Ich würde mal sagen, der Karateka braucht es nicht aber er kann es gut gebrauchen. ;)
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Ich würde mal sagen, der Karateka braucht es nicht aber er kann es gut gebrauchen. ;)
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Da halte ich jonglieren schon nur mit 3 Bällen für viel ergiebiger. Aber ja, die Karateka, denen Sinawali das genannte bringen ... die können's echt gebrauchen.
Mache ja für's stand up sparring tatsächlich ne Schrittarbeit, die meine waffenlosen Techniken transportiert beim Verlassen der Zentrallinie im Angriff bzw. gleich danach. Und das viel dezenter, als das typische V-Schritt Geraffel. Aber mit meinen Trainingspartnern geht's ja auch ohne Punktstopgedanken mit 2er bis 5er Kombis durchs Irikumi.
Und der andere haut gar rachsüchtig gleich zurück.
Sehr für's umrunden im Sparring :
Das Gürteltier
Eigene Frage hinterher :
Ich sparre ja öfter mit 2 Stöcken gegen 2 oder einen Stock. Und habe da bisher keinen transfer vom Sinawali mit 2 Stöcken bemerken können.
Empfinden das erfahrene FMAler anders ? Und wenn ja, in welcher Form?
ne, dafür sind sinawali (die drills) ja auch nicht da - nicht zur übernahme für doppelstock anwendungen. reine koordinationsübungen mit hilfe von symetrischen oder zumindest festgelegten abfolgen. das hat mit sparring bzw. freier doppelstockanwendungen wenig zu tun. klar, können teile der muster mal "passieren", aber das geschieht unbewusst, einfach, weil es gerade als schlagabfolge von alleine geschieht. ich bemerke nur "oh shit, ... uff gerade noch geblockt/gemieden/umgeleitet, ...jetzt gibts aber kontra: nimm das!"... so in etwa :)
mir haben die sinawalis am meisten in anderen "bereichen" geholfen: etwa bei der automatisierung des parry/block-check-konter prinzips im waffenlosen zb.. sinawali hilft also den hubud und dessen umsetzungen besser zu verstehen und zu "spüren". und ganz allgemein rasant-fließendes "verketten" von beidhändigen aktionen (zb. messer und freie hand und alles mögliche andere), ohne sich dabei zu verknoten, sich selbst zu schneiden/hauen oder nachdenken zu müssen.
ich hoffe, es ist nachvollziehbar, wie ich das meine...
War da nicht ein recht bekannter FMAler der sich kürzlich in den sozialen Medien dahingehend geäussert hat, dass alle FMA (ich zitiere nur frei) auf Sinawali basiere?
gilt "sinawali" nicht als "modern"?
selbst, wenn nicht: bullshit (würde ich jetzt mal so sagen). wie hat er das denn begründet? ist doch eher so, dass sinawali auf einem grundlegenden prinzip (verkettung, beidhändigkeit) beruht und nicht umgekehrt. und warum sollte eine eher abstrakte übungsform vor den konkreten, anwendungsorientierten dingen existieren?
kann es sein, dass manche "Sinawali" für die schlagmuster-drills verwenden, andere aber ganz allgemein nur "doppelstock" meinen? und auch da: warum sollte "doppelstock" die grundlage für alles sein? ist doch eher einzelstock auf "klingenart" und später dann halt mit beiden stöcken.
edit: und was jonglieren anbelangt: tatsächlich war mal ein mädel im training, die seit jahren sehr anspruchsvoll jonglierte. zum erstaunen aller, hatte sie die sinawalis nach ein-zwei mal zugucken nahezu perfekt drauf, während andere dafür viel wertvolle trainingszeit aufwenden mussten.
was ich für ebenfalls bullshit halte, denn woraus sollte denn die jeweilige kata entwickelt worden sein, wenn nicht aus bereits existierenden mustern, prinzipien und techniken, die dann in ner Kata abstrakt und systematisiert und durch einen kk-oberguru interpretiert dargestellt werden?
