Zitat von
Inryoku
Immer wieder interessant, das Thema Aikido und Gewalt.
Der Begründer des Aikido hat eigentlich nie Gewaltverzicht propagiert, in der Form dass man auf Effektivität der Techniken verzichten müsste, und er war sicher nicht das, was man heut einen Pazifisten nennen ürde.
Man kann das was er unter Budo verstanden hat, eigentlich auch nur nachvollziehen, wenn man Aikido als Kampfkunst versteht, die das Potential zum Verletzen von Gegnern beinhaltet.
Ob man es zu einer effektiven Kampfkunst machen kann oder nicht, liegt daran ob man zum Kern der Sache vordringt der unter mehreren Schichten von Verständnisproblemen verborgen ist, zum Beispiel ob man Hebeltechniken als Misogi zum entstauben der Handgelenke übt, oder ob man versteht dass man dabei u.a. Eintrittswinkel für Atemi oder Waffenanwendungen übt, dass Übungstechniken für Richtungen oder "Vektoren" (wie Ellis Amdur z.B. sagt) stehen, und ob man ein mindset entwickelt mit dem man die Aussage "Aikido ist Irirmi und Atemi", oder "Aikido ist das Studium von Intent" umsetzen kann, ob man den Sinn eines Systems von aufeinander aufbauenden Übungsmethoden wie go no geiko, ju no geiko und ryu no geiko versteht, und vieles mehr.
Mittlerweile haben sich auch bestimmte Dinge etabliert, die es eben noch schwieriger machen.
SV ist eine Sache, MMA doch wieder eine ganz andere Welt.