Fantasy-Roman: Da’Jin’Zat – Die Kampfkunst der Achtsamkeit
Liebe Freunde der Kampfkunst,
seit einer Weile schreibe ich nun hier im Blog Kurzgeschichten aus der Welt der Martial Arts. Jetzt habe ich etwas anderes für Euch, denn mein erster Roman ist erschienen.
Es ist eine Fantasy-Geschichte, welche in der Welt von „Das Schwarze Auge“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarze_Auge) angesiedelt ist.
Dies ist der Klappentext:
In Festum wird eine phexgefällige Einbrecherin nach einem erfolgreichen Bruch von mehreren Schlägern in die Enge getrieben. Ihre Rettung ist ihr Auftraggeber, ein alter Maraskaner, dessen Kampfesweise an geradliniger Effektivität und tödlicher Eleganz ihresgleichen sucht. Von der Neugier übermannt, gelingt es der jungen Frau, den Maraskaner dazu zu bringen, ihr seine Geschichte und damit die seiner Kampfkunst zu erzählen. Eine Geschichte, die in die frühen Regierungsjahre Kaiser Hals zurückreicht und einen jungen Mann dazu brachte, die uralte Kunst des Rur'Uzat durch Einflüsse des Mittelreichs und des Lieblichen Feldes von Grund auf neu zu denken. Dabei reiste er durch halb Aventurien und war Zeuge geschichtsträchtiger Ereignisse. Auf den Fersen eines machtbesessenen Magiers sammelte er eine Gruppe ungewöhnlicher Gefährten, um Aventurien und das Gleichgewicht der Welt zu retten, denn: Die Welt ist schön!
Hier findet ihr die Presseinformation des Verlags: https://blitz-verlag.blog/2018/07/01/dajinzat-pm/
Weitere Informationen gibt es auch hier: https://blitz-verlag.blog/2018/06/24/dajinzat/
Ab morgen (4. Juli) bis zum 25. Juli werde ich jeden Mittwochabend einen Teil des Prologs im Blog als Leseprobe veröffentlichen.
https://www.kampfkunst-board.info/fo...urzgeschichten
Ich freue mich darauf, Eure Meinungen zum Roman hier im Thread zu lesen.
Euer Magister Scriptor Konrad Gladius
Prolog - Teil I ist online
Prolog - Teil II ist online
Der zweite Teil des Prologs ist jetzt ebenfalls online:
https://www.kampfkunst-board.info/fo...amkeit-Teil-II
Prolog - Teil III ist online
Im dritten Teil des Prologs sprechen nun die Waffen:
https://www.kampfkunst-board.info/fo...mkeit-Teil-III
Prolog - Teil IV ist online
Mit dem vierten Teil ist der Prolog jetzt vollständig:
https://www.kampfkunst-board.info/fo...amkeit-Teil-IV
Detailgrad für Kampfkünstler / Leser ohne KK-Hintergrund
Zitat:
Zitat von
jimmy-13
Also ich finds super - gut geschrieben und die Kämpfe sind sehr detailliert und nachvollziehbar. UND sogar ohne Schaukampfsyndrom, sondern so wie`s sein soll mit Klingen - gefällt mir sehr gut.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, das das zu viel (zu genau, detailliert, was auch immer) für normale Leser ohne Kampfsport-Hintergrund, sein könnte.
Als ich früher immer mit den Zug zur Arbeit gefahren bin, hatte ich jeden Tag über 2 Stunden "leere" Zeit. Da gab es nix schöneres als zwischen den ganzen KK und KS Fachbüchern auch mal DSA, Fantasy-Romane zu lesen.
Danke für das Lob! Es freut mich sehr, dass Dir der Roman so gut gefällt.
Deine Anmerkung ist absolut berechtigt und ich habe sie mittlerweile von verschiedenen Seiten vernommen. Ohne entsprechenden Kampfkunst-Hintergrund kann ein Leser einige Schilderungen schwer vollständig verstehen. Mein Anspruch war ja genau so etwas zu schreiben und dennoch eine, auch für Leser ohne Vorkenntnisse, interessante Geschichte zu erzählen.
Vor einer Woche ist eine ausführliche Rezension gepostet worden, in der ein DSA-Fan ohne Kampfkunst-Affinität den Roman bewertet. Vorsicht! Enthält ein paar Spoiler:
https://engorsdereblick.wordpress.co...r-achtsamkeit/
PS: Eine geniale HEMA-Truppe mit super Website, die Du da hast!
Wie schnell wird ein Held zum Meister?
„Mein Neffe, du hast von deinem Vater und in den zurückliegenden
Kämpfen alles gelernt, was du wissen musst, um zu überleben und siegreich
zu sein. Du musst nun nur verstehen, worauf es ankommt.“
[Das sagt die Fechtmeisterin zum Helden des Romans „Da’Jin’Zat – Die Kampfkunst der Achtsamkeit“ auf Seite 146.]
Von verschiedenen Seiten bin ich mittlerweile darauf hingewiesen worden, dass der Held meines Romans etwas zu schnell die Meisterschaft in der Kampfkunst erreicht.