An der Stelle möchte ich übeigens hinzufügen, dass, wenn ich zitiere, dies nicht bedeutet, dass ich die betreffende Meinung teile; in diesem Fall tue ich es nämlich nicht. Allerdings bin ich nur ein ganz kleines Licht und die Betreffende Person ist Henry Espera. Übrigens hatte ich mit dem Gedanken gespielt ihn zu dem Thema einige Fragen zu stellen 'z.b. eben auch, was genau er mit Sinawali meint', allerdings hatte ich dann wegen diverser Verknüpfungen keine Lust das Thema öffentlich auf Facebook anzugehen. Ich hatte gehofft dass hier vielleicht jemand mit ihm und seiner Sichtweise vertraut ist; ich kenne ihn nicht persönlich.
Genau das wollte ich damit sagen. :)
Aber man lernt eben in den "äußeren Kampfkünsten" von "außen" nach "innen", und deshalb sind große Teile des großen Karateverbandes immer noch damit befaßt, die "Bedeutung der Katabewegungen" zu erforschen. Man lernt also erst die Abstraktion, und dann rät man, was das mal gewesen sein könnte, statt die Muster zu trainieren und dort dann einzelne Kata-Sequenzen wiederzuerkennen.
1+
Wie schade dies ist, wurde mir erst klar, als ich es in den CMA anders herum kennen gelernt hatte.
Was Sinawali für Doppelstock betrifft. Ich konnte davon schon für die Praxis (=Doppelstocksparring) profitieren. Einfach weil es Bewegungsmuster verinnerlichte, die man dann darin abrufen konnte. Zwingend erforderlich ist es dafür nicht, gerade aber wenn man auch viel alleine trainiert aber durchaus hilfreich (vor allem wenn man sie auch am Pal drillt um die Kraftübertragung und den Fokus zu schulen).
Der Faden ist inzwischen für mich zum Teil etwas konfus geworden; was vielleicht auch an der Unschärfe einiger Begriffe liegt; das fängt ja schon bei "Sinawali" an.
Zum Karate selbst kann ich nichts sagen, aber gerne würde ich vermeiden, dass es bei der Einteilung von inneren- und äusseren Stilen zu Missverständnissen in Bezug auf FMA kommt, wo eine solche Einteilung meines Wissens nach nicht verbreitet ist.
Die Schlussfolgerung "weil äusserlich, deshalb abstrakt" würde ich jetzt einfach mal verwerfen (war aber ja wahrscheinlich nur unglücklich formuliert).
In den philippinischen Stilen ist es meiner Erfahrung nach so, dass es einige Stile gibt in welchen man lange eher abstrakt lernt; Bewegungslernen, Muster usw, es gibt aber auch Stile - zum Beispiel im Ilustrisimo - in denen das Gegenteil der Fall ist: dort wird von der ersten Einheit an, jedes Detail erklärt neues wird konkret, nach kurzem Vertrautwerden in halbfreien Übungen und verschiedenen Szenarien gefüttet. Dort ist man auch der Meinung, dass der Übende für einen optimalen Fortschritt jederzeit wissen sollte, was er weshalb tut. Übrigens finden sich im philippinischen auch hoch entwickelte propriozeptive Fähigkeiten, die jeden überraschen, der diese nur den inneren cnhin. Stilen erwarten würde. Es wird allerdings weniger bedeutungsvoll unterrichtet. Wahrscheinlich wäre es auch irreführend, dieses Element in den FMA zu betonen; auf entsprechendem Niveau, findet man wahrscheinlich ähnliches in vielen (den meisten?) Kampfkünsten. Wenn man weitgenug abstrahiert, finden sich auch äquivalente in anderen Sportarten; selbst im Schwimmen ist von "Watergrip" die Rede und man hat sehr genaue Vorstellungen über die zugrundeliegende Biomechanik.
