem man nie sicher sein kann am Ende dann auch wirklich erfolgreich zu sein.
Und daraus lässt sich dann auch ganz unaufgeregt ableiten, dass die "Bis zum Impfstoff oder Heilung..."-Maxime eben keine ist auf die man langfristig bauen kann bzw. das es überaus fahrlässig wäre sich ausschließlich auf eine solche Strategie in der Form festzulegen wie man es aktuell getan hat.
Das wiederum ist primär ein "hausgemachtes" Problem, weil man es bislang nicht geschafft hat gegenüber der Bevölkerung weg von der "Angstmacherei" hin zu "Akzeptanz" zu kommen.
Gut das würde halt auch bedeuten, dass man zugeben müsste eben nicht Herr der Lage zu sein (und wer macht das schon gerne?) aber wenn man aktuell davon liest das irgendwelche Leute davon reden, dass man "droht die Kontrolle zu verlieren" dann ist das genauso komisch wie tragisch.
Um die Kontrolle zu verlieren müsste man sie erst überhaupt einmal gehabt haben - das hatten wir aber nie. Spätestens nachdem Hr. Kurz die Corona-Boten durch seine Abriegelungsankündigung durch ganz Europa verteilt hat war die Kiste gegessen. Ganz eventuell wäre da noch was möglich gewesen, wenn man die Gefahr bereits im Januar erkannt und entsprechend massiv gehandelt hätte - aber auch das wäre wohl eher nur ein aufschieben denn ein aufhalten geworden.
Faktisch rennt alles dem Virus hinterher - egal ob das Politik, Experten oder die normale Bevölkerung ist. Jegliche Maßnahmen (selbst die die als prophylaktisch verkauft werden) sind eigentlich nichts anderes als eine Reaktion auf den Takt den der Virus vorgibt. Kontrolle sieht da doch deutlich anders aus...
Ist das eine beschissene Situation? Keine Frage - nur wird man hier den "Kampf" nicht gewinnen können indem man immer nur hinterherhechelt. Da kannst Du Maskenpflicht im heimischen Haushalt oder Ehebett verordnen, noch 3 bis 5 Lockdowns verhängen - wirklich ändern tut man damit nichts, es verschiebt lediglich die Zeitachse nach hinten. Also muss der Impfstoff her - nur wenn der eben nicht oder nicht zeitnah kommt?
Ich weiß nicht mehr welcher von den Experten es war, aber dieser sagte bereits im Frühjahr "Es ist keine Frage ob man infiziert wird - lediglich wann...". Und damit ist eigentlich auch schon fast alles zu dem Thema gesagt was zu sagen wäre. Wer sich heute vor einer Infektion fürchtet, der kann sich drauf einstellen sich auch noch die nächsten Jahre oder Jahrzehnte vielleicht sogar bis ans Lebensende zu fürchten.
Wenn in den Medien groß postuliert wird, dass "Herdenimmunität" (sofern es die überhaupt geben sollte) eben keine (offizielle) Strategie ist mag das ja alles schön und gut sein. Kaum einer wäre wohl begeistert wenn man ihm sagt: "Sorry da müssen wir jetzt alle durch." Nur nützten all die schönen Worte ja nichts wenn die Realität eine andere Sprache spricht. Man sieht es doch an den täglichen Meldungen wer sich jetzt wo wieder infiziert hat - vollständig vermeiden lässt es sich eben auch bei allen Vorsichtsmaßnahmen eben nicht.
Insofern ist es sicherlich gut und richtig wenn man versucht im Rahmen des möglichen dafür zu sorgen, dass diejenigen die es erwischt hat im Bedarfsfall die notwendige medizinische Betreuung erhalten können ohne das das Gesundheitssystem kollabiert. Das erreicht man aber (offensichtlich) nicht dadurch, dass man täglich neue und teilweise(!) unsinnige Maßnahmen (die wieder nur reaktionär sind) verhängt oder indem irgendwelche selbsternannten Fachleute möglichst hohe Todeszahlen zusammenrechnen.
Unterm Strich ist die worst-case Betrachtung doch recht simpel:
Hr. Drosten sagt 1% - macht bezogen auf DE dann also 830.000 Tote, ein sehr großer Anteil davon in den höheren Altersgruppen (das wir nicht bei der Summe landen werden sollte ja auch klar sein).
Klingt erstmal sehr dramatisch sicher, entspricht aber in Summe etwa dem was wir pro Jahr (rund 1 Mio.) an Todesfällen haben. Und sieht man das jetzt - vollkommen wertfrei und neutral - betrachtet aus gesamtgesellschaftlichen Gesichtspunkten auf einen längeren Zeitraum von 5 oder 10 Jahren würde sich diese (fiktive) hohe Zahl dann aber entsprechend relativieren - soll heißen selbst wenn wir 800K Tote hätten (die wir nicht haben und auch nicht bekommen) wäre dies für die Gesamtgesellschaft nicht existenzbedrohend. (Die Einzelschicksale die hinter jedem dieser Fälle stehen sind dabei vollkommen außen vor.)
Und nein daraus lässt sich jetzt nicht ableiten, dass man es einfach laufen lassen soll bis sich jeder schön infiziert hat weil das ja alles nicht so schlimm wäre. Nur ist das Virus eben nun mal da und wird auch nicht wieder weggehen, selbst wenn irgendwann im nächsten Jahr mal ein Impfstoff zugelassen werden sollte. Und wenn man diesen Umstand dann eben einfach mal akzeptiert und den "worst-worst-case" als Grundlage nimmt - dann sind selbst die von Hr. Lauterbach aufgerufenen 50K Todesfälle irgendwie nicht mehr so richtig erschreckend.
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