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Thema: Jugendgewalt leider mal wieder

  1. #271
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    Zitat Zitat von Pflöte Beitrag anzeigen
    Das ist einer mentalen Überlastung geschuldet. Wenn in der echten Welt Probleme auftauchen, die es so in der Phantasiewelt "linker" Biedermänner, die z.T. auch noch in entscheidenden Positionen sitzen, nicht geben darf und kann, wird nach Auswegen gesucht, die dementsprechend nicht in der Lösung eben dieser Probleme liegen können. Am Ende müssen zwingend Deutsche als die Deppen dastehen bzw. die rassistische deutsche Gesellschaft die Wurzel allen Übels sein. Da das aber in Wirklichkeit nicht so ist, werden wir viele Probleme noch lange erdulden müssen, wenn sie überhaupt jemals wieder gelöst werden können.
    Provokant formuliert, aber in der Sache bin ich auch hier bei dir. Dabei muss es gar nicht "deutsch" werden. Das Problem an sich wird vernebelt und damit die Ebene gewechselt - da bist du als Normalmensch auch irgendwann ohne Argumentationen - du stehst da und denkst dir: "Hä?" Ich erlebe des immer wieder - gerade die Fraktion der "Gutmenschen" oder eben (ich provoziere bewusst) viele Menschen, die sich gerne bei den Grünen tummeln beherrschen diese Art des Umgangs perfekt. Da wird Toleranz gepredigt, aber es geht nur bis zu einem bestimmten Punkt - ab da rennst du gegen eine Mauer der Intoleranz und Bedingungslosigkeit (Provokation Ende).

  2. #272
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    Zitat Zitat von Uruk Beitrag anzeigen
    [I]
    TROTZ Kubaner , Mosambikaner , Angolaner , Vietnamesen ...
    Da weist Du selber, dass waren "andere Zeiten und Verhältnisse".
    Wenn sich da z. B. einer getraut hätte, zu einer "Staats"person zu sagen: "Was glotzt Du so blöde", der wäre noch am selben Tag "im Flugzeug auf der Rückreise" gewesen.
    Hier und heute: Noch nicht mal mehr ein Du-Du...
    [I]
    ..
    Öhm . Nicht ganz.
    Andere Zeiten ja , aber nicht ganz so wie du es gerade darstellst. Gerade mit Kubanern kam es gern mal zu einem physischen Vergleich , ABER , der lief genauso ab , wie man es von den eigenen Leuten gewohnt war. 1 zu 1 wurde respektiert , auch wenn sich Gruppen trafen UND es gab kein nachtreten , keine Familie oder Clan stand paar tage später vor deiner Tür und es gab auch keine Ehrengeschichten wegen ihren Mädels. Im Gegenteil , die Mädels suchten sich aus mit wem sie nach der Disko mitgingen und keiner von den kubanern wollte deswegen Stress machen.

    was das Problem mit einer Staatsperson anging . Gleiches wie schonmal angesprochen . Die welche hier bei uns waren , waren in der Regel echt dankbar dafür UND verhielten sich auch so !. Es gab also wenig Grund eine "Staatsperson" so blöde anzugehen. Will damit sagen , es gab garnicht so viele Fälle für die Erwägung einer Rückreise , anders als es sich heute darstellt. !

    Du warst wohl in den 7oern "in der Zone".
    Da hat ein VoPo auf dem Fahrrad (und ohne jede Art von Waffen, pp.) und zwei, drei Ohrfeigen gereicht.
    Wie "bei den Wessies" in den 5oer und 60ern.
    ja und nein .
    Also erstmal gab es den ABV (Abschnittsbevollmächtigten) und die eigentliche Frage ist !!! Warum hat er genügt ? das ist doch das Thema hier und DAS ist doch der Unterschied den ich dich gerade gefragt hatte.
    Zum anderen gab es durchaus 1-2x im Jahr eine Razzia an den Cliquen wo 2-3 LKW der Bereitschaftspolizei ein ganz Viertel abriegelten und alle einsammelten die sie bekommen konnten . Aber es wurden dann auch nur die Personalien aufgenommen . Das war eher eine Demonstration im Stile Katz und Maus spielen.
    Geändert von Cam67 (21-04-2025 um 19:51 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  3. #273
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    Zitat Zitat von Pflöte Beitrag anzeigen
    Die Nachwendezeit im Osten war die Zeit der Skinheads und der Nazi-Hools. Die waren ja praktisch ein alltägliches Bild und an jedem Bahnhof (an dem es Bier zu kaufen gab), in jeder Stadt in jedem Viertel, in jedem Dorf anzutreffen. Wenn Du da zu deren Feindbild gehört hast, war es teils recht ungemütlich. Es gab unzählige Überfalle auf Konzerte, Parties, Dorffeste oder auch Zeltplätze (das war ne Zeit lang eine Mode, die es auch in die Medien geschafft hat) und nebenbei die zufälligen Begegnungen, die mit blöden Sprüchen oder auch massiver Gewalt enden konnten.

