Jetzt haben wir doch noch einen kleinen Nebenstrang. Aber warum nicht
Ich will eigentlich nichts dergleichen und verzichte - abgesehen von einem Kubotan am Schlüsselbund, der primär ein Wichtelgeschenk war - auf Bewaffnung.
Aber offenbar werden tatsächlich zwei Dinge deutlich:
1. Selbst wenn ich eine Bewaffnung für notwendig erachten würde, wäre das offenbar (da ich Stock u.ä. bevorzuge) nicht für jede Situation gedacht. Ganz offen gesagt, denke ich, dass man Alltagsgegebenheiten ganz gut steuern kann. Ich würde mir so ein Ding also ins Auto packen und je nach Situation handeln. (Was natürlich anfällig für Fehlkalkulationen ist. Daher wäre Abwehrspray als allgegenwärtiges Mittel ein sinnvolles Backup. Und ich nutze mittlerweile selten den ÖPNV, muss ich nicht mehr. Beeinflusst natürlich alles meine persönliche Situation ).
2. Denke ich, dass ein SV-Gegenstand gar nicht verborgen getragen werden muss. Warum? Wenn ich z.B. einen Stock sichtbar führe, mag das auch die Gefahr eines Übergriffes reduzieren. Und für die Strecken, wo ich es für angebracht halte, muss dieser Gegenstand auch nicht komfortabel sein.
Aber das führt schnell sehr weit. Ich sehe es so:
In der SV ist sehr vieles irgendwann eine persönliche Entscheidungsfindung. Z.B. die Techniken. Es gibt begrenzte Techniken und aus denen muss man dann diejenigen wählen, die für einen selber gut funktionieren. Das ist unterschiedlich. Ähnlich ist das hinsichtlich einer möglichen Bewaffnung. Das muss doch jeder für sich selber entscheiden. Ich habe auch nichts gegen ein Messer. Überhaupt nicht. Ein Messer ist für mich keine SV-Waffe. Ganz im Gegenteil. Die Gründe habe ich genannt.
Und nochmal ganz ehrlich: selbst Gegenstände mit Führverbot können die Leute meinetwegen tragen. Es ist immer ein Gesamtbild, was mich nachdenklich stimmt. Für mich käme ein solches Verhalten deswegen auch nicht infrage. Wenn ich unterrichte, wie soll ich das verantwortungsvoll machen, wenn ich mich selbst nicht an unsere Gesetze halte? Obwohl dies möglich ist. Wer für sich einen Weg findet, den er für richtig und vertretbar erachtet, mag ihn gehen. Dann muss man aber auch mit Meinungen von Leuten wie mir leben
Das ist alles richtig, mein Lieber
Natürlich gibt es Gefahren, die man einen sorgen können. Vielleicht auch sollten. Andere gehen eventuell zurück.
Mir z.B. geht es darum, die ganzen Situationen für sich sinnvoll einzuordnen. Und wenn die steigenden Straftaten iVm Messern dazu führen, dass ich selber diese Waffe trage - dass also dies einer der Hauptgründe hierfür ist - dann ist das für mich ein falscher Schluss.
Du weißt das doch sehr gut: eine Gesetzgebung bekämpft nie die Ursachen, sondern folgt den Symptomen. Z.B. das Eindämmen von Butterflymessern, obwohl die eigentlich total unpraktische Messer sind. Oder Nunchakus. Ist halt eine Antwort darauf, dass sich einige Bikergangs die Dinger um die Ohren gehauen haben und man hiermit eine Reaktion zeigen wollte. Für eine höhere Sicherheit bringt das gar nichts, die Dinger sind höchstalbern. Bei den allgemeinen verschärften Gesetzen geht es einfach nur darum, die allgemeine Anzahl bestimmter Waffentypen zu reduzieren. Nicht darum, irgendwelche Verbrechen zu bekämpfen, das ist doch immer ein Resultat verschiedener ineinandergreifender Mechanismen.
Ich z.B. finde die Verschärfung des Waffengesetzes in Ordnung. Wohl wissend, dass die verbotenen Gegenstände bei den Leuten, die diese führen wollen, nicht wegfallen. Und somit auch die Verbrechen nicht abebben. Wenn man sich als verantwortungsvoller Bürger aber an unsere Gesetze hält, ist das trotzdem einer von ganz vielen (und vielfach noch nicht gegangenen) Schritten in eine vernünftige Richtung. Meine Meinung.