Der Faden ist inzwischen für mich zum Teil etwas konfus geworden; was vielleicht auch an der Unschärfe einiger Begriffe liegt; das fängt ja schon bei "Sinawali" an.
Zum Karate selbst kann ich nichts sagen, aber gerne würde ich vermeiden, dass es bei der Einteilung von inneren- und äusseren Stilen zu Missverständnissen in Bezug auf FMA kommt, wo eine solche Einteilung meines Wissens nach nicht verbreitet ist.
Die Schlussfolgerung "weil äusserlich, deshalb abstrakt" würde ich jetzt einfach mal verwerfen (war aber ja wahrscheinlich nur unglücklich formuliert).
In den philippinischen Stilen ist es meiner Erfahrung nach so, dass es einige Stile gibt in welchen man lange eher abstrakt lernt; Bewegungslernen, Muster usw, es gibt aber auch Stile - zum Beispiel im Ilustrisimo - in denen das Gegenteil der Fall ist: dort wird von der ersten Einheit an, jedes Detail erklärt neues wird konkret, nach kurzem Vertrautwerden in halbfreien Übungen und verschiedenen Szenarien gefüttet. Dort ist man auch der Meinung, dass der Übende für einen optimalen Fortschritt jederzeit wissen sollte, was er weshalb tut. Übrigens finden sich im philippinischen auch hoch entwickelte propriozeptive Fähigkeiten, die jeden überraschen, der diese nur den inneren cnhin. Stilen erwarten würde. Es wird allerdings weniger bedeutungsvoll unterrichtet. Wahrscheinlich wäre es auch irreführend, dieses Element in den FMA zu betonen; auf entsprechendem Niveau, findet man wahrscheinlich ähnliches in vielen (den meisten?) Kampfkünsten. Wenn man weitgenug abstrahiert, finden sich auch äquivalente in anderen Sportarten; selbst im Schwimmen ist von "Watergrip" die Rede und man hat sehr genaue Vorstellungen über die zugrundeliegende Biomechanik.
EDIT: bei der obigen Einteilung in Stile mit eher abstrakter- und solche mit konkreter Herangehensweise scheint es mir noch wichtig anzumerken, dass es Stile gibt, die mit voller Absicht abstrahiert wurden um ihnen die "Gefährlichkeit" zu nehmen und sie für Kinder und Jugendliche im Sinne einer "physical education" mit geringem Verletzungsrisiko unterrichtbar zu machen. (Ich beziehe mich hier auf die konkrete Aussage Rodel Dagoocs auf seinen Stil). In diesem Kontext ist es noch sinnvoll zu wissen dass vieles erst in jüngster Zeit öffentlich unterrichtet wird (manches noch immer geheim gehalten wird) und noch immer ein Screening der Schüler stattfindet (was die Philippinos selbst jedoch härter trifft als die Weisshäute). Bei diesen, mit absicht abstrahierten Stilen muss ich manchmal schmunzeln, wenn hier eine Art Backwardengeneering betrieben wird und der SV-/Combat Aspekt darin gesucht oder vermittelt wird. - hoffe ich lehne mich damit jetzt nicht zu weit aus dem Fenster, hehe![]()





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