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Thema: Generation Lauch

  1. #271
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Ein Lehrer hat fünf Jahre studiert, danach ein Referendariat abgelegt und ist mit zwei Staatsexamen überprüft worden. Das lässt sich nicht vergleichen mit einem der mal fünf Wochen Trainerschein gemacht hat. Auch nicht, wenn er dann zehn Jahre in seiner spezifischen Sportart unterwegs ist. Wie du ja selber schreibst, geht es eben nicht nur darum, irgendwelche Techniken und „basics“ zu vermitteln. Sportunterricht ist weit vielschichtiger. Man kann sicher zugestehen, dass ein Handballtrainer auch artverwandte Sportarten wie Basketball vermitteln kann. Aber darüber hinaus wird's doch schon dünn.
    Alles gut und schön. Laß mal im Kopf kurz durchrechnen: Nach kurzem googeln kommt heraus Olympische Sommerspiele 33 Sportarten. Leichtathletik mindestestens 10 Disziplinen der Männer, Turnen der Männer 6 Disziplinen, wenn ich richtig zähle, dann ein wenig Ski Alpin mit 4 Disziplinen, Ski nordisch mit mindestens 2 Disziplinen. Da kommen schnell schon um die 50 verschiede Sportarten, Disziplinen oder Geräte zusammen. Bei 5 Jahren Studium mit 2 Fächern und dem Pädagogikkrams, hast Du, selbst wenn ich volle Zeitwochen rechne, 260 Wochen geteilt durch 3 entspricht rund 86 Wochen für das Fach Sport (für alles, Theorie und Praxis). 86 Wochen geteilt durch 50 Diszplinen / Sportarten / Geräte gibt gerade mal 1.7 Wochen pro Diszplin / Sportart / Gerät (in Theorie und Praxis. Also irgendwo zwischen Weiß- und Gelbgutniveau .

  2. #272
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Ich sehe es als Lehrer ohne die Brille der persönlichen Betroffenheit. Weil ich nicht mittendrin bin, sondern als Außenstehender beobachte.
    Dabei nehme ich verschiedene Typen von Charakteren bei meinen Schülern wahr und denke, mir nach zehn Jahren Schuldienst da mittlerweile auch ein relativ objektives Urteil bilden zu können. Dabei war ich aber in der Tat nicht, da hast du recht.

    Dir müsste eigentlich der Widerspruch zw. dem "ICH" und "ohne persönliche Betroffenheit" sofort auffallen.
    Selbstverständlich bist du beim THEMA "Sportunterricht und seinem Ablauf " mittendrin ...

    Das du dabei im Unterricht selber physisch aussen als Beobachter stehst und Charaktere wahrnimmst , macht doch deine Wahrnehmung noch lange nicht objektiv . Das ist jetzt auch nicht negativ gemeint , sondern nur um einzuordnen.

    "So genannte Bessere..." waren schonmal häufiger am Ball als du und damit besser, was Ballkontakte angeht. Ansonsten sollst du dich bemühen, AKTIV zum Ball zu gehen, und nicht PASSIV darauf zu warten, dass dir einer den Ball zuspielt. Wenn man sich besonders anstrengt, schafft man es vielleicht sogar mal, dem Gegner den Ball abzunehmen. Ballspiele haben zumeist einen Wettkampfcharakter. Da geht nicht so sehr um Harmonie zwischen den Spielenden, wie du dir das vielleicht vorstellst.
    Klar ist das Wettkampfcharakter , aber da treten normalerweise Team gegen Team an. Heisst ja nicht umsonst Mannschaftssportart. Wenn der Wettkampf aber innerhalb des eigenen Teams ausgetragen wird und die "schwächeren" keine Chance bekommen Ihrenen Teil innerhalb des Teams beizutragen , dann frustriert sie das nur , während die "Guten" sowohl innerhalb als auch ausserhalb (gegen die andere mannschaft ) positive Rückkopplung erhalten und so natürlich richtig Spass dabei haben..

    Ich kann das Argument von Schnubel gut nachvollziehen und die Beobachtungen auch bestätigen .

