Wer eine Aussage macht, macht sich auch angreifbar. :)
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Durch verschiedene Formen historischer Forschung.
M.E. vermischst du aber hier zwei Aspekte: Daß der Wahrheitsgehalt historischer Texte nicht den Anspruch hat, heutigen Kriterien gerecht zu werden, sondern aus dem jeweiligen historischen Kontext heraus verstanden werden muß, bedeutet doch nicht, daß bestimmte Texte ihren emanzipatorischen Gehalt verlieren?!
Ich denke, das genaue Gegenteil ist der Fall: Ich glaube nicht, daß da zwei nackte Leute durch einen Park gelaufen sind, mit einem Kriechtier geplaudert haben und dabei verstohlen an einer verbotenen Frucht genabbert haben.
Diese Geschichte erzählt keine historische Wahrheit in heutigem Sinne. Aber sie erzählt die Geschichte der Emanzipation des Menschen - und der damit verbundenen Risiken und Konflikte. Und in diesem Sinne ist sie dann auf eine sehr tiefe Weise wahr.
Für uns heutige ist Vernunft als Kriterium evident.Zitat:
kannst Du das auch etwas weniger platt aber dafür angreifbar formulieren?
Daß das so ist, ist nicht selbstverständlich. Historisch betrachtet hatte die menschliche Ratio diesen Stellenwert nicht immer schon allgemein anerkannt inne. Sondern diese Bedeutung der Vernunft in Bezug auf die Deutung von Welt, ist im Verlauf der Geschichte erst langsam hervorgetetreten. Beispiel haft dafür ist die Formel: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Der Mut, von dem hier die Rede ist, ist uns inzwischen nicht mehr geläufig und nachvollziehbar.
Interessanteweise wandelt sich dieser Gedanke - jedenfalls in meinem Lebenszusammenhängen - seit einiger Zeit wieder: Immer stärker tritt Intuition oder Gefühl als entscheidendes Kriterium an die Stelle des Verstandes.
Ist zwar korrekt , aber mein Post ging eher in die Richtung, WIE nutze ich eine Aussage ?
Will ich sie verstehen ? Und freue mich deshalb , wenn sie greifbar ist ( ich kann sie händeln, anpacken, mit ihr umgehen ) oder suche ich nur Angriffspunkte , in die ich reinhauen kann .
Bei ersterem kann ich auch mal Fünfe gerade sein lassen , wenn der Hintergrund dennoch verstanden wird und der Kontext nicht wirklich verloren geht.
Bei zweitem , reite ich auf jedem Komma ( Sinnbildlich ). Rum , suche akribisch Fehler ( oder baue welche ein ) und das eigentliche Thema wird häufig zweitrangig.
Ich denke der Unterschied ist dir klar . Anderen scheinbar eher nicht und einige Wenige leben es sogar genussvoll aus. :D
Und meine Frage zielte darauf ab, ob die Aussage auf letzteres hindeutet.
Gestern ist eine sehr gute Freundin viel zu jung gestorben.
Kurz nachdem sie Ihr 3. Kind zur Welt gebracht hatte fiel sie aus ungeklärten Gründen (Imunsystem zusammengebrochen) ins Koma.
Die Ärzte waren ratlos und konnten nichts mehr machen.
Sie hinterlässt einen Ehemann, 2 Kinder im Teenager-Alter und das Neugeborene.
Was sagst Du den Hinterbliebenen, wenn Du sie trösten möchtest?
Selbst wenn ich an Gott zweifeln würde, so würde ich etwas sagen, das Hoffnung gibt...
"Ich habe vor, die Fahrt zu genießen" habe ich aber nicht geschrieben. Meine Worte waren: "Ich fahre ohne Ziel, ich genieße einfach die Fahrt"
Du scheinst nicht zu begreifen, dass ein gewaltiger Unterschied zwischen den beiden ist.
Weil du Atem (in diesem Vergleich der Sinn des Lebens) als zwingende Bedingung annimmst. Du kannst dir nicht vorstellen, dass das Leben keinen Sinn hat. Daraus schließt du, dass es nicht möglich ist.Zitat:
ich sehe nun definitiv nicht, wie ich aufs Atmen verzichten und dabei länger als fünf Minuten (vermutlich weniger) überleben könnte.
