Ein Booster erhöht den Antikörpertiter wieder auf ein Niveau, das ausreicht eingedrungene Viren sofort wieder zu neutralisieren.
Als ich zu Beginn der Pandemie mit der Chefentwicklerin von BionTech in einem Videocall zu den Impfstoffen saß wurde sehr schnell klar, was diese zu leisten sind und was nicht.
Klar, gegen Delta wirkt der aktuelle Impfstoff nicht so gut wie gegen die Ursprungsvariante, aber immer noch gut genug. Das Hauptproblem aktuell ist dass man nicht abschätzen konnte das die AK-Titer so schnell abfallen.
BionTech kann extrem schnell den Impfstoff an eine neue Variante anpassen (einige Wochen), aber das löst nicht das Problem mit den abfallenden Titern. Dagegen hilft nur boostern.
Die Höhe der AK-Titer sagt z.B. möglicherweise auch nichts über den Schutz aus, da wir aktuell noch zu wenige Daten haben wie schnell z.B. TH2-Lymphozyten und B-Lymphozyten AK “nachproduzieren” selbst wenn der initiale Titer nicht hoch ist. Das ist halt etwas was man in dieser Kürze der Zeit schlicht noch nicht sagen kann.
Jedes Immunsystem ist individuell, bei Empfehlungen zum Boostern muss man aber eine generelle Aussage treffen. Ist wie mit dem BMI. 30 kann dick sein, oder extrem gut durchtrainiert. Ist halt eine statistische Größe für Versicherungen…
Aus diesem Grund geht man mit “6 Monaten” auf Nummer sicher, selbst wenn der ein oder andere ggf. auch etwas mehr Abstand haben könnte. Das Risiko kann und sollte man aber eben nicht eingehen. Nicht angesichts der aktuellen Lage auf den ITS (und das ist erst der Anfang…)