    Bevor jetzt das Argument der negativen Sicht und Erfahrung zum Thema Sport kommt.
    Ich war zur Schulzeit IMMER in ,mehreren Sportarten-Vereinen gleichzeitig aktiv und wenn mal nicht dann im Leistungssport mit 5 x die Woche Training. Habe also ein sehr gutes Verhältnis zum Thema Sport gehabt und Sah aber im Sportunterricht die gleichen Defizite wie Schnubel angeführt hat.

    Kommt darauf an, was seine Zielsetzung war. Wenn ich möchte, dass du lernst dich gegen andere durchzusetzen, würde ich auch nicht darauf einwirken, dass dir artig der Ball zugeworfen wird. Ganz im Gegenteil, wenn ich sehe, dass du nur auf dem Feld rumstehst, würde ich dir verbal Beine machen.
    .
    Schnubel spricht von das einige wenige Gute das EIGENE Spiel an sich rissen (was auch nicht sooo schwer zu verstehen ist ) und du machst daraus ein , "wenn die anderen nur rumstehen muss man ihnen beine Machen" . Wieso läuft es in deiner Sicht sofort darauf hinaus dass die Anderen dann nur rumstehen. ....Hast du nicht was von objekte Sicht auf alle Charaktere gesprochen ? ..

    Mal davon ab, wird euer Sportunterricht aber auch nicht nur aus Ballspielen bestanden haben. Es gibt ja auch Individualsportarten, wo man unabhängig von den anderen seine Leistungen erbringen kann.
    Ja klar gibt es auch andere Sportarten , macht aber das Defizit im Teamplay bei Ballsportarten und den prozentualen Überschuss an Ballspiele nicht besser ......und
    Jeder Sportlehrer hat auch seine Favoriten was die Sportarten angeht .

    Dsa führt dann dazu , das , wie bei uns , wenn ein Sportlehrer aus dem Turnen kam , er natürlich verstärkt turnerische Elemente üben liess (für mich super , für andere Horror) und der Rest sich zum grüssten Teil aus wenigen Ballsportarten , wie Völkerball und Fussball zusammen stellte .
    Leichtathletik zum Beispiel ,war dann eher nur als Pflichtprogramm und halbherzig .

    Ein Lehrer hat fünf Jahre studiert, danach ein Referendariat abgelegt und ist mit zwei Staatsexamen überprüft worden. Das lässt sich nicht vergleichen mit einem der mal fünf Wochen Trainerschein gemacht hat. Auch nicht, wenn er dann zehn Jahre in seiner spezifischen Sportart unterwegs ist. Wie du ja selber schreibst, geht es eben nicht nur darum, irgendwelche Techniken und „basics“ zu vermitteln. Sportunterricht ist weit vielschichtiger. Man kann sicher zugestehen, dass ein Handballtrainer auch artverwandte Sportarten wie Basketball vermitteln kann. Aber darüber hinaus wird's doch schon dünn.

    Ein Beispiel .
    Als es zum Thema Boxen kam wurde der Unterricht dazu nach der dritten Stunde abgebrochen und tauchte nie wieder auf. Was passiert?
    Die ersten zwei Stunden war noch das Zeigen der Grundlegenden Schläge , Schrittarbeit ein wenig , bissel Kreistraining mit Kraftausdauer dazu und in die luft schlagen . In der dritten Stunde lies er mit zufälliger Gruppierung sparring machen . Wir sollten also locker zeigen was wir gelernt hatten ..^^

    Nach dem vierten KO und einigen zusätzlichen blutigen Nasen , brach er alles komplett ab und das Thema ward nie mehr gesehen. keine Auswertung dessen was passiert war. Kein umstellen der Unterrichts um das Thema anders , sicherer, zu vermitteln .
    Er war völlig überfordert mit der Situation.... und es ging zurück zum ....Ballspielen