Nein, von Gott nicht - mir wäre es zu schwierig da passende Worte zu finden.
Was aber sicher keiner hören wollte wären Statements wie "Sie ist einfach weg. Punkt!"
Ein kleiner Trost: "Sie ist im Himmel." Oder "Sie ist jetzt woanders und es geht Ihr gut." und "Wir werden uns wiedersehen."
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Der Entschluss, zu geniessen (egal ob das bewusst Gewählte oder das, was eben so zufällig vorbeifährt) ist auf alle Fälle eine Sinnzuschreibung.
ich hab schon Menschen gesehen, die von sich sagten, keinen Sinn erkennen zu können. Das waren jedes Mal sehr traurige Geschichten. "Leben" würde ich diesen Zustand des mehr oder weniger Dahinvegetierens in der Tat nicht nennen.Zitat:
Weil du Atem (in diesem Vergleich der Sinn des Lebens) als zwingende Bedingung annimmst. Du kannst dir nicht vorstellen, dass das Leben keinen Sinn hat. Daraus schließt du, dass es nicht möglich ist.
Wo er immer ist, nämlich all-anwesend. Auch im Schmerz und in der Trauer und in der Verzweiflung.
Ich finde es allerdings auch immer sehr schwierig, tröstende Worte zu sagen. am ehesten noch "ich bin für euch da", oder auch: schlicht Notwendiges tun, das getan werden muss, wenn man die Möglichkeit dazu hat.
Hat diesmal leider recht lange gedauert.....werde wegen der vielen neuen Seiten leider nur auf das (für mich) Wichtigste eingehen können.
@ rambat,
Dein Beitrag 671 auf seite 45 bezogen auf meinen Beitrag 670:
Danke, freut mich, dass Die der Beitrag gefallen hat, gebe mir auch viel Mühe. :)
(Hervorhebung von mir)Zitat:
Zitat von discipula
DAS ist nicht unbedingt das, was ich unter "weltanschaulichen Ideen" verstehe, ich meine da doch schon ein wenig größere Zusammenhänge wie z.B. Rolle des Menschen im Universum, Sinn des Lebens als solchem, ist alles gottgesteuert oder selbstbestimmt, Religionen/Wissenschaft als Erklärungsmodell der Welt usw. - Dein Beispiel passt mir da nicht so wirklich rein, sofern das Fliege quälen nicht irgendeinen religiösen Ritus o.ä. darstellen soll (und selbst dann wäre es zunächst einmal nur Teil eines zu betrachtenden größeren Ganzen). Im übrigen sprach ich von wertneutraler Vorstellung weltanschaulicher Ideen (i.S.v. z.B. "Ich bin zwar Christ, impfe meinem Kind aber deshalb nicht ungefragt meinen Glauben ein.") und nicht davon, dass diese Ideen selbst wertneutral zu sein hätten - wie ginge es auch, wo ich doch u.U. zu einem auserkorenen Volk zu gehören glaube oder mein "richtiges Menschsein" ohne Religion/religiösen Glauben für unerreichbar halte.
Selbstverständlich sind wir uns auch darüber einig, dass ich auch ohne mein Kind beispielsweise in meine Religion hineinzuzwängen schon im Sinne eines vernünftigen Zusammenlebens innerhalb der jeweiligen Gesellschaft davon abhalten sollte jeden Menschen umzubringen, der größer ist als es selbst oder ganze Straßenzüge nur rein zum Spaß abzufackeln. Auch muss und würde ich mich nicht von meinem Kind mal eben umbringen lassen, EGAL welchen weltanschaulichen Ideen (Freund der Religion, Freund der Wissenschaft/...) ich so folge.
