Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 332

Thema: Bestrafung durch den Trainer - wie das früher war und heute ist

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Registrierungsdatum
    21.12.2023
    Alter
    56
    Beiträge
    158

    Standard

    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Wer sich wirklich im Training kurzfristig in eine besser geordnete "Anderswelt" versetzen will, findet die ganzen Etikette, Kleidungsvorschriften, Disziplinierungsmaßnahmen (kann fortgesetzt werden) super, da das die selbst gesuchte Weltsicht zementiert und hilft, sich von anderen Auffassungen/Praktiken abzugrenzen. Man kommt dann, für eine kurze Zeit, der anders formatierten Traumwelt etwas näher.

    hier wird endlich mal das bürgerliche Versprechen eingelöst: Triebaufschub (Strapazen aushalten, nicht abbrechen), Anstrengung (auch Trainingsfleiß genannt) und dabei an die Regeln halten, dann kommst du auch weiter.
    Das trifft es sehr gut, gefällt mir

    In der Tat denken bei uns viele genau so. Wir unterwerfen uns freiwillig einem harten Training, welches ein hohes Maß an Selbstaufgabe und Disziplin erfordert. Du bekommst nur das zurück, was du investierst. Trainierst du hart, wirst du besser. Pfuschst du dich durch, kommst du nicht vorwärts. Dazu brauchst Du Partner, die bereit sind, ebenso hart und diszipliniert zu trainieren. Dazu gehört auch ein spezieller Kodex, der für Außenstehende teilweise schwer zu verstehen ist.

    Genau deshalb betrachte ich unser Training nicht als Dienstleistung, für die man bezahlt. Wie hat mein alter Trainer so schön gesagt: "Mit deinen Beiträgen bezahlen wir die Miete. Das Training kannst du nicht bezahlen."

    Wobei ich das mit der Traumwelt nicht unterschreiben würde. Was man in hartem Training lernt (Fleiß, Disziplin, Ehrgeiz, Durchhaltewillen), kann man auch in den Alltag transferieren.

  2. #2
    Registrierungsdatum
    12.08.2020
    Ort
    Gießen
    Beiträge
    814

    Standard

    ja, Ihr beide Recht. Die Einwände finde ich gar nicht so schlecht. Deshalb läuft die Diskussion nicht wirklich ins Leere.

    doch, teilweise sehe ich eine Trainingsmöglichkeit auch als Dienstleistung an, besonders, wenn damit ein hoher finanzieller Aufwand oder Umstand mit einhergeht.
    Ich habe Privatlehrer kennengelernt, die sehr hohe Preise für ihr Training bzw. Unterricht verlangen, so daß ich da sehr wohl von Dienstleistung spreche. Wenn man sehr viel Geld bezahlen muß, dann möchte man von dem Unterricht so viel wie möglich mitbekommen und angemessen trainiert werden. Natürlich schließt daß das eigene Training und das eigene Üben nicht aus.

    Wenn man sich natürlich eine Budoromantik-Welt aufbaut und das ein Stück weit mitträgt und sich gängeln und bestrafen läßt, muß das jeder selbst wissen. Ich halte davon nichts. Diese mystische Budoromantik und der Asientouch ist was für Leute, die einen gewissen Halt oder einen gewissen Lebensweg für sich suchen. Der kann gut sein, aber auch schlecht.

    Wie ich schon öfter erwähnt hatte, ist für mich ein Training ein Geben und Nehmen. Und ein Miteinander. Die Schüler sollten vom Lehrer lernen können. Wenn er sie mit dem Lehrstoff und mit der Art des Lehrens greifen kann, sind Strafen obsolet. Umgekehrt kann ein Lehrer auch von einem Schüler lernen, in dem er lernt, ordentlich zu erklären, einen Schüler beim Lehrstoff auch abholt. Wenn das alles optimal ist, wird man in einem solchen Training kaum Störungen haben und sogar eine positive Energie haben. Ergo auch keine blödsinnigen Sanktionen nötig.

    Wann fangen denn die Leute an zu motzen, oder den Unterricht zu stören.... wenn sie sich im Unterricht auch nicht verstanden fühlen und beim Lehrer kein offenes Wort finden. Gut, das Zuspätkommen hat ja mehrere Gründe, die hier schon erörtert worden sind.
    Geändert von Schnubel (08-02-2024 um 14:45 Uhr)

  3. #3
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Alter
    45
    Beiträge
    14.038

    Standard

    Zitat Zitat von Schnubel Beitrag anzeigen
    doch, teilweise sehe ich eine Trainingsmöglichkeit auch als Dienstleistung an, besonders, wenn damit ein hoher finanzieller Aufwand oder Umstand mit einhergeht.
    Ich habe Privatlehrer kennengelernt, die sehr hohe Preise für ihr Training bzw. Unterricht verlangen, so daß ich da sehr wohl von Dienstleistung spreche. Wenn man sehr viel Geld bezahlen muß, dann möchte man von dem Unterricht so viel wie möglich mitbekommen und angemessen trainiert werden. Natürlich schließt daß das eigene Training und das eigene Üben nicht aus.
    Wenn es um Privattraining / Privatlehrer geht - das ist für mich eine andere Situation. Wenn der Schüler bspw. zu spät kommt, ist das nicht mein Problem, werde ja trotzdem für die Stunde bezahlt. Unterricht stören ist in dem Sinne dann auch nicht möglich, denn egal was der Schüler für Faxen macht, ich werde trotzdem für die Stunde bezahlt. usw. Schlussendlich muss sich auch ein Dienstleister nicht an jeden anpassen. Es macht keinen Sinn, dass jemand der eine Salami kaufen will mit dem Bäcker diskutiert, warum das nicht angeboten wird. Dann muss er halt woanders hin.

