Zitat von
Cam67
t , das "Aufladen" wird dann als Argument benutzt. "Ich lasse mich vom Gegner aufladen" , "Er gibt mir die notwendige Kraft , also brauch ich kaum eigene Kraft ... "
DAS ist der Trugschluss , denn mein Körper , mein System kann nur soviel an Kraft freisetzen , auch als Impakt , wie seine Kapazität es zulässt . Und nicht mehr . Der Gegner kann dich nicht darüber hinaus aufladen ! Geht einfach nicht.
Die Erklärung von Kernspecht dazu:
Beim 3. Kraftsatz „Benutze (borge) die Kraft des Gegners!“
kann man fragen, was mit „Benutzen“ oder „Borgen“ gemeint ist.
Niemals kann damit gemeint sein, dass ich den Gegner „machen lasse“ und der „alles“ zu seiner Niederlage selbst liefert. Mir bleibt auch noch etwas zu tun übrig!
Wenn ich mir ein Auto für 10.000 Euro (100 %) kaufen will, obwohl ich selbst nur 5.000 Euro (50 %) habe, kann ich mir den fehlenden Rest borgen. Mit 7.000 Euro auf der hohen Kante geht‘s noch besser. Wer selbst nichts hat, bekommt auch selten etwas geborgt.
Je weniger Eigenkapital ich habe, desto schwieriger stellt sich das Borgen dar; denn wenn man an „Borgen“ denkt, sollte man auch das „Zurückgeben“ im Blick haben bzw. das Zurückschlagen („angereichert“) mit der Kraft des Verleihenden.
Wenn die Bank mir nämlich (was nicht zu erwarten ist), statt der Überweisung der benötigten 5.000 € den Geldtransporter mit 5 Millionen Euro in Form von Münzen schickt, würde mich diese Wucht buchstäblich „plattmachen“.
Vielleicht könnte ich auch deshalb nichts „zurückzahlen“, weil ich mit dem versehentlich ausgezahlten Geld lieber auf eine exotische Insel flüchte, bevor die Bank ihren Irrtum bemerkt.
Man muss zwischen „Benutzen“ (Wozu?) und „Borgen“ (Aufnehmen, um es zurückzugeben) unterscheiden.
Ein recycelndes Borgen und Zurückgeben ist hehres Ziel bei den (klassischen, selbsterklärten) Inneren Stilen, zu denen ich mein WT, so wie ich es verstehe, auch zähle.
Aber der Auffassung, dass wir, wie man es oft liest, die gesamte auf uns einwirkende Kraft des Gegners speichern würden, bevor wir sie zurückgeben, vermag ich mich nicht anzuschließen.
Ich muss nämlich auch meinen Teil leisten, ohne den es nicht geht:
Zunächst muss ich „in Vorkasse gehen“, d.h. der Kraft des Gegners begegnen und ihr soweit mit eigener Kraft entgegenhalten, dass ich mit meiner eigenen Kraft meine eigene Sehne spannen kann.
Was gespeichert wird, ist also nicht die Kraft des Gegners, sondern bloß jene Menge meiner eigenen Kraft, mit der ich dagegenhalte
Dadurch baue ich mir also in der Muskulatur – mit seiner unfreiwilligen Hilfe – eine Vorspannung auf.