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Thema: Messerangriff in Würzburg

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  1. #11
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    Zitat Zitat von hallosaurus Beitrag anzeigen
    Selber Bullshit. Wenn der Regierungssprecher das als Amoklauf tituliert wird somit offiziell dementiert, dass es ein Anschlag ist.
    selber selber bullshit.
    seit wann kann ein "anschlag" denn nicht mehr in form eines "amoklaufes" durchgeführt werden?

    in Südostasien (Amok ist ein wörtchen aus den malaiischen sprachen) wurden die Engländer in Malaisia und die Spanier und später die US-Amerikaner auf den Philppinen bevorzugt durch "amok" aktionen attackiert.
    allgemeine definition:
    Als Amok (von malaiisch amuk „wütend“, „rasend“) werden tateinheitliche und anscheinend wahllose Angriffe auf mehrere Menschen in Tötungsabsicht bezeichnet, bei denen die Gefahr, selbst getötet zu werden, zumindest in Kauf genommen wird.
    Der entsprechende Vorgang wird als Amoklauf oder Amoktat bezeichnet, der Täter als Amokläufer oder Amoktäter – oder auch als Amokschütze, wenn er eine Schusswaffe verwendet. Falls der Täter ein Fahrzeug einsetzt, spricht man von einem Amokfahrer
    das passt auf so ziemlich jeden der islamistisch begründeten anschläge der letzten Jahre. man beachte das wesentliche kriterium: "anscheinend [!!!] wahllose Angriffe auf mehrere Menschen in Tötungsabsicht .... , bei denen die Gefahr, selbst getötet zu werden, zumindest in Kauf genommen wird."

    ganz klar: der fall aus Würzburg ist ein klassischer amoklauf (offensichtlich mit psycho-hintergrund und einem "islamistischen weltbild" als selbstbegründung für die tat)

    tatsächlich ist der "klassische" amok in SOA mit vorstellungen des (militärischen) jihad gegen die damaligen kolonialisten verbunden, inklusive des versprechens, einen platz im paradies zu erhalten.
    amok war DIE religiös verstärkte methode in der asymetrischen kriegsführung in der region vor dem wk 2.

    also: 100% korrekt, die tat in Würzburg als "amoklauf" zu bezeichnen - selbst wenn sich heraus stellen sollte, dass das vom täter nicht nur islamistisch begründet wird (wenn das denn der fall ist, was ich aber vermute), sondern sogar wenn es in typischen terroristischen zusammenhängen geplant worden sein sollte.

    Das Wort Amok leitet sich vom Kriegsgeschrei der sogenannten Amucos ab. Diese Elitekrieger im hinduistischen Indien verpflichteten sich ihrem König gegenüber rituell zum bedingungslosen Kampf bis zum Tod. Gegner vermieden daher den König zu töten oder zu verletzen, um nicht der bedingungslosen Rache der Amucos anheimzufallen. Ansehen und Macht eines Königs waren abhängig von der Anzahl derartiger Kämpfer.[26] Malaiische und javanische Krieger übernahmen den indischen Begriff und das einschüchternde Kriegsgeschrei „Amok! Amok!“. Im Zuge der Islamisierung des malaiisch-indonesischen Kulturkreises im 14. Jahrhundert wurde der Amoklauf gegen „Ungläubige“ zu einem Akt religiösen Fanatismus und der so gefundene Tod galt im Gegensatz zum Muslimen verbotenen Suizid als Allah wohlgefällig. ...
    Etwa zeitgleich zum Amok als militärische Strategie traten im malaiisch-indonesischen Kulturkreis auch individuelle Amokläufe auf. Zum Beispiel versuchten sich zahlungsunfähige Schuldner ihrer unweigerlich drohenden Versklavung dadurch zu entziehen, dass sie so lange töteten, bis sie selbst getötet wurden. Dies war auch eine Form des sozialen Protestes, denn die Drohung eines Amoklaufes bei grober Ungerechtigkeit hielt Machtmissbrauch von Herrschern und Reichen in gewissen Schranken. ...
    Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts glaubte man, dass Amokläufer nur im Vollrausch ihre Tat begingen. ...
    Der Begriff Amoklauf erfuhr eine Bedeutungsveränderung, da er heute auch für Taten benutzt wird, die keinesfalls spontan erfolgen, sondern geplant und gelegentlich auch durch sogenannte Leakings angekündigt werden können. Der klassische Amokläufer beschränkt seine Handlungen auf ein relativ kleines Gebiet. Im Gegensatz zu einem Serienmörder sind die Taten von Amokläufern auf einen eher kurzen Zeitraum beschränkt und unterliegen selten sexualpathologischen Motiven. Unterschieden werden zudem die rein fremdgerichtete Aggression und der erweiterte Suizid. ...
    Ein Amoklauf ist typischerweise die Tat eines einzelnen Täters. Daher beziehen sich die üblichen Definitionen auf „einen Täter“ oder sogar ausdrücklich auf „einen einzelnen Täter“.
    aus: Wiki (geht halt am schnellsten )

    EDIT:
    eine recht spezielle form des "amok" (hochgradig organisiert und ritualisiert, weshalb in der literatur oft als "eigene variante" beschrieben, die weit über einen rein "individuellen" Amok in "wahlloser" form hinaus geht) wurde von den Juramentados des muslimischen teils der (südlichen) Philippinen im Djihad gegen spanische und amerikanische kolonialisten angewandt:
    https://www.aswangproject.com/juramentados/
    ... zumindest hat das dadurch jetzt mal ne gewisse "connection" zum thema KK, bzw. KK-historie (Silat-FMA-Tribal Martial Arts-klingenwaffen)
    huier der WIKI artikel dazu (auch da wird es vom "individuellen" Amok unterschieden. die obige definition von Amok passt aber dennoch, wenn man halt von der "kriegerischen" verwendung im kontext mit Djihad ausgeht und nicht von fällen, wie den erwähnten amokläufen von schuldnern u.ä. ... zumal Juramentados auch einzeln ins gegnerische territorium eindrangen und dort amok-mäßig niedermetzelten, was ihnen in die quere kam)
    https://en.wikipedia.org/wiki/Juramentado

    interessant auch die dort erwähnte Djihad variante aus Sumatra (Indonesien) im sog. Aceh-Krieg, die mir nicht so sehr ins Amok-bild passt, da es sich anscheinend eher um selbstmörderische angriffe von gruppen auf gegnerische militärische verbände handelte.
    so oder so... interessantes thema
    Geändert von amasbaal (30-06-2021 um 17:03 Uhr)

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