Ja ganz toll, ich bin zwar in ein Korsett hineingezwungen worden, weiß aber wenigstens woran es gelegen hat und dass es zumindest theoretisch hätte anders laufen können. Genau darum geht es doch den Atheisten und Agnostikern hier offenbar, selbst FREI entscheiden zu können, welchem Pfad sie folgen möchten, ohne dass Eltern, Lehrer, Kollegen usw. usf. einem IHREN Lebensweg - am besten noch mit Gürtel oder Rohrstock - aufzdrücken.Zitat:
Zitat von discipula
Gut, das ist dann halt Deine Rosine aber diese Rosine (die Du hier zugleich als angeblich wahren Kern des Christentums, als einzige glaubensbedingte Verpflichtung verkaufst) mag beim nächsten Christen schon wieder ganz anders schmecken. :pZitat:
Zitat von discipula
Mag sein und trotzdem ist das Eine (angebliches "Treffen mit Gott" u.ä.) nur bedingt Anderen IM KOPF erklärlich zu machen, als eine reine Glaubenssache vor allem anderen Gläubigen und das Andere (PC-Technik u.ä.) problemlos IN DER ÄUßEREN WELT reproduzierbar und mit etwas Mühe auch diesbezüglich Unbedarften und Zweiflern zu erklären.Zitat:
Zitat von discipula
Ich wies darauf hin, das m.A.n. meist Jene trennen zwischen Religion und Glauben, die sich lieber nur Rosinen aus der Religion herauspicken, statt sich unter die mitunter recht strenge Fuchtel eines Gottes zu begeben.
Nachtrag dazu: Ich halte es nicht generell aber doch in recht vielen Fällen für unseriös, dass solche lippenbekennende Leute sich überhaupt als "gläubig" bezeichnen.
Hierbei kann es sich aber nur um marginale Unterschiede handeln, denn Gott verhandelt nicht, er gebietet. Vielleicht fällt es schwer Gottes Willen GANZ GENAU zu erkennen, weil es ja nicht einmal DIE eine Bibel gibt, nach der man sich ausrichten könnte. :D
Richtig, m.A.n. DÜRFTE es keine Rosinenpickerei geben und ich habe ja nun als ehemals religiös interessierter Mensch nachträglich ganz klar gesagt, was ich davon halte. Ich verstehe Deine Argumentation aber auch nicht. Sage ich "Morden ist verboten und so steht es auch im Gesetz (des Staates/irgendeines Gottes).", konterst Du dann wirklich mit "Morde dürfte es also demzufolge gar nicht geben. Diese gibt es aber nunmal also heißt das doch, dass die Gesetze von Jedem individuell auslegbar sind."??? Was ändert sich - außer, dass er halt nicht erreicht ist - an einem für immer festgelegten Sollzustand dadurch, dass der Istzustand sich nicht mit diesem deckt?
Ein guter Hinweis, da diese einfache Tatsache seltsamerweise durchaus öfter mal nicht beachtet wird. Mit dem Argument "weil's mich gerade fröstelt" verhält es sich übrigens genau umgekehrt. :DZitat:
Zitat von Aruna
Oh, Moment mir fällt gerade ein, das Dein Beispiel leider doch nicht zwingend greift.:D:D:D
Bei einer Form der Hexenprüfung warf man vermeintliche Hexen gefesselt ins Wasser. Gingen sie unter und ertranken, galten sie als unschuldig (super, tot aber wenigsten rehabilitiert:o). Schwammen sie jedoch obenauf, schrieb man dies ihren hexerischen Fähigkeiten zu und erschlug sie (gut denkbar, dass man sie teils auch verbannte nach ihrer Zaubernummer).
Ich stelle rückblickend fest, daß sowohl ich, als auch meine Kollegen bei dieser Diskussionsweise unbewußt eher auf Selbstbestätigung aus waren. Dem Erkenntnisgewinn dient meiner Erfahrung nach viel eher ein kooperativer Diskussionsstil, der nicht das Verteidugen der eigenen Anschauung in den Mittelpunkt stellt, sondern das Verstehen der Anschauung des Diskussinspartners.
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dieses Bestehen von dir auf "Gott verhandelt nicht, er gebietet" ist auch ein schönes Beispiel für Auslegung. in dem Fall, deine Auslegung.
das ist genau das was ich meinte. im Endeffekt wird jeder , wirklich jeder (ob Kritiker oder Gläubiger ) ein und das selbe Schriftstück , hier z.b. die Bibel, individuell , also anders , auslegen..
