Und du stellst dir vor, dass Schüler und Eltern das einfach so hinnehmen, diese "Erfahrungen", und dann eben mit den schlechten Noten leben?
Für normal entwickelte Kinder nicht, nein. Für alle anderen schon. Dass es Kinder gibt, die keine altersgerechte Entwicklung nehmen, scheint in deiner Erfahrungswelt keine Rolle zu spielen. Es gibt nicht DIE Kinder, denen du mit pädagogischen Binsenweisheiten gerecht werden kannst. Es gibt die in deiner Welt, und es gibt andere. Nimm das halt einfach mal so hin, wenn du das anhand eigener Erfahrungen nicht bestätigen kannst.
Das sind erstmal haltlose Unterstellungen. Sowohl den Eltern, als auch den Lehrern gegenüber. In wievielen Unterrichtsstunden bist du denn so dabei, um die Arbeit der Lehrkräfte einschätzen zu können?
Kann ich nicht bestätigen, dass ich oder andere Kollegen Schülern so ein Weltbild vermitteln würden. Das Gegenteil ist der Fall.
Schreiben lerne ich nicht in der Turnhalle, sondern mit Stift und Papier. Kinder mit normal entwickelter Psyche und ohne sonstige Krankheitsbilder können außerdem ohne Probleme über längere Zeit ruhig am Platz sitzen und dem Unterricht folgen.
Daneben gibt es ja heutzutage mehr Konzepte zur "bewegten Schule", als noch vor 20 oder 30 Jahren. Man weiß und macht dsbzgl. also viel mehr und trotzdem gibt es immer mehr Kinder mit auffälligem Verhalten.
Du bist immer noch im falschen Denkmuster. Wenn ich von Entwicklung schreibe, meine ich nicht Lehrpläne, sondern die psychische Reife. In Klassen mit einer großen Zahl auffälliger Kinder kommst du überhaupt nicht zu Lehrplaninhalten, weil die ganz normale Lernbereitschaft und Arbeitshaltung schon nicht da ist.
Es geht auch nicht darum etwas zu "überspringen" oder zu "erzwingen". Solche Floskeln bringen uns in dem Kontext nicht weiter.
Die Entwicklung der Psyche findet wie die körperliche Entwicklung erstmal von allein und in Abarbeitung mit ihrer Umwelt statt. Die muss man nur etwas fördern und lenken, indem ich bspw. Anreize setze und Grenzen aufzeige.
Problematisch wird es, wenn das - aus welchen Gründen auch immer - nicht oder nur eingeschränkt stattfindet. Dann hast du nämlich in der achten Klassen etwa Kinder mit der psychischen Reife eines Viert- oder Fünftklässlers sitzen. Wenn das dann viele betrifft und vieleicht noch mehrere Klassen, und sich dazu die Eltern noch unkooperativ zeigen, dann wird der Arbeitsalltag des Lehrers sehr sportlich.
Und dann gibt es natürlich auch Kollegen die abstumpfen, resignieren, aufgeben usw., und nur noch die Tage bis zur Pensionierung runterzählen.
Wenn es Lust hat sich damit zu beschäftigen, sicher. Mich interessieren Situationen, in denen ich Kinder dazu bekommen will gegen Lust, Laune und Interessen zu handeln.
Das ist eine Phrase. Ich bin hier nicht dafür da, mich mit deinen Vorurteilen gegenüber der Schule zu beschäftigen. Such' dir da bitte jemand anderen für.
Nicht "sollte man das formalisieren". Wie gesagt, was "normal" und "unnormal" ist in welchem Alter, weiß man heute sehr genau. Beschäftige dich halt mit Lern- und Entwicklungspsychologie wenn es dich interessiert. Ich referiere hier jetzt für dich kein Wissenschaftsfeld.
Jedes Kind muss lernen, ein vernünftiger und möglichst auch produktiver Teil unserer Gesellschaft zu werden. Dafür ist Schule da, aber auch die elterliche Fürsorge und Erziehung. Wenn man den Kindern dabei noch Wege aufzeigt, diesen Anspruch in Einklang mit eigenen Wünschen, Zielen und Träumen zu bringen, umso besser.
Das mühsame Erlernen einer lesbaren Handschrift ist eine psychische Herausforderung. Genauso wie das Gehenlernen. Beides - Physis und Psyche - lässt sich aber auch nicht trennen, wie du das hier versuchst.
Wie gesagt, behalte deine Vorurteile bitte für dich. Die interessieren mich wirklich nicht die Bohne.
Dass du hier unzulässigerweise wieder fachliche Lerninhalte und die psychische Enticklung zusammen wirfst, erwähne ich jetzt auch zum letzten Mal.
Das ist Unsinn. Normalentwickelte Kinder können ab einem bestimmten Alter ohne Probleme länger stillsitzen und dem Unterricht folgen. Alles andere ist beschwichtigendes Schöngerede.
Ich sehe hier nur, dass du die Bedeutung der psychischen Entwicklung nicht kennst und nicht verstehst.
Mich beschleicht beim lesen deiner Beiträge außerdem der Eindruck, dass du eine Rückständigkeit in der psychischen Reife mit psychischen Störungen und Psychosen verwechselst.
Ich weiß nicht, was du mir damit sagen willst. Sorry.
Ich rede nicht von Erziehung, sondern von psychischer Entwicklung. Das spielt zwar beides ineinander, ist aber dennoch nicht dasselbe. Erziehung erfolgt im kulturellen Kontext und kann verschieden sein. Die psychische Entwicklung erfolgt bei allen Menschen auf der Welt gleich, wenn man sie entwicklungsfördernden Bedingungen aussetzt.
Eine normal entwickelte Psyche kann Temperament im Zaum halt, wenn sie das muss. Ich schrieb weiter oben etwas von Frustrationstoleranz.
Das fordern und erwarten viele. Offen oder indirekt.
Du selbst schriebst doch die Schule respektive "die Lehrerin" müsse das halt leisten wenn die Eltern es nicht täten?!?
Entschuldige schonmal, wenn dir das jetzt zu Oberlehrerhaft rüberkommt. Ich habe mir in nunmehr zehn Jahren Schuldienst aber angewöhnt, die Dinge offen anzusprechen und klar zu benennen. Alles um den heißen Brei gerede ist Erfahrungsgemäß Zeitverschwendung, und die Ressource ist mir mehr als kostbar
Hier mal was zum reinhören, wenn du Zeit und Muße hast:







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