    Sportunterricht ist weit vielschichtiger. Man kann sicher zugestehen, dass ein Handballtrainer auch artverwandte Sportarten wie Basketball vermitteln kann. Aber darüber hinaus wird's doch schon dünn.
    Mag sein dass das Studium und der Unterricht weit vielschichtiger ist als er sich für die Schüler selbst dann darstellt , aber wieweit sich diese Vielschichtigkeit dann auch im Unterricht zeigt ,ist eine Frage des jeweiligen Lehrers und nicht des Systems und damit , wie so oft , eine SEHR subjektive Sache .
    und kein Sportlehrer ist ein "nur" aussenstehender Beobachter

    Und auch für einen Sportlehrer kann es schonmal sehr dünne werden ,..siehe das Beispiel zum Thema Boxen .


    PS. Klar,das ist nun noch aus der ddr-Zeit , aber nach allem was ich hier an Erfahrungsberichte gelesen habe, scheint einiges immer noch aktuell zu sein und ich kann Schnubels Argumentation aus meiner Erfahrung heraus bestätigen , trotz der Zeitunterschiede. und trotz meines positiven Verhältnisses zum Thema Sport ..
    Geändert von Cam67 (27-05-2022 um 14:09 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  3. #273
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen

    Letztlich ist das aber auch alles rein hypothetisch. Keine Schulleitung die klar bei Verstand ist, würde Seiteneinsteiger Sportunterricht machen lassen, ohne vernünftige Qualifikationen. Erst recht nicht in höheren Klassenstufen.
    Was wären denn deiner Meinung nach vernünftige Qualifikationen?
    Es gibt mit Sicherheit viele Menschen die fähig sind, anderen Menschen Bewegungsarten/-disziplinen beizubringen, ohne Sport/Lehramt studiert zu haben.

  4. #274
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Ein Lehrer hat fünf Jahre studiert, danach ein Referendariat abgelegt und ist mit zwei Staatsexamen überprüft worden. Das lässt sich nicht vergleichen mit einem der mal fünf Wochen Trainerschein gemacht hat. Auch nicht, wenn er dann zehn Jahre in seiner spezifischen Sportart unterwegs ist.
    Das kann ich mir allerdings kaum vorstellen und widerspricht aus meiner Sicht der Praxis in vielen Berufen in der Wirtschaft. Da nach 3-4 Jahren Berufserfahrung interessiert da keinen mehr, was man mal irgendwann studiert hat. Das lässt sich natürlich auch nicht pauschal sagen, trifft aber für viele Bereiche zu.

  5. #275
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    Zitat Zitat von kaffeegeniesser Beitrag anzeigen
    Alles gut und schön. Laß mal im Kopf kurz durchrechnen: Nach kurzem googeln kommt heraus Olympische Sommerspiele 33 Sportarten. Leichtathletik mindestestens 10 Disziplinen der Männer, Turnen der Männer 6 Disziplinen, wenn ich richtig zähle, dann ein wenig Ski Alpin mit 4 Disziplinen, Ski nordisch mit mindestens 2 Disziplinen. Da kommen schnell schon um die 50 verschiede Sportarten, Disziplinen oder Geräte zusammen. Bei 5 Jahren Studium mit 2 Fächern und dem Pädagogikkrams, hast Du, selbst wenn ich volle Zeitwochen rechne, 260 Wochen geteilt durch 3 entspricht rund 86 Wochen für das Fach Sport (für alles, Theorie und Praxis). 86 Wochen geteilt durch 50 Diszplinen / Sportarten / Geräte gibt gerade mal 1.7 Wochen pro Diszplin / Sportart / Gerät (in Theorie und Praxis. Also irgendwo zwischen Weiß- und Gelbgutniveau .
    Äh? Wird das denn alles im Schulsport verlangt und im Studium ausgebildet?
    Guck mal in die Lehrpläne deines Bundeslandes rein, was da drin steht und komm' dann vielleicht nochmal neu mit deinen Berechnungen.
    Geändert von Kensei (27-05-2022 um 15:45 Uhr)

