:halbyeaha
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Danke. So kann ich deinen Gedankengang nachvollziehen und gehe da inhaltlich auch mit.
Wobei ich dennoch den Verweis auf die Querdenker-Nummer mit Anne Frank wenig hilfreich finde. Der rückt automatisch das Gegenüber in eine Ecke, zu der er evtl. gar nicht gehört. Meiner Meinung nach ein Baustein zur Radikalisierung von bisher nur "Unentschiedenen" (mir fällt leider kein passenderes Wort ein) ist dieses In-die-Ecke-Stellen durch Gleichsetzen mit schon Radikalisierten.
weder noch
Das ist Querdenken und damit Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=6liGZvFJP08
Das war eine reine meinungsäußerung, bei der es m.e. nichts besonders weiteres zu verstehen gibt.
Edit:
Also unterbewusst hatte da vielleicht mit reingespielt, dass ich des öfteren gelesen habe, dass durch rechts instrumentalisiert oder dies versucht wird.
aber das führt m.e. zu politik, welche hier verboten ist.
Er sagt , dass nicht die Betten das Problem seien, sondern vor allem Personal knapp sei, was schon in der ersten Welle der Fall war. Er macht auch klar, dass es nur deshalb möglich war, alles zu bewerkstelligen, dass Personal verschoben u. gesamte Abteilungen geschlossen wurden u. z.B. OPs aufgeschoben wurden.
Es gehe bei den Hilferufen einiger Klinik, auch um die Vorhaltepauschalen, die wegfallen würden, wenn man das nicht macht (Personal verschieben) was er als Grund anführt, das andere Klinken (drohende) Überlastung anmelden.
Angesprochen auf einen mahnenden Kollegen aus der Uniklinik Köln sagt van Aktken, dass er mit dem dortigen Leiter der Klinik gesprochen hätte und das die Problematik daher käme, dass kleine Kliniken aus der Umgebung alle Covid-Fälle an die Uni abgeben würden und selbst "nur" ihr Routineprogramm fahren... . Kann ich von hier nicht beurteilen, auch nicht die Ausrüstung der kleinen Kliniken und die Frage, WANN, also in welchem Zustand sie die Patienten "abschieben".
Interessant: "Triage" ist für van Aken ein Tabuwort aus Militärsprache und Kriegszeiten, er würde es nicht benutzen, unser Gesundheitssystem sei so robust...man könne genügend Kapazitäten freisetzen.... .
In einer Hamburger Klinik siehts anders aus nach den Verlautbarungen von dort:
https://www.abendblatt.de/hamburg/ar...r-juenger.html
Gegeneinschätzungen: https://www.dw.com/de/corona-in-deut...age/a-57217358
Dazu der gleiche Sender im Selbst-Widerspruch dazu eie Tag später nach Datumsangabe: https://www.youtube.com/watch?v=05NBMK-LoSM
Intensivmediziner Janssens weist darin darauf hin, das auch immer freie Kapazitäten für andere Erkrankungen freigehalten werden müssen.
Triage sei dann nötig, wenn Maßnahmen nicht ergriffen werden, die Infektionszahken nicht runterbringen, auch weil die Impfungen noch nicht greifen. Auch er plädiert für Runterfahren des Routinebetriebes und Gegenfinanzierung durch Regierung.
.//.
Triage galt in Portugal als "normale Maßmahme" auf dem Höhepunkt der Pandemie:
https://www.mdr.de/brisant/triage-de...utung-100.html
Zur Triagesituation damals, im Dezember, in Zittau:
https://www.nordbayern.de/politik/ar...den-1.10689140
https://www.fr.de/wissen/corona-tria...-90133064.html
Fehler
sic!
Wirklich ein Widerspruch besteht da nicht, eigentlich folgt diese Denkweise doch 1zu1 der seit über einem Jahr gelebten Coronarichtlinie.
Draußen lauert die unsichtbare Gefahr, zu Hause ist man, und dadurch das Gesundheitssystem, sicher.
Aus Sicht der Maßnahmen also alles richtig gemacht.
Genau deswegen hatte ich versucht, mit Seemann in einen Dialog zu treten. Da Van Aken kein kleines Licht ist, schenke ich seinen Worten erstmal einiges an Glauben.