EDIT: bei der obigen Einteilung in Stile mit eher abstrakter- und solche mit konkreter Herangehensweise scheint es mir noch wichtig anzumerken, dass es Stile gibt, die mit voller Absicht abstrahiert wurden um ihnen die "Gefährlichkeit" zu nehmen und sie für Kinder und Jugendliche im Sinne einer "physical education" mit geringem Verletzungsrisiko unterrichtbar zu machen. (Ich beziehe mich hier auf die konkrete Aussage Rodel Dagoocs auf seinen Stil). In diesem Kontext ist es noch sinnvoll zu wissen dass vieles erst in jüngster Zeit öffentlich unterrichtet wird (manches noch immer geheim gehalten wird) und noch immer ein Screening der Schüler stattfindet (was die Philippinos selbst jedoch härter trifft als die Weisshäute). Bei diesen, mit absicht abstrahierten Stilen muss ich manchmal schmunzeln, wenn hier eine Art Backwardengeneering betrieben wird und der SV-/Combat Aspekt darin gesucht oder vermittelt wird. - hoffe ich lehne mich damit jetzt nicht zu weit aus dem Fenster, hehe ;)
vermutlich deshalb stelle ich mir die Chinesen der inneren stile immer mit ner kurzen (!) klinge in der hand (oder beiden) vor, die den magischen finger quasi ersetzt und denk mir jedesmal: ja, logisch, wenn man schneidet, sticht, bindet, entbindet, umleitet und in eins den anderen körper "zurechtstellt" oder stolpern lässt. geht auch ohne viel gerede über energetisches. einfach mal "logisch" die klinge einsetzen und man spürts durchs tun.
wäre es jetzt sehr ketzerisch sich die inneren chinesischen (insbesondere die süd-chinesischen) stile als ableitungen der klingenkunst wahrzunehmen?
es sind zudem stile, die immer wieder als quellen des südostasiatischen, kurzklingenlastigen und durchs Silat beeinflussten Kuntao/Kuntaw genannt werden und sie enthalten viele arten des umgangs mit ungewollter oder aber auch gewollter "bindung", die ich im rahmen meines v.a. FMA+Silat basierten messertrainings kennen gelernt habe.
die logik der klinge führt automatisch zu solchen sachen (kann es sein, dass die bedeutung des "fühlenden armschachs" im wing chun wesentlich auf den umgang mit den butterflymessern zurück zu führen ist? habe die these schon öfters mal gehört)
mod edit: ich finde es ok, nach der grundsätzlichen klärung der eigentlichen ausgangsfrage, hier etwas OT zu werden, solange der bezug "sinawali", "muster", "funktion des ganzen" nicht komplett verloren geht und einzelne thematische abstecher von da aus nur aus zwei-drei board-regel konformen posts bestehen ;)
Entspricht voll - und ganz meiner Sichtweise wenn man den Begriff kurze Klinge durch Waffe ersetzt. Dies war letztlich für mich der Grund wieder bei einer chinesischen KK mit (einer Art) Armschach anzukommen. Ginge es nur um waffenloses wäre ich mit meiner alten Mischung aus Kyokushin, Boxen und Judo vollkommen zufrieden gewesen.
In den chinesischen Stilen, die ich kenne, kommt ALLES von den Waffen, bzw. wird im Waffenkontext gesehen. Das hatten wir im Chinabereich schon oft genug…
Die Grundlage für die Idee mit den Linien, Kreisen und Vektoren liegt im Speer, die Grundlage für die Körpermechanik im Bogen. Drills fanden früher für das Bogenschießen und den Speer statt, später dann für Schwerter. Die Trainingsmethoden mit den extrem vielen Wiederholungen (stehende Säule) kommt ja z.B. auch aus dem Bogenschießen.
Für mich macht es auch Sinn dass die Leute früher nicht tausend verschiedene Sachen geübt haben sondern eine Sache, die sich auf alles anwenden ließ.
Diese (rhetorische) Frage kann ich nicht beantworte; für mich ist die "Co-Evolution" des waffenlosen Wing Chun und der Doppelmesser völlig unklar. Ich kann nur soviel dazu sagen, dass mich das, was ich bislang live an Doppelmessern im deutssprachigen Raum gesehen habe in keinster Weise beeindruckt hat (da ist mein Einblick aber auch beschrenkt) und es ist die Frage für mich, wieviel ernstzunehmendes WC Waffenwissen überhaupt den Transfer nach Europa geschafft hat - es braucht halt auch Zeit sowas fundiert zu lernen und sicher reicht es nicht aus ein paar Jahre waffenloses Wing Chun zu trainieren und die Doppelmesser dann eben mal so nebenbei gezeigt zu bekommen. Die Frage nach der Co- Evolution der Waffen und dem waffenlosen Zeugs ist vielleicht bei Jasper gut aufgehoben? So rein pragmatisch vermute ich mal, dass dann, wenn es wirklich brennt die Waffen trainiert werden und das waffenlose Zeugs ist wahrscheinlich eher "Hobby" für friedlichere Zeiten.