    Ich hatte es irgendwann hier im Forum schonmal geschrieben - damals konnte man auch durchaus 20 Skins oder so mit Baseballschlägern begegnen, die völlig unbehelligt die S-Bahn nutzen oder sich anderswo durch den öffentlich Raum bewegen, ohne dass da die Polizei aufgekreuzt wäre. Heute undenkbar...

    ...
    Erstmal , Ja . ist korrekt . Aber ... die hielten sich meist in bestimmten Vierteln auf . In LPZ war es z.b. in Grünau mit gelentlichen streifzügen . Und es war Anfangs eher eine Art Gegenbewegung zu Links. Denn es waren vor allem solche leute welche die Wende eingeleitet hatten die eine EIGENE ddr errichten wollen und keine minderwertige brd entstehenlassen . und die waren schon eher links im sinne von , die glaubten noch an einen echten menschlichen Sozialismus. !

    Die welche aber für die wiedervereinigung waren , hatten die Nase voll von egal was nach links duftete und daraus entwickelten sich bestimmte Gruppierungen.
    Warum betone ich das ? Weil Skinhead und rassismus , zumindest zu dieser zeit , nicht automatisch Hand in Hand ging .

    Das war das Eine , das andere war. Wie bei den sogenannten Autonomen , siehe leipziger Connewitz . Die waren auch nicht alle sooo politisch echt , waren nicht wenige bei solchen Gruppierungen um einfach die Sau raus zu lassen .
    Und der normal Alltagsbürger wurde eher selten angefasst , solange er nicht nach autonom oder ähnliches roch. Wegen feindbild und so. Da hast du recht.

    Aber ! DAS gab es auch schon VOR der Wende , das wenn sich welche in das falsche Viertel verliefen , es ordentlich Dresche gab. Und da es es eh nur ein Telefon in einem Gebäude gab , ansonsten hiess es Telefonzelle suchen , war der gewöhnliche Volkspolizist eh nie rechtzeitig zur Stelle ^^
    Da hat sich mit Skinhead eine "normale" Kultur einfach einanderes Kostüm übergestülpt. und gerade nach der wende , war der osten eh fast rechtsfrei...
    Geändert von Cam67 (21-04-2025 um 19:31 Uhr)
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  4. #274
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Naja, ich sag mal so, an einer Schule in Hoyerswerda braucht man vermutlich andere Lösungsmodelle als in Kreuzberg oder Offenbach.
    Jedenfalls teilweise.