In der Tat ist es so, dass die eigentliche Handlung der Geschichte nur einen Zeitraum von etwas mehr als zwei Jahren umfasst. In dieser Zeit entwickelt der Hauptcharakter das dem Buch namensgebende Da’Jin’Zat. Ist das in so wenigen Jahren überhaupt möglich? Ich schreibe euch nun kurz einen Gedanken dazu.
Der Held der Geschichte wurde seit seinem fünften Lebensjahr (siehe Seite 213) intensiv von seinem Vater in der traditionellen Kampfkunst seiner Heimat ausgebildet. Der Effekt ist, dass zu Beginn der Geschichte, der Held ist 18 Jahre alt, „nur wenige die uralten Techniken des Rur’Uzat so beherrschten wie sein Vater und mittlerweile auch er“ (siehe Seite 30). Auch wenn er noch keine große Kampferfahrung vorweisen kann, so verfügt er dennoch über eine beachtliche technische Basis.
Als ihn dann die Umstände dazu zwingen seine in Gefechten gemachten Erfahrungen zu analysieren, kommen ihm Ideen, die alte Kampfkunst anders zu begreifen und für sich anzupassen. Daraus entsteht etwas Neues. Das ist etwas vollkommen Unterschiedliches, als wenn ein Laie von null an einen Kampfstil entwickeln möchte.
Sicher ist auch, dass er wesentlich mehr Zeit für die Entwicklung hat, als Daniel LaRusso von Mister Miyagi Unterricht bekommt, ehe er das All Valley Turnier gewinnt. ;)
Entwicklung der Kampfkunst durch individuelle Erfahrungen
Danke für den Einwurf, Lofantyr.
Du sprichst zwei Ebenen an.
1. Die Entwicklung der Kampfkunst des Helden, bis man von einem eigenen Stil sprechen kann.
2. Seine individuellen Erfahrungen, die ihn zu neuen Ideen bringen.
Beides verdient eine genaue Betrachtung. Hier nun meine Gedanken dazu:
Zu 1:
Nehmen wir einmal an, wir haben einen jungen überaus talentierten Kampfkünstler, der seit 13 Jahren eine Kombination aus traditionellem Karate und Kobudo lernt und hier die Stufe eines hohen Dan-Grades erreicht hat. Sein Fokus war schon immer die Selbstverteidigung. In den drei Monaten, bevor er seinen Militärdienst antritt, hat er ein paar Auseinandersetzungen. Nicht alle gehen gut für ihn aus. Manchmal muss er seinen üblichen Pfad verlassen, um die Herausforderung zu bestehen. Zudem trifft er in dieser Zeit auf Experten in Kali, MMA und Krav Maga, die ihm wichtige Impulse für die Kampfkunst geben. Jetzt geht er zum Militär und erhält den Auftrag ein Ausbildungsprogramm zusammenzustellen, dass seine Kameraden in Zukunft in der Nahkampfausbildung lernen sollen, um es im Orts- und Häuserkampf anzuwenden. Er bekommt dafür ein halbes Jahr Zeit und eine Gruppe von Kameraden, um es zu erproben.
Es stellen sich nach diesem Beispiel nun folgende Fragen:
a) Wird unser Kampfkünstler hier noch seinen Ursprung unterrichten können oder doch etwas deutlich modifiziertes?
b) Kann man es ihm krummnehmen, wenn er diesem Ausbildungsprogramm den Namen „Taktischer urbaner Nahkampf (TaurNaka)“ gibt und damit einen neuen Stil schafft?
c) Wie lange hat er nun wirklich für die Entwicklung gebraucht? 14 Jahre, 1 Jahr oder 6 Monate?
Meine Schlussfolgerung: Wenn eine passende Basis vorhanden ist, neue Impulse gesetzt wurden und es eine entsprechende Motivation gibt, dann kann ein neuer Stil sehr schnell entstehen. Ab wann man seine Entwicklung rechnet, ist dabei eine Frage der Definition.
Zu 2:
Ich habe mal von einem Dan-Träger im Kendo die Aussage gehört, dass man, um eine Technik wirklich zu meistern, sein ganzes Leben benötigt, und für eine zweite Technik daher keine Zeit mehr hat. Legt man diese Messlatte an, dann sind wir alle absolute Anfänger und irgendwie ist das auch ein sympathischer Gedanke beim stetigen Streben besser zu werden.
Nach meiner Erfahrung ist das Vorankommen in einer Kampfkunst von Schlüsselmomenten und Lernphasen gekennzeichnet. Das kennt sicher jeder hier im KKB: Etwas, dass lange keinen Sinn gemacht hat oder man einfach nicht hinbekommen hat, wird auf einmal anders betrachtet und schon klappt es. Solche Inspirationserlebnisse begleiten auch die Entstehungsgeschichte von Kampfkünsten. Bei den Chinesen sind es gerne die Kämpfe irgendwelcher Tiere gegeneinander. Dabei sollen die Entwickler ihre zündenden Ideen gehabt haben.
