Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
Natürlich gibt es Gefahren, die man einen sorgen können. Vielleicht auch sollten. Andere gehen eventuell zurück.
Mir z.B. geht es darum, die ganzen Situationen für sich sinnvoll einzuordnen.
zu der von dir genannten sinnvollen einordnung gehört vor allem auch das abbilden und benennen von tendenzen. damit tun sich bei dieser thematik aber leider einige schwer, denn da kommt es dann gerne mal in etwa so rüber:

"wir sind hier nicht in syrien, somalia oder eritrea und das sind wir auch immer noch nicht, bloß, weil messerdelikte in einigen bundesländern mal eben um 20, 30 oder gar 50% angestiegen sind; anderswo isses viel schlimmer, was willst du also, sei ruhig und stell dich nicht so an".

wie gesagt, von mir kann gerne jederzeit jeder schriftlich bekommen, dass wir in meinen augen ein 1. welt land und nicht irgendein failed state sind. das ändert aber nichts daran, dass es bestimmte tendenzen zu benennen und von staatlicher seite wirksam (!!) zu bekämpfen gilt. und wenn im angeblich besten deutschland aller zeiten in kurzer zeit eine für die allgemeinheit und das gesellschaftliche zusammenleben relevante deliktsform förmlich explodiert, ist die methode kopf in den sand und aussitzen nun mal keine option (wir reden hier ja nicht von kunstfälschung oder so).


Und wenn die steigenden Straftaten iVm Messern dazu führen, dass ich selber diese Waffe trage - dass also dies einer der Hauptgründe hierfür ist - dann ist das für mich ein falscher Schluss.
da gebe ich dir recht, das ist regelmäßig der falsche weg.

Du weißt das doch sehr gut: eine Gesetzgebung bekämpft nie die Ursachen, sondern folgt den Symptomen. Z.B. das Eindämmen von Butterflymessern, obwohl die eigentlich total unpraktische Messer sind. Oder Nunchakus. Ist halt eine Antwort darauf, dass sich einige Bikergangs die Dinger um die Ohren gehauen haben und man hiermit eine Reaktion zeigen wollte. Für eine höhere Sicherheit bringt das gar nichts, die Dinger sind höchstalbern. Bei den allgemeinen verschärften Gesetzen geht es einfach nur darum, die allgemeine Anzahl bestimmter Waffentypen zu reduzieren. Nicht darum, irgendwelche Verbrechen zu bekämpfen, das ist doch immer ein Resultat verschiedener ineinandergreifender Mechanismen.

Ich z.B. finde die Verschärfung des Waffengesetzes in Ordnung. Wohl wissend, dass die verbotenen Gegenstände bei den Leuten, die diese führen wollen, nicht wegfallen. Und somit auch die Verbrechen nicht abebben. Wenn man sich als verantwortungsvoller Bürger aber an unsere Gesetze hält, ist das trotzdem einer von ganz vielen (und vielfach noch nicht gegangenen) Schritten in eine vernünftige Richtung. Meine Meinung.
sorry, ich halte von derartiger symbol-politik rein gar nichts. da wird aufs geratewohl pauschal in freiheitsrechte eingegriffen und unbescholtene bürger kriminalisiert, anstatt konsequent gegen diejenigen vorzugehen, die diese rechte mißbrauchen. statt irgendwelcher schwachsinnigen führungsverbote, die am ende nur wieder die falschen treffen, könnte man das ganze auch über eine neue mindeststrafenregelung im stgb regeln, die dann tatsächlich diejenigen treffen würde, die das eigentliche problem darstellen (nämlich die kriminellen messerstecher).