  5. #275
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    Zitat Zitat von ZEN2021 Beitrag anzeigen
    Wenn ihr mich fragt, dann liegt mit eine Wurzel des Übels darin, dass Eltern gar nicht mehr wissen, wie sie ein Kind "erziehen". Wenn ich (auch jüngst wieder) höre, wie Eltern mit ihren Kindern agieren - da wundert mich echt nix mehr.
    Naja, da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob das nicht ein wenig Verklärung der Vergangenheit ist. In den 50er/60er gab es da einfach auf Maul, wenn Du nicht gespurt hast. Darauf kam dann die anti-autoritäre Erziehung aus der dann Laisser-faire wurde (was etwas vollkommen anderes ist als anti-autoritär). Zu meiner Zeit (70er/80er) war es dann eine bunte wilde Mischung. Waren aber auch damals schon ein Haufen Kackbratzen dabei. Und wir waren teilweise auch echt scheisse.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  6. #276
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Wann und womit fing es denn Deiner Meinung nach an? Mitte der 90er schien es da schon einige Probleme mit rechts zu geben. Zumindest ich habe das selber in Magdeburg erlebt und ich hatte mich auch mal mit einem Kubaner aus Leipzig unterhalten, der war athletisch, 1,90m groß, 2. Dan Karate und
    hat sich nachts in Leipzig nicht alleine rausgetraut. Ok, da waren es halt die Nazis und nicht die Migranten aber Friede, Freude, Eierkuchen? Ich habe nicht im Osten gelebt, kenne da aber einige und deren Welt war nicht so heile, wie die von Dir geschilderte.
    siehe Post an Pflöte . Und sich als Kubaner in LPZ nachts nicht rausgetrauen ist nichts , aber wirklich garnichts , was ich irgendwie bestätigen kann. Da muss man sich schon gezielt irgendwo rumdrücken und und ich sage mal "unbescheiden"auftreten.

    Was das Anfangen angeht.Vor allem zu den aktuellen Themen.
    Ich hab jahrelang im Einzugsgebiet der eisenbahnstrasse (sicher einigen bekannt ) gelebt . eine querstrasse davon 50 m zur eigentlich Eisenbahnstr.

    Wir waren gerade dort nachts sehr oft unterwegs , weil es da eine bekannte Nachtbar gab . In der übrigens gern und oft Kubaner waren , ohne Angst haben zu müssen oder ihre Mädels. Nada. und auch nich in der stadt im schauspielhaus oder im Eden ....

    Zur Eisenbahn.
    Anfangs war die eher ein Proletenviertel . Viele leer stehende Wohnungen in den Quer und Nebenstrassen . sehr viele ! Total runtergekommen aber super billig und trotzdem , gerade nach der wende kam man nur schwer an eine eigene Wohnung . Meine hatte ich nur , weil die keiner wollte , wegen nasser Küche und meine Mutter als Krankenschwester drohte dann in den westen zu gehen , wenn ich keine wohnung bekam . LOL , so lief das .

    Mit der zeit (in den nächsten jahren ), wurden immer mehr Wohnung saniert , aber immer noch blieben ganze Strassenzüge leer mit Brettern vor den fenstern. und diese leeren wohnungen füllten sich nach und nach mit "Nicht-leipziger" . ich drücke es mal so aus , um eine Entwicklung aufzuzeigen .
    Das Strassenbild veränderte sich zunehmends . Nach der ersten Flüchtlingswelle , erst recht .. warum auch nicht, war ja billig . Aber ...die sogenannte Kriminalität stieg im gleichen Zuge auch an . Das Verhalten auf der Strasse veränderte sich . es wurde aggressiver und , wie sage ich es ? Claniger .... Die Läden veränderten sich .

    Interessant ist es eben deshalb , weil nicht die Kriminalität anstieg und DANN das Strassenbild sich veränderte . Nee , es war umgedreht . und während anfangs in der strassenbahn noch viele offensichtliche leipziger mit ihren Schichbeuteln sassen . war die bahn jahre später voll gefüllt mit , ok , auch hier sage ich mal "Nicht-leipziger" , weil es kunterbunt war/ist . das man dachte , man ist gerade irgendwo anders im urlaub und hat es nur vergessen

    Auf deutsch. Es ist ein Brennpunkt entstanden . Im Eiltempo
    Und der hat definitiv was mit den entsprechenden Einwohnern zu tun. Deshalb nannte ich es interessante Entwicklung im Schnelldurchlauf .


    PS Von heile Welt hab ich nie geschrieben . Und erst recht nicht von Friede und Eierkuchen. Wäre schön etwas gründlicher zu lesen . danke
    Geändert von Cam67 (21-04-2025 um 22:12 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  7. #277
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    Btw.: Sozial- und kulturhistorisch interessanter threadabschnitt, wenn man ihn sensibel und vorbehaltlos liest. So gehts auch.

