
Zitat von
big X
das es dazu anwendungen gibt, ist mir klar. machen wir ja auch, wenn es sinn macht.
nur die konditionierung auf das "parken" an der hüfte ist "selbstmord". und das konnte ich, wie beschrieben, schon bei einigen menschen mit karate/tkd-hintergrund beobachten.
es ist schon schwer genug den schülern beizubringen ihre deckung des kopfes zu halten. sie dann noch ständig die hand an die hüfte führen lassen, ohne das diese einen konkreten zweck erfüllt, ist für mich kontraproduktiv.
edith: schöne anwendungen. ich weiss schon, warum mir bagua gefällt

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So hab ich vor 20 Jahren auch noch gedacht.
Meine Theorie ist, dass das Karate dessen irreführenden Partnerübungen unsereiner trainiert, um 1900 strukturiert und in den 2-4 Jahrzehnten davor entwickelt wurde.
Bagua kannten die nicht wirklich. Die haben sich m.E. etwas andere Prinzipien der Annahme zu eigen gemacht.
Um zu ahnen, was die gemeint haben könnten, ist es nützlich sich gerade die ersten der "Grundschulkinder-"Kata anzugucken.
Gekkisai dai ichi und ni und Pinan Nidan/Heian Shodan insbesondere.
Im (Kick)boxen meide und rolle ich, um in Schlagdistanz zu bleiben, während der andere angreift. Besonders beim schräg nach vorne meiden kann ich auch schon mitschlagen, so gewünscht.
Die Didaktik des Okinawa Goju Ryu z.B. lehrt aber m.E. einen anderen grundsätzlichen Ansatz.
Da wird der angreifende Arm weggekreist und verfolgt.
Wie Kanken mal richtig schrieb : Kleben entsteht immer durch Bewegung.
Als ich das mal im Boxsparring gemacht habe, hat mein Trainer gesagt "Das machen wir im Boxen nicht, Gürteltier. Damit kannst du deinen Gegner zu einem verbotenen Tiefschlag umleiten."
Mit den Handschuhen macht das auch keinen echten Sinn.
Wenn Du als Erster greifen willst und kannst, sehr wohl.
Viel bei diesen Annahmen zielt auf einen zu Deinen Gunsten einseitigen Clinch ab. Quasi die Karateversion eines temporären Two-on-one.
Man kriegt den Arm nicht immer zu packen. Aber man spürt, was er gerade macht. Verfolgt ihn weiter, belegt ihn am liebsten diagonal vor den Körper des anderen.
Die Hikite ist u.a. darauf ausgerichtet, so einer Verfolgung an einen neutralen Punkt, eine loading position zu entgehen.
Eine hohe, angelegte Passivdeckung würde belegt werden.
Der Karateka folgt dem Angriff nämlich nicht nur mit dem Arm. Bei der Heian Shodan z.B. geht man mit den "Blöcken" immer vor.
Beim Karate interessiert das aber keine Sau. Wir sind gut darin, einfach zu machen, was man uns zeigt.
Darum finden auch Schwarzgurte Sanbon Kumite bei dem man dreimal nach hinten geht ( nich so komisch falsch wie in der Heian shodan), gaaanz Klasse.
Der Experte, von dem hier immer geschrieben wird :
Das Gernegroßtier
Geändert von Gürteltier (20-03-2021 um 20:48 Uhr)
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