In der beschriebenen Szene in Kapitel V, die eine eskalierende Sparringssituation beschreibt, nutzt der Held ihm bekannte Techniken nach einem neuen Prinzip. Das geschieht zuerst intuitiv, wo es nicht klappt (S. 73), dann nochmal in einer geplanten Aktion (S. 74f). Dabei entdeckt er eine Gesetzmäßigkeit. Er übt sie dann mit seinem Sparringspartner (sie vertragen sich wieder) in entspannter Atmosphäre. Nach zwei Stunden kann er das Prinzip so anwenden, dass er einen Vorteil hat. Nicht mehr und nicht weniger.
Der Held der Geschichte ist sicherlich auf diesem Gebiet ausgesprochen talentiert. Er erkennt Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge sehr exakt und schnell. Da er sein Vorankommen oft genug schmerzhaft erkauft, denke ich, dass es in der Geschichte so passt. Ich halte das nach meinen Erfahrungen für möglich und damit auch realistisch.
Was meinen die Zielgruppen?
Als ich das Manuskript fertig hatte, war ich, so wie sicherlich jeder Autor es bei seinem Erstlingswerk empfindet, mächtig stolz. Je konkreter sich die Gespräche mit dem Fanpro-Verlag gestalteten, desto unsicherer wurde ich jedoch insgeheim. Mit Da’Jin’Zat wagte ich mich an eine Verknüpfung, die es vorher nach meinem Wissen so in Romanen noch nicht gegeben hatte: Eine Kampfkunst-Story traf auf ein Fantasy-Rollenspiel.
Da’Jin’Zat ist, neben meiner Frau, für Menschen geschrieben, die gerne in fantastische Geschichten eintauchen. Selbstverständlich hatte ich dabei als DSA-Spieler die Fans dieser Welt im Blick. Gleichzeitig wollte ich aber auch eine Erzählung liefern, die Kampfkünstler fasziniert. Die Sorge wuchs, dass die eine Seite die Kampfkunstausführungen verbrämen würde und die andere Seite nichts mit der Fantasy-Welt anfangen könnte.
Heute, fast drei Monate nach Veröffentlichung, kann ich zumindest sagen, dass die sehr kritische DSA-Fanbase mit der Geschichte offenbar zufrieden ist.
https://rollenspiel-bewertungen.de/dsa/romane/
Weiterführender Link:
http://dsaforum.de/viewtopic.php?f=8...20rel=noopener
Über Eure Gedanken zum Roman freue ich mich nach wie vor.
Die zweite Auflage ist da!
Mittlerweile ist die zweite Auflage des Romans erschienen! Auch wenn die Geschichte sich nicht verändert hat, so gab es vor der Veröffentlichung doch eine intensive Überarbeitungsphase. Was diese beinhaltet, poste ich hier in Kürze.
Auflagen von DSA-Romanen der neuen Reihe
Die Auflagen von DSA-Romanen der neuen Reihe sind recht überschaubar. In erster Linie werden diese von eingefleischten Fans gelesen. Ich kann jedoch sagen, dass bei Veröffentlichung keinesfalls als sicher galt, dass es überhaupt eine zweite Auflage geben wird. Insofern ist es ein echter Erfolg. Gerade im vergangenen Jahr wurden nach meiner Kenntnis deutlich mehr Romane bestellt, als in dem Jahr zuvor.
Die Entwicklung des Da’Jin’Zat
In der beschriebenen Rezension wird erneut die Frage aufgeworfen, inwieweit es realistisch ist, innerhalb einer kurzen Zeitspanne (hier auf den ersten Blick zwei Jahre) einen eigenen Stil zu entwickeln. Bereits vor drei Jahren habe ich hierzu meine Gedanken veröffentlicht, wie man etwas weiter vorne in diesem Thread nachlesen kann.
Die oben verlinkte Rezension verweist jedoch auf einige neue Punkte und hierzu habe ich noch etwas zu sagen.
Dort lesen wir nämlich, dass der Held der Geschichte „mit geradezu übermenschlicher Präzision“ seine Fehler analysiert und wie er diese in Zukunft vermeiden kann. Der Rezensent bringt hier den „Tunnelblick“ vor. Ein Effekt, der unter Adrenalineinfluss auftritt und die menschliche Wahrnehmung auf das Wesentliche reduziert. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass gleichzeitig auch die verlangsamte Wahrnehmung eintritt. Es gibt genug Erfahrungsberichte von echten Auseinandersetzungen, in denen der Verteidiger sich recht bewusst Handlungen überlegte und deren für und wider abwog, was in Bruchteilen einer Sekunde geschehen sein muss. Unser Gehirn kann im Bedarfsfall tatsächlich sehr schnell arbeiten. ;-) In den meisten Szenen des Romans hat unser Held sogar mindestens eine Verschnaufpause, die er entsprechend nutzt.
Ein Mensch, von dem ich meine zu lesen, dass er so etwas tatsächlich konnte, hieß Bruce Lee. Die Entwicklung des Jeet Kune Do war in gewisser Weise Inspiration für den im Roman beschriebenen Weg zum Da’Jin’Zat.