Ich sagte, die Leute würden springen, du darauf zu der einen Szene, ob der Springende sich selbst oder den Opa hätte verletzen sollen. Ich habe als Beispiel für "respektvoll aber mi Widerstand das Mifune-Video gepostet.
Dazu sagtest du:
"Andere Übung, anderes Prinzip, das was die hier beim Judo machen nennt sich Randori."
Damit ich die Ueshiba-Szene besser einordnen kann, wollte ich wissen, was deren Sinn und Prinzip war
Du hast gesagt: "wo er mehrere Leute rumwirft". Jetzt sagst du, du meinst die Szene wo konkret einer "geworfen" wird.
Der Unterschied ist, im Mifune-Video ist es eine Art Randori, im Ueshiba-Video eher eine Art Kata, bzw. die Demonstration einzelner Techniken. Es wird dort also nicht gezeigt wie zwei Leute die sich beide gegriffen haben, aus dieser Situation heraus versuchen, sich gegenseitig umzuwerfen. Den Unterschied sollte man doch eigentlich sehen können.
Geändert von Gast (22-04-2021 um 11:31 Uhr)
Wie viel Widerstand siehst du denn hier:
Es gibt auch eine Video in dem Mifune Waffentechniken vorführt, Techniken gegen Angriffe mit dem Schwert z.B., das siehst exakt genauso aus wie im Aikido, weil es eben auch Kata sind.
Ich meinte den Abschnitt im Video zwischen 00:40 und 1:05 (ca.). Die einzelne Person/Stelle/Sprung kommt darin vor, die war nur der Aufhänger. Wissen wollte ich, was der Sinn der gesamten Übung ist. Dass es eine Kata sein soll, konnte ich nicht erkennen, da ich mich mit Aikido nicht auskenne. Deshalb habe ich gefragt.
Der Sinn der Übung? Naja, das ist halt Aikido, und dazu hat Ueshiba eine Menge erzählt, vor allem Dinge über Shinto-Götter, die damals niemand so richtig verstanden hat.
Was er gemacht hat war aber folgendes: Er hat Techniken, die man gewöhnlich in einem Kata-basierten System übt, frei aus der Situation heraus "kreiert", so hat er gesagt, wenn ich bewege entsteht AkKi.
Das ist schwierig zu verstehen, man muss wissen was Aiki ist, und so weiter.
Fakt ist, die Leute die mit ihm auf der Matte waren, auch Leute die vorher nie Aikido geübt haben, also nicht wussten wie man im Aikido "kooperativ" übt, haben gesagt dass man sich seiner Bewegung nicht entziehen konnte, man wurde hineingesaugt wie in einen Wirbel, wurde bewegt, geworfen, ohne dass man großartig mitbekommen hat was passiert.
Von außen kann man die Bewegung natürlich sehen, aber es ist was völlig anderes das im Video zu sehen, als selbst darin zu sein.
Beste Beispiel ist immer Hiroshi Tada Sensei, heut 9. Dan Aikido, der immer gesagt hat, ich dachte ich erwische ihn, und es hat nie geklappt. Man sieht das in einem Video in der Zeitlupe, man versteht nicht warum er noch nachschlägt, obwohl Opa längst hinter ihm steht.
Mein Lehrer, der sein Schüler war, sagt immer es war einfach ein sehr merkwürdiges Gefühl ihn anzugreifen, weil sein Körper einfach Dinge gemacht hat die man nicht versteht, und man lag einfach auf dem Boden, und guckte doof nach oben.
Ich habe das in den IMA erlebt, wenn du da gegen einen schiebst, der das ein bisschen geübt hat, hast du das Gefühl deine Kraft kommt nicht an und die schiebst dich von einer Wand weg. Nach ein paar Jahren Training dieser Sachen habe ich den Betroffenen wegschieben können. Das ist keine Magie, sondern erlernbar und erfahrbar und basiert auf bestimmten Tricks und Prinzipien und kann auch dazu führen, dass man Leute wie Puppen herumwerfen kann (alles in realistischem Umfang je nach Kraft, Training und Körpergefühl des anderen, ein Conor McGregor fliegt da nicht so einfach durch die Gegend). Allerdings habe ich noch keinen im Aikido getroffen, der so eine Struktur entwickelt hätte. Ich wüsste auch nicht wodurch, die Übungen, die ich dabei so gesehen habe, wollen mir dazu nicht taugen (natürlich kenne ich nicht alle).
Das heißt ja nichts. Die meisten der Lehrer die in Europa unterrichtet haben, und die als uchideshis bei Ueshiba waren, hatten so eine Struktur. Nur sind die meisten nicht mehr am Leben, aber es gibt durchaus auch "Nachwuchs".
Mit den Übungen ist das so eine Sache, manchmal muss man ein Detail verändern, und dann taugen sie plötzlich.
Oder man muss sie einfach öfter (oder intensiver) machen bis man versteht was man tut.
Ein hochrangiger japanischer Lehrer zeigte mal auf einem Lehrgange eine bestimmte Folge von Übungen, die er aber jeweils nur kurz vormachte.
Die meisten der Teilnehmer haben das dann mitgemacht, und hinterher wieder vergessen. Was die meisten wohl auch überhört haben, war, dass man jede dieser Übungen ca. 1/2 Stunde lang üben sollte, das wären dann so an die 1000 Wiederholungen. Natürlich hat er nicht gesagt warum man das machen soll, nö, einfach nur: Machen!
Aikido ist Bullshido. Habe noch nie einen Aikidoka gesehen, der in einem unvoreingenommen Wett- bzw. in einem Straßenkampf allein mit sein rumtänzeln gewinnen konnte.
Wahrscheinlich hast du selber noch nie einen Straßenkampf gesehen, geschweige denn einen Aikidoka, der dort "herumtänzelte", meist ist das das "Tänzeln" doch das Merkmal eines guten Boxers.
Vielleicht hast du sowas ja auch noch nie gesehen...
Bei mir im Sportverein hat (vor Corona) immer eine Aikido Gruppe trainiert. Wenn ich zu früh war, konnte ich immer noch eine Weile zusehen.
Rumtänzeln habe ich nie gesehen. Was meinst du damit?
Wenn die Abwehr gegen einen Fauststoß geübt haben, wirkte das auf mich überhaupt nicht wie Bullshido.
Das würde mich auch interessieren. Ich kenne das vom Boxen, aus dem Karate und auch im Taekwondo zum Beispiel. Gerade aus dem aikidô nun aber nicht.
Ich habe bei Crossover Trainings genau das Gegenteil von dem erlebt, was Wadoka II schreibt: Meine Trainingspartner sind "getänzelt" während ich eher "geerdet" geblieben bin.
Zum Thema Tanzen:
Ich hatte mal einen Schüler, der geriet früher schon mal
gerne in Streitigkeiten, meist nach dem Fußballspielen, der spielte in solchen "Thekenmannschaften" (sowas gibt es halt im Ruhrgebiet, der war nach jedem Spiel echt heftig zermackt)
Da gab es dann einen Typen der so vor ihm begann so boxerartig herumzutanzen. Er meinte dann zu dem "wenn du vorne rumtanzt, tanzt du dich tot..." Was dann passierte war ein direkter Irimi-nage: "Da bin ich rein, so wie du mir immer gezeigt hast, und dann lag der da..." War halt so ne typische Geschichte.
Jetzt ist er viel ruhiger als damals, ist auch über 20 Jahre her.
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