@ concrete jungle: danke Dir, notiert und würde ich mir auch mal geben demnächst.
@ concrete jungle: danke Dir, notiert und würde ich mir auch mal geben demnächst.
Dog Brothers, dann was so in der Nähe angeboten wird ( FMA sind oft kleine Gruppen, eher versteckt).
HEMA Gruppen mal besuchen, kann auch was sein!
Den "Serrada Stil" kenne ich zwar nicht näher, aber es hat mich jetzt nicht überrascht, dass ein Stil, mit diesem Namen das Serrada- Konzept auf, eine den Serradasystemen typische Weise trainiert. Es klingt vielleicht jetzt etwas provokativ, wie ich das schreibe, aber mir ist zu beginn der intellektuelle Einstieg in die FMA sehr schwer gefallen: vieles ist nicht so strukturiert, man muss sich Informationen, wie in einem Puzzel zusammensuchen und zum Teil gibt es halt auch noch Mythen oder ältere (und sogar neuere) Falschinformationen. Vieles wäre einfacher, wenn es einen gut strukturierten Überblick gäbe; manche Übersichtswerke sind nicht schlecht, aber die Informationen sind so oberflächlich, dass man keine gute Vorstellung von den Verschiedenen Systemen entwickeln kann.
Deine Suche nach "Direktheit" kann ich vestehen; "Pang Dalaga" "für die (zuschauenden) Mädchen" sagt man zu den blumigen Bewegungen. Einige Systeme befolgen nicht nur dieses Prinzip der Direktheit (die wenigsten Bewegungen im KI haben beispielsweise mehr als ein Tempo), sondern erklären auch, wann dieses gilt (situationsabhängig) und wann anderes, indirektes Arbeiten (Enganyo, elyptische Bewegungen) adäquat sind; ein gutes Verständnis von Distanz und ein differenziertes Verständnis der Waffengattung sind auch Faktoren nach welchen ich empfehlen würde Ausschau zu halten, wenn Du Dich umschaust.
Das Serrada Prinzip an sich (die Trainingsweise, welche Du beschreibst sagt mir auch nicht zu) ist - meiner bescheidenen Meinung eines der Grundprinzipien, dass die meisten FMA verbindet: Das Herz des Hahns, das von der rassiermesserscharfen Klinge des Gegners durchbohrt wurde (im, auf den Philis allgegenwärtigen Hahnenkampf) schlägt noch einige Sekunden weiter und das Tier bleibt tödlich; erst das abgetrennte Glied neutralisiert die Gefahr.
Die Dog Brothers sind sicher zu empfehlen; allerdings würde ich diese halt nicht zu den FMA zählen (das Tüpflesch... erlaube ich mir jetzt mal, weil ich in der Schweiz lebe). Es gibt viele andere Perlen unter den FMA. In Europa ist es mit dem Überblick noch zusätzlich schwer, weil wenige direkt verraten, was sie konkret machen und oft wird vieles gleichzeitig bedient (SV, Sport, Tradition, geselliges Zusammensein, Kunst ...) und Systeme werden sowieso gemischt. Auf den Philis ist das manchmal auch so, aber viel sind auch ganz konkret und da wird einem zum Teil halt auch offen und ehrlich von den Linienhaltern gesagt, dass ihre Systeme jetzt einfach mit absicht nicht "gefährlich" ist, damit sie auch Jugendliche im Breitensport trainieren können und damit es keine Verletzungen gibt usw. der Stolz liegt da wo anders; ein Backwardengeneering mutet mich dann persönlich etwas komisch an, aber jedem seine Freiheit, wenn man ehrlich damit ist, was man macht und wo es her kommt und was überlieferte- und was eigene Gedanken, Ideen und Interpretationen sind.
Ok, habe jetzt ziemlich viel geschrieben, sorry; meine Empfehlung ist möglichst viel anzuschauen in den FMA und sich nicht von vorgefassten Meinungen (dass es diesem oder jenem ähneln sollte) einengen lassen. Es gibt beispielsweise Systeme, welche nicht auf eine Distanz spezialisiert sind, sondern alle Distanzen harmonisch abbilden, aber trotzdem sehr sehr gutes Corto- Game haben.
Geändert von QuiRit (04-07-2024 um 16:53 Uhr)
zum dem und zum kompletten post:
den unterschied zwischen dem, was nach außen "verraten" wird (zum beispiel über diese ollen "prüfungsprogramme", soweit überhaupt vorhanden) und dem, was man als "fortgeschrittener" zb. trainiert, wenn man in einer gruppe ist, in der der oberguro persönlich häufiger vorbeischaut, habe früher ich auch erstaunt zur kenntnis genommen. dazu kommt: wenn ich zb. unterrichtet habe, dann war das MEINE art, das "fromal vorgegebene" eines stils umzusetzen. da geht es dann nicht, um eine "direkt verratene technik", die verändert wird, sondern um die art, wie man damit agiert. und da tun sich manchmal große unterschiede auf - ja nachdem, an wen man da gerät und was der/die so betont (eben kultur oder SV oder sport oder was auch immer).
das suchen nach DEN tollen stilen ist oft nicht zielführend. besser man sucht nach einer trainingsgruppe, in der genau so an die sache rangegangen wird, wie man es gerne hat.
natürlich gibt es allerdings auch bestimmte tendenzen (ideale), die in manchen stilen häufiger vertreten sind, als in anderen, aber selbst in solchen fällen: es kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein - je nachdem an wen man da konkret gerät.
ich halte auch nicht viel davon, einen "fast nur" corto stil (oder largo oder medio) haben zu wollen. zum einen wüsste ich nicht, dass es solche "fast nur" stile gibt und zum anderen, damit hängt es zusammen, selbst wenn man zb. corto bevorzugt, dann macht das keinen sinn, wenn man nicht auch largo und medio dabei hwat, um überhaupt erst die lücke zum corto schließen zu können oder - anders herum - um aus dem corto bei bedarf auch wieder sicher heraus zu kommen.