das die Unterschiede , eben dieser Auslegung , dabei nur marginal sind, wird allein schon in der Führung der aktuellen Diskussion
zweifelsfrei , widersprochen. ^^
yep. das Verstehen scheint dir hier wirklich schwer zu fallen. also nochmal einfach.Zitat:
Richtig, m.A.n. DÜRFTE es keine Rosinenpickerei geben und ich habe ja nun als ehemals religiös interessierter Mensch nachträglich ganz klar gesagt, was ich davon halte. Ich verstehe Deine Argumentation aber auch nicht. Sage ich "Morden ist verboten und so steht es auch im Gesetz (des Staates/irgendeines Gottes).", konterst Du dann wirklich mit "Morde dürfte es also demzufolge gar nicht geben. Diese gibt es aber nunmal also heißt das doch, dass die Gesetze von Jedem individuell auslegbar sind."??? Was ändert sich - außer, dass er halt nicht erreicht ist - an einem für immer festgelegten Sollzustand dadurch, dass der Istzustand sich nicht mit diesem deckt?
Glaube (im Sinne von Schauen ) ist immer eine intime , private Sache. in der Bibel wirst du Texte finden die sich in alle Richtungen auslegen lassen. schon allein deswegen kann es gar nicht den Christen geben.
was es aber gibt , ist die Entscheidung , wie ich es lesen und leben möchte .
die Entscheidung und ihre Wirkung, lässt erst etwas entstehen was dann ev. einen Christen ergibt , aber bestimmt nicht deine vorgefertigte (auch auf Auslegung basierende Einschätzung)
auf deutsch gesagt: hier erklären die Nichtchristen , einem Christen wie er zu Glauben und zu verstehen hat um sich selbst mit gutem Gewissen Christ nennen zu dürfen . das ist absurd.
@cam67:
es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten erklären, was er so alles glaubt, fühlt, denkt ...Zitat:
hier erklären die Nichtchristen , einem Christen wie er zu Glauben und zu verstehen hat um sich selbst mit gutem Gewissen Christ nennen zu dürfen . das ist absurd.
es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten vorwerfen, er könne zum thema religion / spiritualität / glaube gar nicht mitreden, weil er angeblich keine eigenen erfahrungen mit religion / spiritualität / glaube hätte ...
es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten vorwerfen, er könne ja gar keine echte liebe oder überhaupt gefühle empfinden, denn ihm fehle ja die dafür nötige voraussetzung namens "gott" ...
es ist nicht absurder, als wenn christen (oder von mir aus "religiöse menschen") einem atheisten apodiktisch erklären, daß das leben erstens einen sinn hat und daß dieser sinn zweitens von "gott" herrührt ... und daß jeder mensch, der seinem leben einen (selbstgewählten) sinn gibt, automatisch "gott" in sich hätte ...
;)
diese selbstgefällige selbstgerechtigkeit habe ich übrigens bislang nur bei "gläubigen" gefunden.
kein selbstzweifel, dafür die absolute gewißheit, stets im recht zu sein, weil man ja die "wahrheit" kennt ...
wenn es dir wirklich um "Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten." warum dann diese abfällige Art , "deinesgleichen , ob du es kapierst ist mir egal ........."
müsstest du dich dann nicht eher freuen über die zu erwartende Reibung ?
und nein ich würde es nicht absurd nennen , sondern für meinesgleichen Art eher unproduktiv. deshalb das "nur" . weil es mir zz wenig ist
so wird, zu oft Reibung um der Reibung willen erzeugt und das ist für mich Zeit und Energieverschwendend. kann man machen in einem kurzen Smalltalk Abtausch, aber wenn mich Themen ernsthaft interesseren , möchte ich verstehen . den Anderen , das Thema und wenn alles gut geht , auch mich am Ende.
ich möchte wissen WIE er zu seiner Ansicht kommt, ohne sie zu unbedingt übernehmen zu müssen.
ich möchte ihm berichten, begründen , veranschaulichen , WIE ich zu meiner Ansicht komme , ohne ihm was über zu stülpen.
ich möchte mich aber bestimmt nicht über Kommas, Krümel und Korinthen reiben.
aber schön daß du dich mal erklärt hast. denn das macht einige Diskussinen nun nachvollziehbarer. nicht gerade besser , aber verständlicher.
alles richtig.
nur, wir sind hier auch in einem Diskussionforum . wenn sich also genau diese Konstellation heraustellt , dann lass uns darüber sprechen .
wenn aber trotz aller Hinweise darauf, weiter in dieser Art argumentiert wird , dann ist entweder was nicht verstanden worden oder wird bewusst ignoriert und das bedeutet ... ein Gespräch ist gar nicht erwünscht.
solls geben und muss man auch respektieren . nur sollte es dann auch genauso formuliert werden und nicht so tun als würde man noch weiter miteinander reden.
und das gilt eben für beide Seiten.
