Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
Androhung von Gewalt ist keine Ausübung von Gewalt.
Gewalt beginnt da, wo ich meine Interessen gegen die eines anderen durchsetze.
Vielleicht ist es Teil des Problems, dass viele glauben, Gewalt beginne erst mit der körperlichen Auseinandersetzung.
Ich kann nicht sagen, dass es an meinem Arbeitsplatz gewaltfrei zugeht, auch wenn mich da keiner schlägt.

Wenn ich mich gegen körperliche Gewalt wehren kann, dann verpufft die Androhung.
Daher hilft auch die Herstellung der Verteidigungsfähigkeit gegen Androhungen und Einschüchterungen.


Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
Eine Ohrfeige ist keine Anzeige wert. Gibt er mir eine, gibt's eine zurück und dann schauen wir mal, was bei rauskommt.
Schutzgelderpressung ist deshalb schon anzeigewürdig, weil es sich um ein Verbrechen handelt. Aber selbst hier (in deinem Beispiel) würde ich es "unter Männern" klären.

Dann kriegt die Verwandschaft eben auch aufs Maul. Ich bin kein Held oder ein Selbstmörder, aber ich lasse mir von niemandem vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe (ausser im Job ). Wer damit ein Problem hat, kann das gerne mit mir ausdiskutieren. Auf die eine oder andere Art und Weise.
Es ist schön, dass Du so ein starker und selbstbewusster, angstloser Mensch bist.
Mehr von Deiner Sorte und Mafia oder Diktaturen hätten keine Chance, (Rechtstaaten wohl auch nicht).
Wahrscheinlich sind die hier diskutierten Angebote nicht für Leute wie Dich gedacht.
Hältst Du es für möglich, dass es auch schwache Menschen gibt, die sich nicht gegen mehrere verteidigen können, insbesondere, wenn die bewaffnet sind.
Oder verachtest Du solche Menschen?
Hier gab es mal einen, der von seinem Vater bestraft wurde, weil er sich hat verprügeln lassen ("kein richtiger Mann").
Ist das ein zielführender Ansatz?


Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
Natürlich ist das Opfer selbst schuld, wenn es sich nicht helfen lassen will. Wer sich keine Hilfe sucht, kann auch keine erwarten. Ob das jetzt Freunde, die Verwandtschaft oder die Polizei ist, tut erstmal nicht viel zur Sache.
Hältst Du es für möglich, dass es Leute gibt, die gerne Hilfe in Anspruch nehmen würden, aber einfach nicht wissen, wo sie die finden können, bzw. den Angeboten nicht vertrauen?


Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
Wer sich einschüchtern lässt, hat definitiv ein Problem mit dem Selbstbewusstsein.
Hier wäre evtl. ein Ansatz zu finden für ein spezifisches Anti-Gewalt-Training. Gewalt und die Androhung funktionieren nur an den Stellen, wo sie zugelassen werden. Wer mit gesundem Selbstbewusstsein dagegen angeht, wird in den allermeisten Fällen schlagartig in Ruhe gelassen. Dafür muss man aber sich selbst vertrauen. Und das können heute anscheinend immer weniger.
Motto für solche Kurse sollte sein: Hilfe zur Selbsthilfe.
Natürlich haben Leute, die eingeschüchtert werden, ein Problem.
[Wenn jemand meint, ein Problem nicht haben zu dürfen (z.B. weil wenig Selbstbewusstsein uncool ist) dann hat er noch ein Sekundärproblem.]

Und das ist eben IMO der Ansatzpunkt für Hilfsangebote:

Selbstvertrauen stärken / Grenzüberschreitungen erkennen / Selbstbehauptung
Infos: welche Strategien sind in welchen Situationen sinnvoll/ wo finde ich wirkliche Hilfe

Zitat Zitat von Alex R. Beitrag anzeigen
Was hier allerdings meiner Meinung nach ein wenig unter den Tisch fällt, ist eine simple Tatsache:
Täter suchen nach Macht. Sie versuchen sie zu erlangen, indem sie andere kleinmachen. Wenn man das nicht zulässt, wird aus dem schlimmsten Typen meist ein zahmes Kätzchen. Täter werden meist selbst von einer Angst getrieben: Der Angst, nicht beachtet zu werden. Resultierend aus einem gestörten Selbstbild, suchen sie die Bestätigung eben auf dem Gewalt-Weg. Motto: Wenn man mir schon keinen Respekt zeigt, dann sollen sie wenigstens Angst vor mir haben. Ist ja auch eine Art Respekt.
Das mag auf einen Teil der Gewalttaten zutreffen, auf andere (Raubüberfälle) eventuell nicht.
Wie kann man Taten verhindern, bei denen der Täter auf Macht aus ist?

-Dem Täter andere Strategien vermitteln, Anerkennung zu bekommen?
-Alle potentiellen Opfer so aufbauen, dass sie keine Angst mehr haben?
Würden dann nicht die Täter nach Strategien suchen (Auftreten in Gruppen, Bewaffnung) um weiterhin Opfer zu finden?

Was passiert, wenn ein machtgeiler Täter an einen Selbsbewussten gerät, der sich nicht einschüchtern lässt?
Wird der seine Handlungen überdenken, oder gar die Demütigung an dem nächsten Schwächeren auslassen?
Woher entsteht der Wunsch, andere zu unterdrücken, sie zu ängstigen?
Vielleicht aus dem Wunsch, selbst nicht unterdrückt werden zu können, keine Angst mehr haben zu müssen?