Ist die Frage nach dem Ursprung der stark propriozeptiv orientierten Künste (Stile in denen "innere" Fähigkeiten stark ausgeprägt sind) und deren Wurzel in den Waffenkünsten sozusagen auf akademischem Level schon geklärt oder sind es "nur" vernünftige Annahmen? (Von Period hatte ich auch mal die Aussage gelesen (bezüglich des Konfidenzlevels bin ich mir jetzt nicht sicher) dass auch unser heutiges Sport- Ringen im Europäischen Waffenkampf wurzelt.) Das will ich nicht in abrede stellen, aber mir scheint es ebenso vernünftig anzunehmen, dass ich in vielen Kulturen (allen Kulturen?) Ringen als Sport/Spiel/Geschicklichkeitsvergleich sich auf natürliche Art entwickelt und ganz natürlich schon von Kindern praktiziert wird (Ringen soll jetzt auch mal hoch entwickelte propriozeptive Fähigkeiten implizieren) ThomasL, Du bist ja anscheinend vom Judo zu den CM gewechselt: Dein Begriff "Armschach" impliziert für mich jetzt eher das technische Level der chin. KK, oder habe ich es falsch verstanden? Wie ist es wenn Du propriozeptive Fähigkeiten/Balance beider Schulen auf rein praktischer Ebene gegenübergestellt?
Für das Schwert sicher in hohem Masse zutreffend, dass das jetzt allgemeingültig für den Stock zutrifft sehe ich bei meinem aktuellen Vorwissen nicht. Es gibt zwar Stile die auch mit Stock viel mit Body Manipulation usw arbeiten, aber doch auch solche die das wenig tun; sicher kann man alles in allem sehen, aber ich lasse mich auch gerne überzeugen/weiterbilden.
Zumindest sind wir, wenn wir so viele Verknüpfungen anstellen in gewisser Weise noch beim Thema Sinawali, hehe.
ich kann jedenfalls nichts im bereich doppelstock/sinawali oder "messern" wahrnehmen, was ich, als laie auf dem gebiet, mit der mechanik des bogenschießens zusammenbringe...
die these ist mir bekannt, aber mir fehlt die vorstellung dazu und ich hab den verdacht, dass das für sinawalis nicht relevant ist, sondern für ganz anderes - eher in richtung kraftentwicklung und biomechanik fürs ringen oder so... what ever. allgemein recht interessant, wenn es dazu mal was konkretes geben könnte.
wenn es nicht mit stöcken und messern direkt in verbindung steht, wohl etwas für nen eigenen thread (oder gab es den vielleicht schon?)
Es geht darum wie man Flexoren und Extensoren nutzt. Das trainiert man instinktiv richtig wenn man schwere Kriegsbögen zieht. Diese Bewegungsmuster werden dann auf die Bewegung mit dem Speer und den anderen Klingen übertragen.
Ist aber schriftlich schwierig zu beschreiben.
Am ehesten kann man sich das evtl so vorstellen.
Die unterste Ebene ist die Bewegungsmechanik aus Flexoren und Extensoren, sie ist das Fundament, der Motor.
Darüber liegen die Kreise, Linien und Ebenen, die durch die Bewegungsmechanik „zum Leben erweckt“ werden.
Darüber liegt der Raum in den sich die Kreise, Linien und Ebenen manifestieren.
Aus den Kreisen, Linien und Ebenen werden, in Kombination mit einem Gegenüber, Anwendungen.
Der Ausgangspunkt ist immer wie ich meinen Körper bewege und da kommt die Biomechanik des Bogenschießens ins Spiel. Wie komme ich in einen Full Draw, wie nutze ich die Augen, die Füße, die Extremitäten, der Daumen etc. Welche Art von Visualisierungen helfen meinen Körper zu bewegen…
Zitat:
Perfect your body and let it be your bow;
Straighten your thoughts
and let them become your arrows;
Decide what is right and let that be your target.