PS; wie gesagt ich gebe dir Recht, doch macht das dann eigentlich das eigene Vorgehen in genau der gleichen Art , irgendwie Unabsurder ? ich denke nicht.
eindeutig beides.
wie du schon sagst, im abgesprochenen Rahmen (bestimmter Angriff, bestimmter Drill usw. ). das ist dann die Harmonie. ich verlasse den Rahmen nicht , denn will ich genauso ,daß mein Partner lernen kann , wie ich erwarte , daß er alles tut um mich lernen zu lassen.
die Ernsthaftigkeit ist dann die Härte (auch hier im abgesprochenen Rahmen ) und konsequenz (kein halbherzges Wabbeln) mit der etwas durchgezogen wird, um den anderen überhaupt die Möglichkeit geben zu können , sein system darauf auszurichten.
fehlt eines von wird das Training boykottiert.
PS: nur falls Fragen kommen. selbst Sparring und Randori beinhalten Absprachen, also Harmonien.
Antworten auf konkrete Fragen, wie jene, ob es empfehlenswert ist, Fliegen die Beine auszureissen, basieren natürlich immer auf einem grösseren Zusammenhang.
Wer den göttlichen Odem, der einen selbst belebt, auch in der Fliege sieht, wird da durchaus ganz andere Hemmungen und Skrupel haben als ein konsequenter Materialist, dessen Weltanschauung in der Optimierung des privaten Profits besteht.
Ich meine, Erziehung soll Werte vermitteln und nicht Beliebigkeit. Das beihaltet, dass Erwachsene gegenüber Kindern auch Stellung dazu beziehen, welche Weltanschauung sie aus welchem Grund für wertvoller halten als andere.Zitat:
Im übrigen sprach ich von wertneutraler Vorstellung weltanschaulicher Ideen
Es sind durchaus Weltanschauungen denkbar, die vertreten, ein Kind solle den Vater umbringen. Vielleicht eine, die auf Sigmund Freuds Ödipuskomplex beruht und den wörtlich umsetzen will?Zitat:
Auch muss und würde ich mich nicht von meinem Kind mal eben umbringen lassen, EGAL welchen weltanschaulichen Ideen (Freund der Religion, Freund der Wissenschaft/...) ich so folge.
Freiheit braucht Struktur. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, Strukturen vorzugeben.Zitat:
Ja ganz toll, ich bin zwar in ein Korsett hineingezwungen worden,
Ich bin zB auch in das "Korsett" gezwungen worden, die deutsche Sprache als Muttersprache von den Eltern zu lernen. Was aber, wenn ich lieber Französisch als Muttersprache gehabt hätte? oder Russisch?
Ich bin auch im Hinblick auf Politik "korsettiert" worden (zu einer freiheitsliebenden Demokratin) und in Bezug auf Verhalten im Beruf (nämlich mit Wert auf Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Kompetenz, etc), im Hinblick auf den Umgang mit Geld, im Hinblick auf die Wertschätzung von Bildung, und viele Dinge mehr.
Was mich nicht daran gehindert hat, als junge Erwachsene dieses Paket an Werten und Einstellungen zu hinterfragen und gewisse Dinge anders zu machen als meine Eltern. und andere, aber jetzt aus eigener Entscheidung, beizubehalten.
Aber damit ich diese Dinge überhaupt beurteilen kann, muss ich sie natürlich erst kennen lernen...
Dann kommt noch dazu, dass man gewisse Lernprozesse während Prägephasen in der Kindheit machen muss; wenn man diese Phasen verpasst, wird das Nacholen dieses Lernens zu einem späteren Zeitpunkt viel schwieriger. Man vergleiche zB die Leichtigkeit des Erstspracherwerbs mit der Mühsal des Fremdsprachenerwerbs für Erwachene.
können sie ja, allerspätenstens bei ihrer Volljährigkeit.Zitat:
Genau darum geht es doch den Atheisten und Agnostikern hier offenbar, selbst FREI entscheiden zu können, welchem Pfad sie folgen möchten,
Was meine Eltern mich lehrten, empfinde ich nicht als eine bedrückende Last, sondern als kostbarer Schatz. Sogar jene Dinge, die ich anders mache und anders sehe als sie.Zitat:
ohne dass Eltern, Lehrer, Kollegen usw. usf. einem IHREN Lebensweg - am besten noch mit Gürtel oder Rohrstock - aufzdrücken.
