Ich als Daoist habe kein Problem mit Christen, solange sie mehr nach moralischen Prinzipen des Jesus von N. leben als nach wörtlichen Formulierungen in einem nur teilweise authentisch übermittelten Schriftwerk diverser Autoren und Zeiten. Insbesondere wenn sie dann aus überlieferten "das macht man so!"-Korsetten gegen tatsächlich schriftlich fixierte Prinzipien wie Nächstenliebe schwerstens verstossen. Drangsalieren unverheirateter Paare und so.
Das ist aber nicht "das Christentum", sondern sind einzelne Leute die es mit dem was der Herr J. aus N. mal so gesagt doch nicht so genau nehmen, sondern mehr ihre eigene Nase durchsetzen und ihre Launen mit angeblicher Religion verbrämen. Pogrom und Macht ausleben ist einfach viel lustiger als Nachgeben, andere Wange, Nächstenliebe und Vergebung und so Hippiekram.
Wenn man die daoistischen Meditationspraktiken über längere Zeit praktiziert, ohne irgendwelche Bücher zu lesen, Floskeln auswendig zu lernen, und strikt nach der Intuition lebt die sich aus der Meditation und den Gefühlen die sie auslöst lebt, dann entstehen auch Erfahrungen mit einer Form von höherer "äusserer" Intelligenz. Ahnung man möge doch bitte hier und dort hin gehen, weil das besser ist. Eingebungen was man alles lassen sollte. Was dabei entsteht, erinnert schon ein bischen an Urkonstruktionen von Jesus oder seinen Kreisen. Man kann nur nicht sagen ob das ein Gott ist, viele, oder irgendeine schwer greifbare Form höherer Intelligenz. Das kann man schon als Präsenz des Göttlichen umschreiben, es kommt einem so vor. Es gibt einen Grund, warum genau das bei jedem entsteht der sich ganz allein auf sich selbst, seine Intuitionen und inneren Gefühle einlässt, ohne irgendwelchen Vorgaben hinterherzurennen. Es entstehen übrigens auch Träume die einem Zusammenhänge erklären, oder einem Dinge vor Augen führen die man vergessen hat. Oder neue Ideen näherbringen. Die kommen irgendwoher, und nicht aus Büchern wenn man keine liest.
Wenn man sein Christentum so gestaltet, kann ich damit prima leben.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)