Now set up your form, aim and release!
How can you miss?
From the Legalist Teachings of Yang Xiong (53BC- 18AD)
Nach vorne ....
https://www.youtube.com/watch?v=PWszwFn2LTI
so, jetzt aber wieder zum thema. das wird zu allgemein. zumindest grob sollte es im fokus bleiben, nachdem man mal nen kurzen abstecher zu den Chinesen macht usw.
außerdem ist der clip gerade erst in nem anderen faden zur diskussion gestellt worden. da kannst du ja drüber diskutieren, wenn du das unbedingt willst.
irgendwas zu sinawali und damit zusammenhängender biomechanik oder darin erkannbare prinzipien, die dann woanders auch auftauchen? hat der clip irgend etwas damit zu tun? ... außer, dass Axel mal wieder zeigt, was fürn toller hecht er ist in seiner anti kampfkunst, die eine kampfkunst ist, die FMA (latosa escrima, ETF, UCC, Cadena) heißt.
Danke für die Erklärung Kanken. Mit ein klein bisschen CMA Backgrund kann man Deiner Erklärung ansatzweise folgen, denke ich; aber das mit dem Bogen würde mich bei Gelegenheit dann doch auch mal konkreter Interessiern (im eigenen Thread).
Ich denke aber, dass wir über das Thema Kraftentfaltung und Körpermechanik auch wieder zum Sinawali kommen, in die man ja vieles hineininterpretieren kann. Ein Lehrer hat mir im Rahmen eines "Überblickteachings" Sinawali als Übung gezeigt um den Stock "schwer" werden zu lassen. Und mein deutscher JKD Lehrer - der die schwersten Arme hat, die ich kenne - hatte auch einmal angemerkt, dass sich diese Fähigkeit aus dem Kali entwickelt habe. In dem Video von Surviver kommt diese Körpermechanik ja auch etwas zum Ausdruck.
Was ich an dem Video aber kritisieren möchte (ich habe mich durchgeklickt) ist die gedankliche Dichotomie zwischen Latosa und blumigen Stilen. Es gibt zwar einige blumige Stile in den FMA, man sollte aber nicht vergessen zu erwähnen, dass es auch einige sehr scharfe Stile gibt.
und durchaus einige leute, die in beiden aktiv sind und das spielerische mit dem kämpfenden didaktisch gut verbinden können - ob mit oder ohne besonderer betonung der sinawalis im training.
das mit den "schweren händen"... da scheint mir was dran zu sein. die hab ich auch, aber ob das jetzt unbedingt vom sinawali kommt oder von bestimmten "schlagarten" und dabei nutzung von gravitation/"sinking" und "nasses handtuch imagination" im Silat, weiß ich nicht. das kam einfach mit der zeit.
Zum Thema Bogen (bin zu faul da jetzt nen Thread zu eröffnen und alles zu zitieren etc.) Ich kenne das von Maul und auch von meinem Cikgu aus KL. Die Körpermechanik während des aufladens und abfeuern der Angriffe aus den Referenzpunkten, Hüfte/Schultern. Chambern genannt. Wenn ich die Machete oder anderes, in der rechten Hand halte und auflade. Das heißt zu meiner Rechten Schulter zurück ziehe oder die Waffe hinter dem rücken versteckt halte (so dass die länge nicht erkennbar ist) drehe ich meine Linke Schulter zum Gegner. Das heißt ich ziele quasi mit einem imaginären Bogen auf den Gegner. Beim abfeuern (schlagen) der Waffe, drehe ich den Körper mit nem Gelek z.B. und habe dadurch dann den runden schlag.