Ich habe immerhin ein gutes Argument, nämlich das, dass das Liebesgebot in den Evangelien von Jesus selbst als "das Wichtigste, an dem das ganze Gesetz und die Propheten hängen" bezeichnet wird. Welches Argument könnte denn stärker oder besser sein?Zitat:
Gut, das ist dann halt Deine Rosine aber diese Rosine (die Du hier zugleich als angeblich wahren Kern des Christentums, als einzige glaubensbedingte Verpflichtung verkaufst) mag beim nächsten Christen schon wieder ganz anders schmecken. :p
(aber ich weiss auch, dass es Christen gibt, die Paulus viel mehr beachten als Jesus... aus welchem seltsamen Grund auch immer, weil DAS finde ich nirgends gut begründet!)
Das liegt wohl daran, dass es eine Sache des Empfindens ist, und nicht eine Sache des Denkens.Zitat:
Mag sein und trotzdem ist das Eine (angebliches "Treffen mit Gott" u.ä.) nur bedingt Anderen IM KOPF erklärlich zu machen,
Wenn man Gottes Willen erkennen will, kann man betend darum bitten. Die grösste Schwierigkeit liegt in der Regel darin, dass man zu sich selbst ehrlich genug sein muss, um die Antwort auch anzuerkennen, denn meist hat sie die Eigenschaft, einem nicht besonders gut zu gefallen.Zitat:
Vielleicht fällt es schwer Gottes Willen GANZ GENAU zu erkennen, weil es ja nicht einmal DIE eine Bibel gibt, nach der man sich ausrichten könnte.
zur Illustration lese man zB Moses Ausflüchte vor dem Dornbusch, oder Jonas Ausflüchte - und Flucht - vor dem Willen Gottes.
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Mich bewegt schon die ganze Zeit der Gedanke:
Wenn doch Gott in allen Menschen ist. Ist dann nicht davon auszugehen, daß jeder Mensche so gewollt ist, wie er oder sie eben ist? Könnte man dann nicht Gott vertrauen und eher versuchen, den anderen Menschen so anzuschauen, wie er oder sie eben ist und zu lernen, auf welche Weise Gott einen aus diesem Menschen her anschaut?
Wäre es dann nicht folgerichtig, jemanden, von jemandem, der als Atheist lebt, zu lernen, was das ist und warum das für diesen Menschen, für mich selbst und für unsere Welt wertvoll ist?
Wenn jemand Sinn als Movens seines Lebens bestreitet, wäre es dann nicht folgerichtig, zu schauen und zu lernen, wie auch das eines Äußerung, ein Weg Gottes in dieser Welt sein kann?
Wenn Gott in jedem Menschen ist, ist es dann nicht geradezu ein Hindern Gottes, wenn ich anderen Menschen meinen eigenen Lebensentwurf verusche überzustülpen. Und das sogar noch gegen ihren erklärten Widerstand?
meine Güte, du bekommst garnicht mehr mit wie oft du Unterstellung und Selbstdarstellung schreist.
selbst wenn man dich fragt ob du es so gemeint hast (z.b. angreifbar) nennst du es Unterstellung.
zum einen war es eine Frage und zum anderen hast du es sogar bestätigt.
ist es nicht interessant daß ausgerechnet derjenige welcher in Kategorien wie "angreifbar" denkt und schreibt , ständig nur Angriffe sieht ? fällt dir da was auf ?
nimm dich doch einfach nicht so wichtig und gut ist und versuche nicht ständig dein Gegenüber abzuwerten (z.b. gern Zitate zum Thema Intelligenz, Gelehrsamkeit,und dergleichen eingestreut ), dann wird es vll. was mit Themenbezogenen Gesprächen und die Korinthen links liegen gelassen.
und nebenbei , zu deiner Frage an Carstenm.
jaaa , man kann auch ohne Dinge zu verstehen, Punkte und Argumente angreifen. das hast du nun oft genug bewiesen.
jetzt kannst du von Unterstellung sprechen. Dumm ist nur daß ich dir genug Beispiele liefern kann. ... ist das nun schlimm ? nööö, aber ich bin mir sicher , daß gleich wieder von Angriff und Unterstellung gejammert wird.
achja , sorry. Selbstdarstellung hätte ich fast noch vergessen. nur um der Komplettheit willen.
