Erstmal danke für das Statement. Ich werde gleich mal darauf eingehen.
Zitat:
Zitat von
Yo8472
Zum Thema Videos vom Seminar. Es wurden zwar anfangs Videos gemacht, allerdings konnte der Wunsch vieler Teilnehmer diese Videos zur Selbstanalyse und quasi als Gedächtnisstütze zu bekommen nicht realisiert werden, da seitens anderer Teilnehmer Bedenken existierten. Ich kenne das aus leidiger Erfahrung auch, dass nur ein einzelner Teilnehmer - so er denn auf dem Video zu sehen - die komplette "Veröffentlichung" unterbinden kann.
Das halte ich gelinde gesagt für an den Haaren herbeigezogen. Es gibt mittlerweile so viele Videos von Lehrgängen aller Art daß ich das geradezu lächerlich finde, sorry ;)
Ich glaube vielmehr hier fehlt a) der Wille dazu - und b) die Angst daß man den schönen Lehrgang dann vielleicht doch kritisieren könnte. Was ja schon passiert, auch ohne Videos. Man hätte aber damit die Gelegenheit vieles zu wiederlegen was hier geschrieben wurde.
Das kenne ich genau so und bestätigt "leider" mein zum. bisherigen Zeitpunkt vorhandenes Vorurteil. ;)
Zudem, oben schreibst Du, es geht nicht ein Video zu zeigen und hier kommt doch eines. ;) Trotzdem danke für den "Mut" das hier zu zeigen.
Im übrigen halte ich das gezeigte tatsächlich für realitätsfern. Der Eingang zur Technik ist zwar ok aber was dann folgt ist einfach in der Realität nicht durchführbar. Dies ist aber nur meine persönliche Meinung. Aber man kann natürlich anhand des gezeigten kein "endgültiges" Urteil über den kompletten Lehrgang fällen-ist ja nur ein kleiner Ausschnitt.
Zitat:
Grundsätzlich zur Frage der Techniken: Der LG war so aufgebaut, dass initial die Schutzhaltung erläutert wurde und diese den roten Faden für den Kurs gestellt hat. Dazu gehörten auch Anpassungen für den Boden und bei Angriff mit Waffen (präziser: Stock). Für die Verteidigung gegen mehrere Gegner wurden Taktiken trainiert.
i.O.
Zitat:
Da der Punkt "Stress" auch mehrfach erwähnt wurde: Es wurden immer wieder "Stressübungen" eingebaut um zu vermitteln wie sich die eigenen Reaktionen auch schon unter vergleichsweise leichten Stress verändern.
Für mich hat das sehr gut funktioniert, zum Glück hatte ich kritische Situationen in meinem Leben in sehr eingeschränktem Umfang, allerdings merkt man sich sehr gut, wie anders plötzlich alles funktioniert. In den Übungen wurde ein ähnlicher - wenn natürlich ich auch abgeschwächter - Effekt erzielt.
Streß ist in einem SV-Training ein überaus wichtiger Punkt. Deshalb ist ein spezielles Streßtraining unerläßlich. Training und echter Kampf unterscheiden sich elementar. Oft versagen dann tausendfach geübte Dinge. Deshalb muß der Aufbau von Techniken in der SV immer KISS sein, aber das weißt du ja ;)
Zitat:
Zum Punkt der "Illegalität" wollte ich noch kurz klarstellen, wie ich das gemeint habe. Es ging mir dabei nicht um magische oder vernichtende Techniken die es zu vermeiden gilt.
Kurz ein Beispiel: Wenn ich nachts in einem einsamen Park von einem bösen Menschen angegriffen werde - ich weiß statistisch passiert sowas eher nicht, aber tun wir mal so als ob - dann kann ich dem natürlich fröhlich mit einer Speerhand (Nukite) zum Auge oder Hals niederstrecken. Habe ich die Speerhand lange und effektiv genug trainiert, kann das sehr wohl funktionieren.
Sorry, aber das ist für mich keine Argument. Warum? Nukite wird in der SV nur in abgewandelter Form gelehrt. Z.b. Gegner greift mich, Druck mit Nukite oder ähnliches gegen die Halsgrube um den Angreifer zu irritieren und als Vorbereitung um mich befreien zu können. Wer glaubt mit einer aus der Grundschule entlehnten Nukite einen Angreifer ausschalten zu können ist selber Schuld. Dies hat aber nichts mit "Illegalität zu tun. Wer in einer Streßsituation mit Nukite ein Auge trifft-Gratulation, 'Glück' gehabt :rolleyes: Ist aber immer noch nicht "Illegal" (s.u.).
Zitat:
Ändern wir die Situation etwas ab und verlegen sie in eine belebte Fußgängerzone, ändert sich das Bild. Das Opfer wird in der Sicht der Zeugen schnell zum Täter, wenn mit einer solchen Technik gearbeitet wird. Selbst wenn die Technik für die Situation taktisch angemessen war, wird das vor Gericht nicht unbedingt so gesehen werden.
Deshalb sollte ich vielleicht eher auf Techniken zurückgreifen die etwas anders wirken. Stellen wir uns vor, dass das Opfer statt der Speerhand den Angriff mit einer Handballensstoss zu Kinn oder Nase kontert - die Finger liegen dabei zufällig auch noch auf den Augen des Gegners ;). Wenn das Opfer diesen Konter mit erhobenen offenen Händen aus der Schutzhaltung eingeleitet hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Opfer Opfer bleibt und die befürchtete Rollenverschiebung nicht stattfindet.
Es kommt Immer auf die Situation an. So sind natürlich Handballen gegenüber ausgestreckten Fingern meistens zu bevorzugen, aber eben nicht immer (s.o.). In der SV gibt es keine Verhältnismäßigkeit sondern nur eine "Erforderlichkeit". Eine wie auch immer geartete "Rollenverschiebung" bei einer solchen Verteidigungsaktion kann ich nicht erkennen.
Zitat:
Zudem darf bei der ganzen Diskussion nicht vergessen werden, dass der SV-Lehrer potenziell auch Laien unterrichten soll. Hier empfiehlt sich eh die Verwendung der offenen Hand.
Also ganz ehrlich, bei den Voraussetzung die der SL-Lehrer erfordert sollten es keine "Laien" sein, die da unterrichtet werden (ich weiß, die Realität speziell im DKV-Shotokan sieht anders aus). Dann sollte man aber auch genau definieren-unterrichte ich einen Laien habe ich einen ganz anderen Lehrauftrag als dies bei Leuten der Fall ist die schon bereits Jahrelang erfolgreich SV (auch im Karatebereich) unterrichten.
Das fehlt mir hier.
Zitat:
So, ich hoffe die Antwort + der Links gibt ein rundes Bild
Ich finde es klasse, daß Du dies hier gepostet hast und hoffe Du kannst mit Kritik leben :halbyeaha
Leider habe ich i.m. nicht mehr Zeit, muß mich also kurz fassen. Ausführlichere Meinung kommt noch - muß meine Brötchen verdienen gehen ;)
Und noch eine Frage:
Jürgen? bist Du's? :p
;)