Die Frage ist so zu verstehen, dass es mich latent nervt, wenn Leute über Regeln entscheiden wollen, die selber keine praktische Erfahrung in der Sache haben. Gewichtmachen ist ein recht komplexes Thema, zu dem ich anderenorts schon mehr geschrieben habe. Es geht dabei nur teilweise um die Gewichtsdifferenz, die man nach der Waage wieder aufbauen kann, sondern auch darum, dass es ein Vorteil ist, den Rest des Jahres mit 5-10 kg mehr rumzulaufen - es ist so, als ob man eine Gewichtsweste ablegt, und das Verletzungsrisiko steigt bei zu tiefem Körperfettgehalt.
Meine bescheidene Meinung ist: unbedachte Regeländerungen in diesem Kontext erhöhen allenfalls das Risiko der AthletInnen. Nur weil irgendwer in der Kommission der Meinung ist, diesbezüglich herumpfuschen zu können, hört niemand mit dem Gewichtmachen auf - wer davon ausgeht, hat keine Ahnung wie SportlerInnen ticken. Ich würde eher vermuten, dass dann mehr Leute dann im Ring oder auf der Matte zusammenklappen oder sich übergeben, weil sie sich in der Differenz verschätzt haben und dann wird eben künftig darüber diskutiert, wie man sich am sinnvollsten in 10 Minuten wieder rehydrieren kann ohne danach gänzlich kaputt zu sein. Ich für meinen Teil würde mir 1.5-2 l in der Zeit locker zutrauen - früher warens in der Stunde nach der Abwaage Stunde schon mal 5-6. Es ist vielfach jetzt schon ein Wettbewerb, wer sich schneller erholt - 10 Minuten machen das noch schlimmer.
Davon abgesehen: der logistische Aufwand wäre bei Turnieren jenseits von gut und böse. Wie soll das laufen - Abwaage nach dem Aufwärmen, vor dem ersten Kampf? Bei allen Teilnehmenden? Und danach vor jedem weiteren, oder wie? Wenn die Dauer der Matches absolut unvorhersehbar ist? Wenns nur vor dem ersten ist, dann mach ich den eben noch halb dehydriert, und bis ich im Finale bin hab ich wieder das Gewicht, mit dem ich den Watercut angefangen habe.