
Zitat von
Aiki5O+
Die meisten Betroffenen werden sich ja gerade eine Linderung oder Befreiung der Beschwerden, also Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen wünschen.
Wahrscheinlich, aber was hat das mit dem von mir Gesagtem zu tun?
Schmerz ist ein nicht notwendiger Sekundäreffekt von Arthrose. Bei Bewegungseinschränkung müsste man schauen, was die Ursache dafür ist. Verspannungen, Schmerzen, oder Gelenkdeformationen aufgrund von Arthrose.
Diese Formulierungen:

Zitat von
Aiki5O+
Langfristig stellt sich die Frage, ob
[...]
Wenn es also gelingt,[...] dann könnte [...] vielleicht [...]wohl umstritten, aber zumindest nicht ausgeschlossen
drücken IMO aus, dass es keine klare Evidenz gibt.
Sobald etwas in der Fachwelt umstritten ist, liegt keine klare Evidenz vor.
Das heißt nicht, dass es keine (unklare) Evidenz gäbe oder gar (klare) Evidenz, dass etwas nicht möglich ("ausgeschlossen") wäre

Zitat von
Aiki5O+
Der Thieme-Artikel behauptet, dass L&B behaupte, Fettleibigkeit sei kein Faktor. Ich halte das für eine unzulässige Verkürzung der Aussagen von L&B. In dem Artikel [...]
Dem Thieme-Artikel kann man sicherlich vorwerfen, dass er die Aussagen von L&B nicht direkt zitiert.
Allerdings kannst Du auch umgekehrt nicht zeigen, dass diese Aussagen in den angegebenen Quellen nicht so getroffen wurden, wenn Du nicht alle angegebenen Quellen sichtest.
Dazu gehört dann auch das Buch "Die Arthrose-Lüge"

Zitat von
Aiki5O+
url]https://www.liebscher-bracht.com/schmerzlexikon/arthrose/[/url] wird Übergewicht als Risiko-Faktor genannt. Es wird nur ein direkter kausaler Zusammenhang bezweifelt: denn dann hätte jeder Übergewichtige Athrose.
Das ist IMO ein unzulässiger Schluss.
Ist UV-Strahlung kein direkter kausaler Faktor für Hautkrebs, weil nicht alle Leute, die mal an der Sonne waren, Hautkrebs bekommen?
Ist SARS-CoV2 kein direkter kausaler Faktor für virale Lungenentzündungen, nur weil nicht jeder, der sich damit infiziert, eine bekommt?
Oder was meint "direkter kausaler Zusammenhang"?
Eine monokausaler Zusammenhang, der unmittelbar und zwingend zu Arthrose führt?
Das hat man wohl auch nicht in der mechanistischen Betrachtungsweise gedacht, da war als Mittler zwischen Übergewicht und dem "Verschleiß" noch die Schwerkraft und die Bewegung gesetzt.
Dagegen sind die heutigen Erklärungsmodelle direkter: Fettzellen sind nicht nur auf ihre Masse reduzierbar, sondern aktiv am Stoffwechsel beteiligt.

Zitat von
Aiki5O+
Ich habe mit
https://nutritionfacts.org/topics/osteoarthritis/ nicht auf einen einzelnen Artikel sondern auf eine Themen-Seite verwiesen, die wiederum mindestens 7 Videos zu verschiedenen Lebensmittel und ihre Wirkung auf Arthrose verlinkt. Zu jedem Video gibt es ein Transskript und eine Liste der zitierten Studien.
Das Video zum Thema Kurkuma/Curcumin sagt eigentlich das Gleiche aus wie der von dir zitierte Artikel aus dem Arthorse-Journal. Wenn das eine anerkannte Studie ist, dann darf man nicht mehr behaupten, dass "es keine klare Evidenz dafür gebe, dass Veränderungen im Ernährungsverhalten Arthrose
(heilen oder) verlangsamen können" wie es im Thiele-Artikel steht.
Wenn was eine "anerkannte" Studie ist?
In dem von mir verlinkten Artikel sind zwei Studien verlinkt.
In einer wird gesagt, dass Curcumin so wirksam war, wie Ibuprofen.
Gibt es eine klare Evidenz, dass Ibuprofen Arthrose "heilen oder verlangsamen" kann?
Naja, ich will den Thieme Artikel nun nicht zu sehr verteidigen, dies hier:
Wo es keine nachgewiesene Effektivität einer Therapie [...] gibt, kann es auch keinen Zusammenhang dieser Therapie mit Heilung geben
ist natürlich auch ein unzulässiger Schluss.
Absence of evidence is not evidence of absence
dem hier kann ich eher zustimmen:
Vielmehr müsste es [statt "wer heilt hat recht"] „wer Beschwerden lindert, hilft“ heißen: Dann würde die „Heilung“, also die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes, zwar nicht behauptet, der Betroffene erfährt aber dennoch eine Verbesserung seines Zustandes – der Helfer hat damit aber auch noch nicht zwingend „recht“. [...] Einzelberichte von erfolgreichen Behandlungen von Kund*innen, Patient*innen oder Therapeut*innen sind nicht geeignet, eine Therapieform als wirksam zu beschreiben. Dafür muss die Therapie wissenschaftlich evaluiert werden