Was ich etwas seltsam finde, ist ein Teil deiner Gegendarstellungen. Einen Artikel, der mit den Worten "Chefärzte der Asklepios Klinik Harburg warnen eindringlich vor Lockerungen: Die schwerst erkrankten Patienten werden immer jünger." losgeht, kann man doch nicht ernst nehmen. Grundsätzlich muss man auch davon ausgehen, dass Darstellungen in den Medien, die ein düsteres Bild der Lage zeichnen, im Verhältnis zu den Darstellungen, die ein differenzierteres Bild zeichnen, überproportional vertreten sind. Schocknachrichten generieren die meiste Aufmerksamkeit. Das war schon immer so.
So absolut und sarkastisch hat man sich in der Regierung soweit ich mich erinner nicht ausgedrückt.
Es ging immer darum Sozialkontakte zu reduzieren, ist denke ich logisch. Wenn ich mich ausserhalb beschränke, senke ich das Risiko den Virus nach Hause einzuschleppen. Andersrum ghets nicht, es sei denn, ich schmeiße meine Kinder oder Eltern etc. komplett raus.
Weil wegen dem hier?:
Ich sage nicht dass das mit den Medientendenzen gar nicht stimmt, trotzdem muss das nicht bedeuten, dass die zitierten Leute Bullsh.. sprechen. Das käme als Bumerang irgendwann zurück. Ausnahmen bestätigen die Regel.Zitat:
... Grundsätzlich muss man auch davon ausgehen, dass Darstellungen in den Medien, die ein düsteres Bild der Lage zeichnen, im Verhältnis zu den Darstellungen, die ein differenzierteres Bild zeichnen, überproportional vertreten sind. Schocknachrichten generieren die meiste Aufmerksamkeit. Das war schon immer so.
Ist es denn nicht möglich, dass Harburg ein Problem hat und Münster- zur Zeit! - nicht? Erscheint mir logisch angesichts einer Pandemie, Clusterbildung, Hotspots etc..
Du kannst eben nicht lange warten um zu bewerten, wann die Intensiv vollläuft. Der Unterschied zwischen erster und zweiter bzw. dritter Welle ist offenbar eklatant. Auch da gabs im Vorfeld sehr differierende Aussagen darüber. Die Mahner haben recht behalten. Die Politik hatte zu spät reagiert, Ergebnis über 6000 Belegungen auf Intensiv mit Corona. Ich hatte nicht den Eindruck, dass das zumindest DE-weit- locker gestemmt wurde u. keine Spuren hinterließ bei den Beschäftigten, unabhängig davon ob da noch ein paar Beatmungsplätze frei waren. Offenbar ist DAS nicht der springenden Punkt.
Wenn ich mir diese Zahlen hier anschaue, ist "genügend" die entscheidende Antwort:
135 Intensivbetten im UKM: https://www.wn.de/Muenster/4300417-A...te-vorbereitet
250 in ganz Münster: https://www.allesmuenster.de/corona-...welle-brechen/
und hier die aktuellen Kennziffern von Münster von Freitag:
7-Tage-Inzidenz (laut LZG): 105,6
Covid-Patienten im Krankenhaus: 43, davon auf Intensivstation: 19, davon beatmet: 15
Es befinden sich zurzeit 425 Personen in Münster als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne.
Bislang sind in Münster mehr als 80.500 Menschen mindestens erstgeimpft worden, davon rund 10.700 in ärztlichen Praxen.
Quelle:https://www.antennemuenster.de/artik...er-618851.html
von Freitag 16.4 um 13:22
Einwohnerzahl ist übrigens so ca 314.000, zur Einordnung.
Also wirkt das durchaus sehr entspannt hier
Dazu kommt dass wir auch einige Patienten behandeln die nicht aus Münster kommen, um andere KH zu entlasten. Das kostet das UKM Geld, da es ja, wie van Aken ja darlegt, OP‘s aufschiebt.
Das Problem ist das die Politik aktuell keine Anweisungen rausgibt wie bei der 1. Welle und die KH dann gezwungen sind die Kapazitäten zu schaffen. Würde die Politik das per Erlass tun, dann müssten sie das auch gegenfinanzieren, das wollen die Politiker aber nicht.
Um es ganz klar zu sagen:
Es gibt absolut kein Problem in den Krankenhäusern, wenn die Politik den Ausfall der elektiven OP‘s bezahlen würden (was sie tun müsste wenn es einen Ministerialerlass wie in der 1. Welle geben würde).