  8. #278
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    ... Und wir waren teilweise auch echt scheisse.
    Ja, aufs Maul gabs auch schon früher. Aber an Messer (einsätzen) an Schulen kann ich mich nicht erinnern. Nicht in den 70ern und 80ern in dieser Häufung.

    https://www.news4teachers.de/2024/03...en-vorfaellen/

    ...Alarmierend findet Marc Lürbke die Entwicklung. Er ist der innenpolitische Sprecher der nordrhein-westfälischen FDP-Fraktion. Die Zahl der Messerstraftaten an Schulen in NRW schieße durch die Decke. „Das ist ein dramatisches Warnsignal und zeigt, wie sehr die Messergewalt zur traurigen Realität für viele Schülerinnen und Schüler.“ Die NRW-FDP fordert ein Sofortprogramm für Jugendtreffs und Schulen und schnellere Gerichtsverfahren. ..
    https://www1.wdr.de/nachrichten/land...n-nrw-100.html

    Da ist definitiv was an veränderung eingetreten.
    Geändert von Kusagras (21-04-2025 um 20:00 Uhr)

  9. #279
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Da ist definitiv was an veränderung eingetreten.
    Ich vertrete da eher die Theorie, dass die Veränderung in der medialen Hysterie besteht. Mein Onkel hat noch lachend erzählt, dass sie dem Lehrer in den Hut gepinkelt haben. Und wir sind eher so die Akademiker-Familie. Mir ist das ehrlich gesagt alles zu viel Doom und Kulturpessimismus.

    Und gerade die Zahlen zur Messergewalt sagen eigentlich gar nix aus, weil es überhaupt keine historischen Vergleichsdaten gibt. Da wird mir viel zu viel Politik mit betrieben (jeder so, wie es ihm gerade in den Kram passt).
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  10. #280
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    Noch zur Situation an Schulen, Audiobeitrag. Die genannten Zahlen des Schulbaromters (Robert-Bosch-Stiftung) sind alarmierend. Heterogene Klassen sind am meisten betroffen. Burnout und Berusfwechselgedanken sind hoch signifikant. Die "Einzelkämpfersituation der Lehrer:innen zementiert die Tendenzen:

    https://www.deutschlandfunk.de/gewal...9473c-100.html

    Dazu Textbeitrag:

    https://www.deutschlandfunkkultur.de...itaet-100.html

  11. #281
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Ich vertrete da eher die Theorie, dass die Veränderung in der medialen Hysterie besteht. Mein Onkel hat noch lachend erzählt, dass sie dem Lehrer in den Hut gepinkelt haben. Und wir sind eher so die Akademiker-Familie. Mir ist das ehrlich gesagt alles zu viel Doom und Kulturpessimismus.

    Und gerade die Zahlen zur Messergewalt sagen eigentlich gar nix aus, weil es überhaupt keine historischen Vergleichsdaten gibt. Da wird mir viel zu viel Politik mit betrieben (jeder so, wie es ihm gerade in den Kram passt).
    Teile ich nicht. Die Zahlen ermöglichen je nach Zeitraumbetrachtung recht gute Einblicke. Siehe auch meine Beitrag oben eben. Die Abwanderungstendenzen unter Lehrer:innen sind recht "frisch" im Vergleich zum 20 Jhdt.. Es ist definitiv anders. Kenn auch mehrere Lehrer:innen die das bestätigen.
    Geändert von Kusagras (21-04-2025 um 20:31 Uhr)

  12. #282
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Auf deutsch. Es ist ein Brennpunkt entstanden . Im Eiltempo
    Und der hat definitiv was mit den entsprechenden Einwohnern zu tun. Deshalb nannte ich es interessante Entwicklung im Schnelldurchlauf .
    Solche Brennpunkte sind überall im Osten entstanden. Halle/Neustadt ist z.B. ein absolutes Trauerspiel...