  6. #276
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Das kann ich mir allerdings kaum vorstellen und widerspricht aus meiner Sicht der Praxis in vielen Berufen in der Wirtschaft. Da nach 3-4 Jahren Berufserfahrung interessiert da keinen mehr, was man mal irgendwann studiert hat. Das lässt sich natürlich auch nicht pauschal sagen, trifft aber für viele Bereiche zu.
    Woher soll einer der Jahre in seiner Sportart unterwegs war, denn plötzlich das breite Wissen haben? Es kann sein, dass ein Trainer in seiner spezifischen Disziplin mehr drauf hat als ein Sportlehrer. Dem fehlt dann aber die Breite. Und dazu wird in kaum einer Sportart im Schulsport so eine Tiefe verlangt, dass ich Trainer mit 20 Jahren Berufserfahrung dafür bräuchte. D.h. wenn einer zehn Jahre oder mehr als Fußballtrainer unterwegs ist, hat er für den Fußball im Schulsport im Normalfall viel zu viel drauf, aber in den anderen Disziplinen dafür viel zu wenig. Dumm nur, dass ich nicht ein ganzes Schuljahr und in jeder Klassenstufe wieder Fußball spielen kann.
    Dazu kommt, dass Lehrer sich auch fortbilden. Die machen auch nicht ihr Studium und das wars dann.
    Geändert von Kensei (27-05-2022 um 14:40 Uhr)

  7. #277
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Was wären denn deiner Meinung nach vernünftige Qualifikationen?
    Es gibt mit Sicherheit viele Menschen die fähig sind, anderen Menschen Bewegungsarten/-disziplinen beizubringen, ohne Sport/Lehramt studiert zu haben.
    Ein Sportstudium. Diplom, Master, Lehramt.
    Ansonsten reicht es eben für eine AG. Spricht auch nichts dagegen.
    In der Breite wie es im Sportunterricht verlangt wird, wüsste ich keine Qualifikation außerhalb des Studiums, die sowas leistet.
    Es ging ja nicht um Arbeitsgemeinschaften, wo einzelne Disziplinen vermittelt werden, sondern darum, dass marq meinte, man könne Sportlehrermangel mit Vereinstrainern auffangen.

  8. #278
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Dir müsste eigentlich der Widerspruch zw. dem "ICH" und "ohne persönliche Betroffenheit" sofort auffallen.
    Selbstverständlich bist du beim THEMA "Sportunterricht und seinem Ablauf " mittendrin ...

    Das du dabei im Unterricht selber physisch aussen als Beobachter stehst und Charaktere wahrnimmst , macht doch deine Wahrnehmung noch lange nicht objektiv . Das ist jetzt auch nicht negativ gemeint , sondern nur um einzuordnen...
    Ich bin aber nicht persönlich betroffen in dem Maße wie ein Schüler. Und hab dazu auch etwas mehr an Erfahrungen, um das was ich da sehe einordnen zu können.

    Über den Begriff der "Objektivität" möchte ich jetzt hier nicht streiten. Ich beurteile das Geschehen aber mit Sicherheit "objektiver" als ein Schüler.


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...Klar ist das Wettkampfcharakter , aber da treten normalerweise Team gegen Team an. Heisst ja nicht umsonst Mannschaftssportart. Wenn der Wettkampf aber innerhalb des eigenen Teams ausgetragen wird und die "schwächeren" keine Chance bekommen Ihrenen Teil innerhalb des Teams beizutragen , dann frustriert sie das nur , während die "Guten" sowohl innerhalb als auch ausserhalb (gegen die andere mannschaft ) positive Rückkopplung erhalten und so natürlich richtig Spass dabei haben...
    Im Normalfall versucht ja erstmal jeder, vernünftig miteinander zu spielen. Dafür sorge ich schon als Lehrer. Wenn ich als Spieler aber merke, dass von meinen Mitspielern nicht viel Leistungswille zu sehen ist, oder kaum Anstrengungsbereitschaft, weil die nur auf dem Feld stehen und rumschmollen, dass ihnen keiner den Ball zuspielt, dann spiel ich die auch irgendwann nichtmehr an. Wäre ja Blödsinn wenn ich was erreichen will.
    Spaß machen wird das den Guten im Übrigen auch nicht, weil die dann regelmäßig in Unterzahl dastehen. Schüler die sich redlich bemühen, werden nach meiner Erfahrung von ihren Klassenkameraden auch geschätzt. Auch wenn sie nicht jeden Spielzug hinkriegen.
    Mir kommen die Schilderungen hier so vor, wie das klassische immer die Schuld bei allen anderen suchen, wenn irgendwas nicht klappt. Zumindest waren in den Äußerungen hauptsächlich andere Schuld, dass der Sportunterricht als so katastrophal wahrgenommen wurde. Da bin ich schonmal sehr hellhörig bzgl. Selbstbild bzw. Eigen- und Fremdwahrnehmung.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...Ich kann das Argument von Schnubel gut nachvollziehen und die Beobachtungen auch bestätigen...
    Auf welcher Basis?