Ist Serrada nicht eigentlich ein Klingensystem ?
Betrachtet man es als Stocksystem , macht vieles vielleicht keinen Sinn.
aus welcher Ecke kommst du?
gruss
Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.
moin,
so wie ich verschiedene klingen- oder stocksysteme kennengelernt habe,
waren sie alle, ab einem punkt sehr direkt und schnökellos.
die klingensysteme evtl noch direkter, da es beim stock möglicherweise 2-3 treffer mehr bedarf.
manchmal ist es eine verständnisfrage und/oder eine fehlinterpretation der "schnörkel".
möchte ich mehr trainierende in der gruppe haben, evtl geld damit verdienen, zeige ich mehr schnörkel.
die mehrheit liebt komlexe drills und besonders, wenn die dann "laufen".
der für mich wichtigste aspekt ist, dass ich die person, den schüler, seine psyche gut "kennen" muß,
bevor ich ihm die kürzesten, direktesten wege aufzeige.
ich bereite ihn drauf vor, technik ,schrittarbeit, verschiedene attribute etc...
nur die aufschlüsselung kommt später ...oder nie
die, die sehen können, lernen/verstehen schneller.
viele grüße,
frank
nun, ursprünglich geht es wohl von einer machete aus + einem hohen anteil von e "espada y daga" v.a. in medio distanz (eigentlich machete & kürzeres messer, soll heißen: mit kürzeren werkzeugen, als sonst oft üblich... in alten PTK aufnahmen die ich hab, wird übrigens ebenfalls von machte und eher kürzerem messer ausgegangen und nicht von rapier und daga).
cabales hat jedoch an vielen dieser sogenannten "death matches" (full contact herausvorederungskämpfe) mit stock erfolgreich teilgenommen.
die idee der machete lässt sich m.e. im serrada gut auf den stock übertragen (mit dem auch trainiert wird!) und diese idee findet sich in den formalisierten stock-kombos/drills wieder (das wird es sein, das vom te als "stocktwirls" und "schläge auf den arm" betrachtet wird). auffällig: der stock ist etwas kürzer, als bei den meisten sonstigen FMA stilen. nicht 70-80cm, sondern eher um die 65 herum. das entspricht der länge einer durchschnittlichen machete und auch der länge mit der, soviel ich weiß, das Latosa Escrima arbeitet, das ja selbst, zumindest teilweise, aus dem Serrada kommt und ebenfalls gerne in der medio-distanz rummacht (und hat dazu das Kadena De Mano vom mit Cabales eng zusammenarbeitenden Max Sarmiento zur grundlage seines Cadena.)
wenn ich Cabales in jüngsten jahren gewesen wäre und vk-kämpfe machen würde, dann würde ich auch meinen persönlichen schwerpunkt auf medio&corto aktionen legen (eher medio, weil er wenig masse einbringt, die man gut brauchen kann, wenn man GANZ reingeht) - schon allein deshalb, weil ich dann verdammt klein im vergleich zu meinen meisten gegnern wäre:
(natürlich ist das kein sparring und auch kein "freeflow", sondern ein dymamisches 5-count sumbrada)
edit: man sieht sein klassisches "dreiecks"-footwork recht gut im clip - und, dass Mr. Fong nicht so sehr korrekt ist, was seine aktionen angeht. mag daran liegen, dass das für seine körpergröße einfach "zu nah" ist, um den drill gut hinzukriegen. bei cabales sieht man auch, wie er das mit seiner kürzeren reichweite managed. es ist im wesentlichen footwork und deutlich besseres distanzgefühl.
Geändert von amasbaal (04-07-2024 um 21:48 Uhr)
Was bei den "Endanwendern" Stock- und was Klinge ist, wird zum Teil halt auch von der Umwelt vorgegeben. Selbst Antonio Ilustrisimo (von Seinem System wird ja oft als Klingensystem in Reinform gesprochen) hat ja in Manila sein Schwert gegen ein Rohr eingetauscht, dass er bei sich tragen konnte und mit dem er mehrere Situationen beendet hat. Vielleicht ist diese Idee halt auch ein Tel der Symbolik hinter Demonstrationen, in welchen ein Stück Stoff als Waffe benutzt wird.
Sehr schöner Thread übrigens!
Immer wieder erstaunlich was man so im Netz findet, wird immer besser!
Der Herr hier erklärt die Prinzipien gut und es schaut sehr nach Serrada aus:
https://www.youtube.com/watch?v=8EVk34OXOoU
dentoy ist der einzige der von sich behaupten kann direkt bei giron und cabales trainiert zu haben.
er war ein arbeitskollege von giron und sie konnten auf dem firmengelände trainieren.
so hat es "keiner" mitbekommen.
cabales hat es nicht geduldet, wenn seine schüler noch woanders trainierten.
grüße, frank
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