Edit: Bei Sinawalis aber sehe ich von diesem Prinzip auch eher nichts. Außer vlt., dass ich das durch meine Fußarbeit erreiche. Ist aber nur ne Idee, über die ich nochmal nachdenken werde.
also würde genauso speerwurf und stein/handgranaten-weitwurf passen.
bei doppelstock: stich mit einer seite, dabei zugleich hüfte mit selber seite vor und aufziehen des anderen armes mit stock "hinten" über schulter und dann bei rückzug des stichs zugleich mit anderer seite der hüfte nach vorne und schlag... (aufgezogen, wie am gummi, und dann loslassen)
mir wurde das (nicht im doppelstock kontext, sondern im silat, waffenlos) im zusammenhang mit speerwerfen erklärt. ... was noch mal die ältere waffe, als bogen wäre (stein ja noch älter ;) )
eine allgemein bekannte mechanik seit jeher. warum soll ich dafür zuvor bogenschießen lernen?
Klar das würde natürlich auch passen. Und man sollte oder muss auch nicht Bogenschießen lernen meiner Meinung nach. Wurde auch nie in meinem Silat Kosmos so erwähnt. Aber das Chambern und die Körpermechanik wurde halt des öfteres mit dem Bogenschieß verglichen.
Edit: ich habs schonmal irgendwo erwähnt. Ich habs so gelernt, dass der Körper die Waffe ist und alles andere danm extended weapons sind. Heißt die Prinzipien und die Körprrmechanik bleibt so ziemlich gleich, was meiner Meinung nach auch Sinn macht. Wobei Bogenschießen wie auch Speerwurf gesondern trainiert werden müssen. Jedenfalls würde ich nicht behaupten, ich könnte es beherrschen nur weil ich Silat trainiere :D
Aber Speer, Stock (lang, kurz) Klingenwaffen vieler Art und so weiter kann man halt sehr gut übertragen auf die gelernten Fähigkeiten.
Na ja, du hattest ja das hier gefragt:
Bogenschießen mit der Methode der CMA verbessert deine Körpermechanik ungemein und bietet eine Trainingsmethodik bei der man extrem viele Wiederholungen in kurzer Zeit schafft. Zusätzlich ist es extrem funktionales Krafttraining. Alles auf Grundlage von Bewegungen die du auch so in deinen bewaffnetet und unbewaffneten Anwendungen findest.
Alles drei gute Gründe, aber MÜSSEN tut natürlich niemand irgend etwas.
:halbyeaha
Ganz generell kann man glaube ich sagen, dass vielerlei Übungen, die, manchmal weniger, manchmal mehr mit dem eigentlichen Kämpfen in Verbindung zu stehen scheinen, kämpferische Fähigkeiten auf mannigfaltige Weise verbessern können. Dazu zählen sicher solche Dinge wie das Bogenschiessen, oder Langstock in der chin. Kampfkunst, etwas offensichtlicher vielleicht Tuishou das das bereits erwähnte Jonglieren, oder auch ganz einfach tägliche Feldarbeit mit der Machete für die FMA.
Und, ich denke ich überspanne den Bogen jetzt nicht, wenn ich auch Sinawali thematisch (auch, wenn sie nicht nur das sind) in solche Körperschulungsübungen einordne.
Im sozialen Kontext wirkt es auf mich übrigens ein wenig, wie ein Schere-Stein-Papierspiel, wenn, z.B. nach einer Sparring- und Direktheit betonenden Phase gute Leute zu allgemeineren Bewegungssystemen (wie Ido Portal) finden (in einigen Silat Stilen ist diese Komponente der komplexen Bewegungsschulung vielleicht auch stark ausgeprägt) um ihre Fähigkeiten durch Feintuning der allgemeinen physischen Fähigkeiten zu verbessern; wenn die (Sub)Szene sich dann zu weit in Details verliert, kommt kommt wieder jemand und holt die Leute mit einer Unmittelbarkeit auf den Boden und der Zyklus beginnt von Neuem. (Mir scheint so ein gewisser Zyklus zu existieren, auch in anderen Ländern; aber ich will jetzt keinesfalls eine Gesetzmässigkeit postulieren).
Thematisch passt dieses Video vielleicht ganz gut.
https://www.youtube.com/watch?v=Wf8xbFo0MpM
Ähnliche Bewegungsmuster wie Sinawali gibt es ja auch bei Kindern, einfach ohne Stöcke als Geschicklichkeitsspiele mit klatschen.