"Kime" ist reinrassige Physik, Mechanik, perfekt für den Physikunterricht für Fortgeschrittene.
Es macht deinen Körper zu einer Waffe (Waffen dürfen nur im Notwehrfall gegen Menschen eingesetzt werden)
Warum ?
Natürlich muss deine Bewegung möglichst s c h n e l l sein u n d es muss möglichst viel M a s s e von dir in Bewegung sein u n d alle bewegten Körperteile müssen sich synchron bewegen, dh. die gesamte Masse muss "gleichzeitig" im Ziel auftreffen. Du katapultierst deinen Körper aus der Mitte heraus (Eindrehen der Hüfte) nach vorne.
Das ist einfach kinetische Energie: m/2 x v quadrat. Eine Regel der alten Meister: Der zurückgehende Arm bestimmt die Geschwindigkeit der Bewegung. Konzentriere dich also auf ihn.
Du musst schlagen, wie ein Auto o h n e Knautschzone. Dein Körper muss im Moment des Treffens unverformbar sein. Genau letzteres ist "Kime". Alle Muskeln vom Fuss bis zum Hals müssen für den Bruchteil einer Sekunde angespannt sein. Wichtig: Die Füsse müssen vollflächig Bodenkontakt haben, dürfen nicht auf den Ballen gehen. Das hintere Bein muss gestreckt und gespannt sein. Nur so kann ein maximaler Teil deiner Bewegungsenergie im Ziel zu Deformationsenergie umgeformt werden. Ein Auto ohne Knautschzone würde bei einem Zusammenprall das gegnerische Auto maximal zerstören.
Um das zu üben, gibt es drei Möglichkeiten: Makiwara, Makiwara, Makiwara !!!
Nur so lernst du das richtige Gefühl für Kime.
Trainiere links und rechts solange mit Betonung auf die schwächere Seite, bis beide Seiten gleich stark sind.
Im Moment des Auftreffens wird der Kontakt kurz gehalten und sein "Zurückfedern" abgefangen.
Beginne mit einem weichen Makiwara und mache ihn dann immer dicker, indem du mehrere Eschenholzbretter stufenförmig zusammenbaust. Die Endstufe sollte ein Makiwara sein, den du am oberen Ende mit 100kg 10cm nach hinten biegen kannst. Beginne mit einem 2 cm dicken Polster und gehe mit der Zeit zu einem maximal 1cm dicken Moosgummi (kein Schaumgummi, der ist zu weich) über.
Treffe genau mit dem Knochen des Mittelfingers ! Vermeide, dass die Haut aufplatzt, idem du täglich mehrmals "Vaseline" einmassierst. Dadurch bleibt auch Hornhaut elastisch. Nur so kannst du ein hohes Trainigspensum ohne Verletzungen durchhalten. Ein Training kann bis zu 1000 Fauststöße beinhalten. Schnelligkeit braucht sehr viel Training. Damit baust du mit der Zeit zwangsläufig auch ein hohes Maß an Ausdauer auf. Das ist unerlässlich für ein erfolgreiches Trainig: Schnellkraft, Kraftausdauer, Ausdauer, Koordination, nebenbei ein perfekter Ganzkörpersport. Obwohl mir der Begriff "Kampfsport" ein Greuel ist. Kampf hat nichts mit Sport zu tun.
Mache nach jedem Drittel des Trainigs Ausgleichskraft-Schnelligkeitstrainig mit einer Hantel, z.B. explosives Rudern vorgebeugt.
Zum Schluss: Mache keine Bruchtests, bevor du dir nicht sicher bist, dass du dazu in der Lage bist (genug Hornhaut, nahezu gefühllose Handknochen). Mache ihn nur, wenn du dich "warm geschlagen" hast, also nie bei Trainigsbeginn ! Ein Bruchtest ist eindrucksvoll, erfordert Selbstvertrauen und Überwindung, ist aber n u r eine Bestätigung deines Könnens. Er ersetzt kein Training und birgt auch bei Perfektion noch Verletzungsrisiken wie Schwellungen etc.
Ich hoffe, ich konnte zum Verständnis beitragen.
Hilfe im Detail gebe ich gerne (z.B. Makiwara-Bau).
Bernd