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...Bevor jetzt das Argument der negativen Sicht und Erfahrung zum Thema Sport kommt.
    Ich war zur Schulzeit IMMER in ,mehreren Sportarten-Vereinen gleichzeitig aktiv und wenn mal nicht dann im Leistungssport mit 5 x die Woche Training. Habe also ein sehr gutes Verhältnis zum Thema Sport gehabt und Sah aber im Sportunterricht die gleichen Defizite wie Schnubel angeführt hat...
    Und du kannst mit dem Wissen bestätigen, dass Ballspiele im Sportunterricht regelmäßig in beinahe Prügeleien ausgeartet sind?
    Ab Klasse 7 wird Sport normalerweise geschlechtergetrennt unterrichtet. Wie passt das zusammen? Haben die Mädels sich da untereinander zerfleischt auf dem Spielfeld?
    Glaub ich nicht.


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...Schnubel spricht von das einige wenige Gute das EIGENE Spiel an sich rissen (was auch nicht sooo schwer zu verstehen ist ) und du machst daraus ein , "wenn die anderen nur rumstehen muss man ihnen beine Machen" . Wieso läuft es in deiner Sicht sofort darauf hinaus dass die Anderen dann nur rumstehen. ....Hast du nicht was von objekte Sicht auf alle Charaktere gesprochen ? ...
    Ich sorge in meinem Sportunterricht wie jeder vernünftig denkende Lehrer dafür, dass da relativ ausgewogene Mannschaften gegeneinander antreten. Und wenn die Kinder Klassenweise am Start sind, muss man sich eben auch mal durchsetzen. Durchsetzungswille und Frustrationstoleranz können auch Ziele von Wettkämpfen sein. Ich bezweifle aber, dass das ein Gros des Sportunterrichtes ausgemacht hat. Ich tippe eher auf Erinnerungen, die sich besonders eingebrannt haben.


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...Ja klar gibt es auch andere Sportarten , macht aber das Defizit im Teamplay bei Ballsportarten und den prozentualen Überschuss an Ballspiele nicht besser...
    Man kann auch akzeptieren, nicht in allem gut und erfolgreich sein zu können. Ist in anderen Fächern ja auch so.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...und
    Jeder Sportlehrer hat auch seine Favoriten was die Sportarten angeht...
    Na und?
    Es gibt Lehrpläne an die man sich als Lehrer zu halten hat.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...Dsa führt dann dazu , das , wie bei uns , wenn ein Sportlehrer aus dem Turnen kam , er natürlich verstärkt turnerische Elemente üben liess (für mich super , für andere Horror) und der Rest sich zum grüssten Teil aus wenigen Ballsportarten , wie Völkerball und Fussball zusammen stellte .
    Leichtathletik zum Beispiel ,war dann eher nur als Pflichtprogramm und halbherzig...
    Pflichtprogramm war schonmal alles. Freut mich, dass du einen so ausgewogenen Sportunterricht hattest. Warum sollte das jetzt bei Schnubel anders gewesen sein?


