Schwer zu sagen.... Sprache hat halt immer Kontext und irgendwie kann man immer einen Kontext finden um sich vielleicht wieder seine Bedeutung zurechtzubiegen. Und es stimmt natürlich, dass in den Kampfkünsten und in den verschiedensten Stilen man li und jin ganz unterschiedlich verwendet. Das sind dann aber oft eigene Definitionen, die untereinander oft auch recht widersprüchlich sein können. In dem Sinne wird es kein eindeutiges Verständnis geben. Pansapiens hat das weiter unten ja auch schon entsprechend zitiert.
Daher macht man es immer mit Attributen deutlich, was man nun jetzt genau meint. Dabei kann li positiv wie negativ mit der "besonderen, inneren Kraft" verbunden werden, als auch jin. Kommt also einfach auf den Kontext an wie es jemand gebraucht.
Auf der Ebene der Umgangssprache bringen beide einfach Stärke zum Ausdruck und werden vermischt gebraucht. Neben dem sich überschneidenden Gebrauch hat jin aber tatsächlich ein Spektrum was li in der Umgangssprache nicht so hat. Und ich denke daher kommt auch die Anlehnung, dass man geneigt war jin für die "besondere, innere Kraft" zu gebrauchen. Das ist etwa so wie im deutschen wenn man sagt 'der hat Kraft', 'der ist kräftig'. Damit assoziiert man ja auch bei uns eher Muskelkraft, die auch im Körperbau sichtbar ist. Während wenn man sagt 'der ist stark', dann muss sich das nicht unbedingt in Muskelkraft und einem starkem Körperbau ausdrücken, sondern ist vielleicht ein recht drahtiger Mensch..... Aber irgendwie ist das ja auch schon fast wieder ein wenig an den Haaren herbeigezogen, denn auch bei uns könnte man das genausogut auch wieder verkehren oder einfach widerlegen wenn man wollte. Im chinesischen ist das nicht anders. Daher die Attribute davor sind entscheidend.
Ich denke das ist es, was mit den Attributen ausgedrückt wird. Letztendlich ist ja alles einfach dieselbe Grundkraft, die man halt einfach besser und effektiver organisieren kann. Wie Du wohl meintest mit den Aggregatzuständen: z.B. Eis als einseitige Kraft; Wasser als weiche verbundene Kraft; Dampf von mir aus als vergeistigte Kraft. Kann man sich vielleicht auch als Hebel vorstellen, oder wie eine Gangschaltung mit verschiedenen Übersetzungen vorstellen. Der Kraftimpuls der reingegeben wird ist immer derselbe, aber das Ergebnis was rauskommt ist ein anderes, weil eine bessere Kraftübertragung stattfindet.





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