Du erinnerst dich offenbar an deine Interpretation meiner Aussage als meine Aussage ...
... denn mir ging und geht es nur darum, auf welche Weise unterschiedliche Behauptungen zueinander in Beziehung gesetzt werden, um Erkenntnis zu gewinnen. Ich habe nicht behauptet, es gebe keine Behauptungen ...
ich habe auch eine Frage.
was ist,wenn die Beschreibungen in der Bibel auch nur ein Bild von Gott ist , aber Gott nicht wirklich beschreibt ? trotz des Verbots , sich ein Bild zu machen . (was für ein Paradoxon ^^)
wenn alle Beschreibungen nur Fragmente, besser gesagt Fraktale sind , von dem was man denkt , daß es Gott sein konnte ?
wenn sie nur eingeschränkte Blickwinkel auf Gott beschreibt? würde das nicht viele Möglichkeiten offen lassen und Diskussionen , für den Moment nicht auf richtig der falsch enden lassen können.?
ops , das waren mehrere nicht nur eine ^^
Richtig. Meine Frage ist nur, ob man nicht zu ganz grundlegend anderen Aussagen oder Anschauungen kommt, wenn man diese These ernst nimmt, als sie hier geäußert werden.
Das mag ja paradox klingen, aber ich denke, wenn man annimmt, daß Gott in allem ist, oder das dao in allem und durch alles sich zeigt, oder jedes Wesen immer schon Buddhanatur hat oder alles im Universum verbunden ist oder wie auch immer man diesen Gedanken der Alleinheit ausdrücken mag, ... blubb ...
... wenn das so ist, dann - so meine ich - sollte es einem die Gelassenheit schenken, alle Erscheinungsformern dessen gleichermaßen wertzuschätzen. Und zwar genau so, wie sie eben sind.
Dann ist eben auch Atheismus - oder welcher andere scheinbar Gegenpol auch immer - in sich selbst wertvoll und muß nicht verändert oder assimiliert werden.
Und man muß dann auch nicht dem Gegenpol erklären, daß man ihn wertschätzt, weil er Gott in sich hat, obwohl er das nicht weiß oder will. Teilt man die Ausgangsthese braucht man darüber nicht mehr zu reden. Man braucht es nicht mal mehr im Bewußtsein zu halten. Man darf schlicht jeden Menschen einfach so nehmen, wie er oder sie ist. Weil er oder sie genau richtig ist, wie er oder sie eben ist.
Mission in welcher Form auch immer würde dieser Ausgangsthese geradezu widersprechen.
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Der stellt nur fest, daß der emotionale Aspekt, den dieser Begriff, wenn er im Kontext des wissenschaftliches Diskurses gebraucht wird, nicht hat oder besser nicht haben soll, hier sehr wohl Einzug gehalten hat.
Und das genau ist etwas, das ich ganz genauso auch im universitären Betrieb erlebt habe.
Das "angreifbar" in deinem Sinne, Aruna, meinte nahezu immer auch "angreifbar" in dem Sinne, in dem Cam67 es benutzt hat. Und ich denke eben inzwischen, das liegt nicht an den einzelnen Personen und z.B. derne Eitelkeiten. Sondern es liegt m.E. tatsächlich an der Form der Kommunikation.
Äh, was jetzt genau?Zitat:
Dem carstenm ist das sicher ein innerer Weltkirchentag.
Ich bin übrigens nicht so ein Freund des Kirchentages ...
... ich bin - als budôka - eher ein Freund traditionellerer Formen. Also auch durchaus klassische christliche Liturgien. Oder buddhistische Formen in traditionellen dôjô. Oder so ...
... Kirchentage sind in meinen Augen zu sehr suchend. Zu wenig gefunden-habend. Nur offen, nicht öffnend ...
... aber was genau soll mir jetzt dieses Gefühl verschaffen?
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