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...Ein Beispiel .
    Als es zum Thema Boxen kam wurde der Unterricht dazu nach der dritten Stunde abgebrochen und tauchte nie wieder auf. Was passiert?
    Die ersten zwei Stunden war noch das Zeigen der Grundlegenden Schläge , Schrittarbeit ein wenig , bissel Kreistraining mit Kraftausdauer dazu und in die luft schlagen . In der dritten Stunde lies er mit zufälliger Gruppierung sparring machen . Wir sollten also locker zeigen was wir gelernt hatten ..^^

    Nach dem vierten KO und einigen zusätzlichen blutigen Nasen , brach er alles komplett ab und das Thema ward nie mehr gesehen. keine Auswertung dessen was passiert war. Kein umstellen der Unterrichts um das Thema anders , sicherer, zu vermitteln .
    Er war völlig überfordert mit der Situation.... und es ging zurück zum ....Ballspielen...
    Und nun? Das ändert nichts daran, dass der Lehrplan im Fach Sport an keiner Schulform in Deutschland ausschließlich aus Ballspielen besteht.
    Ich hab auch schon Sachen ausprobiert, die nicht funktioniert haben. Jede Lerngruppe ist anders, mit den einen läuft es gut, mit den anderen weniger gut.
    Wir haben im Kollegium in den letzten Jahren Trampolinfortbildungen gemacht. Wird von den Schülern recht gut angenommen.
    Das Bewegungsfeld "Kämpfen" eher weniger, weil es mit viel körperlicher Nähe verbunden ist, was den Schülern in bestimmten Altersgruppen nicht so zusagt.


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...Mag sein dass das Studium und der Unterricht weit vielschichtiger ist als er sich für die Schüler selbst dann darstellt , aber wieweit sich diese Vielschichtigkeit dann auch im Unterricht zeigt ,ist eine Frage des jeweiligen Lehrers und nicht des Systems und damit , wie so oft , eine SEHR subjektive Sache...
    Nö. Es gibt Lehrpläne und es gibt Erlasse, wie Leistungsbewertungen zu erfolgen haben. Da haben Lehrer Spielraum, richtig. Man kann aber auch nicht willkürlich entscheiden, was jetzt im Unterricht gemacht und geprüft wird. Ich glaube da haben einige hier eine falsche Vorstellung. Außerdem hat man im Normalfall ja auch nicht sein ganzes Schülerleben lang denselben Sportlehrer, sondern der wechselt auch mal.
    An Berufsschulen sind die Sportlehrpläne meines Wissens nach etwas offener. An allgemeinbildenden Schulen ist das schon genau geregelt.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...und kein Sportlehrer ist ein "nur" aussenstehender Beobachter...
    Wenn ich mich an den Rand setze und eine Spielnote mache, dann schon.


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...Und auch für einen Sportlehrer kann es schonmal sehr dünne werden ,..siehe das Beispiel zum Thema Boxen...
    Was ist denn da für wen "sehr dünn" geworden? Dann bricht man ab, sagt den Schülern warum weshalb wieso, und gut ist. Normaler Schulalltag.
    Dünne wird's dann, wenn du boxen willst, dazu aber keinerlei Qualifikationen besitzt und du 'nem Schüler nicht vermitteln kannst, wie er sich ordentlich deckt oder meidet.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ...PS. Klar,das ist nun noch aus der ddr-Zeit , aber nach allem was ich hier an Erfahrungsberichte gelesen habe, scheint einiges immer noch aktuell zu sein und ich kann Schnubels Argumentation aus meiner Erfahrung heraus bestätigen , trotz der Zeitunterschiede. und trotz meines positiven Verhältnisses zum Thema Sport...
    Auch und erst recht zu DDR-Zeiten bestand Schulsport nicht nur aus Ballspielen. Da gab es noch Kader-Sichtungen an den Schulen. Kenne genug Berichte von älteren Kollegen aus der Zeit. Mir hat mal ein Kollege erzählt, er habe sich beim Boxen die beiden Großklappen aus der Klasse genommen, und dann mit denen Sparring gemacht bis die Nasen geblutet haben.
    Zu DDR Zeiten war der Ton erst recht rauer und die Willkür der Lehrer noch viel größer als heute. Da hätte Schnubel wahrscheinlich jede zweite Stunde geweint im Sportunterricht. Oder sich einfach gerade gemacht und gut ist. Wer weiß.
    Geändert von Kensei (27-05-2022 um 15:52 Uhr)

