
Zitat von
period
Genau das gleiche wie bisher: Kämpfer sind Kämpfer, keine moralischen Vorbilder, daher sollte man ihren persönlichen Ansichten keine Bühne geben. Bestimmte Dinge sind juristisch geregelt, ob Wiederbetätigung nun erlaubt oder verboten ist, ist eine Frage der jeweiligen nationalen Gesetzgebung. Und da haben wir meines Erachtens auch den Knackpunkt: auf Kadyrovs Party zu gehen, war bislang nicht verboten, sondern allenfalls unmoralisch. Vergleichbar eventuell damit, auf der Party eines Drogenbosses aufzutauchen.
Das mit dem "sauber wirken" würde ich ebenfalls anders beurteilen: Chimaev wirkt auf mich nicht grade wie jemand, der sich viele Gedanken um sowas macht. Ich denke, der sieht die Welt ziemlich simpel - nämlich, dass der Job eines Kampfsportler primär darin besteht, gegen alle anzutreten, die man ihm entgegenstellt. Dem würde ich zustimmen. Das ganze Geplänkel, Herausgefordere und wasweissich halte ich dagegen für Kinderkram. Daher finde ich persönlich Chimaev und Co wesentlich professioneller als den Grossteil ihrer Kollegen. Ich würde auch davon ausgehen, dass er es als Ehrung betrachtet hat, von Kadyrov eingeladen zu werden. Die Einladung auszuschlagen wäre dagegen eine Beleidigung gewesen. Ich möchte wissen, wie viele Expats die Einladung vom Staatschef ihres Heimatlandes ausschlagen würden, wenn ihnen deren politischer Kurs nicht gefällt - folglich würde ich es auch nicht als Zustimmung desselben bewerten, wenn man die Einladung annimmt. Und selbst wenn Chimaev Kadyrovs Tätigkeiten als Staatschef nicht schlimm finden sollte, wäre das per se wieder juristisch gesehen nicht strafbar.