    Wenn man sich natürlich eine Budoromantik-Welt aufbaut und das ein Stück weit mitträgt und sich gängeln und bestrafen läßt, muß das jeder selbst wissen. Ich halte davon nichts. Diese mystische Budoromantik und der Asientouch ist was für Leute, die einen gewissen Halt oder einen gewissen Lebensweg für sich suchen. Der kann gut sein, aber auch schlecht.

    Wie ich schon öfter erwähnt hatte, ist für mich ein Training ein Geben und Nehmen. Und ein Miteinander. Die Schüler sollten vom Lehrer lernen können. Wenn er sie mit dem Lehrstoff und mit der Art des Lehrens greifen kann, sind Strafen obsolet. Umgekehrt kann ein Lehrer auch von einem Schüler lernen, in dem er lernt, ordentlich zu erklären, einen Schüler beim Lehrstoff auch abholt. Wenn das alles optimal ist, wird man in einem solchen Training kaum Störungen haben und sogar eine positive Energie haben. Ergo auch keine blödsinnigen Sanktionen nötig.
    Bei Kampfkunst / Kampfsport geht es am Ende des Tages um mehr oder weniger dosierte- und mehr oder weniger abstrakte Gewalt. Eine Auseinandersetzung mit Gewalt hat auch im abstraktesten Sinne immer auch mit der Auseinandersetzung von mehr oder wenigen unangenehmen Situationen zu tun, auch im Training. Eine Bestrafung (ich Rede dabei nicht von irgendwelchen Extremen, sondern sowas wie ein paar Liegestützen usw.) ist für mich nichts, mit dem man nicht ohnehin im Training konfrontiert wird.

    Wann fangen denn die Leute an zu motzen, oder den Unterricht zu stören.... wenn sie sich im Unterricht auch nicht verstanden fühlen und beim Lehrer kein offenes Wort finden. Gut, das Zuspätkommen hat ja mehrere Gründe, die hier schon erörtert worden sind.
    Nein, es gibt einfach auch Besserwisser oder Leute, die eigentlich lieber was anderes machen wollen. V.a. bei Kindern fährt man mit einem strikten Ansatz aus meiner Sicht besser.
    Geändert von FireFlea (08-02-2024 um 16:30 Uhr)

  4. #4
    Registrierungsdatum
    02.06.2011
    Ort
    Dortmund
    Alter
    61
    Beiträge
    912

    Standard

    Zitat Zitat von Tomcat Beitrag anzeigen
    Was man in hartem Training lernt (Fleiß, Disziplin, Ehrgeiz, Durchhaltewillen), kann man auch in den Alltag transferieren.
    Sicher! Aber wird es da genauso belohnt wie im Training? Das Gelernte geht besser, der Aufstieg auf die nächste Stufe winkt? Da habe ich doch erhebliche Zweifel. Es ist eben nur ein Versprechen, das in Büro oder Fabrik nicht einzulösen ist. Dagegen sprechen ja schon die Zahlen: wie viele Pflegende gibt es pro Station im Krankenhaus, wie viele Stationsleitungen? Genau eine, evtl. noch eine Vertretung. Da kannst du Überstunden kloppen wie du willst, die ganze Disziplin bringt eben nur weitere Überstunden, und alle loben und bewundern deinen Einsatz. Dann tritt irgendwann die Stationsleitung ab, und Nachfolger/in wird jemand ganz anderes, du mit deinen Überstunden jedenfalls nicht. Alle Anstrengung umsonst. Solche Beispiele gibt es noch haufenweise. Oder der Aufstieg hängt schlicht am Geld; leiste dir erstmal die ganzen Fortbildungen etc.

    Und darum meine ich eben, daß das Kampfsporttraining eine bessere, gerechtere Welt darstellen kann (da fallen mir auch die Selbstdarsteller ein, aber das führt hier echt zu weit ins OT).
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

  5. #5
    Registrierungsdatum
    04.01.2005
    Ort
    Franken
    Beiträge
    6.097

    Standard

    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Und darum meine ich eben, daß das Kampfsporttraining eine bessere, gerechtere Welt darstellen kann (da fallen mir auch die Selbstdarsteller ein, aber das führt hier echt zu weit ins OT).
    Eine Illusion, natürlich kann es auch so sein. Oft sind es aber auch hier nicht unbedingt die fleißigsten die am schnellsten voran kommen sondern die, die benötigt werden und sonstige Aufgaben (Schule, Verband) übernehmen oder halt oft genug für Spezialtraining oder Sonderausbildungen bezahlen.
    Viele Grüße
    Thomas
    https://www.thiele-judo.de/portal/

    The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 2 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 2)

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 26
    Letzter Beitrag: 12-05-2020, 16:28
  2. Früher war mehr Lametta ...
    Von jkdberlin im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 26-12-2018, 09:56
  3. Shotokan-Kata früher und heute vs. Wado-Ryu Kata früher und heute
    Von Karate Kid 2.0 im Forum Karate, Kobudō
    Antworten: 137
    Letzter Beitrag: 09-08-2014, 19:08
  4. 1. TG ist, das war früher ein 9ter SG.
    Von city cobra im Forum Archiv Wing Chun / Yong Chun
    Antworten: 136
    Letzter Beitrag: 17-08-2010, 16:23
  5. Früher war alles besser
    Von Linus im Forum Boxen
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 28-03-2010, 13:08

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •