Zitat von
MCFly
Interessanter Thread mit schönen Beiträgen. Ich trainiere und unterrichte Ju-Jutsu und zwar das, was allgemein unter deutschem Ju-Jutsu bekannt ist. Meine Sichtweise ist recht pragmatisch. Geschichtliche Hintergründe gibt es aus Sicht der Budokünste sicherlich, aber das nimmt gerade bei Anfängern eigentlich kaum Platz ein.
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Als Lehrer muss man all diese Dinge auf einen Nenner bringen. Das geht bei uns über die Atmosphäre, man ist tatsächlich gerade anfangs auch ein Entertainer. Die Leute wollen Spaß vermittelt bekommen, Spaß haben und ganz wichtig: sie wollen auch erste Erfolge "erfahren" (Resultate, aber auch Feedback).
Unsere Aufgabe ist immer, in einem gewissen Rahmen auf Hintergründe einzugehen. In aller Regel sind das technische Erläuterungen. Man muss Anwendungsbereiche verstehen lernen, sonst ist das Training sehr schnell Zeitverschwendung, oder besser: wenn man die Prinzipien einer Anwendung versteht, beginnt erst das eigentliche Training.
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Ansonsten: Trainer und Schüler gehen einen gemeinsamen Entwicklungsweg (beide Seiten!) und das ist ein sehr schöner Prozess, keine Frage. Ich biete vieles, es ist aber die Aufgabe des Schülers, Dinge anzunehmen und für sich selbst anzuwenden (eben eigenständiges Lernen).
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Ich finde es immer wichtig, dass man sich gegenseitig Respekt entgegenbringt. Natürlich nimmt man als Trainer auch eine Vorbildfunktion ein, aber irgendwann kommt auch der Punkt, ab dem der Schüler vielleicht einmal selbst unterrichtet, ab dem man sich mehr und mehr auf einer Höhe bewegt. Mein Wunsch ist immer, dass meine Schüler irgendwann besser sind, als ich selber. Und vielleicht trotzdem noch zu meinem Training kommen, einfach, weil man sich schätzt.