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- gibt es es 100%ige Männer und Frauen oder ist ausnahmslos jeder Mensch anteilig männlich und weiblich?
Ob es die gibt, kann ich nicht sagen; das ist wieder die Frage, wie das jeweilige, nennen wir es mal "Optimum", definiert wird. Um 1900 war das die Funktionsfähigkeit von Keimdrüsen, die über die Zuordnung zu einem Geschlecht entschied. Dann änderten sich sowohl die Medizintheorie als auch die praktischen Möglichkeiten, und seitdem wird immer wieder anhand anderer Kriterien definiert,.
Schon allein darum würde ich sagen, ja; denn der Östrogenspiegel z.B. sinkt bei Frauen mit dem Alter.

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- sind die Übergänge fließend oder erfolgen sie in Stufen? (ich glaube letzteres - man hat ein bestimmtes Geschlechtsmerkmal oder nicht, wodurch sich nur endliche Kombinationsmöglichkeiten ergeben. oder nicht?)
Die Übergänge sind sowas von fließend; medizinische Lehrbücher zeigen Abbildungen von allen möglichen Mischformen primärer Geschlechtsmerkmale. Dazu trägt der Hormonstatus bei, der auch nicht stufenweise auf- oder absteigt.

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- würde ohne (klar zu definierendes) "männlich" und "weiblich" der Begriff "intersexuell" nicht seine Bedeutung verlieren?
Meiner Meinung nach haben das sämtliche dieser Einordnungen schon, seit die Geschlechter nicht mehr über Kleidung definiert werden. Trotzdem finde ich es gelinde gesagt albern, zu behaupten, man könnte Individuen als männlich oder weiblich "lesen".

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- gibt es nicht ein (bzw. zwei) "normal" und alles, was dem nicht entspricht, ist eine Abweichung/Anormalität? bzw. was wäre an dieser Einteilung evtl. falsch oder nicht praktikabel?
Nein, es gibt nur den Durchschnitt, bzw. Häufungsausprägungen. Ohne mich damit genauer beschäftigt zu haben, vermute ich hier eine Verteilung in einer Sinuskurve; 80% im mittleren Bereich, jeweils 10% mit geringerer oder stärkerer Ausprägung. Aber da will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen; in dem Bereich bin ich wirklich nicht auf dem aktuellen Stand. Das Problem ist, wie soll den "normal" definiert werden, wo es nur fließende Skalen gibt?

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- was folgt daraus? die Auflösung des Frauen(und Männer-)sports? eine andere Aufteilung?
Sport ist immer auch eine sozial bestimmte Angelegenheit; ich selber hab da weiter oben schon mal eine Ahnung formuliert, in welcher Richtung ich eine Lösung sehen könnte. Aber eine praktikable Lösung muß so viele Bereiche mit bedenken, daß ich mir diese Aufgabe nicht zumuten will.