    Im Video kommt es auch zu der einen oder anderen zufällig gefilmten Eskalation. Man beachte, welche Klientel da jedesmal zu sehen ist. Spoiler: Der böse rechte Ossi ist es nicht. Man beachte auch, was die Leute da erzählen (dass sie sich z.B. im Dunkeln nicht mehr raus trauen), was an bitteren Erfahrungen liegt und nicht an Vorurteilen. Da gibt es auch sonst viele Berichte darüber, welche Gruppierungen da typischerweise Täter und welche Opfer sind. Kann man leicht ergoogeln. Das gilt ebenso für Städte wie Erfurt oder Magdeburg. Die Erfahrungen mit rechten Pöbelassis liegen lange zurück. Heute haben die Jugendlichen dort, die nachts unterwegs sind, in Clubs oder Disse, regelmäßig Probleme mit messerschwingenden Männerhandtaschenträgern. Das ist halt die neue Realität.
    Niemand braucht sich zu wundern, dass das bei einer Bevölkerung, die eh schon mit hohem Anteil migrationskritisch eingestellt ist, Vorurteile hat oder ganz einfach die Zustände im Westen sieht und nicht haben möchte, das Auftreten eben dieser befürchteten Probleme zu Reaktionen an der Wahlurne führt. Die Leute kommen sich verarscht vor, sind aber noch so gepolt, dass sie sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben. In ein paar Jahrzehnten ist das vermutlich auch vorbei.

    Was soll jemand in einer 10.000-Seelen-Stadt denn bitte denken, wenn die einzige massive Gewalt der letzten 20 Jahre von Flüchtlingen ausgeht, wenn in einer eigentlich verschlafenen Stadt plötzlich jemand abgestochen wird? Soll er nicht beunruhigt sein? Soll er weiterhin unbeschwert nachts durch den Park gehen? Vor allem, was soll er bitte denken, wenn im Fernsehen beim Thema "Probleme im Osten" gerne nur über Rechte und AfD-Wähler berichtet wird, was rein gar nichts mit seinen Alltagssorgen oder direkten Ängsten zu tun hat? Wenn er vielleicht noch als der Doofe hingestellt wird?

    Dokus über rechte Gewalt der Neunziger gibt es haufenweise, auch viele Berichte über heutige "echte Nazis". Aber Berichte, wie der oben, die zeigen, wer tatsächlich auf der Straße Gewalt ausübt und vor wem die Leute Angst haben, finden sich dagegen kaum. Es gibt mehr Berichte über rechtsradikale Jugendliche in Burg als über die Banden in Halle/Neustadt. Da passt was nicht zusammen. Anscheinend macht sich da niemand eine Birne darüber, was damit angerichtet wird.

  13. #283
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Teile ich nicht.
    Musst Du ja nicht.

    Die Zahlen ermöglichen je nach Zeitraumbetrachtung recht gute Einblicke. Siehe auch meine Beitrag oben eben.
    Ist das so? Dann bring' doch einfach mal die Zahlen mit Quellen. Ansonsten glaube ich eher sowas hier (da gibt es nämlich auch Zahlen und die sind konkret): https://www.nature.com/articles/s41586-023-06137-x

    Die Abwanderungstendenzen unter Lehrer:ine sind recht "frisch" im Vergleich zum 20 Jhdt.. Es ist definitiv anders. Kenn auch mehrere Lehrer:innen die das bestätigen.
    Das könnte genauso gut an o.g. Phänomen liegen.
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  14. #284
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Noch zur Situation an Schulen, Audiobeitrag. Die genannten Zahlen des Schulbaromters (Robert-Bosch-Stiftung) sind alarmierend. Heterogene Klassen sind am meisten betroffen. Burnout und Berusfwechselgedanken sind hoch signifikant. Die "Einzelkämpfersituation der Lehrer:innen zementiert die Tendenzen:

    https://www.deutschlandfunk.de/gewal...9473c-100.html

    Dazu Textbeitrag:

    https://www.deutschlandfunkkultur.de...itaet-100.html
    Liest Du eigentlich auch, was Du so teilst? Oder gehst Du nur nach Überschrift, die vermeintlich Deine Meinung untermauert, denn das tun die Artikel nicht. Da kommt man schon beim Querlesen zu Lehrermangel (hat nichts mit schlechterer Erziehung oder Gewalt, sondern mit staatlichen Sparmaßnahmen zu tun) oder dass die Jugendkriminalität in den Nullerjahren viel höher war.
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  15. #285
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    ...Ist das so? Dann bring' doch einfach mal die Zahlen mit Quellen. .
    Hab ich doch.

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