OK es gibt hier eine Menge Fragen an mich. Ich versuch es mal, auch wenn ich nicht so ganz glaube, dass das verständlich ist
Tatsächlich, ich hab es aber tatsächlich bisher auch nirgendwo geschrieben, geht es mir vor allem um den waffenlosen (Zwei)Kampf in Richtung SV. Wir nehmen im allgemeinen in unserer Gruppe nur SEHR selten eine Waffe in die Hand. Wenn ueberhaupt dann einen HanBo.
Ich trainiere BBT faktisch mit meinem engsten Freundeskreis. Also auch ausserhalb der KK/KS. Das hat sich über die Jahre einfach so entwickelt. Das erklärt vielleicht ein wenig, warum ich nicht einfach das BBT sein lassen und mehr in Zeit BJJ und MT investiere wo es doch dort faktisch alles gibt, was ich versuche im BBT zu finden. Es hatte ja auch einen Grund warum ich mit den anderen Sachen angefangen hatte.
Wie gesagt ich habe hier im Thema bereits SEHR viele Ideen und Anregungen gelesen, die mir echt gefallen. Auch die Tatsache, dass BBT nicht für das entwickelt wurde, was ich mir jetzt vielleicht vorstelle, und deshalb auch nie dorthin entwickelt werden kann ist nicht von der Hand zu weisen. Aber vielleicht kann man es ETWAS in diese Richtung bringen?!?

So und es gibt einen ersten, kleinen, ernuechternden Erfahrungsbericht:

Nach kurzer Diskussion und trotz anwesendem Dai-Shihan, durfte ich das Training gestern uebernehmen. Ich habe versucht zu beschreiben worum es mir geht und die Zustimmung war auf jeden Fall da. Ich hatte mir ueberlegt ich lasse Uke aus Shizen (natuerliche Stellung in der man auf keine Seite festgelegt ist) wahlweise links, rechts oben und unten angreifen. Tori sollte, wenn der Angriff oben ist mit Ichimonji no Kata und wenn er unten ist mit Hicho no Kata antworten (Fuer nicht Bujinkaner hier im Thread, das sind beides einfache Katas aus der Kihon Happo, die man sehr zeitig und relativ oft uebt).
Das hat leider nicht mal ansatzweise funktioniert. Die Trainierenden waren viel zu sehr mit den Kata-Ablaeufen beschaeftigt, als damit auf den Angriff zu reagieren. Egal wie langsam angegriffen wurde, es gab ganz schnell wieder das Foto-Schiessen und Sekundenlange ueberlegen "Was muss ich jetzt machen". (Meine Antwort: "Nicht dastehen und die die Nase in den Kopf druecken lassen waere ein Anfang.")
Also sind wir einen Schritt zurueck und es sollte nur den Angriffen, und einem frei waehlbaren Folgeangriff ausgewichen oder geblockt werden. Da hat sich vor allem erstmal ganz schnell gezeigt, dass ueberhaupt niemand angreifen kann. Der erste Angriff war noch ok, obwohl ich bei einigen erst einmal korrigieren musste, dass man nicht 5 Sekunden lang sieht was er denn vor hat, aber der 2. eine Katastrophe. Schlaege, wo ueberhaupt keine Luecken waren und einfach nur die Hand irgendwo hin bewegen, die Kicks fast noch schlimmer. Also mussten wir erst einmal daran arbeiten, was tatsaechlich recht produktiv war. Alles in allem sind so VIEL weniger tatsaechliche Uebungsablaeufe zustande gekommen, als ich es gedacht haette.
Ich selbst habe vor allem festgestellt, dass ich beim blocken immer ins MT gefallen bin. Kicks grundsaetlich in der MT art geblockt anstatt mit Gedan Uke (hoeher kickt kein Mensch bei uns).
Also Fazit: Jemand Aussenstehendes haette in der gesamten Trainingseinheit wohl kein BBT erkennen koennen und somit ist genau das dabei rausgekommen, was viele hier im Thema so oft geschrieben haben schlechtes (katasthrophales) Kickboxen.
Allerdings war das Fazit meiner Mittrainierenden wesentlich positiver. "Das ist ja total schwer. Wir sollten das oefter machen!"