Die KH schaffen die Kapazitäten aus Kostengründen nicht freiwillig und deswegen wird jetzt so viel Angst gemacht.
Noch einmal: Hört die letzten 2 Minuten des verlinkten Podcasts mit Prof. Van Aken, da erklärt er sehr gut wo das Problem liegt.
Es ist politisches Kalkül und es geht um Geld.
Schau Dir noch mal den Katastrophenplan für das modifizierte SARS-Szenerio an, den ich hier irgendwo vor über einem Jahr verlinkt habe.
Man muss den Leuten Angst machen damit sie den Anweisungen der Politik bereitwillig folgen. Das passiert gerade.
Gäbe es, wie vor einem Jahr, einen Erlass zum freihalten von ITS-Betten, dann hätte man noch sehr viel Luft.
Wir haben in MS ca. 250 ITS-Betten und da ist die Notfallreserve nicht mit drin. Mit Notfallreserve (also OP‘s/Aufwachräume in ITS umwandeln mehr Beatmungsbetten aufstellen etc.) kommen wir auf ca. 300-320 Betten, d.h. wir könnten uns ca. 160 COVID-19 Patienten auf den Münsteraner ITS leisten. Das wäre das ZEHNFACHE dessen, was wir aktuell haben.
Da wir jetzt eine 100er Inzidenz haben würden wir also bei einer 1000er Inzidenz an unsere Grenzen kommen.
Wenn er von „genügend“ spricht, gehe ich davon aus, dass er das weiß und dass das in sein Urteil eingeflossen ist. Da er der Fachmann ist und nicht ich, reicht mir persönlich die Aussage „genügend“ vollkommen aus. „135“ hingegen wäre für mich eine ungenügende Information.
Münster hat also im Notfall ca. 1 Intensivbett auf 1000 Einwohner. Hamburg hat, laut DIVI-Register, im Notfall ca. 1 Intensivbett auf 2000 Einwohner. Was im DIVI-Register gemeldet wird muss auch betrieben werden können.
Wenn wir in MS bei einer 1000er Inzidenz ins Schwitzen kommen, dann kommt Hamburg bei einer 500er Inzidenz ins Schwitzen (wohl gemerkt wenn ALLE Krankenhäuser umstellen und nicht nur einzelne).
Hamburg hat heute eine 126 Inzidenz, man könnte sich also knapp 4 mal so viele COVID-19 Patienten dort leisten. Hamburg hat heute aktuell 65 COVID-19 Patienten an der Beatmung. Da sie bei der DIVI maximal 865 ITS-Betten melden könnten sie also 430 Betten mit COVID-19 fahren, da wären ca. 6,5 mal mehr als heute.
Berlin meldet maximal 1500 ITS-Betten im Notfall (wieder, die, die man auch betreiben kann) und hat aktuell 220 COVID-19 Patienten an der Beatmung. Dort kommen wir also bei ca. einer Verdreifachung der Zahlen in einen kritischen Bereich.
Wenn wir also davon ausgehen dass wir uns eine Verdreifachung der Zahlen leisten könnten, dann wären wir bei ca. 14000 COVID-19 Fällen auf den ITS bis wir ein wirkliches Problem bekommen.
Wir sind aktuell aber noch nichts mal bei 5000 COVID-19 Patienten. Warum also wird eine derartige Panik verbreitet? Noch einmal: Die letzten 2 Minuten aus dem Podcast hören...
@Kanken
Ok, dann muss ich ja beruhigt sein könnnen hinsichtlich der Versorgung, diskursives Material plus gesellschaftlich-politischen Sprengstoff bietet das in toto allemal.
Laut DIVI gibt es aktuell deutschlandweit 23.602 betreibbare Intensivbetten, mit Notfallreserve 33.834
Davon sind 4.816 mit COVID-Patienten belegt.
Selbst, wenn man also die Notfallreserve aktiviert und alle 15.393 Nicht-Covid-Fälle nach Hause schickt, wäre nur das SIEBENFACHE der derzeitigen Fälle behandelbar.
Münster scheint mir daher irgendwie nicht ganz repräsentativ....
Wie lange dauert eine Verzehnfachung bei exponentiellem Wachstum?
Edit:
Wie lange dauert eine Verdreifachung bei exponentiellem Wachstum?