  9. #279
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Ein Sportstudium. Diplom, Master, Lehramt.
    Ansonsten reicht es eben für eine AG. Spricht auch nichts dagegen.
    In der Breite wie es im Sportunterricht verlangt wird, wüsste ich keine Qualifikation außerhalb des Studiums, die sowas leistet.
    Es ging ja nicht um Arbeitsgemeinschaften, wo einzelne Disziplinen vermittelt werden, sondern darum, dass marq meinte, man könne Sportlehrermangel mit Vereinstrainern auffangen.

    lol war klar. eine spezifische sportart kann jemand übernehmen, wo dieser eine meist ein größeres fachwissen besitzt, als ein studierter sportlehrer mit all seinen pflichten und pädagoischen herausforderungen....
    aber nur als ag und minderbezahlter als aushilfe, um die lücken zu schliessen.

    für den sportuntericht, braucht man natürlich die beamten

  10. #280
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Woher soll einer der Jahre in seiner Sportart unterwegs war, denn plötzlich das breite Wissen haben? Es kann sein, dass ein Trainer in seiner spezifischen Disziplin mehr drauf hat als ein Sportlehrer. Dem fehlt dann aber die Breite. Und dazu wird in kaum einer Sportart im Schulsport so eine Tiefe verlangt, dass ich Trainer mit 20 Jahren Berufserfahrung dafür bräuchte. D.h. wenn einer zehn Jahre oder mehr als Fußballtrainer unterwegs ist, hat er für den Fußball im Schulsport im Normalfall viel zu viel drauf, aber in den anderen Disziplinen dafür viel zu wenig. Dumm nur, dass ich nicht ein ganzes Schuljahr und in jeder Klassenstufe wieder Fußball spielen kann.
    Dazu kommt, dass Lehrer sich auch fortbilden. Die machen auch nicht ihr Studium und das wars dann.
    Braucht man die Breite in einer Person? Es könnte ja in Woche 1 der Trainer aus dem Volleyballverein kommen, in Woche 2 der Fussballtrainer, in Woche 3 der aus dem Leichtathletikverein usw. Ob das optimal wäre, ist eine andere Sache.

    Da weiter oben schon Goethe angesprochen wurde - in den meisten Fächern würde ich in der Tat erwarten, dass die Kids auch eine gewisse Allgemeinbildung und einen gewissen Grundstock mitbekommen. Im Sportunterricht ist das aus meiner Sicht weniger relevant. Da wäre es aus meiner Sicht wichtiger, dass nachhaltige Freude an Aktivität vermittelt wird. Die Kinder sollen etwas tun, um eben der eingangs erwähnten Grundproblematik entgegenzuwirken. Ob das dann Turnen, Schwimmen oder Fußball ist, ist egal.

  11. #281
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    Marq... Ich weiß nicht wo du das rausliest oder was du für Komplexe hast?

    Für Sportunterricht braucht es ausgebildete Sportlehrer. Warum, habe ich hinlänglich dargelegt.
    Für AGs, die Sportartspezifisch angeboten werden, kann das gerne einer machen, der in der jeweiligen Sportart fit ist. Warum auch nicht?
    Der muss aber auch keine "Lücken schließen". Ich kann auch AGs selber anbieten, wenn ich das will. Umgedreht klappt's halt leider nicht.

    Wenn du soviele Sportlehrer kennst, haben die Trainerscheine? Lass doch mal einen einschätzen der beides hat, was er für sein Studium machen musste und was für die Trainerlizenz. Und vorallem, was ihm für den Schulunterricht mehr gebracht hat.

  12. #282
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Braucht man die Breite in einer Person? Es könnte ja in Woche 1 der Trainer aus dem Volleyballverein kommen, in Woche 2 der Fussballtrainer, in Woche 3 der aus dem Leichtathletikverein usw. Ob das optimal wäre, ist eine andere Sache...
    Das ginge natürlich und so wollte ich auch schon argumentieren. Das wäre aber logistischer Irrsinn. Die meisten "Trainer" machen das ja auch nebenberuflich und stünden Vormittags schonmal gar nicht zur Verfügung.

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    ...Da weiter oben schon Goethe angesprochen wurde - in den meisten Fächern würde ich in der Tat erwarten, dass die Kids auch eine gewisse Allgemeinbildung und einen gewissen Grundstock mitbekommen. Im Sportunterricht ist das aus meiner Sicht weniger relevant. Da wäre es aus meiner Sicht wichtiger, dass nachhaltige Freude an Aktivität vermittelt wird. Die Kinder sollen etwas tun, um eben der eingangs erwähnten Grundproblematik entgegenzuwirken. Ob das dann Turnen, Schwimmen oder Fußball ist, ist egal.
    Damit Kinder abschätzen können, was für sie geeignete Sportarten sind, müssten sie diese ja aber erstmal kennenlernen. Willst du dein Kind durch zwanzig Vereine scheuchen und gibt's überhaupt soviele in deiner Region? Der Schulsport hat da schon die Funktion des "kennenlernens" und vielleicht auch "anfixens", im Optimalfall.
    Geändert von Kensei (27-05-2022 um 16:16 Uhr)

  13. #283
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Damit Kinder abschätzen können, was für sie geeignete Sportarten sind, müssten sie diese ja aber erstmal kennenlernen. Willst du dein Kind durch zwanzig Vereine scheuchen und gibt's überhaupt soviele in deiner Region? Der Schulsport hat da schon die Funktion des "kennenlernens" und vielleicht auch "anfixens", im Optimalfall.
    Als Kind war ich in Fußball und Leichtathletik, später im Tischtennis, dann Karate. Davon habe ich nix wegen dem Schulsport angefangen oder das da zuerst kennengelernt. Die KKB Klientel wird ihre KK auch überwiegend nicht im Schulsport kennengelernt haben. Der Standard bei den Sportlehrern ist auch nicht immer gleich, genau wie bei Vereinen. Ein Sportlehrer von mir war Alki mit kaputtem Rücken, der konnte gar nix vormachen, ein anderer war ein alter dicker Mann, der schien mir jetzt auch nicht die Sport-Koryphäe zu sein. Andere waren gut, eben genau wie bei Vereinen.

  14. #284
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    Jau, so war das bei dir.
    Wobei Leichtathletik so ein klassisches Beispiel ist, wo viele in der Schule merken, dass ihnen das liegt, und dann in die Vereine gehen.

    Letztlich muss der Sportunterricht schon aus fairnessgründen ein breites Spektrum abdecken, weil nicht jedem Kind jede Sportart liegt.
    Geändert von Kensei (27-05-2022 um 16:38 Uhr)

  15. #285
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    bei mir war es ähnlich. grundschule, unter- und mittelstufe war grauenhaft wegen der lehrer, auch empfand ich den lehrplan schon damals als demotivierend , gerade für leute , die sport nicht so mochten. ich war froh einen jungen sportlehrer in der oberstufe zu haben, der erst wenige jahre zuvor die uni abgeschlossen hatte und wir wahlsport nterricht bekamen im wechsel einzel- und mannschaftssport. da war für jeden etwas dabei: tischtennis war sehr beliebt , den ein kunstlehrer erteilte, der ein hobbyspieler war

    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Wobei Leichtathletik so ein klassisches Beispiel ist, wo viele in der Schule merken, dass ihnen das liegt, und dann in die Vereine gehen.
    Letztlich muss der Sportunterricht schon aus fairnessgründen ein breites Spektrum abdecken, weil nicht jedem Kind jede Sportart liegt.
    kann ich mir nur vorstellen, wenn es lehrer gibt, die auch ein top leichtathletik trainer sind und auch fun verbreiten ......
    Geändert von marq (27-05-2022 um 16:54 Uhr)

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